E-Mobilität - Fluch oder Segen? Hier ist DER Fred zum Thema

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  • Wie oft kommt das auf dem Land vor mit Mietwohnung und keiner Möglichkeit zu laden?

    Ich meine jetzt nicht das tiefste Hinterland, sondern die typischen deutschen Klein-/Mittelstädte bis ca. 50.000 Einwohner.

    Da gibt es zumindest bei uns massig Mietwohnungen in der Kernstadt oder auch Miethäuser am Stadtrand,

    wo einfach keine Möglichkeit besteht, das Auto immer an der selben Stelle zu parken

    (weil man irgendwo, wo Platz ist in der Straße parken muss)

    oder Ladegeräte zu installieren (weil vom Hausbesitzer nicht gewünscht).

    Irgendwo auf em Dorf, wo jeder noch in seinem eigenen Haus wohnt, ist das kein Problem,

    sich da ne eigene Ladestation vor die Tür oder in die Garage zu hängen.

    Ich zum Beispiel (wohne in nem 300 Seelen Dorf im Haus meines Opas) könnte das machen,

    meine Freunde (3. Stock in der Innenstadt, ohne festen Parkplatz oder Garage) aber definitiv nicht.

    Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm.

    Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen.

    Die Hummel weiß das nicht und fliegt einfach. :grimasse

  • Werkstattkosten? 120€ bei VW

    Nee, geht gar nicht.

    Frei Werkstatt ca. 75€, teuer aber schon besser.

    E-Auto, vielleicht in 5 Jahren, wenn's für 10.000€ was gibt und jede Menge Solarstromladestellen.

    Einmal editiert, zuletzt von GertMT07 (23. September 2020 um 19:42)

  • oder Ladegeräte zu installieren (weil vom Hausbesitzer nicht gewünscht).

    Irgendwann steht die Regierung über dem Wunsch des Hausbesitzers...

    Immerhin könnte man hier am Supermarkt laden, es gibt zwar nur eine Ladedose, aber die ist meist frei.

    Und ja, die Ladeinfrastruktur ist das Problem, Henne / Ei und so.

    Aber man ein Anekdötchen am Rande: unsere Firma hat hier grade einen schönen Standort für Autofahrer, 2km von der Autobahn weg und Parkplätze vor der Tür. Nur: wir müssen raus hier, Mietvertrag endet.

    Nun hat der Flurfunk einen möglichen Standort gezwitschert, mitten in der Stadt, gut per ÖPNV und Bahn zu erreichen weil Nähe Hauptbahnhof, weg von der Autobahn, wenig Parktplätze. Ein Arbeitskollege muss derzeit 30km mit dem Auto fahren und könnte an den anderen Standort kommen, wenn er von der Autobahn ein Stückchen weg auf den P+R Parkplatz fahren würde und dort sein Auto hinstellen würde. Will er aber nicht und jammert schon mal vorsorglich rum, dass der neue Standort dort total sinnlos ist.

    Auf den Vorschlag hin mit dem P+R Parkplatz kam nur: nöö, will ich nicht, basta. Da muss ich ja wieder umsteigen und warten. Eigene Bequemlichkeit. Das von dem P+R Parkplatz alle 5 Mins was fährt ist ihm auch egal, er will halt direkt mit dem Auto bis vor die Tür fahren.

    So, an diesem P+R Parkplatz könnte man an jeden Platz eine Ladesäule hinstellen... würde gehen. Das Auto müsste bei einer Reichweite von 200km alle 3 Tage laden. Passt.

  • ich sehe das an den Prozessoren: die in Server sind reine Stromfresser und die in Notebooks kaum leistungsschwächer, verbrauchen wesentlich weniger Strom.

    Warum setzt du nicht gleich dem Server-Prozessor einen Microcontroller entgegen, damit der Vergleich noch abwegiger wird? Es geht um Rechenleistung pro Energieverbrauch. Und da sind sich alle grundsätzlich sehr ähnlich.

  • So, an diesem P+R Parkplatz könnte man an jeden Platz eine Ladesäule hinstellen... würde gehen. Das Auto müsste bei einer Reichweite von 200km alle 3 Tage laden. Passt.

