Unfall - hats Euch schon mal hingelegt?

Jeder der fährt fällt irgendwann um. Manchmal ist man selbst Schuld, manchmal sind andere Schuld. Tatsache ist, dass man jedes mal einen weiteren Schritt im ewigen Lernprozess: "Motorradfahren " weiter kommt.
Und Warnweste ist finde ich ein zweischneidiges Schwert. Die Diskussion sollte hier nicht Thema sein. Tatsache ist, dass ein Großteil der Unfälle in denen ein Motorradfahrer durch einen Autofahrer zu Schaden gekommen ist, war der Grund nicht, dass der Autofahrer den Motorradfahrer nicht übersehen hat, sondern schlichtweg komplett ohne zu gucken : abgebogen, die spur gewechselt oder o.Ä hat. Das garnicht erst Hinsehen ist also das eigentliche Problem, weil der Motorradfahrer als der schwache Verkehrsteilnehmer immer im Nachteil ist . 

Aaalso, ich schreib mal alle Zweiradunfälle auf:

Mit 15 auf dem Mofa (CS25):
In der Nacht durch eine Fußgängerunterführung. Schön mittig zwischen den rot-weiß markierten Pollern durch.
Aufgrund des schlechten Lichts war aber das "nur für Fußgänger"-Schild nicht zu erkennen.
Da bin ich mit dem Lenker voll hängen geblieben... (Ach, das war sogar mit 14. Drei Tage vor meinem Geburtstag. :peinlich)
3 Monate später, die Hand war schon länger wieder heil: Gepennt, bzw. in die falsche Richtung geschaut, Kumpel abgeräumt. (Zum Glück nicht schnell, Mofa halt.)

Was damals alles kaputt ging, weiß ich nicht mehr. Irgendwann brauchte ich einen neuen Lenker, weil der vom vielen Zurückbiegen Ermüdungserscheinungen hatte und durchzubrechen drohte.
Was alles schief gehen kann, wenn man mal eine halbe Sekunde nicht aufpasst, darüber habe ich in meiner Mofa-Zeit am meisten gelernt.

Mit 16 RD80LC2:
Vor der Ampel überbremst. Vorderrad weggerutscht. (Nur Kupplungshebel und Blinker kaputt.)

Mit 19 XJ600:
Auto vor mir überholt, ich will gleich mit überholen.
Tja, leider wollte der doch abbiegen. Bremsen hat nicht mehr ganz gelangt und ich bin ihm sachte in die Tür. (Nur das Auto hatte eine Delle.)

Mit 21 GPZ900R:
Autofahrer zieht direkt neben mir auf die Linksabbiegerspur. Hat mich nicht gesehen, toter Winkel.
Mit dem rechten Fuß (natürlich nur Turnschuhe an gehabt) habe ich seine vordere Stoßstange entfernt.

In den folgenden 23 Jahren war nichts mehr! Man lernt ja aus seinen Fehlern.

(OK, 2x wegrutschendendes Vorderrad auf der Rennstrecke. Aber das zählt nicht. Dort gehört das zum guten Ton!)

Also hier mal meine:

1:Ölspur im Kreisverkehr. Vorderreifen ging weg und ich bin rausgerutscht. Nix passiert, Lederkombi und Supermoto...paar kleine Schrammen.

2:Vorderreifen ist in voller Schräglage mit 70 Sachen auf einmal weggerutscht. Bin dann zum Glück ohne Maschine in ne kleine Begrenzungsmauer gekullert und weiter an die Böschung. Nur leichtes Schwindelgefühl  , nen angeknacksten Mittelfuß und paar Prellungen, sonst war auch nichts. Die Reifen waren ausgehärtet, da das Moped vom Vorbesitzer kaum gefahren wurde. Habs' dann auf die harte Tour lernen müssen, auf sowas zu achten. Wieder volle Montur mit Leder und meiner Supermoto.


3:Schotterstraße und ein von rechts kommendes Auto, welches mir die Vorfahrt genommen hat. Ende vom Lied waren zwei rutschende Reifen und eine elegante Rolle rechts vors Auto. Ich und der Autofahrer sind beide mit dem Schrecken davon gekommen.

4.Kumpel vor mir meinte ne neue Route ausprobieren zu müssen und ist spontan abgebogen. Naja, keine Zeit um die Straßenmündung 100% abchecken zu können. Rollsplitt im Schatten nicht gesehen und ab ins Grüne mit Lenker in die Weichteile und nachvollgender Schweinerolle in den Dreck, knapp nebens' Vorfahrtsschild 
Auf jeden Fall dank voller Montur wieder nix passiert. Immer wieder aufgestanden und weiter gefahren.


