E-Mobilität - Fluch oder Segen? Hier ist DER Fred zum Thema

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    . Du behauptest, dass quasi jeder jederzeit überall laden kann und hinsichtlich Ladeinfrastruktur kein Handlungsbedarf besteht, sondern nur der Anschaffungspreis ein Problem darstellt. Wirklich jeder Experte oder Mensch mit gesundem Menschenverstand der etwas Zeit in das Thema investiert hat sieht die Ladeinfrastruktur als ein großes Problem. NEBEN dem Anschaffungspreis.

    Ich würde sagen, das größte Problem ist die Ladedauer.

    Wäre diese im Bereich von Verbrennern, könnte man sukzessive Tankestellen elektrifizieren, und man würde, wie heute mit dem Verbrenner, von Zeit zu Zeit und für ein paar Minuten die Ladesäule ansteuern - fertich.


    Schön auch, dass mal wieder auf die bösen bösen deutschen Automobilhersteller gedroschen wird. Die müssen ja schon einen enormen Hass auf Elektroautos haben. Ich dachte immer, dass die die Fahrzeuge bauen, die mit gutem Gewinn verkauft werden können ...

    Die bauen das, was den größtmöglichen Absatz verspricht, und das sind eben nicht die Elektroautos!

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Da liegst du falsch. Die etablierten Hersteller machen am Verkauf fast keinen Gewinn. Der fette Batzen ist und bleibt das Aftersales-Geschäft. Also die Wartung deiner Karre. ..

    Woher stammt der Screenshot, der das belegen soll, bitteschön?

    Zitat

    ... Und was braucht ein BEV nicht? Öl. Und Bremsen nur sehr selten. Jetzt weißt du warum die Verbrennerhersteller BEVs gar nicht so geil finden. ...

    Das würde erklären, warum Elektroautos so teuer sind, weil man sonst nichts dran verdient.

    Ich kann mir nicht helfen, ein Geschäftsmodell, das darauf basiert, vor allem beim Verkauf der Autos die Marge zu machen (das After-Sales Geschäft ist laut Dir bei E-Autos ja kaum lukrativ), dürfte "günstige" BEVs auch wenig geil finden.

    :denk

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

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    5 Mal editiert, zuletzt von Wicked (2. Dezember 2019 um 18:44)

  • Ich würde sagen, das größte Problem ist die Ladedauer.

    Wäre diese im Bereich von Verbrennern, könnte man sukzessive Tankestellen elektrifizieren, und man würde, wie heute mit dem Verbrenner, von Zeit zu Zeit und für ein paar Minuten die Ladesäule ansteuern - fertich.

    das sehe ich genauso. Das ist ein riesen Problem wenn das massentauglich werden soll.
    So schnell wie bei den Verbrennern kriegst du das niemals hin. Selbst 10min wär zu lange.

  • das sehe ich genauso. Das ist ein riesen Problem wenn das massentauglich werden soll.
    So schnell wie bei den Verbrennern kriegst du das niemals hin. Selbst 10min wär zu lange.

    Deswegen sehe ich persönlich das Problem eben auch eher in der Ladeinfrastruktur als in der Ladetechnologie. Mit 150-250kW Ladesäulen ist man schon sehr weit gekommen auf Seiten der Technologie. Nur stehen die Dinger halt nirgends.

    Man muss für BEVs weg von dem Gedanken der Tankstelle, an der man nichts macht außer Reichweite nachzufüllen. Wenn man in den 10-30 Minuten die an einer Schnellladesäule oder den Stunden die an einer langsameren benötigt werden etwas anderes sinnvolles machen kann, was man eh gemacht hätte, dann kann das funktionieren. Mit dem Satz ist daheim Laden übrigens abgedeckt.

    Meine Ideen dafür sind Supermärkte, Einkaufszentren, Arbeitgeber, Parkhäuser, Fitnessstudios, sonstige Sportstätten. In den meisten Fällen also Sachen, wo Leute für ein paar Minuten bis Stunden etwas anderes machen, gleichzeitig aber ein hoher Durchsatz an Leuten stattfindet. Damit grenzt man sich ab von der Forderung nach einer Ladesäule an jedem öffentlichen Parkplatz in der Nähe einer Wohnung. Arbeitgeber ist ein Sonderfall. Da kann man mit sehr langsamer und günstiger Ladetechnologie erstaunlich viel auf kleinstem Raum abdecken.