    Das ist ein guter Gedanke. Wie lange dauert ein Ladevorgang in der Regel? Wenn es nur 3 Std sein sollten, müßte Dein Kollege sein Auto in der Mittagspause umsetzen, um die Ladestation frei für andere Fahrzeuge zumachen. Eine gewisse Automatik für eine Umkopplung zwischen mehreren Autos wäre hier wünschenswert ( Art Rondell wo Autos nacheinander aufgeladen werden). Vielleicht gibt es so etwas auch schon?

    Dazu müssten P+R Plätze aber auch gegen Auto Aufbrüche sicherer gemacht werden.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Das ist ein guter Gedanke. Wie lange dauert ein Ladevorgang in der Regel?

    ist doch egal. Er muss doch eeh nur alle 3 Tage laden.

    Verabschiedet euch doch mal von dem Gedanken dass man immer wenn man an der Steckdose ist auch laden muss. Genauso wie das "tanken"... Strom gibt es quasi überall.

    Und der Firmenparkplatz ist genauso wenig gegen Aufbrüche gesichert wie der P+R Parkplatz.

  • ja, Grosstadt..hier auf den Land fahren Busse, teuer und halbstündig, bis 20 Uhr.

    Passt bei Schichtarbeitern nicht.

    Geht induktives Laden nicht?

    Auf so bestimmten Flächen....Schnapsidee

    Naja, kann ich nur abwarten.

    Bei der RWE gibt's noch Angestellte, die 200 € "Kartoffelgeld" pro Jahr bekommen.

    Ingenieure verdienen sehr gut. Bei den Stromkonzernen.

    Wir brauchen mit 2 Personen keine 3000kw/Jahr( heisses Wasser wird mit Durchlauferhitzer, Heizung mit Gas, 75 qm Wohnung) gemacht. Mehr sparen geht fast nicht. Spülmaschine haben wir nicht...

  • Wir brauchen zu zweit ca. 3300 kwh mit Warmwasser aus Durchlauferhitzer und aktuell eine Person Homeoffice. Achja, einen Trockner haben wir noch. Und die Wohnung hat 100qm.

  • Eine gewisse Automatik für eine Umkopplung zwischen mehreren Autos wäre hier wünschenswert ( Art Rondell wo Autos nacheinander aufgeladen werden).

    Deutlich einfacher: mehr verfügbare Steckplätze. Den Rest können Ladestation und Fahrzeug miteinander aushandeln. Nur weil angesteckt ist muss ja nicht maximaler Ladestrom fließen.

  • Oder induktive Ladung. Oder jeden Platz mit Säule ausstatten.

    P+R Parkplätze sind eeh meist besser wenn man eine Stadt will und nicht in seiner Stadt zusteigen kann. Draußen abstellen, mit der Bahn rein fahren. Ist meist günstiger als Parkhaus vor Ort.

  • Das Thema Kernenergie kann man getrost vergessen. Die erneuerbaren Energien sind die Zukunft.

    Kernspaltung macht zuviel Müll, Kernfusion ist nicht wirtschaftlich darstellbar.

    Sollen sie alle mal an dem toten Pferd versuchen, es zum laufen zu bringen, ich halte das für eine Phantomdiskussion. ausser Steuergeldern einsacken sehe ich da nix. Bei alternativen Energien ist mit gleichen finanziellen Aufwand erheblich mehr zu holen. Allerdings wird das dann auf dezentrale Energieversorgung hinauslaufen, und das ist nicht im Sinne der Konzerne, da sie dann ihr Geschäftsmodell verlieren.

    Kernspaltung ist bisher die klimafreundlichste Art, Strom zu erzeugen. Der Müll der dabei raus kommt ist dem Klima reichlich egal. Anders als bei allen anderen Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen (Uran ist auch ein fossiler Brennstoff, nur wird er halt nicht angezündet). Auch ist die Herstellung bzw. der CO2 Footprint der verwendeten Materialien im Vergleich zu Photovoltaik oder Windkraft ähnlicher Größenordnung erheblich geringer. Gerade Windkraft ist da auch was den Müll angeht noch ein riesen Thema für die Zukunft (Faserverbundwerkstoffe sind doofer Müll).

    Das Problem ist das Wirtschaftssystem basierend auf "Wachstum": damit das nicht zusammenbricht, müssen wir immer mehr Energie verbrauchen. Weniger zu verbrauchen wäre eine Lösung, wir könnten, so haben manche ausgrechnet, in D gut 50% sparen ohne nennenswerte Komforteinbußen (sorry, habe leider keine Quelle dafür).

