In ersten Gängen weniger Leistung?

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  • Hallo,

    ich wollte mal an dieser Stelle höflich nachfragen, ob was an dem Gerücht drin ist, dass die MT-07 (Euro 3) in den ersten drei Gängen andere Kennfelder/Zündkurven hat und nicht die komplette Leistung wie in Gang 4-6 freigibt?

    Danke und LG

  • Halte ich für sehr unwahrscheinlich. Die MT07 hat kein E-Gas, damit ist eine Drehmoment- oder Leistungslimitierung eigentlich nur noch über den Zündwinkel möglich. Das führt dann aber zu deutlich höheren Abgastemperaturen - nicht so vorteilhaft.

    Dazu ist weder Drehmoment noch Leistung vom CP2 Motor besonders hoch - da ist es echt keine Herausforderung ein haltbares Getriebe zu bauen.

    Interessanter wird das bei E-Gas. Dann macht man bei Vollgas einfach ggf. die Drosselklappe nicht ganz auf. Ist sehr einfach und schnell umzusetzen für den Hersteller.

  • Das halte ich auch für sehr unwahrscheinlich. Warum sollte Yamaha das denn machen? Woher stammt dieses "Gerücht"? War das für eine gedrosselte MT-07 in die Welt gesetzt worden? Dazu müsste die Steuerelektronik den Gang erkennen, um hier eingreifen zu können. Mit dem eingebauten Sensor, der oftmals bei den älteren nicht mehr sauber bei allen Gängen funktioniert, würde das zu erheblichen Problemen führen. Ich wüsste aber keinen Grund (im Unterschied zu einem Drehzahlbegrenzer), warum die Leistung abgereget werden würde. Dann hätte Yamaha auch Fahrmodi einführen können.

    Gruß

    Klaus

  • Das gibt es bei relativ leistungsstarken Motorrädern durchaus. Auch ohne Fahrmodi oder ähnliches. Geht dann aber im Regelfall darum, das Getriebe zu schonen oder es zu vermeiden, dass die Leute andauernd hinten rüber fallen. Bei etwas teureren Motorrädern der letzten sagen wir mal bestimmt 5 Jahre hat man dann aber einfach ne Wheelie Control eingebaut. Dann bleibt nur noch das Schonen des Getriebes bzw. Gewichtsersparnis beim Getriebe. Bringt ja auch nichts, das Getriebe auf Drehmomente auszulegen, bei denen das Motorrad ohnehin hinten rüber fliegt.

  • So weit hergeholt finde ich das nun wieder nicht. Unterschiedliche Zündkurven in unterschiedlichen Gängen gibts ja schon seit Vergaser-Zeiten. Das "Gerücht" habe ich daher, dass mir ein Steuergerät in die Hände gefallen ist, bei dem anscheinend diese "schwache" Zündkurve gegen die "starke" ausgetauscht wurde. Das Steuergerät hat nix gekostet, aber ich wollt hier nur nachfragen ob jemand definitiv was weiß. Im Notfall probier ichs einfach aus, außer es sagt mir jemand, dass es definitiv ne Legende ist.

  • Bei den 200PS Schwachmatenkarren (Ducati z.B.) ist die Leistung in den ersten 4 Gängen gedrosselt, weil Ottonormalo die Leistung eh nicht auf die Straße kriegt. Aber bei einem 75 PS Mopped eher nicht. Von welcher MT ist den das Steuergerät?

  • Es dürfte ein Unterschied sein, ob eine generelle Leistungsreduktion einprogrammiert wurde oder ein Wheelie-Control-System verbaut ist. Woher weißt du, dass eine Leistungsreduktion hart vorgegeben war? Bei dem Wheelie-Control-System soll lediglich sichergestellt werden, dass die Leistung ohne Abheben des Vorderrades auf die Straße gebracht werden kann. Gewichtsabhängig (z. B. mit einem Tankrucksack) sollte hier die Leistung angepasst werden. Das sollte meiner Meinung nach etwas anderes sein als eine generelle Leistungsreduktion. Vmax-Limitierung beim Motorrad würde mich auch wundern, da ist eine Drehzahlbegrenzung, die natürlich auch die Höchstgeschwindigkeit damit begrenzt, motortechnisch verständlich (im Unterschied zu Autos). War das wirklich eine Vmax-Limitierung?

