E-Mobilität - Fluch oder Segen? Hier ist DER Fred zum Thema

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  • ... Diese Studie wurde vom Youtuber Schwunkvoll (der Hauptberuflich als Fahrzeugingenieur bei Mercedes arbeitet) vollkommen zerrissen. Er zeigt anhand von korrekten Zahlen, dass der tatsächliche Wert bei nur 11.000 km liegt. Der ADAC hat sich also um den Faktor 20 vertan. Kann ja mal passieren.

    Hauptsache der hat jetzt Recht.

    ;)

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Bei den E Autos tut sich ja schon sehr viel, aber was ist bei den LKWs? Wie geht es da weiter? Anstatt die Mehrwertsteuer auf Bahntickets von 19 auf 7 % zu senken, sollte man da nicht das Geld für den Güterverkehr auf Schienen investieren?

    Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets wird kaum Menschen zum Wechsel vom Auto auf die Bahn bewegen.

    Das verpufft doch genauso wie damals die Mehrwertsteuersenkung bei Hotels.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Hier mal wieder ein klasse Beispiel, wie vorsichtig man beim Lesen von angeblichen Studien zur E-Mobilität sein sollte:

    Eine ADAC-"Studie" zum Thema Klimabilanz, die die CO2-Emmisionen von der Produktion über die Lebenszeit von verschiedenen Antriebsarten gegenüberstellt, kommt zu dem Schluss, dass ein E-Golf sich erst nach 219.000 km gegenüber einem Diesel klimatechnisch rechnet. Diese Studie wurde vom Youtuber Schwunkvoll (der Hauptberuflich als Fahrzeugingenieur bei Mercedes arbeitet) vollkommen zerrissen. Er zeigt anhand von korrekten Zahlen, dass der tatsächliche Wert bei nur 11.000 km liegt. Der ADAC hat sich also um den Faktor 20 vertan. Kann ja mal passieren.

    Und wer hat jetzt recht? 11.000 km kann ich mir schwer vorstellen, wenn man alleine schon den Energiebedarf zur Akkuherstellung betrachtet. Muss mir heute Abend mal das Video ansehen..

  • Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Bahntickets wird kaum Menschen zum Wechsel vom Auto auf die Bahn bewegen.

    Das verpufft doch genauso wie damals die Mehrwertsteuersenkung bei Hotels.

    Sag das mal nicht, ich denke da schon mal drüber nach mit der Bahn anstatt dem Auto zu fahren. Wenn ich hier zb von Stadt A nach Stadt B will kann ich entweder mit dem Auto fahren und ewig lange in der Innenstadt einen Parkplatz suchen oder ich fahre mit dem Auto auf den P+R Parkplatz in Stadt A, der kostenlos ist und danach mit der Bahn zu Stadt B. Wird genauso passieren. Wenn dann noch die Bahntickets 12% günstiger sind, umso besser.

  • Und wer hat jetzt recht? 11.000 km kann ich mir schwer vorstellen, wenn man alleine schon den Energiebedarf zur Akkuherstellung betrachtet. Muss mir heute Abend mal das Video ansehen..

    Hauptsache der hat jetzt Recht.

    ;)

    In der Videobeschreibung ist ein Paper verlinkt, dass den Energieverbrauch der Akkuherstellung belegt.

  • Anscheinend liest hier unsere Kanzlerin mit.

    Heute kam die Meldung im Radio, dass Frau Merkel xxxxx Ladestationen einrichten lassen will.

    Unter welchem Namen ist Frau Merkel hier aktiv? ,😁

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Im Prinzip ist es ja vollkommen richtig, das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern. Allerdings ist die Nutzung des ÖPNV für die meisten Leute weniger eine Frage der Kosten, sondern eher die der Praktikabilität. Meine Familie ist da ein trauriges Beispiel. Von uns aus brauchen wir mit dem ÖPNV zur Arbeit bzw. zum Studienplatz zwischen 3 und 5 Stunden. Für meine drei studierenden Kinder ist diese lange Fahrzeit gar nicht so wichtig - die können auch im Zug lernen und tun dies auch gern - denn die Fahrt ja ist aufgrund des Semestertickets sogar kostenlos.

    Meine Frau und insbesondere ich aber können im Zug nicht arbeiten, also würden wir zusammen wöchentlich rund 25h im Bus und im Zug darauf warten, endlich unseren Job machen zu können. Mit dem Auto sind wir zusammen wöchentlich nur rund 5h unterwegs, da sind die verhassten Staus auf der A1 schon eingerechnet.