    Die Technologie ist da, ich sehe das an den Prozessoren: die in Server sind reine Stromfresser und die in Notebooks kaum leistungsschwächer, verbrauchen wesentlich weniger Strom. Aber Energie sparen in dem Mengen ist nicht systemrelevant, sondern systemschädigend. Genauso wie Strom selber machen: keine Umsatzsteuer, keine Gewinnsteuer von Firmen, keine Jobs bei Energieversorger usw.

    Fusionreaktoren erzeugen noch stärker (wesentlich) strahlender Abfall als die bisherigen. daran hat sich kaum was geändert und wird es vermutlich auch kaum: die Fusion bringt das einfach als Nebenwirkung so mit sich. für mich keine Lösung, sondern der blanke Horror, aber der im Quadrat. Fusion ist nur auf dem Papier toll. Das meinten ja auch schon früher alle über Atomstrom.

    Irgendwo wollen doch immer alle das Beste für die Kinder, aber produzieren denen Müll, der tausende von Jahren noch strahlt, ich versteh das nicht.

    Ehm, deine Aussagen zum radioaktiven Abfall von Fusionsreaktoren sind nach meinem Kenntnisstand schlicht falsch. Hier mal etwas auf die Schnelle:

    https://www.ipp.mpg.de/2641049/faq9

    Würde ich jetzt für eine seriöse Quelle halten. Das hört sich nach wesentlich stärker strahlend als die Spaltungsreaktoren an.

    Ladesäule zuhause wird es nie flächendeckend geben. Wenn das jemand annehmen würde, gäbe es keinen Grund für die Entwicklung von Schnellladetechnologie. Und restlos alle Hersteller von Elektroautos bauen genau das in ihre Karren ein.

    Wenn die Verfügbarkeit ähnlich zu den konventionellen Tankstellen wäre, hätte man kein wirkliches Problem mehr. Dabei geht es dann um Distanz zu Wohnort/Arbeitsstätte/üblichen Wegen (muss gleich sein) und Verfügbarkeit. Die Verfügbarkeit muss man zweimal skalieren. Einmal Anzahl der PKW zu Anzahl der Tanksäulen (dabei dann aber nicht eine Säule mit 4-8 Kraftstoffen als 4-8 sondern nur als eine zählen). Daraus ergibt sich schon eine deutlich geringere Anzahl der benötigten Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, weil es einfach viel weniger gibt. Grobe Zahlen mit schnellem Googeln: 2018 gab es 14118

    Tankstellen. Sagen wir im Mittel mal 6 Tanksäulen (kenne fast keine mit unter 4 und einige mit >10). Also 84708 Tanksäulen.

    Fahrzeugbestand schauen wir mal schnell hier auf Seite 10 (also Stand Januar 2020):

    https://www.kba.de/SharedDocs/Pub…icationFile&v=6

    47715977 PKW, davon 136617 Elektro und 102175 PHEV. In Summe also 238792 Fahrzeuge, die mit ner Ladesäule etwas anfangen können und 47477185, die eine Zapfsäule brauchen. Entsprechend bräuchten wir 238792/47477185=0.005029615 mal so viele Ladesäulen wie Zapfsäulen.

    Jetzt kommt aber noch der zweite Aspekt rein: Lade-/Tankdauer. Ich nehme einfach mal an, dass die ganze Anstöpselei, Karte reinstecken blablabla oder ggf. sogar das ins Ladestellenhäuschen Dackeln ähnlich lange dauert, wie das Zapfsäule einstecken und bezahlen. Deckt sich grob mit meiner Erfahrung. Man muss halt das olle Ladekabel immer noch irgendwo raus holen, die Ladesäulen sind bei weitem nicht so komfortabel wie Zapfsäulen usw. Muss nicht ganz passen, aber hier eben eine Annahme. Dann sage ich, dass ein Volltanken beim PKW im Mittel 5 Minuten dauert. In meinen Augen eher nach oben abgeschätzt, aber es gibt genügend langsame Zapfsäulen und PKW mit riesigem Tank. Soll mir keiner nachsagen, ich würde den Verbrenner schön rechnen. Für Elektroautos nehme ich einen Ladebedarf von 30kWh/100km an. Das ist nicht der Akkuverbrauch, sondern die Ladeleistung, da diese ja auch limitiert ist. Die mittlere Ladeleistung würde ich gerne in 2 Fällen betrachten: Für heute nehme ich 34 kW (kommt grob raus, wenn ich die Prozentwerte von hier nehme: https://www.goingelectric.de/stromtankstell…ik/Deutschland/ Und für die Zukunft schmeiße ich mal 100 kW in den Raum, um zu schauen, wo man dann hinkäme. Weiterhin nehme ich für das Szenario aktuell 300km Reichweite an, für die Zukunft 500km. So bekomme ich nur 2 Szenarien und nicht 4 oder noch mehr. Nur mit einem fände ich doof, weil sich alles doch ziemlich im Umschwung befindet. Bedeutet damit dann, dass das Elektroauto aktuell 2.65h für eine Vollladung mit durchschnittlich zur Verfügung stehender Ladeleistung laden müsste. Und in Zukunft 1.5h. WICHTIG: Das sind Durchschnittswerte. Klar gibt es die 300kW Stationen irgendwann. Und natürlich muss niemand immer von leer auf voll tanken/laden. Und natürlich lädt ein Elektroauto nicht die gesamte Dauer mit dem gleichen Strom. Ich glaube aber, dass die Zahlen eine gute Abschätzung der Situation liefern.