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    Selbst 10min wär zu lange.

    Warum? Das Tanken dauert auch mit Verbrennern im Mittel rund 10 Minuten, denn da muss ich mich oft erstmal in die Schlange zum Bezahlen einreihen und warten, bis die Oma ihr Portomonaie in den Tiefen ihrer Handtasche gefunden und irgendwann auch endlich centgenau das Kleingeld abgezählt hat. Das Bezahlen aber könnten diese Autos mit der Schnellladesäule über die DIN EN 61851 schon jetzt automatisch abwickeln, da sich das Auto gegenüber der Ladesäule (und umgekehrt) eindeutig und fälschungssicher identifiziert und so ein automatisierter Zahlungsablauf möglich wird.

    Im Übrigen bin ich da ganz bei Johannes:

    Es ist halt ein Unterschied, ob ich (wie bei meiner letzten Fahrt mit einem BEV) in irgendeinem potthässlichen Industriegebiet am Ende der Welt bei Mistwetter eine gefühlte Ewigkeit auf die für die Reststrecke erforderlichen Kilowattstunden warte, oder ob ich während des Ladevorgangs Dinge tue, die ich ohnehin getan hätte. Also z.B. Schwimmen oder laufen gehe, Fernsehe, hier im Forum poste, Einkäufe erledige oder gar in angenehmer Atmosphäre mal einen Kaffee trinke oder was esse. Gerade auf Langstrecken ist es nämlich selbst bei geübten Fahrern der Konzentration dienlich, wenn er spätestens nach 3 Stunden Autofahrt mal eine Pause macht.

    Die Frage ist also weniger, wie lange so ein Ladevorgang dauert, sondern wie ich diesen unauffällig in mein Leben integriere. Und dazu bedarf es zum Einen eben der Schnelllader an den Fernstrecken, die dann bitte auch direkt an der Autobahnraststätte und nicht im Industriegebiet stehen. Genauso wichtig sind die Ladesäulen auf den Parkplätzen der Arbeitgeber, Einkaufszentren, in der Innenstadt, an Sportstätten, Kinos ...

    Und genau da haben wir das Henne-Ei-Problem. Der Kinobetreiber wird nur dann in Ladesäulen investieren, wenn dadurch mehr Leute in sein Kino gehen. Die Boutique in der Fußgängerzone hat nicht mal einen eigenen Parkplatz, auf dem sie Ladesäulen aufstellen könnte. Man sieht sehr schnell: Ohne eine gut durchdachte öffentliche und private Förderung der Ladeinfrastruktur wird es keine massenhafte Verbreitung der BEVs geben, ganz egal, wie attraktiv die kommenden Generationen an BEVs auch immer sein werden.

    Aber vielleicht sind wir ja einfach noch nicht kreativ genug. Was spricht denn dagegen, wenn man so ein Auto bei einem Dienstleister abstellt, dieser sich um das "Nachtanken" und abstellen kümmert, während ich meinen Verrichtungen nachgehe. Das sowas einwandfrei funktioniert habe ich vor kurzem in Mailand erlebt. Da habe ich das BEV auf dem Haltestreifen vor dem Parkhaus abgestellt und dem Oberparkmeister den Schlüssel und die "Tankkarte" in die Hand gedrückt. Der hat die Karre erst in seinem Laden zwischengelagert, dann irgerndwo geladen und sie mir schließlich beim Abholen einfach wieder vollgezapft vor die Füße gestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kurvensucher (3. Dezember 2019 um 10:11)

  • Auch denkbar wäre für die Innenstadt ein Ladeservice, wo ein BEV mit ner mobilen Ladesäule rumfährt und die Autos bis zu 20 Minuten auflädt. Als Fahrzeug wäre dafür der Streetscooter z.B. extrem gut geeignet mit seiner modularen Ladeplattform. Lademodul hinten drauf mit großer Batterie und fertig. Ist dann zeitgleich auch direkt DC/DC, das heißt man kann ohne aufwändige Technik mit den höchsten Leistungen laden.

