Bremshebel- und Kupplungshebel: Alternativen

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  • ich habe die
    V-Trec VX Safety Bremshebel
    in schwarz mit roten verstellern, nun schon 1 jahr im einsatz...nix auffälliges.
    aber wer sich chinahebel kauft und im gegenzug sich aber zum schutz nur die "beste" ausrüstung kauft....

    sollte es mal lieber überdenken was er da macht.

    die 30 - 40 Euro mehr für zugelassene hebel sind nicht wirklich die welt und ein plus für eure sicherheit sicherlich dieses geld wert.
    :ablachen

    • Offizieller Beitrag

    Das Rot bleicht angeblich nach 1-2 Jahren aus und wird Rosa.

    Ich hatte 2 mal rote Versteller, die ausgeblichen sind. Der zweite Satz hat es gerade mal wenige Wochen geschafft, bis es ein deutliches Pink war. Motorrad steht dauerhaft draußen in der Sonne, hat also eine hohe UV-Belastung. Bei wenig gefahrenen Garagenfahrzeugen sieht das mit der Haltbarkeit dann schon ganz anders aus.

    Ich weiß nicht, ob der Artikel hier schon mal gepostet wurde. Er ist für alle die jenigen, die der Meinung sind, dass die billigen Teile aus China genau so gut sind wie teurere Modelle und ja eh alles das Gleiche ist:

    http://www.motorradonline.de/vermischtes…ile.764987.html

    Ich finde den Artikel leider auch recht enttäuschend, denn a) sind keinerlei Zahlen angebeben, wie oft derartige Billigkopien (zumindest vermutlich) Unfälle verursacht haben und b) der Eindruck erweckt wird, dass zugelassene Hebel immer fehlerfrei sind. DIe Zulassung meiner V-Trec Hebel hat mir und vielen anderen Usern hier im Forum nichts gebracht, weil die Hebel ohne Nacharbeit doch geklemmt haben. Grade die im Artikel beschriebene minimale Dauerbremsung wird da bei höheren Temperaturen möglich.
    Und das war wie gesagt kein Einzelfall, sondern tritt meines Wissens nach immernoch reghelmäßig auf bei V-trec Hebeln.

    Es geht ja auch nicht darum, den wiklich allerbilligsten Hebel für 5€ inkl. Versand aufzutreiben. Wenn ich aber ein qualitativ hochertiges Produkt (Merkmale: Passgenauigkeit, Verarbeitung) ohne Markenaufschlag zu einem vernünftigen Preis bekomme, wieso nicht ?

    Man braucht auch nicht glauben, dass man so einen Bremshebel einfach mal abreißt, wir sind ja nicht King Kong auf Banenenentzug.

    Ich persönlich fahre die V-Trec, nach leichtem Abfeilen funktionieren sie super und sehen gut aus. Ich habe mittlerweile Schwarze Hebel mit titanfarbenen Verstellern, wegen der oben beschriebenen Probleme mit der Farbe Rot, die eigentlich mein Favorit war.

    Am Ende muss sich jeder selber Gedanken machen, blind auf irgendwelche Siegel/Prüfzeichen etc kann man sich auch nicht verlassen.

  • ...
    Dort hat der Werkstoff eben nicht die erforderliche Festigkeit bzw. Homogenität. Mir selbst ist solch ein Rohteil schon von der Maschine geflogen beim Zerspanen.
    ...


    Nicht richtig gespannt. :D

    Im übrigen finde ich auch, man sollte hier nicht am falschen Ende sparen. Aber es müssen auch nicht unbedingt gleich welche von Pazzo, LSL oder ABM sein. (letztere habe ich).

    Was ich mich angesichts des Artikels und grundsätzlich frage ist zweierlei:

    Was die Festigkeit angeht, gibt es Unterschiede zwischen den Alu-Legierungen, nun wird aber auch behauptet, dass im Fall des "Bruchs" keine scharfen Kanten entstehen dürfen.

    Mal abgesehen davon, dass im Fall des Hebelbruchs bei Vollbremsung ein scharfkantiger Resthebel, an dem man sich ritzen könnte, das geringste aller Probleme sein dürfte, ist hochfestes Alu (z.B. EN AW 7075) ja nicht unbedingt zwangsläufig auch dieser Anforderung gewachsen.


    Ferner interessiert mich, ob man wo anders generell weniger streng ist. Gibt ja durchaus im Ausland (USA) etwa gute und auch nicht unbedingt billige Hebelleien - allerdings natürlich ohne KBA Nr. - zu kaufen.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • (...)wir sind ja nicht King Kong auf Banenenentzug. (...)

    Bisher der beste Spruch des Jahres :ablachen


    Zum Thema: Was ich mich bei dem Artikel zum Thema brechen auch gefragt habe, wenn die Hebel ohne scharfe Kanten brechen sollen, müsste doch rein theoretisch eine Sollbruchstelle vorhanden sein, oder?

