Bremsflüssigkeit

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  • Servus zusammen,

    möchte bald die Bremsflüssigkeit wechseln an meiner MT 07 rm04. Meine Frage ist welche DOT Nummer brauche ich und welcher Hersteller ist empfehlenswert ?

  • Anhand deiner Fragestelltung bezweifle ich irgendwie, dass es eine gute Idee, dass du es selbst machst.

    Bedenke, dass das nen sicherheitskritisches System ist, das bei Nichtbeachtung aller Arbeitsschritte und korrekter Ausführung, ganz schnell zum kompletten Ausfall der Bremsanlage führt.

    Original ist DOT 4 in der Bremsanlage.

    Ich nehme immer Ate.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

  • Erstmal Danke für die Antwort. An sich weiß ich wie das geht war Mal ein Jahr bei einer BMW Motorradwerkstatt und hab dort oft Bremsflüssigkeit gewechselt. Wusste jetzt nur ned welches genau und welcher Hersteller gut da es ja viel Auswahl gibt.

  • Anders herum: ich habe noch nie von einer schlechten Marke für Bremsflüssigkeit gehört/gelesen. Zumindest für den normalen Straßenbetrieb. Auf Rennstrecken mag es da irgendwann aufs letzte Zehntel Grad beim Siedepunkt ankommen...

    Hatte jetzt ATE, Motul, Alpine DOT 4 und noch irgendwas drin.

    Was in die Bremsanlage rein gehört steht eigentlich immer/oft auf dem Deckel des Ausgleichsbehälters. Wenn da nichts ist, besteht die nächste Anlaufstelle im Handbuch.

  • Servus zusammen.

    Mit DOT4 macht man bestimmt nicht wirklich etwas falsch.

    Aus meiner Erfahrung, ist es allerdings bei ABS-Anlagen etwas besser, wenn man Bremsflüssigkeit mit geringerer Viskosität verwendet.

    Im Automobilbereich kennt man diese "flüssigere DOT4" unter DOT 4LV, Low Viscosity.

    Sprich, diese reduzierte Viskosität hilft dem ABS, was durch seine kleinteiligen Steuereinheiten, Druck- & Rückstau-Sensibilität und hoher Regelfrequenz darauf sehr sensible ist, dass die ABS-Regelung direkter, präziser und spontaner funktioniert! Und dies, auch bei niedrigen Temperaturen.

    Eine Weiterentwicklung dieser "ABS DOT4", war dann die DOT5.1.

    Das ".1" ist dabei sehr wichtig!!

    Diese 5.1 ist mischbar mit DOT3 & 4, hat die bessere Viskosität der DOT4LV, setzt aber höhere Siedepunkte um, vor allem der Naßsiedepunkt ist deutlich besser.

    Auch ist die Kompressibilität (was bei Flüssigkeiten sehr gering ist, aber ein ABS ist darauf, beim Regeln, sehr sensibel) etwas reduziert, um das Regelverhalten eines ABS im Regelbereich nochmal zu verbessern.

    Im KFZ-Bereich ist diese DOT5.1 auch als "ABS-Bremsflüssigkeit" bekannt.

    Ist trotz allem eine Standard-Bremsflüssigkeit, keine spezielle "Racing ", mit ganz normalen Wechselintervallen.

    Ich verwendete diese 5.1 schon >20Jahre, immer mit positiver Erfahrung.

    Hersteller ist dabei nicht wichtig, weil die Spezifikationen, DOT5.1, sehr detailliert seine Vorgaben macht und die Kennzahlen der DOT4, insgesamt deutlich übertrifft.

    Auch bei Bremsanlagen OHNE ABS habe ich sie seit dem verwendet, immer mit den gleichen Verbesserungen....

    .....Druckpunkt wird etwas fester (ganz leicht).

    .... Bremse wirkt spontaner, besonders wenn man einen aggressiven Bremsdruckaufbau pflegt.

    ....und bei Bremsanlagen, welche relativ leicht an ihr Hitzelimit kommen, funktioniert alles etwas länger "normal-stabil", bis der Druckpunkt dann doch weich wird. Allerdings deutlich später und im Verhältnis geringer.

    Das ist jetzt schon, wie gesagt, >20 Jahre her.

    Zur Info!..... KTM verwendet NUR diese 5.1 Bremsflüsdigkeit, obwohl die üblichen Bremssysteme bei mehrerer Motorradhersteller gleichartig verbaut werden, so auch bei KTM.