    Ok, wo bringt uns das dann bei dem zweiten Skalierungsfaktor hin? Szenario heute brauchen wir durch die Ladedauer 31.8 mal so viele Lade- wie Zapfsäulen, Szenario Zukunft 18 mal.

    Zusammengefasst bräuchten wir damit mit dem aktuellen Fahrzeugbestand 13548 bzw. 7669 Ladesäulen. Laut der letzten von mir verlinkten Seite, sind wir da mit 61027 "Ladepunkten"(denke mal das sind Ladesäulen) weit drüber. Da muss ich offen zugeben, dass ich ehrlicherweise etwas verdutzt bin. Subjektiv fühlt sich das anders an. Man muss aber bedenken, dass der krasse Unterschied der Fahrzeuganzahl auch dazu führt, dass die Dichte der Ladesäulen auf der Landkarte nicht so charmant ist. Womit wir bei meinem ersten Kriterium, der Distanz zu Wohnort/Arbeitsort/üblichen Strecken wären. Wüsste jetzt nicht, wie ich das erfassen soll. Für mich persönlich sind aber z.B. auf dem Arbeitsweg mit sagen wir mal 500m Umweg genau 0 Ladesäulen und 3 Tankstellen (müssten zusammen 20 Zapfsäulen sein, wenn ich das richtig im Kopf habe) verfügbar. Ist aber natürlich nur ein Einzelfall.

    Wir müssen aber auch mal in die Zukunft schauen, was die Anzahl der Fahrzeuge angeht. Die nimmt ja stetig zu und soll es nach Wunsch vieler Leute auch weiterhin tun. 2019 gab es 3607258 PKW Neuzulassungen: https://www.kba.de/SharedDocs/Pub…icationFile&v=7

    Wenn in dem imaginären Szenario mit durchschnittlich 500km Reichweite und 100kW Ladeleistung 50% der Neuzulassungen Elektrofahrzeuge oder PHEVs sein sollen, dann benötigen wir plötzlich 57924 zusätzliche Ladesäulen. Und das geht auch nur auf, wenn die im Mittel 100kW machen. Mit den aktuellen 300km & 34kW sind es 102332 zusätzliche.

    Ist aber auch alles ehrlicherweise nicht unrealistisch. Damit ist die Aussage, dass man es eh nicht hinbekommt, genügend Ladesäulen zu bauen irgendwie entkräftet. Müsste nur mal jemand wirklich mit anfangen. Einfach mal die Säulen bauen, die man für den erwünschten Fahrzeugbestand in 2030 bräuchte. Jetzt damit anfangen, sonst klappt das bis 2030 eh nicht.

  • Oder induktive Ladung.

    Induktives Laden ist ne Spielerei für Mobiltelefone, für so richtig was mit Leistung ist das nix. Die notwendigen Magnetfelder zur Übertragung von den beim PKW notwendigen Ladeströmen sind schon erheblich, da müsste man mit einem Herzschrittmacher mindesten mal 20 bis 30 Meter wegbleiben. Dann hast da noch das Problem, dass sowohl "Sender" als auch "Empfänger" auch ordentlich was wiegen, sind ja fette Spulen. Die Wirkungsgrade sind niedrig, dann kommt das Entfernungsproblem hinzu, Magnetfeler nehmen im Quadrat zur Entfernung in der Intensität ab. Dann strahlen die Magnetfelder rundum, da wird dann auch schon viel in die Luft geblasen.

