Heck kommt trotz ABS hoch!

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  • Ich denke einer der Hauptgründe für die Problematik bei Unfällen dürfte vor allem in der mangelnden Fahrpraxis und auch in der Dauer des Führerscheins sein. Es gibt genug Biker die ein bis zweimal im Monat fahren und das dann auch nicht allzuoft im Jahr. Ich bezweifle, dass das Gefühl für das Bike und die Situation dann so fundiert ist wie es sein sollte. Dazu kommt, dass man im Moment(keine Ahnung wie lange schon) seine Zirkusübungen macht bei der Führerscheinprüfung, aber auch nur bei der Prüfung. Ich musste letztes Jahr da ausweichen üben, bremsen und lauter solche Sachen. Ich bin mir nicht sicher ob das jeder gemacht hat und wenn ist es auch schon oft ewig her.

    Ich für meinen Teil neige dazu, Kreuzungen in "hab acht" zu überfahren und auch Linksabbieger lieber dreimal zu beobachten und vom Gas zu gehen. Man wird unglaublich schnell übersehen, auch wenn mir bis heute nicht klar ist wie das von statten geht, da ich selbst noch nie einen Motorradfahrer übersehen habe. Bei meiner letzten Gefahrenbremsung wollte ich nur noch von den Metallspitzen (so ein Graszusammenschiebgerät - keine Ahnung wie das genau heißt) weg, die immer näher kamen. Da waren die Gedanken an mein Heck das letzte was im Kopf war und es kam auch nicht hoch. Die Situation war auch sehr sehr knapp, ich kam mit 100 an in einer langgezogenen Kurve und der Landwirt ist eiskalt ohne zu blinken einfach links abgebogen in sein Feld rein. Am Ende haben ca 20 cm gefehlt zum Unfall.

    Will sagen: In einer echten Gefahrensituation wird das kaum eine Rolle spielen da ausweichen, zurücklehnen (schon aus Panik) im Vordergrund steht.

    Selbst bei den gefühlten 30 Gefahrbremsungen während der Fahrschule kam nur zweimal das Heck hoch und das passierte dann auch eher, wenn ich es zu locker genommen habe.

    Die Erkenntnis nach meinen Verkehrsunfällen mit dem Auto, dreimal mit zweimal wirtschaftlichem Totalschaden ohne Eigenverschulden in allen drei Fällen, diversen fast Unfällen und der oben beschriebenen Situation bleibt die Erkenntnis: DU KANNST NIEMANDEM VERTRAUEN. Bleibt auf der Hut schaut lieber dreimal hin und rechnet mit der Blindheit eures Linksabbiegers.

  • Routine ist sicherlich wichtig, aber wer hat die in Extremsituationen schon? Trotz sehr viel Fahrpraxis, einigen Lowsidern (auf der Suche nach dem Horizont des Kamm´schen Kreises), regelmäßiger Sicherheitstrainings und Trackdays bin ich in solchen Situationen - im wahrsten Sinne des Wortes - nur „unerfahren“.

    Hand aufs Herz, wer hat schon mal mit dem Motorrad aus 180km/h eine echte Vollbremsung bis zum Stehen geübt? Wer weiß wie sein Moped bei 10% Gefälle auf eine Vollbremsung reagiert und wieviel Meter man dabei braucht?

    Voll ankern ist m.E.n. die wichtigste Übung die man sich als Mopedfahrer regelmäßig und bei allen Straßenzuständen gönnen muss. Und wenn’s dabei hinten hoch geht, dann muss man halt auch das üben. Gilt übrigens auch fürs Fahrrad.

    Auch gilt: Alles was passieren kann, das passiert auch. Mir ist mal in einer engen und nicht einsehbaren (Felsen) Kurve ein riesiger Mähdrescher entgegen gekommen, der hat beide Spuren komplett ausgefüllt. Kein vorausfahrendes Sicherungsfahrzeug oder jemand mit einem Fähnchen, nix. Das Auto vor mir ist mit ca 30-40km/h voll reingekracht, ich konnte dank Kurven-ABS noch kurz vor dem Auto zum Stehen kommen. Aber eine kontrollierte Bremsung war das in keiner Weise, eher nur volles Ziehen am Hebel. Eigentlich wollte ich den Wagen vorher noch überholen... Lucky me!

  • so wie Alpenradler schreibt: auf ALLES UND JEDEN VOR, HINTER, NEBEN DIR achten und für diese mitdenken. Verhalten fahren, ich trage ne knallorange Warnweste. Sieht Sch....aus, aber ich hab bessere Chancen gesehen zu werden.

    Ansonsten....üben, üben, üben.........

    Viele Grüße aus Anzing / Andi

  • Naja Routine kann man sich sicher versuchen zu holen mit den Übungen die man in der Fahrschule macht oder halt in Trainings oder?

  • niemand, man zahlt sich ja dämlich an Bremsen und Reifen. Augen auf und Hirn an.........fahren fahren fahren

    Viele Grüße aus Anzing / Andi

  • Vollbremsungen so um 120 km/h übe ich jährlich im Sicherheitstraining. Dort wurde mir auch aufgezeigt, dass die richtige "Grifftechnik" hilft, das Hinterrad unten zu halten sowohl im Trockenen wie im Nassen (das Heck ist mir bei den ersten Versuchen auch raufgekommen). Ich habe so auch ein Gefühl entwickelt wie das Bike bei solchen Bremsungen reagiert. Auch das Bremsen und Ausweichen bei hohen Tempi üben wir so. Da kann man seine Schwächen erkennen und den gesamten Tag üben.