    Seit ein paar Jahren gibt es jetzt eine neue Klasse von Bremsflüssigkeit, Class 6.

    Die kann alles noch etwas besser als 5.1, ist temperaturstabiler (Viskosität niedrig, auch bei sehr niedrigen Temps und bleibt relativ "zäh" bei hohen Temps), nochmal höhere Siedepunkte, weniger Kompressibilität, ......mischbar mit DOT3 , 4, 5.1, ....und steckt die alle in die Tasche!

    Was diese Bremsflüssigkeit aber deutlich besser kann, als die alten Normen, sie schmiert besser!

    Sprich die interne Reibung, der Brems-Kolben und ABS-Regelelemente, wird reduziert. Das ist deutlich spürbar, wenn man sie zwischen den Fingern verreibt.

    Bremskolben flutschen etwas leichter (wenn man auch die Zangen mit dieser neuen Class 6 spült) und die Regelfrequenz des ABS steigt hörbar.

    Aus dem "ABS-Brummen", wird ein etwas höherfreqenteres "Singen", wenn das ABS am regeln ist.

    Sowohl beim Auto, als auch beim Moped.

    Mir war mein Sicherheitsanspruch und die Funktionsverbesserungen an meinen Mopedbremsanlagen immer schon sehr wichtig.....deshalb hatte ich angefangen, diese Bremsflüsdigkeit vor ca. 5 Jahren zu verwenden.

    Und verwende sie mittlerweile nur noch, weil ich so begeistert war/bin..... und nicht nur ich alleine.

    Deshalb verwende ich, nur noch Class 6.

    Im Detail die BOSCH ENV6. Die "6" ist dabei sehr wichtig!

    Und wirklich teuer ist diese Bremsflüssigkeit auch nicht.

    Wie gesagt, mischbar mit DOT 3, 4 & 5.1.....BOSCH ENV6.....mit ganz normalen, vllt sogar verlängerten Wechselintervallen.

    Diese Info ist für alle, die etwas mehr aus ihrer originalen Bremsanlage herausholen wollen.....kein Muss....nur eine persönliche Empfehlung. Ohne die Standard-Wechselintervalle verlassen zu müssen.


    Was man aber überhaupt nicht machen sollte:

    - DOT3 einfüllen um ein paar Euro zu sparen, weil deren Siedepunkte viel zu gering sind....schlecht.

    - Wechselintervalle der Bremsflüssigkeit überziehen, auch wenn man nicht viel fährt oder nur smooth unterwegs ist. Normalerweise alle 2 Jahre.....maximal 4Jahre......länger ist ganz schlecht.

    - DOT5 (bläuliche Flüssigkeit) einfüllen, weil diese andersartige Silikon-Bremsflüssigkeit, die Bremsanlage zerstört....noch schlechter!

    - Oder eine spezielle "DOT4 Racing-Bremsflüssigkeit" einfüllen, um deren extrem hohe Siedepunkte ausnutzen zu wollen.

    Weil diese sehr stark Wasser zieht (oft wechseln nötig und starke Korrosions-Belastung) UND durch die Bank sehr hohe Viskositätswerte haben.

    Damit tut sich eine ABS-Anlage bei Standard-Temperatur richtig schwer.

    Das Regelverhalten wird "langsam", löst beim Bremsdruckaufbau oft grundlos aus, Bremsleistung kommt "leicht verzögert", wenn man diese "Racing", bei normalen Temps gebraucht.

    Diese Racing Bremsflüssigkeit ist perfektioniert, auf die Funktion bei sehr hohen Temperaturbelastungen in Zange und somit der Flüssigkeit. Die hohe Viskosität ist dabei nötig um bei DAUER-Belastungen weit über 250Grad, nicht zu flüssig zu werden. Auf der Rennstrecke gut, nichts für "Rumrollen" auf der Öffentlichen.


    Auch ist bei ABS-Bremsanlagen zu empfehlen, das man die Bremsanlage, vor allem den ABS-Block, regelmäßig und regelrecht spült.

    Dort muss alles mit einen Volumenstrom Bremsflüssigkeit gespült werden, weil sich im ABS-Block gerne alte Flüssigkeit ansammelt (wirkt dann stark korrosiv) und eben auch Luft festsetzt, die ohne den Volumenstrom nicht raus kommt.