    Ein Ladekabel ist da schon viel billiger, effizienter und wesentlich unproblematischer.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Ich habe mich beim ersten Elektroautogipfel der Kanzlerin immer gefragt, was die Autohersteller da zu suchen haben, die wären nicht notwendig gewesen, sowrit ich weiss wurde da nix wirklich sinnvolles beschlossen.

    Meine Agenda wäre folgende gewesen:

    1. Änderung des Baurechtes, ab Stichtag X Baugenehmigung nur noch dann, wenn je Wohneinheut mindestens zwei ladetaugliche Stellplätze eingeplant werden. Kostet halt

    2. Gesetzliche Verpflichtung für Gemeinschaftseigentum (also sowas wie Eigentumswohnungen): Wenn ein Eigentümer/Mieter eine Ladestation anfordert, so ist die gesamte Anlage auf Gemeinschaftskosten so aufzurüsten, dass jeder eine Ladestation montieren kann. Da gehts auch nur um die Kabelverlegung, nicht um die Installation der Ladestationen. In diesem Zusammenhang gäbs auch keine Abstimmung der Eigentümer, ob das gemacht wird oder nicht, wenn eine will dann reicht das aus. Und da die Wohnanlage durch diese Investition auch im Wert steigt, ists eben kein rausgeworfnes Geld.

    3. Kompensationsszenario zum Ausgleich der wegfallenden Mineralölsteuer/KFZ-Steuer. Wie stopft der Staat diese Löcher? Hier gehts ja auch um Planungssicherheit für den Verbraucher. Also gehts da um sowas wie Besteuerung von Solarflächen auf dem Dach, Kilometergenaue Abrechnung von gefahrenen Strecken usw. Ich weiss nicht was sinnvoll ist, aber ich würde gerne drüber sprechen, bevor es im Rahmen der üblichen Lobbyarbeit so gestaltet wird, dass es nur tuer wird.

    4. Den Tankstellenbetriebern/Mineralölindustrie mal klar darstellen, dass deren Party in ein paar Jahren wesentlich kleiner werden kann, sie sind also heute schon aufgefordert, diesen Prozess so auszukleiden, dass zum Schluss der Staat keine Hilfen zahlen muß. In diesem Zusammnhang kann man die Unternehen schon mal zwingen, auf einem gesichertn Konto die Rücklagen zum Rückbau von Tankstellen anzusparen, denn das wird schon mal teuer.

    5. Und jetzt kommt ganz dick: Da Elektroautos ja keinen CO2-Ausstoss aus dem Auspuff haben, können die auch nicht zum Schönrechnen des Flottenverbrauches hinzugezogen werden, der wird nur noch für Verbrenner gerechnet, und zwar anhand der Verkaufszahlen der jeweiligen Modelle.

    Das alles hätte man beim ersten lektroautogipfel beschliessen können, dann wäre da schon eine Menge Planungssichereit für die Zukunft gegeben gewesen.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • "Ehm, deine Aussagen zum radioaktiven Abfall von Fusionsreaktoren sind nach meinem Kenntnisstand schlicht falsch. Hier mal etwas auf die Schnelle:

    https://www.ipp.mpg.de/2641049/faq9

    Würde ich jetzt für eine seriöse Quelle halten. Das hört sich nach wesentlich stärker strahlend als die Spaltungsreaktoren an."

    Vermutlich meinst Du "das hört sich nicht nach..."

    Ja, die Quelle verspricht Seriosität. In Frankreich gab es ja einen neuen Anlauf für einen Fusionreaktor, der auch wieder gescheitert ist, weil man die Fusion an sich und als solches nicht im Griff hat. Das, was die seriöse Quelle bschreibt ist der "Idealzustand". Da sind wir noch lange nicht und vielleicht kommen wir da auch gar nicht hin, denn die Fusion erzeugt wie in der Sonne Millionen von Grad an Hitze und der noch halbwegs wild ablaufende Prozess erzeugt m.W. immer noch hoch radioaktive Nebenprodukte, wo man bis heute nicht weiß, wohin damit. Sei's drum. Es gibt ja keinen solchen Reaktor von daher mühsig drüber zu streiten. Es gibt nur alle Jahre wieder Meldungen von "Durchbruch", "neuer Typ", "produziert ab xy Strom".