    Wenn man sich nichts vormacht und einfach mal die realen Gesamtkosten pro Kilometer aus unserer Buchhaltung pro Kilometer Autofahrt (40-60ct)ansetzt, wird man schnell feststellen, dass dagegen eine Bahnfahrt schon jetzt ein echtes Sonderangebot darstellt - da brauchen zumindest wir keine weitere Ersparnis durch gesenkte Bahnkosten - die im Übrigen ja auch nur auf bestimmte Tickets angewendet werden soll. Was wir aber dringend benötigen, ist eine bessere ÖPNV-Anbindung unseres Wohnortes auf dem Land an den Regional- und Fernverkehr. _Nur_ das würde uns und vielen anderen helfen, regelmäßig mit der Bahn zu fahren - die läppischen paar Euro günstigere Preise sind dabei völlig nebensächlich.

    Ich behaupte deshalb: Wegen der steuerlichen Entlastung einiger Bahntickets wird in der Praxis wohl kaum jemand auf die Bahn umsteigen. Es werden aber einige Leute auf Kosten des Steuerzahlers günstiger Bahn fahren können. Wenn das politisch so gewollt ist, könnte ich damit leben. Dann aber sollte unsere Regierung das auch so kommunizieren und nicht so tun, als hätte man allein durch die geringfügige Verbilligung einiger Tickets einen nennenswerten CO2-Einsparungs-Effekt.

    Für Letzteres müsste man die Sache allerdings deutlich größer denken und die ÖPNV-Frage auch ursächlich anpacken statt nur ein bisschen symbolischer Preiskosmetik zu betreiben. Leider ist das nicht eben die große Stärke unserer aktuellen Regierung im Allgemeinen, und bei unserem bajuwarischen Verkehrsminister schon mal gar nicht. Dieser eitle Stümper versaut ja bekanntlich auch noch ganz andere Sachen ...

  • Kurvensucher

    Wie kommst du denn auf 40-60Ct pro Kilometer? Kauf ihr Neuwägen oder wie schafft man das?

    Ich komme aktuell auf 26 Cent/km, wobei ich jede Kosten auf Spritmonitor dokumentiere. Billig ist es also dennoch nicht. Für meine 28km Pendelstrecke benötige ich also 7,28€ und 28 Minuten Zeit. Mit Bus und Bahn benötige ich 1h15 Minuten (im besten Fall) und eine Fahrt kostet mit Monatskarten 4,20€. Das bedeutet ich spare 6,16€ und muss dafür 94 Minuten mehr Zeit aufwenden.

    Sehr traurig, wenn man bedenkt, dass mein Heimatdorf einen Bahnhof hat und der Arbeitsplatz in einer relativ großen Stadt ist...

  • Die Fahrzeuge laufen zum Teil als Firmenfahrzeuge unseres Ingenieurbüros. Die werden in aller Regel als Vorführer angeschafft (etwa 1/2 Jahr alt) und spätestens zum Ablauf der gesetzlich vorgegebenen Abschreibungszeit (5 Jahre) verkauft. Alle mit dem Unterhalt dieser Fahrzeuge verbundenen Kosten schlagen sich in der Buchhaltung nieder, dazu gehören die eher kleinen Posten wie Treibstoff und Wartung, aber natürlich auch die Versichung, und insbesondere der Wertverlust. Am Ende kommen wir beim großen Kombi (5er BMW, V70, Passat, ...) auf irgendwas um 60 ct, in der Kompaktklasse (Golf, 1er BMW, A3, ...) halt um 40 ct. Wer sich die Fahrzeugkosten beim ADAC anschaut, wird ähnliche Werte finden, insofern ist das alles ganz normal. Wer einfach nur das Benzin rechnet, soll das gerne tun - aber die Realität sieht (leider) anders aus.

  • Kurvensucher

    Wie kommst du denn auf 40-60Ct pro Kilometer? Kauf ihr Neuwägen oder wie schafft man das?

    Ich komme aktuell auf 26 Cent/km, wobei ich jede Kosten auf Spritmonitor dokumentiere. Billig ist es also dennoch nicht. Für meine 28km Pendelstrecke benötige ich also 7,28€ und 28 Minuten Zeit. Mit Bus und Bahn benötige ich 1h15 Minuten (im besten Fall) und eine Fahrt kostet mit Monatskarten 4,20€. Das bedeutet ich spare 6,16€ und muss dafür 94 Minuten mehr Zeit aufwenden.

    Sehr traurig, wenn man bedenkt, dass mein Heimatdorf einen Bahnhof hat und der Arbeitsplatz in einer relativ großen Stadt ist...

    Wir kommen bei unserem Polo 6R 150 PS Benziner bei 8000km/Jahr auf ca. 30 ct pro Kilometer. Mit angenommenen 10 - 12% Wertverlust pro Jahr.