Alles in allem war's eigentlich immer irgend nem dummen Umstand zu verdanken und nie voll die eigene Schuld. Aber man lernt ja trotzdem draus, denn erwischen tut's ,Schuld hin oder her, ja trotzdem einen selber  War so ziemlich alles in meiner Anfangszeit vor paar Jahren. Seitdem nichts mehr und statistisch hab ich ja jetzt meinen Soll erfüllt  ,also wars das jetzt hoffentlich mit meiner Sturzkarriere. Volle Ledermontur bleibt trotzdem Standart.
Kann bloß allen hier eine unfallfreie Fahrt wünschen, denn als Motorradfahrer gehören wir einfach zur Risikogruppe.


Gruß Thomas

Thomas
Hast du die Schutzkleidung dann jedes Mal komplett getauscht?

MIch hats - Gott sei Dank - bisher nicht erwischt - ich hoffe es bleibt dabei....

Zitat von MTler

Thomas
Hast du die Schutzkleidung dann jedes Mal komplett getauscht?

MIch hats - Gott sei Dank - bisher nicht erwischt - ich hoffe es bleibt dabei....

Nein, ich fahr immer noch die selbe Lederkombi, Dainese eben. Die Teile halten schon was aus und ich hatte immer das Glück, dass ich nie sehr lang auf Asphalt gerutscht bin. Deswegen sieht die Kombi, bis auf ein paar kleine Stellen, auch noch wie neu aus
Einzig die Handschuhe hab ich nach dem zweiten Sturz zum Schuster gebracht und hab eine Naht neu machen lassen. Held ist da eben auch unschlagbar.
Bin der Meinung, dass ne gute Ausrüstung durchaus was kosten darf, natürlich der Qualität entsprechend. Bin damit auch ganz gut gefahren bisher 


Gruß Thomas 

Und immer noch den gleichen Helm?

Zitat von MTler

Und immer noch den gleichen Helm?

Ja, mein kopf hat nie den Asphalt berührt (abseits aufgeschlagen ist mein Kopf auch nirgends):D
Und bei einmal sanft die Wiese berühren, geht ein Kevlar-Carbon-Helm nicht kaputt.
Hab da würd ich sagen ordentliches Glück gehabt   
Hab ihn aber trotzdem vom Fachmann ansehen lassen, sicher ist sicher...

Zitat von ThomasLoco

und nie voll die eigene Schuld

Hmm, wie sag ich's?

Die Einstellung ist ungünstig.
Wenn es einen ohne Fremdeinwirkung legt, ist man immer selber schuld.

Mit mehr Erfahrung erkennt und erahnt man viele Gefahren die für einen Einsteiger nicht offensichtlich sind.
Alleine durch Erfahrung vermeide ich z.B. viele Situationen, in denen mir jemand die Vorfahrt nehmen könnte.

In jungen Jahren sucht man sich gerne Ausreden. Man ist ja schließlich ein ganz toller Auto- oder Motorradfahrer. Das war bei mir nicht anders!
Irgendwann merkt man, dass nur Selbsterkenntnis weiter hilft.

Wenn es irgendwo mal eng wird, überlege ich, wie ICH das hätte vermeiden können. Auch, wenn eigentlich jemand anderes Schuld war.
Mir hilft die Schuldfrage ja nicht weiter, wenn ich überfahren werde!

Ich muss dir vollkommen recht geben. Aber ich hab deswegen "nie voll die eigene Schuld geschrieben", weil ich unter richtiger eigener Schuld sowas versteh, wie etwa zu schnell in die Kurve und dann lang gemacht
Hab ja auch gesagt, dass es ganz egal ist ob selber Schuld oder nicht, abkriegen tut mans immer selber
Hast mich da etwas misverstanden Ist mir schon klar, dass ich den Grossteil der Schuld trage, hab mich ja schließlich auf den Bock gehockt
Aber auf eine gewisse Fremdeinwirkung, die sich oft schlecht durch Kalkulation oder Erfahrung verhindern lässt, hat auch der beste und erfahrenste Biker keinen Einfluss. Seis eine Öllacke oder ein bekloppter in nem Bürgerkäfig

Gruß Thomas

Hallo,

ich hab in dem Zusammenhang mal ne Frage: Kann man Sturzschäden an einem Helm, ohne das dieser bei Prüfung zerstört wird prüfen lassen? Irgendwie mit Röntgentechnologie oder Radiologietechnik?

Es sind ja meist nur kleine Haarrisse in der Schale und man sieht ja nicht ob der Spezialschaumstoff zerstört ist, der härtet ja nach Aufprall aus und nimmt die kinetische Energie auf - genau einmal.

Ich bin 21 Jahre alt und habe bisher nur Unfälle anderer Verkehrsteilnehmer miterleben dürfen.

Mit dem Moped und dem Motorrad hab ich bisher durch mein klein wenig Erfahrung (ich bin schon allein mit dem Auto unterwegs seit ich siebzehn war - hab auch schon über 100.000km hinter mir) Fehler anderer ausbessern können.

Mein Schock fürs Leben war auf der Autobahn in Kroatien, als ich vom Urlaub richtung Heimat unterwegs war: Alle Verkehrsteilnehmer waren schon so unendlich aggressiv und wollten überholen, wo überhaupt kein Platz war - bis es passierte: Auf der Gegenfahrbahn hat sich jemand überschlagen und die Fahrzeugteile haben mein Auto ebenfalls getroffen...

