Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Bei Motoren mit elektronisch geregelter Drosselklappe wird damit mitunter auch gespielt.

    So etwas hatte ich bei meinem Statement gar nicht im Sinn. Ich habe dabei nur an meine alte Yamaha XJ600 gedacht, die über keinen elektronischen Schnickschnack bei den Drosselklappen verfügte. Und bei diesem Saugmotor war das Motorbremsmoment voll beladen mit Sozia nun einfach nicht sonderlich gut. Sicherlich waren die Drosselklappen auch nicht so dicht wie bei einem modernen Motorrad.

    Gruß

    Klaus

  • Bei Vierzylindern ist da eh weniger zu spüren, denn die heben kleinere Einzelvolumen. Schieb mal einen Vierzylinder an und dann einen Einzylinder, da weisste schon Bescheid.

    Und ja, bei Vergasermotoren wird auch dann ein bissel was verbrannt, wenns Gas zu ist,beim Einspritzer sollte da wegen Schubabschaltung eben nix verbrannt werden. Was dann eben bedeutet, dass ein Motor Mit schubabschaltung grundsätzlich eine stärkere Bremswirkung hat. Allerdings wäre die bei grossen Ein- und Zweizylindern schon rcht gross, sodass trotzdem ein bissel was eingespritzt wird oder bei Drive by Wire sogar die Drosselklappe eben nicht komplett zugemacht wird.

    Bei meiner XT660X bollerts bei geschlossenem Gas schon recht ordentlich im Auspuff, was eben bedeutet, dass trotz geschlossener Drosselklape immer noch Sprit eingespritzt wird, die Schubabschaltung nicht zu 100% wirksam ist. Ich hab mal bei "Gas zu" den Killschalter auf "aus" gestellt, da war die Motorbremswirkung drastisch höher. Und gebollert hat auch nix mehr.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Bist du Schriftsteller , oder hast du das mit Copy and Paste zusammen gefügt?

    Gruß Dirk

    Nein, weder noch.

    Hab mein Wissen und Erfahrung in diesem Thema, einfach mit Hilfe vom Buchstaben anderen Mopedfahrern zugänglich gemacht.

    Ich weiß, manchmal wird es bei mir relativ lange.....aber das war schon "Kurzfassung, verständlich geschrieben".

    Alleine schon das zusammenhängige Thema "Bremsen entlüften", wäre mindestens genauso lange, wenn man es wirklich gut machen möchte. Bei ABS-Anlagen umsomehr!

    Meine Erfahrung dabei ist, dass eine gut "entlüftete" Bremsanlage immer einen kaum wandernden, deutlichen Druckpunkt hat, auch wenn man sie stark fordert.....erst bei extremer Belastung (Rennstrecke mit aggressiven Bremsstil, Pässe lange bergab mit aggressiven Bremseinsatz), fängt er langsam an zu wandern.

    Was mir dabei in meiner Motorradwelt, beim Fahren und Schrauben so begegnet.....zeigt auf, daß dies nicht jedem bewusst war wie es gemacht werden sollte, auch manchen Motorradwerkstätten nicht.

  • Gibts da beim ABS nicht irgendsoeinen "Wechselmodus" der ausgewählt werden muß, damit die Bremsflüssigkeit auch im ABS-Modul ausgewechselt wird? Bei meiner Rockster war das so, BMW-Integralbremse mit Bremskraftverstärker.............. Da ging ohne Anschluss ans BMW-Diagnosegerät nix.

    Ich lass die Sauerei bei den ABS-Mopeds lieber beim Händler machen, die paar Euros im Vergleich zum Dreck, noch eine Fahrt zum Wertstoffhof usw, nö, lieber nicht....

    Und bei den Mopeds ohne ABS, frühestens alle 4 oder 5 Jahre, da passiert eh nix.

    Ich hab 1984 meine KFZ-Lehre gemacht, die Bremsflüssigkeit war nie ein Problem, egal wie verfärbt die war. Bremsausfälle wegen Dampfblasen gibts auch so gut wie nie. In den Unfallstatistiken tauchen die jedenfalls nicht in relevanter Grössenordnung auf. Bekloppt machen muß man sich also nicht. Nur bei den Bremsen mit ABS sollte man regelmässig wechseln. Weil eben ein Gammelschaden im ABS-Modul recht tuer ist.

    Hmm....meine Erfahrung ist da unterschiedlich!

    Ich persönlich kenne / kannte ABS-Neufahrzeuge , welche Probleme mit Luft im System haben / hatten.

    Hast du irgendwo eine kleine Menge Luft im Bremssystem, vom schlechten Entlüften oder zuviel Wasser in der BF, das sich als Dampf ausbreitet und sich in den allermeisten Fällen nicht mehr zu 100% zurückbildet bei Abkühlung.......wird du immer einen weichen und stark wandelnden Druckpunkt haben.

    Das dies dem Fahrer(in) nicht immer auffällt, gibt es mehrere Gründe:

    - Er/Sie kennt die Bremsanlage nur so und/oder hat sich daran gewöhnt

    - Das Einsatzprofil bedeutet keine Belastung für die Bremsen. Geht es sportlich in die Berge, wird es massiv anders.

    - Der Fahrstil ist eher "vorsichtig", beinhaltet wenig harte Bremsbenutzung und vor allem, kaum Trail-Braking......kann sich aber schnell ändern.

    - Die Wenigsten wissen, wie ihre Bremsanlage im Best-Zustand agieren könnte.


    Alte Bremsflüssigkeit, und da zähle ich durchaus Flüssigkeit >4Jahre dazu, erzeugt zwei große Probleme:

    - Bei ungewöhnlich hartem Bremseinsatz (Notbremsung aus sehr hohem Speed, Mopedtour in den Bergen....), kann der Druckpunkt plötzlich soweit nachgeben, daß der Brems-Hebel viel zuweit nachgibt. Man sich so beim 2-Finger-Bremsen plötzlich die restlichen Finger einzwickt, man aber nochmehr Bremsleistung bräuchte für die Kurve oder dem Hindernis voraus. Oder man dabei mit dem Hebel ganz am Gasgriff ankommt.