    Gruß

    Klaus

  • Ich hätte angenommen, dass eine Leistungsreduzierung in unteren Gängen bei einem Test genannt worden wäre, aber auch hier lese ich dazu nichts:

    Yamaha MT-07 im Top-Test: Ganz große Klasse
    Sie haben ihr alles mit auf den Weg gegeben: Power, Handlichkeit, Ausstattung, Design. Nicht zu vergessen den günstigen Preis. Alles super. Aber wie schlägt…
    www.motorradonline.de

    Insofern denke ich, dass bei einem Motorrad dieser Leistungsklasse zumindest bei den frühen Baujahren nichts vorhanden war. Dafür sind auch Wheelies in den unteren Gängen beschrieben. Aber das ist natürlich nur einen Vermutung meinerseits.

    Gruß

    Klaus

  • Unterschiedliche Zündkurven in unterschiedlichen Gängen gibts ja schon seit Vergaser-Zeiten

    Zu Vergaser-Zeiten gab es auch noch Verteiler, die Verstellung der Zündkurven wurde erreicht mittels Fliehkraftgewichten und Federn. Es war imho nichts da was unterschiedliche Zündkurven in unterschiedlichen Gängen hätte steuern können.

    Die Frage ist nun, weiß das Steuergerät des CP2 in welchem Gang gerade gefahren wird? Ich denke nicht und ich glaube auch nicht das man den CP2 in den unteren Gängen die Leistung beschneiden muss.

  • Die Frage ist nun, weiß das Steuergerät des CP2 in welchem Gang gerade gefahren wird? Ich denke nicht und ich glaube auch nicht das man den CP2 in den unteren Gängen die Leistung beschneiden muss.

    Wenn es eine Ganganzeige gibt, gibt es wohl auch eine Info ans Steuergerät. Denke ich mal.

    Dieser Post wurde extrem umweltfreundlich, aus wiederverwerteten Buchstaben von gelöschten E-Mails geschrieben und ist digital voll abbaubar.

  • Die Frage ist, ob es irgendeinen Grund dafür gibt.

    Das Steuergerät mag das hergeben, aber das bedeutet nicht, dass es auch genutzt wird. Ingenieure sind am Ende auch faul und nutzen sowas nicht, wenn es nicht erforderlich ist. Erhöht den Kalibrieraufwand, man muss bei hohen Drehzahlen noch mehr anfetten um die Auslassventile zu schützen - alles doof.

  • Wenn die Ingenieure den sehr anfälligen Sensor für die Gänge tatsächlich nutzen, um das ins Steuergerät zu speisen, dann gehören sie ersetzt. Die Mechanik scheint nicht sehr robust, siehe hier im Forum:

    saibot_100
    20. Juni 2016 um 11:33

    Und einen zweiten Sensor verbaut Yamaha sicherlich nicht. Ich glaube daher nicht, dass die Ganginformation im Steuergerät verarbeitet wird. Das wäre auch sehr ungewöhnlich bei der Leistung des Motorrads. Alles, was Geld kostet, wird nur dann gemacht, wenn es unbedingt notwendig ist oder einem Kunden einen hervorhebbaren Vorteil bringen könnte.

    Gruß

    Klaus

  • Der Gangsensor ist nur dafür da, dass man im Stand sehen kann, in welchem Gang man ist. Sobald das Motorrad fährt, kann man das auch problemlos aus Geschwindigkeit und Motordrehzahl errechnen. Machen die meisten Autos so, weil es bei den nicht sequentiellen Getrieben mit einem günstigen Sensor auch garnicht geht. Sieht man daran, dass im Stand der Gang nicht angezeigt wird und auch nicht bevor man wieder eingekuppelt hat.

  • Dann muss aber auch die Geschwindigkeit an das Steuergerät übermittelt werden. Bei Fahrzeugen ohne OBD-Einheit gleube ich daran nicht. Bei PKWs kann man über die OBD-Schnittstelle die Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit abgreifen. Geht das auch bei den älteren MT-07-Modellen?

    Gruß

    Klaus

  • Auf dem CAN-Bus liegt auf jeden Fall für das Kombi-Instrument eine Fahrzeuggeschwindigkeit. Ob das Motorsteuergerät die jetzt einliest und verwendet kann ich nicht sagen. Bin ja ohnehin der Meinung, dass bei der MT07 keine gangabhängige Kalibrierung vorhanden ist.

  • OK, der Gang scheint auch übermittelt zu werden, interessant:

    stev74
    17. Februar 2017 um 11:10

    Ich wusste tatsächlich nicht, dass es einen Diagnosestecker gibt. Zumindest habe ich den bei der MT-07 meiner Frau (Baujahr 2014) bewusst (noch) nicht gesehen. Kann es sein, dass so etwas erst ab dem Jahr 2016 eingebaut wurde? Oder bin ich nur zu blind, den Stecker zu sehen?

    Gruß

    Klaus