Rost an der Hinterradschwinge unter dem Kettenschleifer

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  • Einpressen ist mit dem richtigen Einpresswerkzeug und einer nicht ganz unfähigen Person auch überhaupt kein Problem. Ich würde das sogar eher selbst machen, habe da schon aus dem Augenwinkel ziemlich kriminelle Sachen in Werkstätten gesehen.

    Sollte ja das Ziel sein, dass die Lager durch den Einbau nicht mehr beschädigt sind, als die, die man gerade raus geholt hat. Aber da gibt es erschreckend viele Mechaniker, die das anders sehen...

  • ...und die Zeichnungen mit den Einbautiefen der einzelnen Elemente nicht vergessen! Ich weiß zwar nicht wie kriegsentscheidend es ist, wenn das hintere Schwingenlager 7 statt 9 mm Abstand zum Rand hat, aber man kann sich ja an die Vorgabe halten.

  • Einpressen ist mit dem richtigen Einpresswerkzeug und einer nicht ganz unfähigen Person auch überhaupt kein Problem. Ich würde das sogar eher selbst machen, habe da schon aus dem Augenwinkel ziemlich kriminelle Sachen in Werkstätten gesehen.

    Sollte ja das Ziel sein, dass die Lager durch den Einbau nicht mehr beschädigt sind, als die, die man gerade raus geholt hat. Aber da gibt es erschreckend viele Mechaniker, die das anders sehen...

    Kannst du zufällig ein Werkzeug empfehlen? Theoretisch müsste es ja mit so einem Satz gehen:

    https://www.radsport-erdmann.de/de/CYCLUS-TOOL…cl--Koffer.html

    ...und die Zeichnungen mit den Einbautiefen der einzelnen Elemente nicht vergessen! Ich weiß zwar nicht wie kriegsentscheidend es ist, wenn das hintere Schwingenlager 7 statt 9 mm Abstand zum Rand hat, aber man kann sich ja an die Vorgabe halten.

    Hab schon ein Maß genommen bevor ich die Lager ausgebaut habe :)

  • Im Zweifelsfall tun es halt auch Nüsse aus dem Steckschlüsselsatz. Muss einfach nur ein rundes Stück Metall sein, das nur auf den Lagerring drückt, der Kontakt zu dem Bauteil hat, in oder auf das man das Lager aufpresst. Wie gesagt, absolut kein Hexenwerk, man muss nur etwas aufpassen und das Gehirn anstellen.

  • So die Lager sind mittlerweile nicht nur aus der Schwinge sondern auch aus dem Knochen und der weiteren Umlenkung entfernt, dank Handhebelpresse und etwas Liebe (Wärme).

    Jetzt gibt es noch einen Punkt, der mir blöderweise erst heute aufgefallen ist:

    Die Schwinge ist innen auch rostig.

    Jetzt ist die Frage wie ich damit umgehen soll.. Irgendwelche Bürsten kaufen und mit Rostlöser ausbürsten, dann waschen und trocknen? Und wie kriegt man da innen wieder eine Beschichtung hin?

    Der bisherige Pulverbeschichter der Wahl kann da schon mal nichts machen.

  • Da gibt's sicher wieder verschiedene Wege.

    Ich habe den letzten alten Rahmen innen mit Fertan geflutet, dann ordentlich mit Hochdrucklanze durchgespült.

    Sobald alleswieder trocken ist, großzügig mit Hohlraumsonde Fluidfilm AS-R reinjauchen.

    Nur wird Fluidfilm bei Wärme allerdings auch wieder dünn, ob das bei der Schwinge gut ist werde ich bei meiner im Sommer sehen. Dafür kriecht es gut und nach ein paar Jahren sprühste wieder ne Dose rein.

    Ich habe bei der MT auch noch mehr Rahmenteile, Ecken und Falze mit Fluidfilm konserviert.

    Unterm Strich denke ich, Hochdruckreinigung und Motorrad ergibt nix Gutes

  • Bei dem Fluidfilm AS-R hätte ich bedenken, dass mir das irgendwann hinten raus suppt und im schlimmsten Fall auch auf den Reifen geht. Aber das hast du ja schon gesagt. Vielleicht gibt es auch eine temperaturbeständige Versiegelung.
    Edit: ja gibt es: https://tinyurl.com/wd6ldkl (bis 160°C).

    Hier noch mal ein Bild zur Illustration... Hochdruckreiniger wurde im übrigen nie verwendet, da eh nicht vorhanden:

    20200406_16564389kwx.png20200406_1656223sjkp.png

    Blöd ist auch, dass man in den Mittelteil der beide Seiten verbindet gar nicht reinkommt, außer evtl mit viel Gefummel mit einer Sonde. Tendenziell würde ich die weitere Bearbeitung innen ja nach dem Pulvern machen, aber irgendwie frage ich mich schon ein Stück weit ob das so noch Sinn macht - oder ist das eh egal, weil es wenn dann so langsam vor sich hin rostet, dass es die nächsten sagen wir 5 Jahre keine Rolle spielt?