    Muss man nur noch schauen, wie man es hinbekommt, dass die Karre nicht den Verkehr lahmlegt.

    Vorteil wäre, dass man eben, insbesondere bei den aktuell noch wenigen BEVs, nicht überall eine Ladesäule benötigt bzw. die Parkplatzsuche unabhängig von den Ladesäulenstandorten ist. Wäre auch für Wohngebiete als Zwischenlösung definitiv denkbar. Wenn in einer Siedlung mit 500PKW so 5-20BEVs sind (nach aktuellem Stand wäre das schon viel!), kann man das mit ein paar von so Lademobilen ohne weiteres abarbeiten. Gerade auch über Nacht. Wieder nur für die Leute, die kein eigenes Grundstück mit Parkplatz haben, sondern and er öffentlichen Straße stehen. (und nein, man darf kein Kabel aus dem Fenster zum Auto hängen)

    Ja, der Wirkungsgrad wird davon nicht besser, aber irgendwie muss man kurzfristig eine Lösung finden, nicht langfristig.

  • Dann kommt nicht mehr mit einer "wolle Rose kaufen an" sondern "wolle Strom für Auto haben". :megalachen:megalachen:megalachen

    Aber gute Idee. Ist doch bestimmt eine Marktlücke.

  • Auch denkbar wäre für die Innenstadt ein Ladeservice, wo ein BEV mit ner mobilen Ladesäule rumfährt und die Autos bis zu 20 Minuten auflädt.

    Warum muss ich gerade an den klassischen Bäckerwagen o.ä. denken, der seine erste Runde mit ner großen Kuhglocke dreht und die Strombedürftigen dann aus ihren Wohnungen kommen? :freak

    Kostentechnisch wäre das allerdings ein ziemlicher Murks. Bei angenommenen 100kW Ladeleistung wären das Stromkosten von ca 30€ pro Stunde. Dazu kämen Lohnkosten für den Fahrer von weiteren (aus der Luft gegriffenen) 30€ + Overhead für die Anstöpselei und Anfahrten (wenn immer nur ein Fahrzeug gleichzeitig geladen wird, was bei der angenommen geringen Dichte so wäre). OK, selbst mit 60ct/kWh ist man noch immer deutlich billiger als ein Diesel. Lädt man langsamer wird es umso teurer. Lädt man schneller ist der Service eher unnötig, weil man dann auch fix an der Säule "tanken" könnte. Autonom hingegen könnte ich mir sowas vorstellen.

  • Warum? Das Tanken dauert auch mit Verbrennern im Mittel rund 10 Minuten, denn da muss ich mich oft erstmal in die Schlange zum Bezahlen einreihen und warten, bis die Oma ihr Portomonaie in den Tiefen ihrer Handtasche gefunden und irgendwann auch endlich centgenau das Kleingeld abgezählt hat. Das Bezahlen aber könnten diese Autos mit der Schnellladesäule über die DIN EN 61851 schon jetzt automatisch abwickeln, da sich das Auto gegenüber der Ladesäule (und umgekehrt) eindeutig und fälschungssicher identifiziert und so ein automatisierter Zahlungsablauf möglich wird.

    Ich finde du kannst nur die reine Tank/Ladezeiten miteinander vergleichen. Es gibt ja auch beim Tanken elektronische Zapfsäulen wo du mit Karte zahlen kannst.
    ...und wir sind ja WEIT WEG von 10min.
    Es ist halt ein Rückschritt den ein tolleres Fahrerlebnis nicht wettmacht. Zeit wäre mir da viel wichtiger als ein besseres Fahrerlebnis. Mit dem Auto fahren macht ohnehin keinen Spass mehr. Steht man eh nur im Stau.