    Ob man eher CO2 will oder radioaktiven Müll ist Geschmackssache, aber für mich stellt sich diese Frage nicht oder kaum, weil wir m.E. genügend Alternativen haben ohne CO2 zu produzieren.

    Ich finde die Aussage: entweder CO2 oder Kernkraft ist so ähnlich wie entweder Du ißt Dein Schnitzel oder Du wirst sterben. Die Vegetarierer und Veganer lachen sich einen Ast und machen Klimmzüge dran.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Wobei der Begriff "Vegan" ja nur ein Marketinggag ist (=> im Englischen Kurzform von Vegetarian) denn "Vegetarier" alleine schliesst bereits alles Tierische aus. Und kommt jetzt nicht mit die essen Eier und trinken Milch, die Vegetarier, das stimmt nicht, denn dann sind das ovolaktische Vegetarier.....

    Ach so, veganer Käse.....:daumen-runter

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    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

    Einmal editiert, zuletzt von Elwood1911 (24. September 2020 um 10:11)

  • ...

    Ob man eher CO2 will oder radioaktiven Müll ist Geschmackssache, aber für mich stellt sich diese Frage nicht oder kaum, weil wir m.E. genügend Alternativen haben ohne CO2 zu produzieren.

    ...

    In Summe ist das irgendwann sicher richtig, im Moment - und auf absehbare Zeit - stimmt es so nicht. Wir haben summarisch zwar immerhin schon einen Anteil von 40% regenerativer Energie bei der Stromerzeugung, allerdings ist das ja nur ein recht kleiner Teil des Gesamtenergieverbrauchs, der leider nach wie vor weit überwiegend aus fossilen Brennstoffen stammt.

    Hinzu kommt, dass wir diesen schönen, regenerativen Strom vor allem dann erzeugen, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Fehlt nur eines von beidem, wird es schnell eng mit dem Strom und wir müssen Kraftwerke zuschalten, da wir zur Zeit keine nennenswerten Speichermöglichkeiten haben und auch vorläufig keine in Sicht sind, die die erdorderlichen Energiemengen liefern können. Wenn man aber keinen Speicher hat, muss man entweder hin und wieder komplette Shutdowns in Kauf nehmen (im Winter sicher ziemlich spannend) oder aber halt mal ganz vorurteilsfrei darüber reden müssen, was denn, über's Ganze gesehen, das kleinere Übel ist: Nukleare oder fossile Energie.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/n…5f-0ec3e4832af4

  • zu den regenerativen Quellen zählen auch Biogas und Wasserkraft, beides auch nachts und bei Windstille verfügbar. Den meistens Strom verbrauchen wir am Tag, da scheint die Sonne.

    Außerdem herrscht ganz selten, wenn überhaupt, in ganz D Windstille und auf dem Meer sowieso nicht. Kernkraftwerke müßte man übrigens im Sommer immer häufiger abschalten, weil wir zu wenig Kühlwasser haben und die Flüße leider sowieso schon zu warm sind. Aber hier sieht man einfach drüber weg. Wieder ein Beispiel, wie bei KKWs ständig Verordnungen und Gesetzte mißachtet werden.

    Ich habe eine Batterie im Haus, die mich nachts mit Strom versorgt, kann man in jedem besserern Laden kaufen. Trotzdem speise ich noch Strom ein. Nein, das kann nicht jeder, aber sehr viele und wenn das genau die auch machen würden, hätten wir schon viel weniger Probleme.

    Es gibt sehr viele Beispiele, wie man z.B. in Afrika mit kleinen und vor allen Dingen technisch praktikablen Biogasanlagen das Gas zum kochen erzeugen kann anstatt Strom zu nehmen. Geht also auch in Entwicklungsländer. Ich sehe nach wie vor ein riesiges, aber ungewolltes Sparpotential. Würden wir die Hälfte einsparen, waren wir schon bei fast 100% regenerativ und müßten uns nicht streiten, wo wir neue Windräder hinstellen.

    Aber noch ein Punkt zu KKWs: nein, habe keine Angst davor, möchte nur nicht dabei sein, wenn uns wieder eins um die Ohren fliegt. Mir reicht noch Tschernobyl und noch heute haben wir hier verstrahlte Pilze und Wildschweine, auch wenn das niemand mehr interessiert.