    Ansonsten denke ich auch, dass es nicht unbedingt die teuren Herstellernamen sein müssen. Persölich würde ich jedoch keine Hebel nutzen, die nicht zugelassen sind. (Das gilt in meinem Fall allerdings für sämtliche Änderungen am Motorrad)

    Wer bei Schutzkleidung nicht spart, so wie ich, der sollte doch auch bereit sein, den Mehrpreis für zugelassene Hebel zu zahlen. Auch wenn das Mehr an Sicherhheit nicht 100% verifizierbar und mit Zahlen belegt werden kann.


    Edit: Ich fahr momentan die originalen Hebel, hab meine Maschine aber auch gerade erst neu :)

    • Offizieller Beitrag

    "nicht scharfkantig brechen" ist zum Beispiel auch erfüllt, wenn die Hebel garnicht brechen, sondern nur abknicken. Die Originalhebel zum Beispiel legen bei entsprechendem äußeren Einfluss krasse Verformungen hin, ohne zu brechen. Da kann man stellenweise schon von "Aufrollen" sprechen.

    Weiterhin kann man "scharfkantig" ja auch sehr frei definieren, wer weiß wo genau da die Grenze liegt laut Prüfnorm. :0plan

  • 7075 wird keiner nehmen. Gibt ja genug andere fräsbare Alulegierungen, die auch eine bessere Bruchdehnung haben und halt günstiger sind. Wenn man es mal mit Fahrradbremshebeln vergleicht, die ja auch bei max. Handkraft i. d. R. nicht brechen, sind diese Chinahebel doch massiv überdimensioniert. Da sie absolut deckungsgleich mit den V-Trec sind, sind auch keine Fehler in der Formgebung, sprich ungewollte Sollbruchstellen. Die V-Trec Kopien sind meiner unwichtigen Meinung nach auch kein Problem. Die renommierten Hersteller müssen natürlich was anderes erzählen. Aber da gibt es halt auch solche Zeitgenossen (vor allem im Rollerbereich aber auch gerne bei Harley):

  • 7075 wird keiner nehmen. Gibt ja genug andere fräsbare Alulegierungen, die auch eine bessere Bruchdehnung haben und halt günstiger sind. Wenn man es mal mit Fahrradbremshebeln vergleicht, die ja auch bei max. Handkraft i. d. R. nicht brechen, sind diese Chinahebel doch massiv überdimensioniert. Da sie absolut deckungsgleich mit den V-Trec sind, sind auch keine Fehler in der Formgebung, sprich ungewollte Sollbruchstellen. Die V-Trec Kopien sind meiner unwichtigen Meinung nach auch kein Problem. Die renommierten Hersteller müssen natürlich was anderes erzählen. Aber da gibt es halt auch solche Zeitgenossen (vor allem im Rollerbereich aber auch gerne bei Harley):


    Aquarium

    Coparni,

    der Hebel ist nicht die schwächste Stelle. Zug kommt auf das Auge am Drehpunkt. Auf der langen Seite liegt die Handkraft an, auf der anderen kurzen Seite der Kolben der Bremse. Ziehst Du nun wird die Handkraft, geschätzt, 1:3 verstärkt auf den Kolben gegeben. Das bedeutet, dass der Hebel im Drehpunkt eine resultierende Kraft auf die Schraube überträgt. Und die Kaft dort ist nicht zu unterschätzen.

    Nun Schau dir mal die im Verhältnis zum restlichen Hebel geringe Wandstärke des Auges an...

    Aus meiner Sicht reißt das Auge ab bevor der Hebel sich verbiegt.

    Das Problem heißt Dauerbruch. Den merkst du erst, wenn es zu spät ist. Dann bremst der Bock nicht mehr.

    Also die beiden Hebel würde ich mir nicht ans Mopped bauen...

    Gruß

    Guido


    Am Öl kanns nicht liegen, ist keins drinn... :ablachen

    Einmal editiert, zuletzt von Torquejunkie (4. Januar 2017 um 23:16)

  • Jain. Dauerbruch am Auge ist natürlich katastrophal. Es ist durch den Grundkörper abgedeckt und sich bildende Risse kann man unmöglich sehen. So was würde einen komplett überraschen. Es vorher zu bemerken wäre reine Glückssache, da man den Hebel ausbauen müsste.

    Aber es kommt schon auf die Belastung(srichtung) an. Geh mal Motorradreihen durch. Bei Enduro oder Supermotos, gerade bei unserem Nachwuchs mit ihren 125ern, sieht man regelmäßig mittig abgebrochene Bremshebel. Die Kiddies fahren halt einfach weiter. Passt ja noch ein Finger drauf.

  • Also, wir gehen hier ja mal von der Belastung beim Bremsen aus und dass wir unsere Moppeds nicht an der Eisdiele umwerfen.