    Das ist halt der Unterschied der Konzepte. Reines Elektroauto --> super effektiv da "reine Energie" abrufbar. --> Nachteil da du die "pure Energie" übertragen musst dauert es halt länger als wenn du Flüssigkeiten oder Gase rumschüttest. Das wird immer so sein.
    Deswegen glaube ich wird in unserer Gegend eher das Wasserstoffauto kommen.

  • nette kleine Rechnung: wie nehmen an wir haben eine Million Elektrofahrzeuge wo wir ja unbedingt hin müssen und noch viel mehr, die müssen abends an die Elektrotanke Das würde ja rechnerisch bedeuten gehen wir mal von einer Leistungsaufnahme von ca 350 Kilowatt pro Fahrzeug aus) in den Leitungen 350Gigawatt zur Verfügung stehen müssen, um diese Fahrzeugbatterien zu laden. Das deutsche Stromnetz leistet oder stellt insgesamt ca 68 Gigawatt Strom zur Verfügung für das was wir so täglich benötigen.

    Nun legen wir nicht jedes Kilowatt auf die Goldwaage und gehen auch von einem gewissen Versatz beim Batterien aufladen aus, das deutsche Stromnetz ist hierzu technisch noch nicht in der Lage

    Viele Grüße aus Anzing / Andi

  • Sehe ich auch so, zumindest momentan!

    Ein zweites Problem ist auch der zunehmende Verkehr. Was nützen die schönsten E Autos, wenn die Städte und Straßen verstopft sind?

    Da müssen neue Konzepte her! Die Straßen sind zu voll geworden.

    Ich persönlich verzichtet da schon auf viele Privatfahrten, fahre da lieber mit dem Fahrrad durch den Wald...

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • nette kleine Rechnung: wie nehmen an wir haben eine Million Elektrofahrzeuge wo wir ja unbedingt hin müssen und noch viel mehr, die müssen abends an die Elektrotanke Das würde ja rechnerisch bedeuten gehen wir mal von einer Leistungsaufnahme von ca 350 Kilowatt pro Fahrzeug aus) in den Leitungen 350Gigawatt zur Verfügung stehen müssen, um diese Fahrzeugbatterien zu laden. Das deutsche Stromnetz leistet oder stellt insgesamt ca 68 Gigawatt Strom zur Verfügung für das was wir so täglich benötigen.

    Nun legen wir nicht jedes Kilowatt auf die Goldwaage und gehen auch von einem gewissen Versatz beim Batterien aufladen aus, das deutsche Stromnetz ist hierzu technisch noch nicht in der Lage

    Welche Milchmädchen machen denn diese Rechnung auf? 350KW zieht in der Praxis kein einziges Auto, und selbst wenn wäre bei dieser Leistung so eine 50kWh-Karre nach 10min wieder voll aufgeladen. Da müssten sich schon eine ganze Million Fahrer sehr genau verabreden, um genau zur gleichen Zeit derart unsinnige Leistungen zu ziehen.

  • das deutsche Stromnetz ist hierzu technisch noch nicht in der Lage

    Dem stimmen die (in den letzten Wochen recht zahlreichen) Berichte über Aussagen der Energieversorger durchaus zu. Oh Moment ...

    EnBW: Strombedarf kein Problem für Ausbau der Elektromobilität

    Feldversuch in Ostfildern Elektroautos werden nie gleichzeitig geladen

    Hält das Stromnetz? Energiebranche bereitet sich auf E-Auto-Boom vor

    Energieversorger geben sich gelassen Keine Blackout-Gefahr durch Elektroauto-Boom

    Zumal das Thema schon diverse Male hier besprochen wurde.

  • Die gleiche Rechnung, ebenso fiktiv, nur halt deutlich realistischer:

    Wenn eine Million Elektroautos im Jahr im Schnitt 14.000km fahren (ungefähre Durchschnittsfahrleistung heute), macht das pro Tag bei 20kWh/100km insgesamt

    14.000/100/365*20 [km/a x kWh/km / (d/a)] 7.7kWh pro Tag und Fahrzeug. Damit kommt man auf 7.7 GWh Gesamtenergiebedarf für eine Million Fahrzeuge am Tag. Selbst wenn man jetzt davon ausgeht, dass diese Leistung ausschließlich in 3 Abendstunden gebraucht würde, liegt man für diesen Zeitraum bei rund 2.5GW. Deutlich realistischer ist jedoch, dass im Mittel zumindest über den halben Tag verteilt, also etwa 12h, immer irgendwo geladen wird. Und dann liegt man weit unter unter 0.7 Gigawatt notwendiger Zusatzleistung für die gesamte Million Fahrzeuge.