  • Kannst halt auch chemisch entrosten und dann tauchbadlackieren. Gibt bestimmt auch Abklebezeug, was beide Schritte aushält. Damit kommst du überall hin.

    Ein bisschen Rost hat man aber am Ende des Tage immer. Damit etwas durchrostet muss aber mehr passieren.

    • Offizieller Beitrag

    Damit etwas durchrostet muss aber mehr passieren.

    vielleicht eine doofe frage, aber: Wie viel denn?

    Noch eine Frage die mir auch bei meiner Schwinge eingefallen ist: Wenn an eine rostende Stelle keinerlei neues wasser / neue feuchtigkeit hinzukommt, rostet es dann weiter oder hört es auf (sozusagen auf "pause")?


    zudem würde mich auch das hier interessieren:

    oder ist das eh egal, weil es wenn dann so langsam vor sich hin rostet, dass es die nächsten sagen wir 5 Jahre keine Rolle spielt?

    :freak"Angaben ohne Gewähr!":freak

    Änderungen MT07:

    Kellermann Rhombus Extreme

    MotoGadget mo.view race Spiegel

    Philips XtremeVision

    schwarze ABM-Hebel

    Schwarzer Raximo Street Lenker + Griffe

    Wilbers Federbein 640 + progressive Gabelfedern

    kurzer Yamaha-KZH

    4x schwarze Gilles-Fußrasten

    SC Project Euro 4 mit Kat + DB-Killer

    Neue Sitzbänke schwarz/weiß

    Carbonteile: Fersenschutz, Kühlerabdeckung,...

    Kühlerschutzgitter

    SP-Connect Handyhalterung

    (Puig-Windschild, SW-Motech Tankrucksäcke, SW-Motech Hecktaschen)

    :abhauen

  • Naaajaaa sieht nicht toll aus, halt wie Stahlblech ohne jeglichen Korrosionsschutz und dann wohl Kondensfeuchtigkeit die sich in dem Bereich gesammelt hat (?)

    So sehen Metalltanks innen auch aus, wenn man sie nach dem Säureentrosten ohne Nachbehandlung ne Weile stehen lässt.

    Ich würde da schon schnell und schmutzig alle Löcher dicht machen, ne Flasche Rostumwandler reinkippen, durchschwenken/schütteln und zwei Tage stehen lassen. Die sich dann bildende schwarze Schicht hat bereits Rostschutzfunktion, laut Anleitung von z.B. Fertan.

    Danach dann Lackieren / Pulvern oder was auch immer und irgendeine Form von Konservierung. Bloß nicht anders herum :)

    Mit einer Sprühsonde kommt man recht gut in diese hohle Querstrebe, durch die Löcher vom Schleifschutz. Das habe ich erst gemacht. Das gibt für die Sprühdosen beim Korrosionsschutzdepot solche 60 cm Hohlraumsonden (1€ ! ), das ging eigentlich ganz gut.

    Aus der Schwinge kann es eigentlich nur hinten am Spanner raus kommen. Falls es zu mehr Austritt kommt als ich befürchte, gibts da halt einen stramm zugeschnittenen Keil aus Schaumstoff rein. Aber ich bin bereits letztes Jahr mit Hohlraumversiegelung gefahren, sah unproblematisch aus.

    Mit chem. Rostumwandler hatte ich mal einen Schwalbenrahmen von 81 behandelt, sah zuerst so aus:

    https://www.youtube.com/watch?v=iMUF01I_H74

    Hinterher so:

    https://www.youtube.com/watch?v=h7Nn_3guRL8

    Endergebnis mit Konservierung:

    wp_20160222_00175k5j.jpg

    (Die lindgrünen Blechteile waren mit Zink-Epoxygrundierung, Farbschicht und darauf eine transparente Candy-Lasur gepulvert, sieht dann aus wie mit kristallklarem Eispanzer überzogen. vorher - nachher )

    Das ist nun schon wieder 6 Jahre her, bisher alles gut soweit man sagen kann.

  • Man kann schon einige Ängste verstehen, aber nicht teilen.

    Auf meine vielen Jahre auf dem Mopped habe ich weder bei mir noch im weiten Bekanntenkreis jemals eine durchgerostete Schwinge erlebt.

    Meine Kumpel haben teilweise Moppeds seit 40 Jahren im Besitz. Oder kaufen sich immer wieder alte Schätzchen.