    Das klassische "Auf-Zu-Pumpen" kann dies NICHT leisten!

    Zu empfehlen ist das Spülen mit Unterdruck, mit einem hohen, konstanten Volumenstrom (teilweise mit dem Ansteuern des ABS-Moduls)......und das anschließende "ABS-Auslösen Vorne & Hinten" bei der Probefahrt.

    Sodass die neue, frische Bremsflüssigkeit, auch im ABS-Block, wirklich überall hinkommt!


    Meine Erfahrung.

    Patrick

    6 Mal editiert, zuletzt von Kurvenguide (7. Dezember 2023 um 12:50)

  • Gibts da beim ABS nicht irgendsoeinen "Wechselmodus" der ausgewählt werden muß, damit die Bremsflüssigkeit auch im ABS-Modul ausgewechselt wird? Bei meiner Rockster war das so, BMW-Integralbremse mit Bremskraftverstärker.............. Da ging ohne Anschluss ans BMW-Diagnosegerät nix.

    Ich lass die Sauerei bei den ABS-Mopeds lieber beim Händler machen, die paar Euros im Vergleich zum Dreck, noch eine Fahrt zum Wertstoffhof usw, nö, lieber nicht....

    Und bei den Mopeds ohne ABS, frühestens alle 4 oder 5 Jahre, da passiert eh nix.

    Ich hab 1984 meine KFZ-Lehre gemacht, die Bremsflüssigkeit war nie ein Problem, egal wie verfärbt die war. Bremsausfälle wegen Dampfblasen gibts auch so gut wie nie. In den Unfallstatistiken tauchen die jedenfalls nicht in relevanter Grössenordnung auf. Bekloppt machen muß man sich also nicht. Nur bei den Bremsen mit ABS sollte man regelmässig wechseln. Weil eben ein Gammelschaden im ABS-Modul recht tuer ist.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Bei einem Einspritzer ist die Motorbremse deutlich besser als bei einem Saugmotor bei demselben Hubraum. Ich wäre mit der Aussage, dass keine Dampfbildung stattfindet, ein wenig vorsichtiger. Wer oft bergab in den Alpen unterwegs ist, könnte bei zu seltenem Wechsel bei einem Sauger durchaus ein Fading beim Bremsen bergabwärts erleben, das wäre es mir nicht wert. Aber das Forum hier basiert ja auf Einspritzern. Und wer immer nur alleine unterwegs ist, hat auch weniger Probleme als jemand, der vollbepackt mit Sozis und Gepäck bergabwärts laufend reinlagen muss, weil die Motorbremse kaum vorhanden ist.

    Gruß

    Klaus

  • Aus persönlichen Erfahrungen weiß ich, dass es doch ratsam ist die Bremsflüssigkeit regelmäßig zu wechseln.

    Umbau meiner Big auf 50er WP Extreme Gabel mit Brembobremse war im Jahre 2005. Zwei Jahre später in den Westalpen passierte es, beim Runterheizen des Col d'Izoard merkte ich erst einen schwammige Druckpunkt und dann konnte ich den Hebel bis zum Griff ohne Bremswirkung durchziehen. Mit großen Glück und einem 20 Meter Bremsstreifen durch das Hinterrad bin ich um die leichte Kurve gekommen. Bei einer 180 Grad Kehre wäre ich nicht mehr hier.

    Dazu muss man sagen, sie war eine Laternenparkerin und wurde sehr stark im Gelände genutzt. Das hat die Verwässerung der Bremsflüssigkeit wohl beschleunigt.

    Von daher Wechsel ich die Bremsflüssigkeit eher öfters als nötig. Mindestens alle zwei Jahre.

    Bei einer Straßenmaschine die in der Garage steht und eine sehr geringe Jahreslaufleistung hat. Kann man die Bremsflüssigkeit wahrscheinlich bis 4 Jahre drin lassen, es sein es geht in die Alpen.

    In diesem Sinne

    Gruß der Chris 😉

  • Möchte ganz sicher nicht widersprechen, aber meine T7 hat noch nach 4 Jahren original Brühe drin, bremst bis zur Blockade wie am ersten Tag und sieht viel Gelände....

    Und bevor ich beim wechseln was vergeige: never change a running system...