MFG

In der Zeit wo ich damals mit dem Roller unterwegs war, hatte ich einen Umfaller - bin an der Kreuzung gestanden und da ist der mir einfach umgekippt und einmal musste ich ja unbedingt mit meinen Roller über einen schlammigen Feldweg fahren, da isser mir leicht weggerutscht...

Also mit dem Motorrad bin ich bis heute verschont geblieben,
dafür hab ich mein "Lehrgeld" mit dem Moped bezahlt.

Derbie Senda R


1.Sturz: Hatte das Teil gerade erst einpaar Tage da mußte ich auch schon eine Vollbremsung hinlegen.
Leider eben nur mit der Vorderbremse. Ergebnis: Stoppie und Fall nach Links.
Es ist nicht viel passiert nur der Kupplungshebel hat sich verbogen.

2.Sturz: Kleine Ausfahrt mit freunden. Unser Leitwolf wollte kurz stehenbleiben um auf die Karte zu blicken.
Fuhr also in den Schotter und das ziemlich prötzlich. Beim Bremsen ist mir der Hinterreifen weggerutscht
und ich fiel wieder mal nach Links. Schalthebel gebrochen, Jacke und Hose leicht angeschliffen und Helm kaputt.

3.Sturz: Ich wollte vor Mädels Cool sein und hatte einen Freund hinten sitzen. Zu schräg in eine Kurve, durch ein Wasserlacke und auf die rechte Seite gelegt. Da wir nicht sehr schnell waren, ist uns und dem Bike nichts passiert.

4.Sturz: Ist mir eigentlich ein bisschen peinlich. Ich weiß auch bis heute nicht wie mir das passiert ist. Ich fuhr in eine Linkskurve,
aus welchen Gründen auch immer wollte ich in der Kurve das Töff aufrichten und mich hat es voll über den Lenker geschleudert.
Helm wieder kaputt, Kleidung weiter angeschliffen und Mopedlenker total verbogen.

Aber seitdem Ich Motorrad fahre sind mir solche Dinge nicht mehr passiert. Hoffentlich bleibt das so.

Grüße

Jupp ich lag auch schonmal..
Letzten August, 3 Tage vorm Farhsicherheitstraining -.-
Ca genau zum 1 jährigen Bestiz der Maschine. Achja Reifen 300km vorher gekauft und Tüv neu
Was ist passiert..
Ich war mit n paar Freunden auf einer Feierabendrunde, gemütliche Hausstrecke.
Schöne rechts links Kurve, in der 2. hatte ich n komisches Gefühl, weswegen ich dann auch langsamer rein bin, aber irgendwie muss ich wohl den Fuß auf der Bremse gelassen haben und kam dann aufs Grün, kurz ausrollen und dann zurück auf die Straße war der Plan..
Kam leider anders, hatte den Kurs genommen um zwischen massiver Mauer und sonem Holztelefonmast gestoppt zu werden..
Hatte in letzter Sekunde den Lenker noch um gerissen und kam dann mit dem Vorderrad gegen den Masten, ich ging dann via Salto vorne über und landete kurz dahinter..
Mir ist nichts Passiert, zum Glück! Aber der ER6F gings da anders... Gabel gebrochen, Felge hatte ne ordentliche Delle, und Rahmen verzogen..
Also totaly death.

Naja Ende vom Lied, ein Jahr nachdem abholen ging sie zurück zum Händler der mir über irgendne Versicherungs_Schrott Börse noch 1000 Takken geben konnte..
Und seitdem warte ich dass ich wieder Geld für ne neue Maschine habe, und suche auch noch die Richtige.

Auf dem Elefantentreffen irgendwann in den 90ern musste ich Depp mit der XJR1200 einen verschneiten Waldweg fahren. In einer Kurve bin ich dann geradeaus gefahren und in ner Scheewehe stecken geblieben. Drei Freunde haben mir dann geholfen die XJR aus dem Schnee zu ziehen. Passiert ist weiter nix.
Aber einige Male hätte mich's fast erwischt. Linksabbiegende Trecker und Selbstüberschätzung in Italien und so weiter.

Gruß und unfallfreie Fahrt
Dirk

Bis jetzt wars einige Male knapp - sowohl deshalb, weil ich einfach übersehen bzw. meine Geschwindigkeit unterschätzt wurde, als auch aus "reinem Selbstverschulden" - wenn ich eine kurve schlecht einschätzte oder meine Motorradfahrkünste einfach überschätzte. Glücklicherweise ist mir bisher nicht mehr als ein Umfaller passiert.

Die Schuldfrage stellt sich da aber im Endeffekt nicht - wenn ich im Graben liege, dann ist es mir im Moment egal, wer dran schuld ist. Vor allem deswegen, weil ich auch Fehler anderer ausbessern kann und MUSS mit meiner eigenen Fahrweise.

Grüße,
Raphael