    Um mal bei meinem Beispiel von vorhin zu bleiben. Wir möchten nächste Woche nach Düsseldorf fahren, drei Personen.

    Mit dem Auto sind das hin- und zurück 60 km, bei 30 ct pro Kilometer also 18 € Betriebskosten. Dazu kommen noch drei Stunden parken, die Stunde kostet in Düsseldorf 2€. Also 24 € Gesamtkosten.

    das 24h Ticket für drei Personen kostet 22,30€... schon das ist günstiger. Vom weniger Stress wegen nicht vorhandener Parkplatzsuche ganz zu schweigen.

  • Anscheinend liest hier unsere Kanzlerin mit.

    Heute kam die Meldung im Radio, dass Frau Merkel xxxxx Ladestationen einrichten lassen will.

    Unter welchem Namen ist Frau Merkel hier aktiv? ,😁

    Irgendwas mit "M" am Anfang sicher.

    Wer käme da wohl in Frage ... ?

    ^^

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Die Fahrzeuge laufen zum Teil als Firmenfahrzeuge unseres Ingenieurbüros. Die werden in aller Regel als Vorführer angeschafft (etwa 1/2 Jahr alt) und spätestens zum Ablauf der gesetzlich vorgegebenen Abschreibungszeit (5 Jahre) verkauft. Alle mit dem Unterhalt dieser Fahrzeuge verbundenen Kosten schlagen sich in der Buchhaltung nieder, dazu gehören die eher kleinen Posten wie Treibstoff und Wartung, aber natürlich auch die Versichung, und insbesondere der Wertverlust. Am Ende kommen wir beim großen Kombi (5er BMW, V70, Passat, ...) auf irgendwas um 60 ct, in der Kompaktklasse (Golf, 1er BMW, A3, ...) halt um 40 ct. Wer sich die Fahrzeugkosten beim ADAC anschaut, wird ähnliche Werte finden, insofern ist das alles ganz normal. Wer einfach nur das Benzin rechnet, soll das gerne tun - aber die Realität sieht (leider) anders aus.

    Wenn ich andere Leute mit meinen Kosten am Auto konfrontiere herrscht das einhellige Urteil vor, dass mein Auto extrem teuer im Unterhalt wäre. Aktuell liegen die Kosten des Kraftstoffs bei 19% aller Kosten. Kaufpreis 58%, Versicherung 8%, Steuer 5%. Wartung+Reparaturen+Reifen bei 10%. Das letzterer Posten relativ niedrig ist, liegt daran, dass ich die Reifen idR unter EK der Händler kaufe und Reparaturen bisher selbst durchgeführt habe. Fahrwerkstausch war z.B. eine feine Sache, die ich nicht noch mal brauche... dafür war es der einzige nennenswerte Defekt soweit.

  • Wir kommen bei unserem Polo 6R 150 PS Benziner bei 8000km/Jahr auf ca. 30 ct pro Kilometer. Mit angenommenen 10 - 12% Wertverlust pro Jahr.

    Um mal bei meinem Beispiel von vorhin zu bleiben. Wir möchten nächste Woche nach Düsseldorf fahren, drei Personen.

    Mit dem Auto sind das hin- und zurück 60 km, bei 30 ct pro Kilometer also 18 € Betriebskosten. Dazu kommen noch drei Stunden parken, die Stunde kostet in Düsseldorf 2€. Also 24 € Gesamtkosten.

    das 24h Ticket für drei Personen kostet 22,30€... schon das ist günstiger. Vom weniger Stress wegen nicht vorhandener Parkplatzsuche ganz zu schweigen.

    Für eine einmalige Aktion am Wochenende sicherlich zu gebrauchen, für den täglichen Pendelverkehr aber vermutlich zu zeitaufwendig? Siehe meine Rechnung oben, bei mir geht es sich zeitlich einfach nicht aus. Fast 8 Stunden Pro Woche zusätzlich(!) unterwegs muss nicht sein.

  • Für den täglichen Pendelverkehr noch mehr zu gebrauchen, da von Wuppertal nach Düsseldorf morgens und Abends in Gegenrichtung regelmäßig Stau ist.

    Fahrzeit Google Maps geschätzt für Vormittags mal den Mittelwerk zwischen min und max genommen: 50 mins mit dem Auto

    Mit P+R, Zug und laufen: 40 Mins. Am P+R Parkplatz könnte man bestimmt auch irgendwann das Auto aufladen.

