Gelöst: Ölwechsel - Gewinde kaputt gedreht

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  • Abend zusammen,

    Ich habe (wie später herausgefunden) den Anfängerfehler begangen, die Ölablassschraube mit den angegebene 43Nm festzuschrauben.

    Wie ihr der Überschrift entnehmen könnt, habe ich dabei das Gewinde ruiniert.

    Meine 1. Frage ist folgende:

    Scheinbar ist nur das hintere Stück des Gewindes dabei kaputt gegangen.

    Ca. 4/5 scheint unbeschädigt zu sein.

    Ich konnte die Schraube (mit einer Kupferdichtung) mit der Hand wirklich festdrehen und dann einem Maulschlüssel nach Gefühl noch fester drehen.

    Da ich ungern die gesamte Ölwanne austauschen will, habe ich überlegt, einfach 2 oder 3 Dichtungen zu verwenden. Diese dann mit einer kleinen Ratsche festzudrehen, bis die Dichtungen gequetscht genug sind.

    Denkt Ihr, dass das derart funktioniert?

    Es wäre sehr freundlich wenn ihr euch zu meiner Idee äußert.

    Meine 2. Frage:

    sind wegen des durchdrehens möglicherweise Metallreste des Gewindes in die Wanne gelangt?

    Ist das schädlich und wenn ja, wie bekomme ich das am besten gereinigt? Kann man vielleicht das ganze mit Öl auffüllen und dann einmal wieder neu ablassen?


    Vielen Dank im voraus und Liebe Grüße

  • 1. Ist das Gewinde wirklich defekt?

    merkwürdig, das nur der hintere Teil defekt ist.

    2. Späne gesehen oder nur vermutet?

    3. Mehrere Dichtungen verkürzen ja das nutzbare Gewinde, also eine größere Belastung der "Gewindestege" bei gleichem Drehmoment

    Um auf der sicheren Seite zu sein

    würde ich die Ölwanne ausbauen, falls das Gewinde wirklich defekt ist, kann man das reparieren (Helicoil) oder eine Gebrauchte besorgen. Natürlich eine neue Dichtung verwenden.

    Oder halt Risikovariante und mit Öl spülen und notfalls Schraube zusätzlich mit Flüssigdichtmittel einsetzen.

    Würde aber immer die Ölwanne ausbauen, Motorschaden wegen Spänen ist immer teurer.

  • Erstmal vielen Dank für die Antwort!

    Ja das Gewinde müsste Kaputt sein, da die Schraube am Anschlag durchdreht. Auf der Schraube selbst waren die klassischen „Metallringe“-Reste.

    Aber Späne selbst habe ich nicht gesehen bzw. gefühlt als ich ins Gewinde reingefasst habe.

    Ich hatte jetzt ehrlich gesagt nicht vor das Gewindeit Helicoil o.Ä zu erneuern, da es ja theoretisch dicht zugeht. (Ich habe etwas Öl zu testen vorgegeben.

    Denkst du ich kann dann meine Idee mit 2 Dichtringen umsetzen?

    Meine Gedanke ist dann mehr nutzbares Gewinde zu haben, um die Dichtungen zu quetschen.

    Liebe Grüße

  • Wenn du mehr Dichtungen unter legst hast du doch weniger nutzbares Gewinde zur Verfügung und nutzt außerdem den selben kaputten Gewindebereich wie mit einer Dichtung, nur weniger weit rein in Richtung Ölwanne?

    Wenn das Gewinde der Wanne nicht im Sack wär, könnte die Schraube ja nicht durchdrehen.

    Wenns bis Anschlag rein gedreht durch dreht dann hilft doch höchstens eine längere Ölablassschraube, falls es noch nutzbares Alugewinde in der Wanne weiter innen gibt. Die Konstellation habe ich selber im Einsatz (nicht bei Yamaha)

  • Danke für die Antwort.

    Der vordere Teil des Gewindes ist noch intakt. Nur auf den letzten Millimetern, dreht es dann durch.

    Wenn ich eine Dichtung mehr rein tue, dachte ich könnte ich (da ich quasi nur funktionierendes Gewinde verwende) die Dichtringe effektiv quetschen.

    Liebe Grüße

  • hast mal ein Bild von Deiner Schraube bitte..