    KKW sind eine Lösung aus dem letzten Jahrhundert: Groß-industrielle zentrale Projekte. Das ist vorbei auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen. Und die Länder wie Iran bauen KKWs noch aus anderen Gründen. Nein, Kernkraft ist keine Lösung sondern nur die Verlängerung einer Sackgasse.

    Hätte man das ganze Geld, daß wir für die Transportsicherung der Castoren, Zwischenlager usw. alles genommen und in PV gesteckt, hätte man viele, die ein Dach haben, eine Anlage schenken können. Nochmal: 3 Milliarden kostet bis jetzt die Asse um den Mist wieder rauszuholen und dann jammern die wegen paar Euros über die Subvention des EEGs.

    Ich sehe da keine Grundlage, "vorurteilsfrei" zu diskutieren. Kernkraft ist eine Religion.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Ich halte es für vermessen, die Sicherheit einer Technologie anhand von Unfällen mit einem Technologiereifegrad von vor 50 Jahren zu beurteilen. Sowohl Tschernobyl als auch Fukushima wurden round about 1970 fertiggestellt oder angefangen zu bauen.

    Wenn man ein KKW mit modernsten Technologien bauen würde, könnte man die Sicherheit gegen einen Unfall massiv erhöhen. Ebenso lässt sich sicherlich auch die Menge an radioaktivem Abfall reduzieren. Wir haben in allen anderen Bereichen in den letzten 50 Jahren auch massive Fortschritte gemacht. Mit einem Auto von 1970 möchte ich nicht auf der Autobahn fahren oder gar einen Unfall haben.

    Kernspaltung wird aber ultimativ, wenn sie denn weiterhin oder vermehrt genutzt wird, nur eine Brückentechnologie bleiben. Allerdings eine, die man eben schon ziemlich gut verstanden hat und die in kurzer Zeit so ausbaubar ist, dass der Energiebedarf, den wir aktuell haben, mit den aktuell zur Verfügung stehenden Stromnetzen gedeckt werden kann.

    Die Aussage, dass bei der Kernfusion nichts passiert, weil man laufend 50 Jahre von der Marktreife entfernt ist, ist auch kaum über Stammtischniveau. Es gibt erhebliche Fortschritte. Nur zeigen diese Fortschritte, dass noch mehr zu tun ist, als vor 10, 20 oder 30 Jahren angenommen wurde. Gleichzeitig hat man in der ganzen Forschungsdauer aber bisher nichts gefunden, was definitiv ausschließt, dass es funktioniert. Und viele Varianten, wie es funktionieren könnte. Das könnte man auch als positiv ansehen.

    Ein Szenario, was zu Beginn meines Studiums mal gehyped wurde, ist mittlerweile komplett vergessen worden: Strom mit Solarzellen in Afrika erzeugen und nach Europa transportieren. Zugegeben, den Strom direkt zu transportieren ist etwas optimistisch. Da gibt es zu große geopolitische Probleme auf der Strecke. Aber man könnte mit dem Strom vor Ort Wasserstoff, Methan oder Methanol herstellen und das mit bereits existierenden Tankschiffen um die Welt schippern. Ist eine ziemlich effiziente Art und Weise des Transports. Infrastruktur ist entweder ohnehin vorhanden oder bekannte Technologie die einfach zu skalieren ist. Und mit den flüssigen oder gasförmigen Kraftstoffen kann man dann alles mögliche machen. Kraftwerke betreiben, Gebäude heizen, Fahrzeuge antreiben. Und das CO2-neutral. In meinen Augen realistischer, als das Szenario, allein auf deutschem Boden den Strombedarf für Haushalte, Industrie und rein elektrischen Verkehr nur mit erneuerbaren Energien zu decken.

  • ...

    Hätte man das ganze Geld, daß wir für die Transportsicherung der Castoren, Zwischenlager usw. alles genommen und in PV gesteckt, hätte man viele, die ein Dach haben, eine Anlage schenken können. Nochmal: 3 Milliarden kostet bis jetzt die Asse um den Mist wieder rauszuholen und dann jammern die wegen paar Euros über die Subvention des EEGs.

    ...