    P+R Parkplätze sind, wenn sie richtig gelegen sind, eine feine Sachen. Wir waren kürzlich in Rotterdam, haben da auch PR geparkt und sind dann mit der U-Bahn in die Stadt gefahren. Der PR war kostenlos, in der Stadt hätte der Parkplatz für 4h irgendwas um die 8 € gekostet.

    Auch in Düsseldorf gibt es gut gelegene PR Parkplätze. Meist am Schnittpunkt zwischen Autobahn und ÖPNV.

  • PR finde ich auch sehr sinnvoll.

    Ich bin momentanin Venlo NL und bewundere die gut ausgebauten und sicheren Fahrradwege!

    Deutschland hat das leider verschlafen!

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • P+R ist sicher ein erster Schritt in die richtige Richtung. Auch hier wieder ein Beispiel aus dem wahren Leben eines Landbewohners: Oft fahren wir ja doch mit dem ÖPNV. Aber eben nicht von der Haustür aus, sondern von irgendeinem halbwegs günstig gelegenen Bahnhof mit P+R-Parkplatz und ICE-Anschluss. Das sind dann zwar auch zunächst mal, je nach Bahnhof, zwischen 20 und 40km Autofahrt, danach aber kann man im ICE mit 300km/h entspannt und staufrei durch die Landschaft brettern - wenn der denn überhaupt kommt und nicht etwa einfach ersatzlos ausfällt. Und entspannt auch nur, wenn die Reservierung für die Ruhezone geklappt hat, er halbwegs pünklich ist, um nicht die Anschlüsse (und damit ggf. auch mal einen wichtigen Kunden) zu verlieren und er nicht einfach irgendwo im Nirgendwo stehen bleibt. Alles schon live erlebt, leider ...

  • Das wichtigste aber ist, dass man auf diese Weise, nämlich einer Kombination aus Elektromobilität, P+R und Zug/ÖPNV einen etwas anderen Blick auf die Reichweitenbeschränkung der akuellen und kommenden Generation von Elektroautos bekommt. Anders ausgedrückt: Mit gut ausgebauten P+R-Parkplätzen und einer verlässlich fahrenden Bahn werden Elektroautos deutlich attraktiver, zumindest solange man mit deren Reichweitenbeschränkung einfach leben muss.

    Aber selbst für dieses wichtige Mosaiksteinchen war kein Platz im neuesten Förderungskatalog unserer Bundesregierung und insbesondere des Verkehrsministers. Die haben, wen überrascht es noch, einfach nur wieder Kostenkosmetik in Form von höheren Zuschüssen rausgehauen. Jetzt gibt es eben einen Tausender mehr Zuschuss zu einem Auto, dass ich so, wie es ist, leider nicht brauchen kann - also genau das gleiche, kurzsichtig-phantasielose Muster wie in meinem Beitrag oben zum Thema Mehrwertsteuersenkung für Bahntickets. Grrr...

  • PR finde ich auch sehr sinnvoll.

    Ich bin momentanin Venlo NL und bewundere die gut ausgebauten und sicheren Fahrradwege!

    Deutschland hat das leider verschlafen!

    Hat mich auch in Rotterdam sehr überrascht, die haben eigene Spuren für Fahrräder. Da fährt alles mit dem Rad was irgendwie kann. In vielen flachen Teilen Deutschlands wäre sowas auch möglich, wenn es denn gewollt wäre. Aber NL hat ja keine Autolobby.

    Das wichtigste aber ist, dass man auf diese Weise, nämlich einer Kombination aus Elektromobilität, P+R und Zug/ÖPNV einen etwas anderen Blick auf die Reichweitenbeschränkung der akuellen und kommenden Generation von Elektroautos bekommt. Anders ausgedrückt: Mit gut ausgebauten P+R-Parkplätzen und einer verlässlich fahrenden Bahn werden Elektroautos deutlich attraktiver, zumindest solange man mit deren Reichweitenbeschränkung einfach leben muss.

    Aber selbst für dieses wichtige Mosaiksteinchen war kein Platz im neuesten Förderungskatalog unserer Bundesregierung und insbesondere des Verkehrsministers. Die haben, wen überrascht es noch, einfach nur wieder Kostenkosmetik in Form von höheren Zuschüssen rausgehauen. Jetzt gibt es eben einen Tausender mehr Zuschuss zu einem Auto, dass ich so, wie es ist, leider nicht brauchen kann - also genau das gleiche, kurzsichtig-phantasielose Muster wie in meinem Beitrag oben zum Thema Mehrwertsteuersenkung für Bahntickets. Grrr...

    Mit dem Elektroauto sind auf einmal auch Kurzstrecken, wie zb bis zum nächsten PR Parkplatz mit entsprechend ausgestatteter Ladeinfrastruktu, kein Problem mehr. Kein warmfahren und kein kaltfahren mehr.