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Ich meine der Bremsflüssigkeitstester kostet bei Louis 20€, das hab ich mir für meinen "Peace of mind" gegönnt. An die Bremse trau ich mich aber auch nicht ran, wenn es dann soweit ist, darf das eine Werkstatt machen.

  • Bei einem Einspritzer ist die Motorbremse deutlich besser als bei einem Saugmotor bei demselben Hubraum. Ich wäre mit der Aussage, dass keine Dampfbildung stattfindet, ein wenig vorsichtiger. Wer oft bergab in den Alpen unterwegs ist, könnte bei zu seltenem Wechsel bei einem Sauger durchaus ein Fading beim Bremsen bergabwärts erleben, das wäre es mir nicht wert. Aber das Forum hier basiert ja auf Einspritzern. Und wer immer nur alleine unterwegs ist, hat auch weniger Probleme als jemand, der vollbepackt mit Sozis und Gepäck bergabwärts laufend reinlagen muss, weil die Motorbremse kaum vorhanden ist.

    Gruß

    Klaus

    Der CP2 ist auch ein Sauger ;)


  • Das klingt aber nun mal nicht nach Dampfblase sondern nach überhitzten Belägen. Bei Dampfblasen hättest Du gar keinen Druck mehr. Bei überhitzten Belägen greift man halt deutlich fester in die Bremse, sodass es einem nur schwammig vorkommt.

    Zum Thema Bremsflüssigkeit gibts wohl genauso eine Folklore wie zu Motoröl und Lautsprecherkabeln.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Bei einem Einspritzer ist die Motorbremse deutlich besser als bei einem Saugmotor bei demselben Hubraum. Ich wäre mit der Aussage, dass keine Dampfbildung stattfindet, ein wenig vorsichtiger. Wer oft bergab in den Alpen unterwegs ist, könnte bei zu seltenem Wechsel bei einem Sauger durchaus ein Fading beim Bremsen bergabwärts erleben, das wäre es mir nicht wert. Aber das Forum hier basiert ja auf Einspritzern. Und wer immer nur alleine unterwegs ist, hat auch weniger Probleme als jemand, der vollbepackt mit Sozis und Gepäck bergabwärts laufend reinlagen muss, weil die Motorbremse kaum vorhanden ist.

    Gruß

    Klaus

    Meine Erfahrungen beziehen sich auf alles mit Rädern und hydraulsichen Bremsen. Und die sind zum Glück so mit das robusteste und auch Wartungsrückstand ignorierendste was es gibt. Bei PKWs aus den 1980ern sind die Bremsanlagen i.d.R. hoffnungslos unterdimensioniert. Und die meisten, die damals in unsere Werkstatt kamen, die hatten den letzten Bremsflüssigkeitswechsel schon 10 Jahre hinte sich, und bei keinem ists zu Dampdblasenbildung gekommen.

    Bei meiner XT660X habe ich alte Wartungsschlampe seit 2009 keinen Bremsflüssigkeitswechsel gemacht, beui der ollen SR500 auch nicht wesentlich öfter. Beide hab ich auch oft richtig auf der Renne rangenommen, da gibts keine Dampfblasen, aber durchaus Fading durch heisse Bremsbeläge.

    Es ist i.d.R. nicht die Bremsflüssigkeit, die Ärger macht, es sind die überhitzten Bremsbeläge.

    Natürlich ist es vollkommen okay, wenn man die Bremsflüssigkeit regelmässig wechselt. Schaden tuts nicht, aber man sollte sich eben nicht allzuviel davon versprechen, denn wie gesagt, an der Bremsflüssigkit liegte halt nicht.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Bei einem Einspritzer ist die Motorbremse deutlich besser als bei einem Saugmotor bei demselben Hubraum. Ich wäre mit der Aussage, dass keine Dampfbildung stattfindet, ein wenig vorsichtiger. Wer oft bergab in den Alpen unterwegs ist, könnte bei zu seltenem Wechsel bei einem Sauger durchaus ein Fading beim Bremsen bergabwärts erleben, das wäre es mir nicht wert. Aber das Forum hier basiert ja auf Einspritzern. Und wer immer nur alleine unterwegs ist, hat auch weniger Probleme als jemand, der vollbepackt mit Sozis und Gepäck bergabwärts laufend reinlagen muss, weil die Motorbremse kaum vorhanden ist.