    Da hast du immer die gleiche Belastung durch Zug (Handkraft). Du hast an Auge vieleicht einen Querschnitt von 3x7=21mm²

    Der Hebel selbst ist min. 8x8=64mm² also mehr als das dreifache...

    Müsste man mal im CAD durch rechnen um zu sehen, wo der genau abreißt.

    Gruß

    Guido


    Am Öl kanns nicht liegen, ist keins drinn... :ablachen

  • Am Auge hast halt noch Lochleibung. Aber die Kraft dürfte nur in die Richtung wirken, wo mehr Material ist.

    An Löchern ist die Spannungsverteilung aber eh allgemein nicht so prall.


    (nur ein Beispielbild, das zeigen soll, dass an Löchern Spannungsüberhöhungen anliegen)

    Viel Material nützt einem aber nichts wenn man durch fehlerhafte Konstruktion irgendwo Spannungsspitzen hinbringt. Die V-Trec und deren Nachbauten (von denen ich vermute, dass die eh alle aus dem gleichen Werk kommen) haben da augenscheinlich keine offensichtlichen Fehler. Aber da gibt's andere Kandidaten. Gerade beim Scooter-Tuning. Oder bei Harleys sieht man manchmal so Fehlkonstruktionen. Und das halt oft mitten im Hebel oder am Grund.

  • Am Auge hast halt noch Lochleibung. Aber die Kraft dürfte nur in die Richtung wirken, wo mehr Material ist.

    An Löchern ist die Spannungsverteilung aber eh allgemein nicht so prall.


    (nur ein Beispielbild, das zeigen soll, dass an Löchern Spannungsüberhöhungen anliegen)

    Viel Material nützt einem aber nichts wenn man durch fehlerhafte Konstruktion irgendwo Spannungsspitzen hinbringt. Die V-Trec und deren Nachbauten (von denen ich vermute, dass die eh alle aus dem gleichen Werk kommen) haben da augenscheinlich keine offensichtlichen Fehler. Aber da gibt's andere Kandidaten. Gerade beim Scooter-Tuning. Oder bei Harleys sieht man manchmal so Fehlkonstruktionen. Und das halt oft mitten im Hebel oder am Grund.

    Ich hab mal bisserl rechnen lassen.

    Handkraft angenommen 170N
    Hebellänge1 136mm
    Hebellänge2 20mm
    Werkstoff AL6061 (Streckgrenze 270 N/mm²)

    An den hellen Stellen sind die Belastungen am größten.


  • Ich hab mal bisserl rechnen lassen.

    ...


    Nur interessehalber, was verwendest Du, den Inventor, Solid Works oder eine andere CAD Software?

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Kein Professor, nicht zu viel Zeit. Als ungeübter hab ich wohl 3h gebraucht. Ein Profi macht das in 30 Min. max.

    Hab das interessehalber gestern mal gemacht. War ja Sauwetter.

    Wir haben Inverntor, damit gehts am schnellsten und da ist ne Simulation schon enthalten. Wir haben auch Ansys etc....

    Ich hab das jetzt mal so runter gerotzt um mal grundsätzlich zuzeigen, das der Hebel als solcher nicht abknickt sondern das an anderer Stelle die Schwachstelle ist.
    Auch die Hebel mit den großen Bohrungen sind im Handbereich stabil. Man bohrt schließlich auch Löcher in Stege von schwersten IPB-Trägern.

    Ganz davon abgesehen ist Kerbwirkung und Dauerbruch nicht zu unterschätzen. Man merkt nich, dass der Hebel irgendwo weich ist oder sich bereits ein Riß wegen Kerbwirkung entstanden ist.

    Nach allem, was ich aus China kenne, würde ich mir die Dinger nicht ans Möpp bauen.

    Gruß

    Guido


    Am Öl kanns nicht liegen, ist keins drinn... :ablachen

    Einmal editiert, zuletzt von Torquejunkie (9. Januar 2017 um 19:44)

  • aua.

    Thema Hebel: ich werd mir wohl für die Kupplung nen China Hebel besorgen und den Orginalen zumindest bei längeren Touren mitnehmen. Wenn die Kupplung mal ausfällt ist das nicht so schlimm.

  • Rechne mal bei so was:

    Keine Schubfeldkonstruktion. Spannungsüberhöhung dürfte am Hebelgrund anliegen. Da wage ich zu behaupten, der kann nix.

    Ja, def sieht schon bescheiden aus... Den Bremshebel hat man doppelt so dick ausgelegt.

    Hast du auch ne Seitenansicht? Die sind ja auch noch in der anderen Richtung profiliert...

    Wäre aber schon interessant mal zu sehen wo die Spannungen auftreten.

    Auch die mit Löchern drinne.

    Gruß

    Guido


    Am Öl kanns nicht liegen, ist keins drinn... :ablachen