    Aber wenn ich zb höre, dass bei meinen Eltern auf dem Land Abends die letzte Bahn um 21 Uhr fährt... urgs. Und die haben wenigstens einen Bahnanschluss. Woanders sieht das noch düsterer aus. Es ist halt irgendwie politisch doch nicht gewollt.

  • Das Ruhrgebiet ist hinsichtlich ÖPNV genau so eine Sondersituation wie die richtigen Großstädte. Wenn es deutschlandweit laufen würde, wie im Ruhrgebiet, hätten wir eine andere Diskussionsgrundlage.

    Ich merke ja schon einen riesigen Unterschied, wenn ich mal Bekannte in Essen, Dortmund, Bochum usw. besuche im Vergleich zu Aachen. Ich komme z.B. mit dem ÖPNV nicht in vertretbarer Zeit nach Bochum, weil man aus Aachen einfach nicht schnell weg kommt. Selbst wenn ausnahmsweise alles pünktlich ist, ist es im besten Fall so wie im Regelfall zwischen 16 und 18 Uhr mit dem Auto.

    P+R ist vom Gedankengang super. Doof ist es nur, wenn dort wo man hin möchte der Bahnhof auch weit vom Ziel entfernt ist. Wie kommt man dann dort hin und zurück? Carsharing mit kleinen Elektroautos am P+R am Zielort wäre vermutlich die einfachste Variante.

    (Ich habe z.B. wenn ich in die Heimat möchte echt kein Problem in Aachen. Im Münsterland (aufm Land, nicht in Münster) komme ich dann aber nur bis etwa 20km Entfernung brauchbar voran, dann gibt es alle 2h einen Bus, außer am Wochenende. Fahrtzeit ist zwar immer noch ein Faktor 2.5-3, aber wenn ich wenigstens ankommen würde...)

    Die Berechnung der Betriebskosten ist so eine Sache. Klar muss man an und für sich alles mit einrechnen, im Kopf machen es die meisten aber nicht. Es lässt sich sogar ein wenig objektivieren. Das Auto habe ich ohnehin, da es eine ganze Reihe Sachen gibt, für die es für mich alternativlos ist. Damit ist zumindest die Versicherung (abgesehen von Mehrpreis für Laufleistung, das ist aber eher vernachlässigbar), KFZ-Steuer, zeitabhängige Wartung und der Wertverlust über Fahrzeugalter losgelöst von der Entscheidung, ob man für eine Strecke das Auto oder den ÖPNV nimmt, da man diese Kosten eben nicht reduziert, wenn man sich für den ÖPNV entscheidet. Somit hat man lediglich Kraftstoff, Verschleiß und Wartung+Wertverlust über Laufleistung. Ohne es jetzt bei meinem aktuellen Auto ganz konkret ausgerechnet zu haben, müsste man da für einen normalen Golf schon eher bei 20-30ct/km landen.

    Man muss aber bei der Bahn auch noch etwas differenzieren. Die Fahrt zur Arbeit lässt sich planen und über Monatstickets o.Ä. meist auch ziemlich günstig darstellen. Damit kommt es oft nur auf die benötigte Zeit und die Zuverlässigkeit an. Ok, Anbindung der Firma natürlich noch. Einmalfahrten im regionalen Bereich sind je nach Region preislich ok, teilweise aber auch massiv überteuert, so dass das Auto wirklich günstiger ist. Dort müsste die Bahn dann einen deutlichen Zeitvorteil bieten. Was gut funktioniert sind weit im Voraus geplante lange Strecken. Da kann man alle Rabatte ausnutzen und ist, wenn man alleine fährt, preislich deutlich günstiger dabei und zeitlich, wenn alles klappt, ähnlich bis besser. Wenn man aber eine längere Strecke hat und sich bei Abfahrtszeit oder -datum nicht exakt festlegen möchte, oder sogar nur wenige Tage vorher entscheidet, dass man fährt, wird es doof. Dann ist nämlich das Einzelticket schon einfach teurer als mit dem Auto zu fahren.

    Meiner Meinung nach sollte eine Fahrt mit der Bahn einfach immer das gleiche kosten. Ob ich die ein Jahr vorher oder 5 Minuten vorher buche sollte egal sein. Ebenso ob ich die Fahrt andauernd mache oder nur einmalig. Wegen mir kann man darüber nachdenken, für die Ausnahmefälle den Preis zu reduzieren. Aktuell wird aber eher der Preis für kurzfristige/einmalige Fahrten deutlich erhöht. So verschreckt man dann halt die Leute.