    - Der Wassergehalt in der BF verändert diese chemisch. Aus den Ester-Verbindungen werden mit dem Wasser, Alkalische....die sich recht korrosiv gegenüber Aluminium verhalten. Und in modernen Motorrad-Bremsanlagen ist vieles aus Alu!


    Ja....ich würde sagen....wenn man nach 4 Jahren die Bremsanlage wirklich gründlich mit frischer + guter BF spült und entlüften, bin ich mir auch sicher, das dies ausreicht.

    Aber in den meisten Fällen, wird die Flüssigkeit nur kurz durchgepumpt und in den Zangen und ABS-Block bleibt reichlich alte Flüssigkeit übrig......die sich nur schwer mit der neuen BF mischen kann.....und dort sein Unheil anrichtet.

    Sehr oft, ist die frische BF fast nur oben im Behälter und unten in den Zangen befindet sich colafarbene Flüssigkeit genau hinter den Kolben.....genau dort wo es richtig heiß wird.....Katastrophe.

    Wenn man dort nur >4Jahre neue Flüssigkeit versucht reinzubringen, ist diese, genau dort, irgendwann uralt.

    Ja....BMW-Integralbremsanlagen sind sehr ungewöhnlich und nur etwas für Fachmänner.

    Selbst Honda CBS-Systeme sind dazu einfacher zu spülen/entlüften.

    Und.....in meiner Motorradwelt, fallen mir spontan 2 VR-Bremsversager ein, durch alte BF, die nur mit Glück, keine fatale Katastrophe wurden.

    Und viele Tourbegleiter, die nach einer langen Passabfahrt, in dem sie in ihren "Flow" gekommen sind und Spaß hatten......eine Abkühlpause einfoderten, weil ihr VR-Bremshebel-Druckpunkt viel zu weit "nachgegeben" hat, nicht mehr nachgestellt werden kann....und so die VR-Bremsanlage "Vollanker untauglich" wurde.

    Sowas kommt nur von alter BF an den richtig falschen Stellen UND/ODER Luft im System durch ungenügende Entlüftung.

    Unlustigerweise durchaus auch, kurz nach dem KD beim Freundlichen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kurvenguide (14. Dezember 2023 um 10:49)

  • Sorry, was du da beschreibst hat absolut nichts mit der Bremsflüssigkeit zu tun. Das ist alles Fading vom Bremsbelag. DEr Druckpunkt wird nicht weich, sondern die Bremse bremst einfach nicht mehr und dann greift man eben feste rein. Und dann bekommst den Bremshebel shon bis zum Griff durchgezogen, weil sich alle Bauteile der Bremse arg verformen, die Zangen machen dann dicke Backen. Nimm einfach mal einen Messchieber, leg den über die Zange drüber und dann zieh die Bremse voll durch, je nach Zange spreizt die sich dann schon um einen oder zwei Millimeter. Das in Verbindung mit Bremsbelägen, die aufgrund von Überhitzung keine Reibung mehr erzeugen, oft auch noch ausgasen, das sorgt für den "gefühlten" Druckverlust.

    Ich hab ja auch nix dagegen, bei modernen ABS-Bremssystemen die Brühe regelmässig zu wechseln. Nur ist es einfach so, das die Bremsflüssigkeit nur in Ausnahmefällen ein Problem ist, egal wie alt die Brühe ist. Die Probleme werden zu 99% eben nicht von der Bremsflüssigkeit verursacht.

    Das ist eins der besten Beispiele, wie erfolgreiche Marketing den Kunden irgendwas sinnloses einredet. Die Unterschiede verschiedner Hersteller der gleichen Qualität sind eben einfach nicht nachzuvollziehen, vor allem dann nicht, wenn an weiss, das Zeug kommt wie Motoröl oft aus der gleichen Produktion, bekommt nur ne andere Farbe und ggf. Duftstoffe verpasst.

    Ist genau wie mit Lautsprecherkabeln, hat man irgendwas mit 2 Quadratmillimetern aufwärts, dann hörst einfach nicht, welche Strippe das ist, genauso ists mit Bremsflüssigkeit, ist die vom Hersteller empfohlene Brühe drin, dann funktioniert die Bremse auch.

    Was die Bremse ruiniert sind irgendwelche "Wunderbremsbeläge" und auch oft Zubehöhrbremsebel, deren Geometrie nicht zur Bremspumpe passt. Vor allem dann, wenns noch alte Pumpen sinfd bei denen der Hebel über den Kolben gleitet. Bei den alten Yamaha-Bremsen gabs da eine Einstellschraube, die sich über die Jahre in den Kolben eingegraben hat, damit ist eben auch kein Bremspunkt mehr zu treffen.

    Wechselt meinetwegen die Bremsflüssigkeit jede Woche, besser wird die Bremse dadurch garantiert nicht. Weil Probleme an der Bremse eben nicht duch die Bremsflüssigkeit verursacht werden.

    Und noch eins, ich habe bei meinen Motorräder in über 40 Jahren und 400.000 km nicht ein einziges Mal Dampfblasen gehabt, wohl überhitzte Bremsbeläge, aber niemals Dampfblasen. Ebenso auch nicht bei Autos, kommt eben schicht und einfah nicht vor, oder besse, nur dann, wenn die Brühe hoffnungslos verwässert ist. Was aber eben be Motorrädern kaum vorkommt, denn die Systeme sind i.d.R. luftdicht. Denn bei den meisten Vorratsbehältern ist eine Dichte Mmbrane über der Bremsflüssigkeit, die die Volumenänderungen durch Elastizität ausgleicht. Da kommt einfach kein Wasser in den Mengen rein, die zu Ausfällen führen können.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts


  • Das klingt aber nun mal nicht nach Dampfblase sondern nach überhitzten Belägen. Bei Dampfblasen hättest Du gar keinen Druck mehr. Bei überhitzten Belägen greift man halt deutlich fester in die Bremse, sodass es einem nur schwammig vorkommt.