    Und das wäre, bezogen auf die aktuelle Stromerzeugung, weniger als 1 Prozent mehr als jetzt. Wo liegt nochmal das Problem?

    Einmal editiert, zuletzt von Kurvensucher (3. Dezember 2019 um 18:50)

  • Und weil's gerade so schön ist, hier noch mal ein paar Ergebnisse von Rechnungen, die weiter oben schon mal detailliert vorgerechnet wurden:

    1. Unsere Solaranlage auf dem Dach (9kWp) würde an einem schönen Sommertag pro Stunde etwa für 40km Strom in das BEV schaufeln können. An so einem trüben Wintertag wie heute hier in NRW braucht sie dafür allerdings 1-2 ganze Tage.

    2. Wenn ich den überschüssigen Strom (also Stromerzeugung minus Eigenverbrauch) unserer Anlage komplett in ein BEV einspeisen könnte, statt ihn an das EVU zu verramschen, würde allein der für rund 30-40.000 gefahrene Kilometer ausreichen - jedes einzelne Jahr!

    3. Wenn selbst irgendwann in ferner, ferner Zukunft ausnahmslos alle Autos zu 100% mit Strom fahren, würde dadurch insgesamt nicht mal ein Drittel mehr Strom verbraucht wie im Moment. Wenn man von zukünftigen Einsparungen durch effektivere Geräte oder z.B. Beleuchtung ausgeht, werden wir wahrscheinlich auch auf Dauer nicht mehr Leistung als jetzt benötigen. Nur dass die dann höchstwahrscheinlich weit überwiegend regenerativ erzeugt würde, wir liegen da ja jetzt schon im Jahremittel bei rund 40%.

    Wir haben jedenfalls gerade beschlossen: Spätestens, wenn es eine Plug-In-Hybridkarre mit 100km elektrischer Reichweite gibt, kaufen wir so ein Teil. Wenn wir entgegen unserem ursprünglichen Beschluss uns doch noch weiterhin einen Zweitwagen (neben dem Erst- und Zweitmopped und einem Wohnmobil) leisten wollen, wird das definitiv ein BEV. Ich muss unbedingt bald auch mal den ID.3 von VW fahren. Der Ioniq (BEV) und der Tesla, die wir in einem Forschungsprojekt immer mal wieder fahren dürfen, machen uns jedenfalls immer so viel Spaß, dass es uns (fast) das Geld wert wäre. Unsere Kinder würden das jedenfalls feiern - und was tut man nicht alles für die lieben Kleinen (grins) ...

  • nette kleine Rechnung: wie nehmen an wir haben eine Million Elektrofahrzeuge wo wir ja unbedingt hin müssen und noch viel mehr, die müssen abends an die Elektrotanke Das würde ja rechnerisch bedeuten gehen wir mal von einer Leistungsaufnahme von ca 350 Kilowatt pro Fahrzeug aus) in den Leitungen 350Gigawatt zur Verfügung stehen müssen, um diese Fahrzeugbatterien zu laden. Das deutsche Stromnetz leistet oder stellt insgesamt ca 68 Gigawatt Strom zur Verfügung für das was wir so täglich benötigen.

    Nun legen wir nicht jedes Kilowatt auf die Goldwaage und gehen auch von einem gewissen Versatz beim Batterien aufladen aus, das deutsche Stromnetz ist hierzu technisch noch nicht in der Lage

    Und noch etwas, bevor ich hier Feierabend mache:

    Wäre prima wenn es überhaupt irgendwann einmal eine ganze Million Supercharger mit 350KW gäbe. Zur Zeit gibt es nur rund 2000. Und selbst wenn die alle zusammen und zur exakt gleichen Zeit Vollgas gäben, wären das wieder nur lächerliche 0.7 GW - für ein paar Minuten, versteht sich, denn dann wären alle BEVs schon wieder voll. Um mal ein Beispiel zu geben: Im Moment (3.12.2019, 19:45 Uhr) liegen wir bei 76.8GW, im o.g., völlig an den Haaren herbeigezogenen worst-case-Szenarium wäre es dann 77.5 GW - also vollkommen pillepalle! Physik ist doch was Feines, alles so herrlich übersichtlich!