    Der Vorteil ist, man kann sich im täglichen Verkehr auf den Verkehr konzentrieren und weiss um die Schwächen/Stärken des Bikes. Denn, wir sind die Schwächeren auf der Strasse und ohne kontrollierte Vollbremsung hätte das "Ups" der Dame, die mich am Wochenende einfach übersehen hat, auch nicht viel geholfen.

    Darum, üben, üben, üben! Aber bitte nicht auf der Strasse.

    Noch was, übe nicht nur das Bremsen, auch die Zielfixierung kann ein Problem sein. Kennt man sich selbst und das Bike, kann man daran arbeiten.

  • jepp, so ist das. Beim fahren immer schön weit nach vorne schauen, dann cruist es sich entspannter, auch mit dem Auto, probiert das mal aus.

    Viele Grüße aus Anzing / Andi

  • Jup, genau das. Passiert leider schneller als man denkt.

    hab’s mal ausprobiert, das funktioniert erstaunlich gut.

    Was mehr als 215kg (ohne Koffer) wiegt, wäre besser ein Auto geworden.

  • Zielfixierung ? Ich "schaue den Baum an" und fahre dagegen, meinst du Das ?

    Jup, genau das. Passiert leider schneller als man denkt.

    Auch wenn's langsam (immer mehr) ins OT geht:

    Nicht nur die Blickführung ist zu beachten, sondern auch dass man sich bei ner Notbremsung nicht zu sehr darauf versteift. Ist zwar erst einmal eher schwierig, wenn mans aber mal im Hinterkopf hat geht's evtl. Hatte so nen Moment erst letztens in Brünn: Ende Start-Ziel wollte ich unbedingt noch an einem vorbei bzw. so dass ich spätestens beim rausbeschleunigen dann vorbei bin (->sehr viele wollten an dem einen Abend wohl lieber was trinken als zum Theorieseminar zu gehen (Streckenrundgang wäre zu dunkel geworden) und haben deswegen die Kurven eher klassisch angefahren und/oder sich einfach nicht getraut mit viel Schwung in die Kurven reinbremsen und durch die richtige Kurvenwahl auch früher mehr rauszubeschleunigen),aber zurück: das ganze hat erst nicht ganz so gepasst wie gedacht (war wohl doch ein paar meter zu weit hinten) und bion dadurch gefühlt viel zu schnell rein und deswegen "erst einmal" stark/stärker auf die Bremse und das Kiesbett kam immer näher (und ich sah mich auch schon fast da rein zu fahren). Konnte mich dann jedoch noch mehr wie rechtzeitig wieder auf die Kurve konzentrieren und bin somit nur nen recht großen Bogen gefahren.

    Bzw. gibt ja genügend Videos wo Leute recht schnell/zu schnell in oder auf ne Kurve zu fahren und dann deswegen gut in die Eisen, im Kopf aber das "sch... ich bin zu schnell:Bremsen,Bremsen!" "stehen" bleibt und die im Endeffekt so langsam sind dass die quasi schon fast umfallen aber dennoch weiter gerade aus direkt in die Botanik rollen.

  • Hallo liebe Gemeinde war sehr lange nicht mehr aktiv hier .

    Aber erlaube mir mal meine Ereignisse hier zu schildern .

    Es geht um die Notbremsung an der prakt. Prüfung. Ich habe sie wegen einem kontrolliert gestiegenem hinterrad nicht bestanden. Meine frage: muss an der Fahrprüfung vorne ein Abs eingriff erzwungen werden? Oder reicht es eine bremsung so zu vollziehen dass das hinterrad noch knapp am Boden bleibt??

  • Wie die genauen Prüfungsanforderungen sind, kann ich dir nicht beantworten - am besten deinen Fahrlehrer fragen. Da meine 125er natürlich kein ABS hatte, konnte ich in der A2-Prüfung gar nicht voll zumachen und somit hat das ABS auch nicht geregelt. Das Heck blieb aber auch am Boden. Wie weit war denn dein Hinterrad in der Luft, dass du deshalb durchgefallen bist? O.o

  • noch zur Info habe etliche Vollbremsungen hinter mir , kann jedoch nicht zu 100% garantieren das dass Hinterrad unten bleibt. Sitzposition maximal hinten knieschluss am tank ist da .. habe vieles versucht auch hinterradbremse zuvor. Bringt nix. Weitere Infos 180cm und 96kg in montur , federvorspannung auf 5 .. hatte die federvorspannung bis auf 3 runtergedreht ist dann besser mit der Notbremsung aber schlechter im Fahrverhalten . Und dann mit sozius auf so einem weichen bock fahren ist ziemlich besch*** .. muss dazu sagen vorne sind progressive wilbers federn verbaut. Und das Problem besteht nicht bei der 2018 version.. die besten Danksagungen schon mal im Voraus :heil

  • Abhilfe durch wilbers federbein?? Ansonsten miete ich mir eine honda cb650 mit integral bremsen, mit der Hoffnung das Sie am boden bleibt. Oder vorne optimal bremsen und hinten riegeln lassen.. so viel Tamtam für ca 90min die einen danach sofern bestanden,wieder sorglos und mit Spass fahren lassen..:geht-klar