    Zum Thema Bremsflüssigkeit gibts wohl genauso eine Folklore wie zu Motoröl und Lautsprecherkabeln.

    Nein.....genauso verhält sich der VR-Bremshebel-Druckpunkt bei Dampfblasenbildung. Fast lehrbuchartig beschrieben.

    Man fährt, weil durch tagelanges Kurvenüben, eine Pass runter, bei dem man nicht in jede Kurve reinrollt, sondern Jede anbremst.....sportlicher und schwungvoller wie sonst.

    Es beginnt damit, daß der Druckpunkt nachgibt, nach hinten wandert und in sich immer weicher wird. Das sind die ersten, sehr kleinen Dampfblasen, die man mit dem Hebelweg noch überdrücken kann, diese aber die BF deutlich kompressibler machen. Deshalb "Druckpunkt weich".

    Oft kennen die Fahrer dieses "Hebelverhalten" schon und denken sich nicht viel dabei. Manche stellen den Hebel dann weiter weg und versuchen dies so zu kompensieren (es gibt Verstellungen, welche man während der Fahrt justieren kann).

    Jetzt ist man schon kurz davor, bereits in der Danger-Zone......kommen jetzt noch "verstärkende Faktoren" dazu, wie z.B.:

    ....kurz hintereinander 2,3 Serpentinen die man aus höheren Temp anbremsen muss.

    ....viele kleine Bremsungen, bei langsamer Geschwindigkeit (wenig Kühlung)

    ....oder ganz einfach der Kurvenspaß, der das ganze noch befeuert.

    ....man ist ungewöhnlich schwer beladen und mutet der Bremsanlage dadurch viel zu.

    Dann hat zeitnah der Schutzengel wirklich Stress, oder eben nicht, weil chancenlos.


    Es ist dann immer das Selbe, in der Bremsung, in welcher man schlussendlich die BF hinter den Bremszangen-Kolben vollends überhitzt und große Dampfblasen initiiert .....läuft alles noch so wie vorher, Druckpunkt weit hinten und weich, aber vorhanden.

    Lässt man dann den VR-Bremshebel aus, der Druck in der BF, hinter den Kolben sinkt deutlich, der Siedepunkt ist somit bei Normaldruck schlagartig erreicht, die Dampfblasen entwickeln sich schlagartig, brauchen viel Platz/Volumen und drücken die BF zurück, in den Behälter hoch.

    Die verdrängte "Dampfblasen-Volumen-BF" bleibt größtenteils oben im Behälter und der NÄCHSTE VR-Hebelgriff ist LEER!!

    Weil der kleine Pumpen-Kolben unmöglich soviel Volumen nach unten schieben kann, um dieses Dampfblasen-Volumen unten in den Zangen "wieder aufzufüllen". Er komprimiert dort nur Luft und darin ist diese Kolbenkonstruktion ganz schlecht, es baut sich kein Bremsdruck auf.

    Es braucht dann mehrmaliges Pumpen um dieses Volumen wieder nach unten zu schieben und SEHR VIELGLÜCK, das dies nicht semiopti ausgeht.

    Selbst wenn die Flüssigkeit sich wieder abgekühlt hat, bleibt der Großteil der verdrängten Flüssigkeit erstmal oben, bis zum ersten Brems-Versuch.

    Es kommt immer sehr überraschend und verweigert/verneint instant, den Kurvenplan für das nächste Eck im Anflug.

    Sind dort links & rechts nur Wand und Abgrund.....wirds echt stressig für den Schutzengel.

    Tipp.....hat man, in so einer Situation, Zweifel über den Druckpunkt der VR-Bremse, sollte man deutlich VOR dem eigentlichen Bremspunkt, noch auf der Geraden, den Bremshebel 1,2mal kurz leicht ziehen.

    Und so überprüfen, ob der Druckpunkt da ist oder schon hinpumpt werden muss.

    Das ist die einzige Möglichkeit dies vorher zu merken und möglicherweise zu kompensieren.

    Und dann locker&langsam weiterfahren, nur noch Rollen, Abkühlen, ohne vorne Bremsen zu müssen oder gleich Anhalten!

    Den Hebel immer mal antesten & ziehen, bis der Druckpunkt wieder kommt......und demnächst UNBEDINGT BF spülen/wechseln, vor allem hinter den Bremszangen-Kolben.


    Bremsbelag-Fading fühlt sich ganz anders an.

    Der Druckpunkt bleibt dabei erstmal genau dort wo er war & fest.

    Man kann die Bremsleistung wieder erzielen, wenn man einfach wesentlich fester zieht.

    Die Kurve ist so noch locker zu schaffen!

    Macht man dabei allerdings einfach so weiter, man zieht am Hebel einfach immer mehr, ist die Gefahr groß, das man seine Bremsanlage überhitzt.

    Durch das "stärkere Ziehen", wird viel mehr Hitze in der Bremsanlage erzeugt, als mit normal funktionierenden Belägen.

    Die Scheibe und der Belag werden immer heißer, so auch die Bremszangen und vor allem die Bremskolben. Welche dabei wie bekloppt auf den Klötze draufdrücken und somit noch mehr Hitze aufnehmen.

    Da kann es natürlich umso leichter passieren, das die BF in den Zangen, hinter den Kolben, ihren Sidepunkt erreicht.......nächster Bremshebelgriff LEER.

    Das passiert aber, sozusagen mit langer Ankündigung, durchaus auch mit guter BF, wenn man es extrem übersetzt und übertreibt.

    5 Mal editiert, zuletzt von Kurvenguide (14. Dezember 2023 um 15:37)

  • Du kannst hier noch so oft betonen, daß Du Deine Bremsflüssigkeit nicht oder nur alle Generationen wechselst.

