Hiflo HFA4707 vs "das Original"
Ich habe einen Schwung Ersatzteile bekommen und in dem Zuge mal einen neuen Luftfilter für die MT-07 mit geordert. Da mehr und mehr Maschinen aus der Garantie fallen und zunehmend selber gewartet werden, kann man sich das verfügbare Verschleißmaterial ja mal genauer angucken.
Eigentlich ist mein Filtertausch vorzeitig, hat der Aktuelle doch gerade rund 27.000 Km auf dem Buckel und ist somit offiziell noch nicht fällig. Allerdings habe ich von Professionellen mittlerweile schon ab und an gehört, dass Yamahas angedachter 40.000er Tauschintervall recht lang ist. Die Prozedur des Wechsels ist einfach und die Kosten fallen nicht ins Gewicht, also: Go.
Da ich keinen Bock mehr habe Luftfilter zu reinigen und anschließend mit esoterischen Ölen zu benetzen war ich neugierig was für einen, zunächst optischen, Eindruck das verfügbare Aftermarket-Produkt von Hiflo im Vergleich mit dem vorhanden Originalfilter macht.
Bei Anschaffungskosten von knapp 10,- brutto ist der Filter ja eher im unteren Segment der Preisskala zu sehen und ich habe mental Dremel, Feile und Sekundenkleber parat.
Wir haben also vorliegen:
Hiflo HFA4707 und Yamaha Luftfilter 1WS-14450-00
Eine erste Begutachtung gestaltet sich recht unspektakulär. Aufbau und Materialien wirken identisch, die Maße der für die Luftdichtigkeit relevanten Kunststoffpartien sind gleich. Das neue Teil ist stabil und ich kann keine Stellen erkennen, an denen Luft ungefiltert passieren könnte.
Jeweils links der Hiflo, rechts das alte Original:
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IMG_20200328_164429_resized.jpg IMG_20200328_163718_resized.jpg IMG_20200328_163759_1_resized.jpg
Zwei Sachen (soweit ich erkennen konnte) sind bei Hiflo abweichend ausgeführt:
IMG_20200328_164104_resized.jpg- die Dichtung ist kein geschlossener O-Ring, sondern eine auf Stoß geschnittene Runddichtung. Dafür ist sie neu und dabei. Ob dies beim Yamaha-Filter auch der Fall ist weiß ich nicht, in Handbuch und Ersatzteilkatalog ist sie als separat zu erwerben aufgeführt.
IMG_20200328_164006_resized_autoscaled.jpgDie Befestigung von Anfang und Ende des Filtervlies ist unterschiedlich ausgeführt. Während Hiflo (unten) das Vlies an den senkrechten schwarzen Steg klebt, ist hier beim Original noch ein Blech mit eingearbeitet, was optisch sauberer aussieht.
Die Hiflo Lösung ist jedoch auch mechanisch sehr fest und im Gegenlicht ist keine eventuelle Undichtigkeit erkennbar.
IMG_20200328_163934_resized_autoscaled.jpg...HifloIMG_20200328_163941_resized_autoscaled.jpg
Yamaha...
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Im Großen und Ganzen nichts was für mich gegen die Verwendung am geliebten Motorrad spricht. Der neue Filter ist auch saugend und schmatzend in die Halterung geglitten, die Schrauben passten perfekt. Angesprungen ist das Motorrad, soweit nicht überraschend , ein Fahrtest auf der Autobahn steht noch aus.
Ich hätte zwar die Möglichkeit den Luftdurchsatz mit einem Luftstrommessgerät an einem regelbaren Luftstrom in der Firma zu prüfen, aber das würde ich mir für den Fall spürbarer Minderleistung oder Ähnlichem aufheben. Ich erwarte da eigentlich vorerst keine Erkenntnisse die den Aufwand (müsste eine provisorische halbwegs luftdichte Aufnahme basteln) rechtfertigen.
Ich werde jedoch im Laufe der Tage noch eine Zylindersynchronisation durchführen und die Messwerte mit denen von Ende 2018 vergleichen.
Damals lag an jeweils jedem der Throttle Bodies im Standgas ein Unterdruck von -0,42 bar an. Sollte der neue Filter einen ähnlichen oder besseren Luftdurchsatz haben als der alte Filter so vermute ich, dass sich dies auch im anliegenden Unterdruck widerspiegelt (also tendenziell vielleicht in Richtung -0,3 bar bewegt da weniger Luftwiderstand?). Das aber nur so unausgegoren geraten.
Ich werds ausprobieren.