    Natürlich kann man mit Fluid Film Vorsorge betreiben. Dann aber am besten im Neuzustand.

    Bei Vespafahrern ist dies fast schon ein Muss, auch wenn ich es da auch etwas übertrieben finde.

    Ich hab da einfach keinerlei Erfahrung und ich bin da (evtl.) auch zu sensibel, aber wenn es ums Motorrad geht denke ich mir immer, dass da mein Leben dran hängt und das alles so gut es eben geht in Ordnung sein sollte. Deshalb mach ich ja den ganze Arbeit. Ich ersetze jetzt z.B. auch alle Lager und Dichtungen, auch wenn die alle noch in Ordnung wären, aber anders macht es auch keinen Sinn. Gscheit oder gor ned sozusong :)

    Gonzo

    Ich werde die Rostumwandler-Füllung dann mal testen. Gerade ist das Motivationstief stark ausgeprägt :freak

  • Wie viel man macht ist ja immer so eine Sache. Wärst du die Stellen außen nicht angegangen hättest du auch nie rein geguckt und da nie was von bemerkt, so wie tausende andere auch.
    Man kann auch weniger Aufwand betreiben. Ein Mal im Jahr oder beim Kette Spannen einen Schuss Sprühöl da hinten rein fürs Gewissen ist auch besser als nix, den Finger wird man in 5 Jahren schon nicht durchstecken können. Wenn man dann eh verkaufen will guckt da bestimmt keiner hin...oder doch, die Schwinge hat ja ihren Ruf.

  • Ich habe in die Schwinge spätestens beim ersten mal Reifenwechsel reingeschaut und da war ca. 18 Monate nach EZ alles wie neu. Und damit es auch so bleibt, habe ich die Schwinge damals gleich mal Hohlraum versiegelt.

  • Das is Pioniergeist! :pionier

    Bin gespannt was aus dem Gummiklotz wird. Wenn ihr die Schwinge mit der Querstrebe nach unten in den Ofen hängt, ist der rostige Teil ja vielleicht mit Gummi überbacken.

  • Der aus dem Bild in diesem Post hinter der Querstrebe:

    Rost an der Hinterradschwinge unter dem Kettenschleifer

    Ich war mit nicht sicher ob der bei deinen Innenraumbildern mit drauf war. Wenn du den nicht hast, um so besser. Wenn der bei manchen Schwingen fehlt ist das eine neue Erkenntnis.

    Scheinbar wurde das Teil gegen das eingeschweißte Rohrstück ersetzt.

    Rostumwandler ist schon auf dem Weg und Stopfen hab ich auch.

  • Habe heute mal die Schwinge mit dem Rostumwandler befüllt und gut durchgeschüttelt. Leider ist meine provisorische Dichtung nicht ganz dicht, aber soweit reicht es aus. In zwei Tagen wir das alles ausgespült und dann gehts endlich zum Pulvern.

    Derweil habe ich mir die bestellten Lager mal angeschaut. Leider haben sie weniger Wälzkörper, was auf eine niedrigere Tragzahl schließen lässt.

    Lager vom Knochen, links alt, rechts neu:

    Lager der unteren Umlenkung, links alt, rechts neu:

    Besser wäre, wenn ich die Tragzahlen mit den originalen Lagern vergleichen könnte.

    Das Lager der unteren Umlenkung (17x24x20) hat Tragzahlen von 15,2/20kN (dynamisch/statisch, Quelle, Hersteller NTN).

    Zum Lager für den Knochen (17x24x15) finde ich leider nichts. Der Hersteller ist FBJ.

  • Es gibt von FBJ Vergleichslisten, aber den erkennbaren Typ TA1715 finde ich darin auch nicht. Gibt es da noch eine andere Artikelnummer?

    Radial Needle Roller müsste ja die richtige Kategorie sein:

    https://www.fbj-bearings.com/pdf_bearings_t…%20Bearings.pdf

    Edit: Schreib doch FBJ mal ne Mail. Zumindest den Lagertyp HMK in der Dimension haben sie ja aufgeführt, nur ohne weitere Daten. Kostet ja nix außer einen Zweizeiler.
    https://www.fbj-bearings.com/products-detai…&cat=21&id=3830

    Edit2: NTN schreibt ja im Katalog, dass Nadelhülsen des HMK Typs während der Lebensdauer des Fahrzeugs (was auch immer man darunter versteht) nie ersetzt werden müssen. Nun war bei Dir bereits eine defekt.
    Eventuell könnte man mal gucken, ob dafür ein Grund erkennbar ist. Evtl. defekter Dichtring oder der Druck wird ungleichmäßig aufs Lager ausgeübt?

    4 Mal editiert, zuletzt von Gonzo (10. April 2020 um 13:39)