    Ein guter Tipp ist das jedenfalls nicht.

    Und deine Verwässerungsthesen stimmen auch einfach nicht.

    Ich habe schon öfter im Bekanntenkreis Ausfälle von Bremsanlagen mitbekommen, aber auch ich war betroffen.

    Wer einmal den Hebel bis zum Anschlag gezogen hat und nichts mehr ging, weiß dass überdurchschnittliche Belastung in Verbindung mit Wasseranreicherung nicht gesund ist.

    Portugal, 37 Grad, kurvenreiche Strecke, voll bepackt mit aller Campingausrüstung und Sozia, bei weitem keine sportliche Fahrweise, Hebel ging durch, keinerlei Bremswirkung mehr, größtmögliche Schräglage eingenommen und die Kurve geschafft.

    Flüssigkeit abkühlen lassen. Flüssigkeit gekauft und am nächsten Campimgplatz gewechselt. Alles gut.

    Ich war jung, hatte keine Ahnung, und die fünf Jahre alte BMW war 1 Jahr in meinem Besitz.

    Nie mehr in meinem Leben werde ich einen Wechsel verschlafen. Wenn der Tester sagt, die Flüssigkeit muss raus, dann fliegt sie raus.

  • Deine Ausführungen kann ich nur zum Teil bestätigen.

    Das man bei Bremsklotz-Fading, immer härter zupacken muss, was sich progressiv verstärkt.....Ja.

    Das sich dabei die Schläuche, die Zangen, der Hebel und das ganze System, mehr verformt und nachgibt....Ja natürlich, kann man aber bei einer gut entlüfteten Bremsanlage locker mit dem Hebelweg kompensieren, ggf nachstellen.

    Ja wenn der Fahrer(in) überhaupt so viel Kraft in den Fingern haben um den Hebel so stark zu ziehen.

    Es gibt dabei große Unterschiede in der Handkraft.

    Geübte und langjährige Mopedfahrer, haben oft eine wesentlich höhere Handkraft als ein Normalo.

    Der Normalo wird garnicht soweit kommen, er merkt nur, daß er "zieht wie verrückt, aber es bremst nicht mehr richtig".

    Die Kraft, um alles "aufzubiegen" ist oft garnicht vorhanden, ausser im absoluten Schockzustand.

    Wenn ein VR-Bremshebel, praktisch "ohne Widerstand ", sich einfach bis zum Griff durchziehen lässt, ohne wirkliche Bremswirkung, liegt das immer an:

    - Dampfblasenbildung von der BF genau hinter den Bremskolben.

    - Irgendwo ist ein Leckage im Bremssystem.

    - oder massives mechanisches, irreversibles Versagen.

    Wenn der Druckpunkt noch da ist, aber es bremst schlecht ist es:

    - Belag-Fading

    - abgefahrene Beläge

    - mechanischer Schaden oder falscher Zusammenbau der Zange.

    - Bremshebel-Blockade durch falsche Einstellung (selten aber schon gesehen).


    Und ja....bei meinen 2 erwähnten Fällen oben, war der VR-Bremshebel leer, einfach "leer, bis Griff & nix bremst"!

    Nur die HR-Bremse konnte noch weiterhelfen.

    Der Eine ist in der Spitzkehre geradeaus, in einem glücklicherweise genau dort vorhandenen Feldweg.

    Der andere war vorher "nicht wirklich schnell unterwegs", konnte mit der HR-Bremse noch soviel Speed vernichten, das er die Rechtsrum-Spitzkehre auf der Gegenfahrbahn gerade noch so schaffte. Wenn dort ein Auto/Hindernis, nur gestanden wäre, wäre es vorbei gewesen.

    Von einem Mopedkumpel, die Tourbegleitung, hat sein Moped dabei den Abhang runtergeworfen.

    Fahrer konnte sich nur noch im Busch festhalten, Moped wurde nach ca. 1Woche Suchen wiedergefunden. Kaum erkennbar!

    Das Tückische bei Bremsversagen durch Dampfblasenbildung ist:

    - Es kommt schlagartig.

    -das der Fahrer, möglicherweise keine Aussage mehr machen kann.

    - Nach Abkühlphase und 1, 2mal Ziehen, ist alles wieder normal.

    - Wenn man bei der Beweisführung den aktuellen BF-Zustand misst (Siedepunkt), wird meist die BF aus dem Behälter genommen, oder die, welche direkt am Entlüftungsnippel rauskommt. Ich kenne keinen Fall, wo die Zangen zerlegt wurden und die Flüssigkeit direkt hinter den Kolben untersucht wurde, aber genau dort ist die BF am ältesten und am tödlichsten.

    Also....Nachweis schwierig....kein Einfluss auf die Statistik.


    Auch im PKW-Bereich, im speziellen bei WoMo's oder PKW mit Anhänger, sind mir ein paar Fälle bekannt, wo die BF einfach zu alt war.

    Fast regelmässig, kann ich die "Opfer" an der steilen Abfahrt "Zirler-Berg" runter nach Innsbruck, in den Not-Rampen oder am Straßenrand stehen sehen.

    Das polizeiliche "Urteil" ist dabei, fast immer, "nicht angepasste Geschwindigkeit".

    Ein Bekannter hat es sogar 2x geschafft.....plötzlich kein/kaum Bremsdruck mehr, Pedal Bodenblech.

    Diese Bergstraße, geht so steil nach unten, das schwer beladenen Fahrzeuge, es nur mit perfekten Bremssystem-Zustand schaffen, ganz einfach dort runterzufahren und "wie üblich" zu Bremsen wenn man zu schnell wird.

    Für diese Fahrzeuge ist deshalb angesagt, nur 30-50km/h, in einem sehr kleinen Gang (wie beim hochfahren) langsam runterfahren......machen natürlich nicht alle.

    Da braucht es nur eine leicht zu alte, oder schlecht gespült BF, dann brauchst du viel Platz.