    Gruß

    Klaus

    Nix für ungut, aber vielleicht solltest du nochmal recherchieren wie ein Motor funktioniert. Man unterscheidet zwischen Saugmotoren und aufgeladenen Motoren. Hat nichts mit dem Einspritzsystem. Die Wirkung der Motorbremse hängt bei gleichem Hubraum nur vom Saugrohrdruck (eingestellt durch den Drosselklappenwinkel oder Schieberposition vom Vergaser), Ventilhubprofil, Verdichtungsverhältnis, Motordrehzahl und Übersetzungsverhältnis ab. Die meisten Vergasermotorräder die ich kenne, zünden im Schubbetrieb nicht. Dann verbrennt das immer noch angesaugte Gemisch in der Abgasanlage und beeinflusst die Motorbremse nicht.

    Bei der Bremsflüssigkeit bin ich ein Fan vom jährlichen Wechsel. Wird einfach am Anfang der Saison gemacht. Kostet nicht die Welt, mit Stahlbus-Dingern sehr geringer Zeitaufwand und die Bremse ist wieder tip top. Wenn die Flüssigkeit nicht lange drin bleibt, verschmoddert da auch nichts. Da ich eh regelmäßig ins ABS Bremse beim Üben, wird der Block damit auch mehr als ausreichend durchgespült. Bei einem einzelnen Bremsvorgang sicherlich schlechter als mit dem Yamaha-Diagnosetool, aber über viele Bremsvorgänge und quasi immer frische Bremsflüssigkeit sollte das passen.

    Ich muss auch sagen, dass ich einen Unterschied zwischen 1 Jahr gefahrener und frischer Bremsflüssigkeit merke. Fahre immer erst mit der alten und dann mit der neuen. Gedanke ist da, dass sich alles nochmal gut durchmischt hat und ich bin auch neugierig, wie klein/groß der Unterschied ist. Das ist natürlich maßgeblich Luft, nicht schlechte Bremsflüssigkeit. Aber das einfachste um eine Bremse zu entlüften ist, die Bremsflüssigkeit mit der konventionellen Methode zu wechseln. Danach ist sie eigentlich perfekt entlüftet. Passt für die MT07 auch mit dem gängigen 1L Gebinde für die Bremsflüssigkeit sehr gut. Und zurückgeben kann ich den Kram bei Louis, wo ich den neuen kaufe.


  • Das klingt aber nun mal nicht nach Dampfblase sondern nach überhitzten Belägen. Bei Dampfblasen hättest Du gar keinen Druck mehr. Bei überhitzten Belägen greift man halt deutlich fester in die Bremse, sodass es einem nur schwammig vorkommt.

    War eindeutig verwässerte Bremsflüssigkeit, mach dem Wechsel ist es bei den nächsten Pässen nicht mehr aufgetreten.

  • Nix für ungut, aber vielleicht solltest du nochmal recherchieren wie ein Motor funktioniert. Man unterscheidet zwischen Saugmotoren und aufgeladenen Motoren. Hat nichts mit dem Einspritzsystem. Die Wirkung der Motorbremse hängt bei gleichem Hubraum nur vom Saugrohrdruck (eingestellt durch den Drosselklappenwinkel oder Schieberposition vom Vergaser), Ventilhubprofil, Verdichtungsverhältnis, Motordrehzahl und Übersetzungsverhältnis ab. Die meisten Vergasermotorräder die ich kenne, zünden im Schubbetrieb nicht. Dann verbrennt das immer noch angesaugte Gemisch in der Abgasanlage und beeinflusst die Motorbremse nicht.

    Nix für ungut, ich bin kein Experte und habe das wiedergegeben, was andere schreiben, z. B. in Wikipedia (muss natürlich nicht stimmen):

    Bei heutigen Kraftfahrzeugen mit Einspritz-Ottomotoren wird die Motorbremse durch das Vermindern bzw. vollständige Unterbinden der Kraftstoffeinspritzung (Schubabschaltung) in ihrer Wirkung gegenüber den früher üblichen Vergasermotoren verbessert, deren Kraftstoffzufuhr auch bei vollständig geschlossenem Stellorgan (Drosselklappe, Gasschieber) z. B. durch Leerlaufbohrungen und -düsen nie gänzlich unterbunden werden konnte.

    Wenn das nicht stimmt, muss ich meine Aussage zurückziehen. Du kannst das sicherlich im Zweifelsfall wieder richtig stellen.