    Öl wird erst austreten wenn die Kiste warm ist wenns Öl dünner wird

    zwei Dichtungen helfen m.M. nix.

    persönlich glaube ich nicht dass Späne reingekommen ist, da das kaputte Gewinde ja nach außen gezogen wird. Wenn Du Dir aber unsicher bist und auf Nummer sicher gehen willst, Ölwanne runter und neu oder Gewinde reparieren lassen. Du fährst dannach viel entspannter

    Meine Vorgehensweise wäre z.B:

    1. Restgewinde in der Ölwanne prüfen

    2. Schraube mit Teflonband umwickeln

    3. unten am Bund der Schraube einen dünnen Ring Dichtmittel wie Hylomar auftragen

    4. Fahren und ständig beobachten

    bei meinen HD's wird mit 28Nm angezogen und es wird ein Gummiring als Dichtung verwendet, bei der nineT 32Nm mit Aludichtung

    :verliebt Harley Davidson, weil Schlechtes muß nicht billig sein :rocker

  • Danke für die Antwort.

    Der vordere Teil des Gewindes ist noch intakt. Nur auf den letzten Millimetern, dreht es dann durch.

    ...

    Nur weil es "auf den letzen Millimetern" nicht fest wird heißt das nicht, dass es nur auf den letzten Gewindegängen defekt ist! Hinten Gewinde kaputt aber vorne nicht, würde ich mal ausschließen.

    Aber versuch deine Idee mit den 2 Dichtringen, vielleicht hält es wider erwarten doch.

    Obwohl ich Bedenken hätte, dass das Öl während der Fahrt rausläuft. Das könnte dann brenzlig werden.

    Da müsste wohl besser eine neue Ölwanne her. Kostet zum Glück nicht die Welt (https://www.kfm-motorraeder.de/item/yamaha-1WS134000000 - bis Baujahr 2020).

    Helicoil ginge womöglich auch, ist aber nach meiner Einschätzung mindestens so aufwändig, wie eine neue Wanne zu montieren.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

    Einmal editiert, zuletzt von Wicked (17. Februar 2024 um 06:44)

  • Hatte das bei meiner auch, da war eine viel zu kurze Magnetschraube drinnen. Gibt im Netz Repsätze auf M15. Brauchste nicht bohren nur mit dem neuen Gewindeschneider rein neue Schrauben sind dabei fertig. Spänne wandern immer nach außen, hab aber trotzdem 1L Öl reingeschüttet zum durchspülen.

    Repsatz

  • Update zur Lösung:

    Erstmal euch allen vielen Dank für die Antworten.

    Ich habe das Problem folgendermaßen gelöst:

    - Krümmer abmontieren um an die Schrauben der Ölwanne zu gelangen

    - Unter Ölwanne demontieren und sauber wischen (da waren sogar in den tiefsten Ecken Späne!)

    - Mit HeliCoil M14 x 1.5 das Gewinde vorsichtig erneuert

    - Späne sorgfältig entfernen

    - Gereinigte Schraube mit neuer Dichtung mit 35Nm angezogen

    - 0,5 bis 1 Liter billig Öl zum spülen der unteren Wanne

    - Wanne und Krümmer wieder montieren und mit Öl aufgefüllt


    Hinweis:

    Ich wollte aufgrund des Aufwandes am Anfang nicht die Ölwanne demontieren und dachte mir, dass es mit Spülen schon reichen wird.

    Gott sei Dank habe ich mich dagegen entschieden, da extrem viele feinst-Späne entstanden sind, welche nach drinnen gesprungen sind beim Gewindeschneiden.


    Deswegen kann ich jedem empfehlen, dem das selbe Schicksal ereilte, die Wanne zu demontieren und dann mit HeliCoil zu erneuern. Im Bestfall sogar eine neue Ölwanne bestellen und die untere dran montieren, wenn man nicht die ganze tauschen will.

    Der Mehraufwand lohnt sich, um einen Motorschaden zu vermeiden!

  • binh 17. Februar 2024 um 23:33

    Hat den Titel des Themas von „Ölwechsel - Gewinde kaputt gedreht“ zu „Gelöst: Ölwechsel - Gewinde kaputt gedreht“ geändert.