    Bei den Autos passiert sowas bei speziellen Straßen.

    Bei den Mopeds passiert das schon, wenn man ganz normale Bergstraßen oder Pässe, touristisch-sportlich fährt.

    Dabei sehe ich regelmässig, eigentlich fast immer, tief blaue VR-Bremsscheibenringe.....einfach so, ohne wirklicher Attacke!

    Auch an Mopeds, die "sportlich" garnicht mögen und provozieren.

    5 Mal editiert, zuletzt von Kurvenguide (14. Dezember 2023 um 15:47)

  • Nix für ungut, aber vielleicht solltest du nochmal recherchieren wie ein Motor funktioniert. Man unterscheidet zwischen Saugmotoren und aufgeladenen Motoren. Hat nichts mit dem Einspritzsystem. Die Wirkung der Motorbremse hängt bei gleichem Hubraum nur vom Saugrohrdruck (eingestellt durch den Drosselklappenwinkel oder Schieberposition vom Vergaser), Ventilhubprofil, Verdichtungsverhältnis, Motordrehzahl und Übersetzungsverhältnis ab. Die meisten Vergasermotorräder die ich kenne, zünden im Schubbetrieb nicht. Dann verbrennt das immer noch angesaugte Gemisch in der Abgasanlage und beeinflusst die Motorbremse nicht.

    Bei der Bremsflüssigkeit bin ich ein Fan vom jährlichen Wechsel. Wird einfach am Anfang der Saison gemacht. Kostet nicht die Welt, mit Stahlbus-Dingern sehr geringer Zeitaufwand und die Bremse ist wieder tip top. Wenn die Flüssigkeit nicht lange drin bleibt, verschmoddert da auch nichts. Da ich eh regelmäßig ins ABS Bremse beim Üben, wird der Block damit auch mehr als ausreichend durchgespült. Bei einem einzelnen Bremsvorgang sicherlich schlechter als mit dem Yamaha-Diagnosetool, aber über viele Bremsvorgänge und quasi immer frische Bremsflüssigkeit sollte das passen.

    Ich muss auch sagen, dass ich einen Unterschied zwischen 1 Jahr gefahrener und frischer Bremsflüssigkeit merke. Fahre immer erst mit der alten und dann mit der neuen. Gedanke ist da, dass sich alles nochmal gut durchmischt hat und ich bin auch neugierig, wie klein/groß der Unterschied ist. Das ist natürlich maßgeblich Luft, nicht schlechte Bremsflüssigkeit. Passt für die MT07 auch mit dem gängigen 1L Gebinde für die Bremsflüssigkeit sehr gut. Und zurückgeben kann ich den Kram bei Louis, wo ich den neuen kaufe.

    Servus Johannes.

    Sehr gut ausgeführt, bin ganz bei dir.

    Bis auf ...."...Aber das einfachste um eine Bremse zu entlüften ist, die Bremsflüssigkeit mit der konventionellen Methode zu wechseln. Danach ist sie eigentlich perfekt entlüftet....."....bin ich voll bei dir.

    Einfachsten vllt, aber sicher nicht perfekt.

    Es ist nicht möglich, mit dem konventionellen Pumpen-Auf-Zu-Entlüften, angesammelte Luft im ABS-Block oder ungünstig verlaufende Bremsleitungen, zu entfernen.

    Mit oder ohne Stahlbus, kann man nicht genug Volumenstrom erzeugen, das die Luftblasen mitgerissen werden, nicht wieder zurück/hochsteigen und den weit entfernten Ausgang am Bremsnippel finden.

    Das ist nur möglich wenn man einen konstanten Volumenstrom, 3-4 Behältervolumen, kontinuierlich aufrecht erhält ohne Unterbrechung.

    Sehr vorteilhaft ist es dabei auch, mit einem Unterdruck-Saugsystem zu arbeiten, sodass dieser Unterdruck die Luftblasem im System ganz groß werden lässt und so leichter mitgerissen/transportiert werden können.

    Arbeitet man beim Entlüften mit Über-Druck, werden die Luftblasen klein und bleiben genau dort wo sie sind.

    Warum speziell bei ABS-Bremssystem!?

    Weil dort sehr viel mehr Bremsleitungen quer durchs ganze Moped verlaufen, teilweise hoch und runter, sodass Luft oben hängen bleiben kann.

    Und....wenn sich tatsächlich Luft im System befindet, oder ansammelt durch Dampfblasen, alter Bremsflüssig,......dafür ist der ABS-Block ein regelrechter Sieb das diese ansammelt.

    Um sie vom ABS-Block sie zu entfernen und Richtung Bremsnippel zu transportieren, brauchst du viel Volumenstrom.

    Und als Gedankenstütze / Tipp!

    Bei nur ganz wenigen Bremszangen, wird die frische BF beim Spülen/Entlüften, durch alle Bremskolben-Zylinder gepumpt und dann erst zum Nippel, wenn doch nur teilweise.

    Bei den allermeisten Zangen, kommt die frische BF vom Schlauch und geht direkt, den leichtesten Weg zum Nippel!!

    Das heißt, wenn du beim Entlüften/Spülen die Kolben nicht zurückdrückst, um sie anschließend mit frischer BF wieder herauszupumpen, wird dort immer und ewig die alte BF drin bleiben......auch mit Stahlbus.....und ganz besonders bei 4,6-Kolben Festsättel!!

    3 Mal editiert, zuletzt von Kurvenguide (14. Dezember 2023 um 16:25)

  • Kurvenguide

    Hast du eine Empfehlung für Equipment zum Durchspülen, was auch für eine private Garage oder den Straßenrand anwendbar ist?