    Gruß

    Klaus

  • Bei meiner XT660X habe ich alte Wartungsschlampe seit 2009 keinen Bremsflüssigkeitswechsel gemacht, beui der ollen SR500 auch nicht wesentlich öfter. Beide hab ich auch oft richtig auf der Renne rangenommen, da gibts keine Dampfblasen, aber durchaus Fading durch heisse Bremsbeläge.

    Wobei die SR auch immer noch den Trumpf hat, ggf. seeehr effektiv mit der Motörbremse zu verzögern.

  • Nix für ungut, ich bin kein Experte und habe das wiedergegeben, was andere schreiben, z. B. in Wikipedia (muss natürlich nicht stimmen):

    Bei heutigen Kraftfahrzeugen mit Einspritz-Ottomotoren wird die Motorbremse durch das Vermindern bzw. vollständige Unterbinden der Kraftstoffeinspritzung (Schubabschaltung) in ihrer Wirkung gegenüber den früher üblichen Vergasermotoren verbessert, deren Kraftstoffzufuhr auch bei vollständig geschlossenem Stellorgan (Drosselklappe, Gasschieber) z. B. durch Leerlaufbohrungen und -düsen nie gänzlich unterbunden werden konnte.

    Wenn das nicht stimmt, muss ich meine Aussage zurückziehen. Du kannst das sicherlich im Zweifelsfall wieder richtig stellen.

    Gruß

    Klaus

    Nur der Vollständigkeit halber (ist hier ja eigentlich nicht Thema):
    Bei Einspritzern wird die Einspritzung im Regelfall vollständig deaktiviert, korrekt. Für den Übergang gibt es da noch Sonderfunktionen zur Lastschlagdämpfung, aber das ist normal unter einer Sekunde. Beim Vergaser wird meist weiterhin Kraftstoff zugeführt. Gerade im PKW Bereich gibt bzw. gab es auch Vergaser-Lösungen, die die Kraftstoffzufuhr im Schub deaktivieren. Weiß aber ehrlich gesagt nicht genau, wie das funktioniert. Kam mit der Einführung der geregelten Kats auf. Vergaser am PKW waren gegen Ende aber eh weitaus komplexer als die an Motorrädern üblichen.

    Wenn bei einem Vergaser weiterhin Kraftstoff zugeführt wird, hat man an und für sich 2 Möglichkeiten: Super spät zünden oder nicht zünden. Super spät führt zu minimaler Motorlast und reduziert dann auch die Motorbremse. Nicht zünden bedeutet, dass das Gemisch unverbrannt den Brennraum verlässt und dann meist in der Abgasanlage verbrennt. Das hört man dann auch und ist auch bei Motoren mit Saugrohreinspritzung noch vorhanden, da zwar die Einspritzung abgestellt wird, aber der Wandfilm im Saugrohr bzw. den Einlasskanälen erst abgebaut werden muss.

    Der Kraftstoff für sich wiederum erhöht und senkt die Motorbremse. Mehr Gas was komprimiert werden muss = mehr Motorbremse. Abkühlen des Gemischs durch die Verdampfungsenthalpie = weniger Motorbremse. Wie sich das in Summe auswirkt müsste ich ausrechnen, habe ich aber gerade ausnahmsweise wirklich keine Lust zu. Wenn man es auf die Spitze treibt, muss man sich noch überlegen, welcher Kraftstoffanteil vorm Einlassventil verdampft und welcher im Brennraum. Dann braucht man wieder die Siedekurve vom Kraftstoff und Siedekurven sind doof.

    Den größten Einfluss hat aber die Drosselklappenstellung. Ein Experiment für den abgesperrten Parkplatz: Beim Fahren Motor ausstellen und beim Ausrollen mit dem Gas spielen. Einfluss auf die Akustik wird deutlich sein, Einfluss auf Motorbremse weniger stark aber spürbar.

    Bei Motoren mit elektronisch geregelter Drosselklappe wird damit mitunter auch gespielt. Bei den teuren Motorrädern mit unterschiedlichen Modi ist z.B. die Motorbremse im Regenmodus meist etwas anders eingestellt. Ob stärker oder schwächer weiß ich dann auch nicht mehr - wahrscheinlich wieder abhängig vom Hersteller. Ich persönlich würde spontan mehr nehmen. In der WSBK wird damit auf jeden Fall regelmäßig rumgespielt.