    Einmal editiert, zuletzt von Kurvensucher (3. Dezember 2019 um 19:46)

  • ... oder ob ich während des Ladevorgangs Dinge tue, die ich ohnehin getan hätte. Also z.B. Schwimmen oder laufen gehe, Fernsehe, hier im Forum poste, Einkäufe erledige oder gar in angenehmer Atmosphäre mal einen Kaffee trinke oder was esse. Gerade auf Langstrecken ist es nämlich selbst bei geübten Fahrern der Konzentration dienlich, wenn er spätestens nach 3 Stunden Autofahrt mal eine Pause macht.

    Die Frage ist also weniger, wie lange so ein Ladevorgang dauert, sondern wie ich diesen unauffällig in mein Leben integriere. Und dazu bedarf es zum Einen eben der Schnelllader an den Fernstrecken, die dann bitte auch direkt an der Autobahnraststätte und nicht im Industriegebiet stehen. Genauso wichtig sind die Ladesäulen auf den Parkplätzen der Arbeitgeber, Einkaufszentren, in der Innenstadt, an Sportstätten, Kinos ...

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    In der Theorie klingt das ja gut, aber wie realistisch ist sowas?

    Das Laden "unauffällig ins Leben integrieren" setzt voraus, dass schon mal überall dort, wo ich hinfahre, eine i.d.R. freie Lademöglichkeit vorhanden ist.

    Da ich nicht gedenke, die "Dinge, die ich ohnehin getan hätte" mit dem Strombedarf meines Autos abzustimmen.

    D.h., ich will weiterhin erst dann zum Einkaufen fahren, wenn der Kühlschrank leer ist, nicht wenn das leere nur der Akku ist.

    Das würde in der Praxis einen unglaublich große Anzahl an Lademöglichkeiten bedingen.

    Ich bin mehr als skeptisch, dass wir so einen Zustand in absehbarer Zeit haben werden.

    Auf den Staat als Organisator dessen, möchte ich auch nicht zurückgreifen.

    Könnte mir vorstellen, dass eine solche Elektifizierung des öffentlichen Raums, Unmengen an Steuergeldern kosten würde.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

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    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
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    Einmal editiert, zuletzt von Wicked (3. Dezember 2019 um 22:07)

  • Ich glaube beim Laden ist das nicht sehr realistisch solange nicht genug Ladestationen da sind, natürlich wird hier immmmmmmeeeer wieder gesagt: das kommt ganz von alleine. Das tut es vermutlich auch, aber hier bei mir Landkreis Traunstein/BGL/Rosenheim/Ebersberg ist dieser Trend nicht erkennbar. Ich könnte nicht in der Arbeit laden und dann nur zu Hause. Da taucht aber das nächste Problem auf... weder mögen es die Akkus besonders wenn man sie zu früh auflädt noch zu spät. (80% 20% glaub ich war die Regel) ... wie soll sich das wirklich gut aufgehen? Wie geht sich das aus mit dem Leistungsverlust des Akku im Winter?

    Soll jetzt nicht heißen die Idee an sich ist schlecht, aber die Nachteile lassen sich leider nicht so leicht wegdenken.

    Wenn ich jetzt beobachte mit welcher "atemberaubenden" Geschwindigkeit Glasfaserkabel bei uns verlegt werden .. da will ich mir gar nicht ausmalen wie da die ganzen Ladestationen hinkommen sollen. Zuguterletzt glaub ich ist noch nichtmal geklärt WER die Dinger dann alle aufstellen soll. Stell ich mir übrigens super vor .. so 2 Meter breiter Gehweg und alle 3 Meter so ne riesige Säule.