    Hinsichtlich der nicht ganz so kleinen Luftblasen macht deine Aussage auf jeden Fall Sinn. Ich würde aber davon ausgehen, dass die Restmenge durch häufiges konventionelles Entlüften trotzdem eher gering ist. Im Betrieb findet ja noch etwas mehr Durchmischung statt und die Luftblasen werden tendenziell etwas kleiner, dafür aber mehr. Und die kommen dann eben auch leichter wieder raus. Sehe ich in der Praxis z.B. durch das Verhalten beim Wechsel auf Stahlflex-Leitungen bestätigt. Ich habe, mangels Equipment oder Diagnosetool die neuen Leitungen verbaut und ganz konventionell von oben entlüftet. Ok, erstmal unten auf und einfach durchpumpen bis überhaupt was kommt und dann solange bis 5x Behälter nachfüllen keine Luftblase mehr kam. Dann habe ich die Bremse gezielt 1x richtig heiß gefahren durch viele Bremsungen, auch aus höherer Geschwindigkeit und direkt im Anschluss noch einmal durchgespült. Das hatte dann noch einmal einen deutlich spürbaren Einfluss auf den Druckpunkt und die Druckpunktstabilität.

    Alte Bremsflüssigkeit aus dem Bremssattel rausbekommen ist schwierig. Ich hatte da mal mit einem kleinen Rennwagen (Formula Student), der einige Jahre eingelagert war, eine Odyssee. Wir haben locker 5-6 Stunden lang die Bremse konventionell entlüftet. 3-4L Bremsflüssigkeit durchgejagt bei keinem halben Liter Systemvolumen (kleines Fahrzeug, kein ABS, Bremssättel nicht größer als bei der MT vorne). Wir haben das Auto sogar mit nem Kran noch in allen Richtungen um 90° gekippt. Pedal war komplett scheiße. Fahrer am nächsten Tag sagte, ist so gerade fahrbar für einen Systemcheck. Bremse wurde dann natürlich auch heiß gefahren und beim anschließenden Entlüften kam richtig dunkle Suppe raus. Wurde dann im laufenden Betrieb scheinbar doch mit der frischen Flüssigkeit die bis zum Entlüftungsnippel kam durchmischt.

    Weil man eben das System nicht vollständig gespült bekommt, bin ich ein großer Fan des jährlichen Wechsels. Wenn man seine Bremse nicht sonst nie fordert, erfolgt nach dem Wechsel eine halbwegs sinnvolle Durchmischung. Wenn der Rest alte Flüssigkeit dann nicht komplett hinüber ist, passt der Mischungszustand. Bei einem Motorrad was länger eingelagert war, würde ich persönlich mehrfach das Prozedere Bremse heiß fahren, mit 3-4x Systemvolumen durchpumpen, wieder heiß fahren, durchpumpen usw. machen. Bremskolben zurückdrücken ist ein super Tipp - das nehme ich mal in meine Prozedur auf. Dass ich da noch nicht drauf gekommen bin ärgert mich etwas, aber man lernt nie aus.

    Das was die Werkstätten normalerweise machen bringt nach langer Standzeit in meinen Augen nicht sonderlich viel. Egal mit welchem Equipment - die Spülen halt durch und fertig. Die Suppe die im Bremssattel steht, interessiert sich dafür nicht. Ja, die Bremse ist dann erstmal viel besser und auf den ersten Blick vielleicht auch ganz ok. Aber eigentlich müssten die wenigstens das heiß fahren und dann nochmal Durchspülen auch machen. Kenne keine Werkstatt, bei der ich annehmen würde, dass die so gewissenhaft arbeiten. Der durchschnittliche Kunde ist ja auch nicht bereit, das zu zahlen.

    Witzige Anekdote für die PKW-Welt: Bei meinem Golf 7, Baujahr 2018, war ich der Meinung, dass die Bremse etwas Biss verloren hat und sich matschiger anfühlt als sie schonmal war. Habe bei der nächsten Inspektion gesagt, dass die bitte die Bremsflüssigkeit wechseln sollen. Musste da 3-4x drauf bestehen, weil die ja erst 2 Jahre alt sei. Gab dann auch noch nen Anruf aus der Werkstatt, dass die getestet hätten und noch alles total super sei. Ich wollte es trotzdem. Hinterher fühlte sich die Bremse wieder so an, wie ich es gewohnt war. Soviel zur "Kompetenz" der Werkstätten in dem Bereich.

  • Servus johannes, hallo zusammen.

    Ich habe schon mehrere Unterdruck-Bremsenentlüfter durch.

    Auch welche mit Handpumpe.

    Damit hast du Probleme den konstanten Volumenstrom zu erzeugen mit ausreichenden Unterdruck.

    Man bekommt etwas heraus, aber nicht wirklich genug.

    Da ich eine Luftkompressor habe, bin ich dann auf die Bauform mit Venturi-Unterdruckerzeuger gegangen. Das heißt, ein Druckluftstrom vom Kompressor strömt durch diese Venturi-Pumpe (Jet-Pump), und reißt dadurch Luft aus dem Unterdruck-Topf mit.

    Sprich, Druckluft aus dem Kompressor, erzeugt Unterdruck im Saugtopf des Entlüften. Die "Pumpe" hat keine beweglichen Teile, erzeugt Unterdruck, in relativ großen Mengen, nur durch Strömung.

    Umso größer dann das Saugtopf-Volumen ist, desto konstanter und energischer ist der Entlüftungs-Sog & -Volumenstrom.

    Deshalb hab ich mir irgendwann diesen "Busching Bremsflüssigkeitentlüfter" gekauft.....funktioniert super!

    https://www.profishop.de/pg/487233/6badfd7012be893984f6b98a9a5d28109?gclid=Cj0KCQiAj_CrBhD-ARIsAIiMxT83oG_iogAMjBsqQeBkN-6o_YvLeKSELvJM-xEPUwo0V8P_Xc7WnpQaApv8EALw_wcB#msg=%3Cdiv%3E10&WCF_AMPERSAND€%20Gutschein%3C/div%3E%3Cspan%3EDer%20Gutscheincode%20%3Ci%3EOFFERC0DE10G11%3C/i%3E%3Cspan%3E%3Cem%3Ewurde%20Ihrem%20Warenkorb%20hinzugef%C3%BCgt.#msgtype=success

    Der Luftkompressor sollte dabei so groß sein, daß er mit Druckluftschlagschrauber zurechtkommt.


    Ansich bist du, Johannes, auf dem richtigen Weg.


    Um die Bremszangen-Kolben-Zylinder allerdings richtig zu spülen, MUSS man die Kolben zurückdrücken.

    Es kann durchaus sein, daß Teilmengen durch den Betrieb & normales Entlüften, mit umgeschichtet/raustransportiert werden.

    Aber wenn du mal eine 4 oder 6-Kolben-Festsattelzange zerlegt hast und dir genau die Bohrungen, in der die BF von einem Kolben zum nächsten kommt, angesehen hast, wird dir klar, das nur wenig neue BF in alle Zylinder kommen kann.

    Vor allem, in die Zylinder, welche "unten" sind und/oder am weitesten weg vom Entlüftungsnippel.

    Diese Zylinderräume sind auch relativ groß, wenn die Kolben so weit ausgefahren sind, das sie in Bremsstellung stehen.

    Diese Zylinderräume sind dann auch teilweise so ungeschickt gefertigt/gebohrt, das auch Luft nicht immer selbstständig den Ausgang nach oben zum Nippel finden kann!

    Drückt man die Kolben zurück, erzwingt man diese Strömung, alles wird mitgerissen und nach oben gebracht, in das System, um anschließend mit dem Volumenstrom abgesaugt zu werden!

    Jetzt pumpt man 2,3mal die Kolben raus & drückt sie wieder rein (ACHTUNG, darauf achten das dabei kein Kolben rausgedrückt wird)....und spült anschließend nochmal.

    So ist sicher zu 90%, in allen Zylindern, die BF auch neu und Luftfrei.

    Diesen Vorgang, hab ich noch nie in einer Werkstatt gesehen.....nur bei Rennteams.

    Das Kolben-Hin&Her, spült also die Zylinder UND mobilisiert und reinigt auch deren Kolbendichtungen.

    Deshalb ACHTUNG, bevor man das erste Mal die Kolben reindrückt, sie so gut wie es geht aussen saubermachen und den Bremsstaub ablösen.

    Das Mobilisieren & Säubern der Kolben sorgt auch dafür, daß sie leichter flutschen......bessere Bremsfunktion.


    Bei der Unterdruck-Entlüftung ist es auch sehr vorteilhaft, wenn man Stahlbus-Ventile angebaut hat.

    Es ist nämlich dabei wichtig, daß möglichst viel Unterdruck IM GANZEN Bremssystem ist, sodass dort die Luftblasen groß werden und der Volumenstrom stark & zügig.

    Versucht man das mit normalen Entlüftungsnippel, stellt man bei geöffneten Nippel fest, das durch den Unterdruck, viel Luft am Nippel-Gewinde vorbei, in den Absaugschlauch gesaugt wird....es kommt so fast kein Unterdruck IM System an!

    Verwendet man dabei Stahlbusventile, muss man zwar >3Umdrehungen aufdrehen, bis das interne Rückschlagventil "ausgehebelt" ist, aber dort sind Dichtringe verbaut, welche den Unterdruck standhalten und so viel mehr davon IM SYSTEM landet und wirken kann.

    Teilweise ist der dann so stark, daß man oben mit dem Nachfüllen kaum nachkommt UND es in den Zangen die Kolben (vor allem bei Brembo) zurück- / rein-saugt. Von ganz alleine!

    Zusatz-Tip's:

    Hat man so, wirklich überall die BF ausgetauscht und sich bemüht alle Luft zu beseitigen......geht es darum, auch die letzten Luft-Nester zu beseitigen.

    1. Es ist vorteilhaft, die Bremszangen in unterschiedlichen Stellungen (immer Nippel oben) zu halten, wenn man das Kolben-Hin&Her-Spiel macht. Das auch wirklich die letzten Luftblasen, gefangen in den Zylindern, den Ausgang finden.

    2. Die Brems-PUMPEN sind auch oft echte Luftnester. Vor allem die Radialpumpen, oft haben diese deshalb auch einen eigenen Entlüftungsnippel.....also auch diesen verwenden!

    3. Hat die Bremspumpe keinen Nippel, hilft es auch, diese abzuschrauben und sie so zu stellen, daß die Luft im Pumpenkolben-Zylinder, auch sicher in den Behälter-Zulaufschlauch aufsteigen kann.

    Bewegt man ganz leicht dabei den Hebel, ist man oft ganz erstaunt, wieviel Luft dort oben rauskommen kann.


    Ich persönlich mach das nur noch so, umso aufwendiger, je älter und "luftverdächtiger" die BF im System ist.

    Das Ergebnis ist meistens, ein deutlich härteren Druckpunkt. Und eine viel stabilere Bremsfunktion, auch bei hoher Belastung.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kurvenguide (15. Dezember 2023 um 11:46)

  • Ich hab in über 40 Jahren Schrauberei nur eine Moped-Bremsanlage gesehen, die sich nicht sauber entlüften liess bzw. welche immer wieder Luft im System hatte, das waren auf Harleys nachgerüstete Sechskolbenzangen. Die ersten Zangen vrbaut, war in 10 Minuten entlüftet, hatte prima Druck, alles besetens. Aber nach ein paar Tagen war der Kunde wieder bei uns, kein Druck, Luft im System. Dann haben wir auf alle möglichen Arten und Weisen entlüftet, es hat alles nix genutzt, die Dinger hatten nach ein paar Tagen immer wieder Luft drin. Kolben rein, Kolben raus, von unten nach oben, gesahgt, gedrückt, es hat alles nix genutzt. Nach spätestens zwei Wochen waren die Kunden wieder da und haben reklamiert. Ende vom Lied war, dass wir diese Dinger nicht mehr verkauft und auch nicht mehr montiert haben.

    Woran es da gelgen hat, keine Ahnung, jedenfalls nicht an der Sorgfalt beim Entlüften. Wir haben die Dinger sogar mal komplett zerlegt, um die Innereien und die Leitungsverläufe zu sehen, da gabs es im Grunde nix, was gegen ein problemloses Entlüften gesprochen hätte. Ein paar Jahre später gabs dazu Gerüchte, dass die Dichtringe an den Kolben Luft reingeschaufelt haben sollen, jedes mal beim Bremsen ein bissel vor, ein bissel Luft unter den angehobenen Dichtring, dann wieder zurück, und dann war ein bissel Luft im Bremssystem, nach ein paar hundert Bremsmanövern sollte das dann gereicht haben. Was im Grunde die beste Erklärung war, allerdings würde das sowohl eine nicht optimale Geometrie und ein nicht optimales Material erfordern, damit genau das passiert und die Anlage dennoch keine Flüssigkeit verliert und wenn keine Luft drin ist auch gut bremst.

    Alles anderen Bremsen haben sich immer recht gut entlüften lassen. Wenn die Pumpe oben leer ist, dann ists oft was zäh, ist die aber erst mal voll, dann ist der Rest ein Kinferspiel.

    Bei Autos hatten wir immer das Entlüftergerät von ATE, die runde Kugel, damit wars alles kein Problem, immer schönmit sanftem Druck von oben nach unten, das ist das Beste.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Ich hatte bisher eine VakuumHandpumpe benutzt. Kompressorteil ist ohne Werkstatt bei mir nicht zu verwirklichen.

    Die Pumpe hatte ich gekauft, da vom Pumpen per Handbremshebel ja abgeraten wird.

    Ich werde den Tipp mit dem Kolben zurückdrücken übernehmen. :daumen-hoch

    Schöne fachliche Diskussion hier. :herz

    dirtbike.gif

  • Und dann gibt es noch diese vermaledeiten Bremsen an der wassergekühlten R1200GS (LC) und der R1250GS, die im ABS-Modul einen so großen Unterdruck erzeugen, dass gelöstes Gas inkl. gelöstes Wasser ausgast, so dass sich mit zunehmender Betriebszeit iimmer mehr Gasblasen sammeln und ausschließlich die Fußbremse immer weicher wird. Das Phänomen ist unterschiedlich stark je Mopped, aber auch oft gar nicht vorhanden, trotzdem weit verbreitet. Ahilfe ist die Entlüftung zwischen den Wartungsintervallen in der BMW-Werkstatt, die Kosten trägt BMW, bisher ohne zeitliche Limitierung.

    Die MT-07 kennt solche Probleme nicht, sie ist ja auch viel billiger ...

    Solche Phänomene darf man nur von Premium-Moppeds erwarten.

    Gruß

    Klaus

  • Ich hatte bisher eine VakuumHandpumpe benutzt. Kompressorteil ist ohne Werkstatt bei mir nicht zu verwirklichen.

    Die Pumpe hatte ich gekauft, da vom Pumpen per Handbremshebel ja abgeraten wird.

    Ich werde den Tipp mit dem Kolben zurückdrücken übernehmen. :daumen-hoch

    Schöne fachliche Diskussion hier. :herz

    Kannst du noch sagen welche du da hast ? Danke :)

  • Kannst du mir da mal einen Link schicken zu ?


    Ich war erst am überlegen mir für meine Überdruck Pumpe die ich fürs auto nutze die Passenden Adapter zu bestellen aber ich weis nicht ob die Druck Variante beim Motorrad auch so gut funktioniert

  • Die Druck von oben-Variante ist sowieso das Einzug Wahre, und ja, die funktioniert auch beim Motorrad. Alles Andere ist nun mal nicht der Wahre Jakob....


    Mit einem oder 2 Bar geht da auch nix kaputt.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Die Druck von oben-Variante ist sowieso das Einzug Wahre, und ja, die funktioniert auch beim Motorrad. Alles Andere ist nun mal nicht der Wahre Jakob....


    Mit einem oder 2 Bar geht da auch nix kaputt.

    Gut danke. Dann werde ich mir bei Gelegenheit mal die Adapter dazu kaufen. Hast du da zufällig einen Kauftipp für den Behälter vorn ?

  • Nein, da habe ich absolut keine Kauftips, für die runden Bremsflüssigkeitsbehälter gibts Schraubadapter.


    Hier mal das, was ich auf die Schnelle gefunden habe


    Motorrad Entlüfterdeckel
    Entlüfterdeckel zur Bremsenentlüftung an Motorrädern
    www.manotec-webshop.de


    https://www.ebay.de/itm/193548385773?chn=ps&_ul=DE&norover=1&mkscid=101&itemid=193548385773&targetid=1716911583079&device=c&mktype=pla&googleloc=1004607&poi&campaignid=20641847883&mkgroupid=161345987664&rlsatarget=pla-1716911583079&abcId=9325660&merchantid=109828789&gad_source=1


    Ggf muß man sich da selber etwas bauen, aus einem Deckel, einem Anschluss und einer Dichtung. Allerdings ist das schon was trickreich. Denn die meisten Bremsflüssigkeitsbehälter haben eine Gummimembrane oberhalb der Bremsflüssigkeit, die dicht abschliesst. Der Raum oberhalb der Membrane hat eine Entlüfteröffnung, die Membrane kann also nicht als Dichtung fürs Druckentlüften genommen werden. Das Basteln ist also aufwändig und kostet mindestens einen Deckel.....

    Man sollte mal beim Händler nachfragen, was es da vom Hersteller gibt. Und ob man das Moped an einen Tester anschliessen muß, um das ABS-Modul in einen definierten Entlüftungsmodus zu schalten. Zum Schluss ist es wahrscheinlich einfacher, den Wechsel beim Händler machen zu lassen.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

    2 Mal editiert, zuletzt von Elwood1911 (19. Februar 2024 um 15:29)