    Interessanter Gedanke, mal eine kurze Rechnung dazu:

    Es gibt in D rund 16 Mio Eigenheime. Wenn man jedem Eigenheimbesitzer eine Anlage schenken würde, wären das bei rund 10.000Euro pro Anlage 160 Mrd Euro. Zwar viel Geld, aber allein Corona war in diesem Jahr schon teurer. Um jetzt mal den Bezug zur Elektromobilität herzustellen, möchte ich noch folgende Zahl anfügen: Unsere PV-Anlage beliefert zunächst mal das Haus, der Überschuss (rund 5000kWh) geht in die Leitung und wird anderen (teuer) verkauft. Mit diesen 5000kWh könnte der besagte E-Golf und alle ähnlichen Fahrzeuge rein rechnerisch rund 25.000 km weit fahren. Das klingt schon mal sehr gut - und ließe vermuten, dass die Eigenheimbesitzer dann überhaupt kein CO2 mehr produzieren müssten, zumindest nicht, wenn sie ein BEV besäßen.

    Dazu müsste diese BEV allerdings immer dann an die Steckdose, wenn gerade die Sonne scheint, nur sind die Leute tagsüber halt mehrheitlich unterwegs "auf Arbeit". Und außerdem müsste er dann auch entsprechend leergefahren sein, sonst lädt er ja auch bei Sonne nichts oder nur wenig nach. Und drittens müsste das Auto wissen, wieviel KW gerade unsere PV-Anlage produziert, und das kann immer noch kein Auto.

    Alles zusammen zeigt, dass man mit viel Glück und zukünftiger Technik doch nur einen kleinen Prozentsatz an Sonnenenergie ins Auto umlenken kann. Den gesamten Rest müssen wir CO2-mäßig bei einem BEV mit dem aktuellen Strommix also 40/60% regenerativ/CO2-Strom ansetzen. Ganz ohne C02 wird allein das Autofahren noch lange nicht gehen, selbst wenn alle Eigenheime ein PV-Dach bekämen.

    Und Heizen im Winter geht mit PV auch nicht, denn da kommt im ganzen Monat oft weniger Energie vom Dach, als viele Eigenheime an einem kalten Tag für ein behagliches warmes Haus brauchen. Nochmal: ohne CO2 geht's noch lange nicht, da muss man wohl oder übel über Alternativen nachdenken. Und schon kommt wieder die Kernenergie ins Spiel, weil es schlicht immer noch keine CO2-freien Alternativen gibt.

    Unsere französischen Nachbarn sind da schmerzfrei, die Heizen z.B. zum weit überwiegenden Teil mit Atomstrom, der vielfach gleich hinter der Grenze produziert wird. Ob das am Ende für die Menschheit besser oder schlechter ist, kann und will ich nicht beurteilen. Aber man wird auf jeden Fall drüber diskutieren müssen und darf dabei natürlich auch nicht die einzige zur Zeit verfügbare, CO2-freie Großenergiequelle von vorne herein aus ideologischen oder sonstigen gefühlten Gründen ausschließen. Nur durch den vorurteilsarmen, faktenbasierten Diskurs lässt sich ein breiter gesellschaftlicher Konsens herstellen, das ganze "ich will aber nicht", "gerne woanders, aber doch nicht hier", "erstmal die anderen", ... hilft auf Dauer einfach nicht weiter.

  • Kernkraft ist nicht aus ideologischen Gesichtspunkten Mist, sie ist einfach unwirtschaftlich. Mit dem Geld, dass man aus der Stromproduktion in 100 Jahren everdient, ist es nicht möglich die Radioaktiven Abfälle auch nur für 5000 Jahre sicher zu lagern. Man kann den radioaktiven Müll eben nicht irgenwo in ein Loch werfen und dann davon ausgehen, damit ist das Thema erledigt.

    Castoren verschleissen wie alle Behälter, in denen strahlendes Material enthalten ist eben durch dessen Strahlung Castoren halten irgendwas um 50 bis 80 Jahre, dann müssen die erneuert werden und sind selbst strahlender Abfall. Somit müssen die radioaktiven Abfälle in einem Tunnelsystem gelagert werden, in dem man zu jedem Behälter Zugang hat, diesen Behälter überprüfen und bei Bedarf ersetzen kann, selbstverständlich muß man bei der Brisanz des Materials auch eine tägliche Inventur machen, um sicherzustellen, dass nix verloren geht (in der Asse sind 10 mal mehr Fässer als dokumentiert, was ein seltsames Ding auch).

    Bei einer Halbwertszeit von einigen hunderttausend Jahren kann das absolut nicht wirtschaftlich sein.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts