E-Mobilität - Fluch oder Segen? Hier ist DER Fred zum Thema

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Johannes hat die Reichweiten- und Ladeproblematik ja schon angesprochen, ich will das nach einer ausgiebigigen Diskussion in einer größeren Runde von Verkehrswissenschaftlern am Wochenende hier noch mal aus einer eher politisch-gesellschaftlichen Perspektive vertiefen.

    In Deutschland wohnen rund 55% der Menschen zur Miete, meist in den Städten in mehr oder weniger großen Mehrfamilienhäusern. Für diese Gruppe ist es meist schon schwierig, in der Nähe überhaupt einen Parkplatz für die Nacht, geschweige denn einen mit Ladesäule zu finden. Solange es nicht an jeder Ecke, jedem Supermarkt und bei jedem Arbeitgeber auch Ladeinfrastruktur gibt, werden sich von diesen Stadtbewohnern die allerwenigsten ein BEV kaufen.

    Hinzu kommt, gerade für die Städter, ein anderer Aspekt: Insbesondere in der jungen Generation der Stadtbewohner machen viele Leute angesichts brauchbarer ÖPNV-Angebote gar nicht erst den Führerschein. Die fallen also als potentielle BEV-Kunden schon mal komplett raus, auch wenn sie ansonsten hippe Gadgets durchaus zu schätzen wissen. Aber selbst wenn so ein Stadtbewohner das unsägliche Glück hat, in der Nähe eine wenig frequentierten Ladesäule zu wohnen, wird er sich die Anschaffung eines BEVs dennoch gut überlegen, denn viele Stadtbewohner nutzen ihr Auto fast nur noch für die großen Strecken, z.B. im Urlaub oder auf Dienstreisen. Warum aber sollte man ausgerechnet im Urlaub oder auf Dienstreisen unter Zeitdruck den zur Zeit noch unvermeidlichen Komfort- und Zeitverlust in Kauf nehmen, solange es noch Verbrenner mit fast unendlicher Reichweite gibt?

    Genau dieser letzte Aspekt wird aber auch dem Eigenheimbesitzer mit Steckdose in der eigenen Garage zumindest vorerst die Entscheidung für ein BEV schwer machen. Denn auch für den läuft es ja darauf hinaus, entweder auf die flotte und bequeme Langstrecke im Auto zu verzichten oder sich selbst dann einen Zweitwagen zuzulegen, wenn eigentlich gar keine zwei Autos benötigt werden. Selbst wenn viele Eigenheimbesitzer das noch in Kauf nehmen würden, hört der Spaß spätestens dann auf, wenn man Versicherungen, Steuern, TÜV, ... auch dann doppelt bezahlen muss, wenn man eigentlich nur ein Fahrzeug benötigt und nutzt. Als Kernzielgruppe für BEVs bleiben demnach Eigenheimbesitzer, die entweder ohnehin einen Zweitwagen mit beschränkter Reichweite benötigen, oder denen es so ziemlich egal ist, was der Spaß kostet sich so ein hippes Teil einfach zusätzlich vor die Garage stellen. Man gönnt sich ja sonst nichts ...

    Lange Rede kurzer Sinn:

    Ohne eine sehr gut ausgebaute Ladeinfrastruktur mit zahlreichen leistungsfähigen, aber auch klug verteilten DC-Ladesäulen wird so ein BEV das Privileg einiger Besserverdiener mit Eigenheim bleiben. Wenn man sich nun auf diesem Hintergrund mal anschaut, was unsere aktuelle Regierung - neben vollmundigen Absichtsbekundungen - diesbezüglich konkret plant und umsetzt, darf man bezweifeln, dass BEVs in absehbarer Zukunft einen nennenswerten Teil zur CO2-Einsparung beitragen.

    Die erhöhten Kaufprämien für BEVs jedenfalls laufen meines Erachtens genau in die falsche Richtung, denn die subventionieren vor allem Leute, die es mehrheitlich gar nicht nötig hätten. Der großen Mehrheit jedoch bringen Kaufprämien nichts, denn wer kauft schon richtig teure, aber leider für die eigenen Zwecke unbrauchbare Autos, nur weil sie dann nicht mehr viel teurer als die bewährten, vielseitigen Verbrenner sind?

  • Coparni, im Prinzip bin ich bei Dir.

    Aber allen anderen Cherrypicking vorzuwerfen, nur um dann selbst den realen Verbrauch eines durchschnittlichen BEVs mit 16kWh in die Rechnungen einzuspeisen, ist in Bezug auf die Gesamtaussage unnötig. Denn wenn genau die Autos, die heute als Verbrenner im Schnitt knapp 7 Liter verbrauchen, rein elektrisch als BEV fahren würden, käme man eher auf einen Realverbrauchsdurchschnitt von mindestens 22, wenn nicht gar 25kWh/100km. Das ändert zwar nichts Prinzipielles an Deiner Gesamtaussage, aber es kommt halt im Gesamtkontext ein bisschen unseriös rüber.

    Eines noch: Das Wasserstoff im Moment weder für die CO2-Emissionen, noch als flächendeckend einsetzbare technische Alternative dasteht, heißt nicht, dass man diese Option grundsätzlich vom Tisch räumen sollte. Gut möglich, dass wir irgendwann feststellen, dass auch die BEVs nur einen Teil der erforderlichen Mobilitätsleistungen erbringen können, weil sie in manchen Anwendungen trotz aller erwartbarer Weiterentwicklungen immer noch nicht hinhreichend praktikabel sind.

    Und spätestens dann, wenn der Strommix irgendwann in nicht weit entfernter Zukunft überwiegend regenerativ erzeugt wird, wäre es doch schön, wenn wir diesmal vorbereitet wären und die Wasserstoffnummer schön ausentwickelt aus dem Hut zaubern könnten - natürlich nicht nur zum Transportieren auf der Straße, sondern auch zum Heizen der Wohnung, für die Synthese fossiler Ersatzbrennstoffe oder auch nur als konzentriert speicherbare Reserve für größere Dunkelflauten.

    Muss ich dich enttäuschen. 16 kWh sind halt für normale Autos. So 770-PS-Teslas brauchen 22. Die kannst aber nur von der Größe mit einer S-Klasse, 7er BMW, Audi A8 vergleichen. In den Fahrleistungen kommt da keiner ran. Einen Ioniq fährst dafür mit 12 oder weniger wenn du es gemütlich angehen lässt. Schau dir einfach das hier an und sag mir bitte nochmal wo ich hier Cherrypicking betrieben habe: https://www.spritmonitor.de/de/sparsame_elektrofahrzeuge.html

    Und heizen kann man effektiver und billiger mit einer Wärmepumpe. Auch da wird man H2 nie finden oder ein armes Schwein hat sich den Schrott aufschwatzen lassen. H2 hat so immens viele Nachteile, die liest man halt nur in Fachliteratur und nicht in den Breitenmedien.

  • Dazu kommt noch, dass es bisher hauptsächlich effiziente Fahrzeugvarianten gibt (Kleinwagen und windschnittige Limousinen). Wenn Vans, Kastenwagen und Kleintransporter auf E umrüsten, wird der Durchschnittsverbrauch noch ne Ecke steigen.

    Wie mit Sprit auch?

  • Du fällst auch auf jede Bullshit-Meldung rein. Manchmal hilft es auch mehr als die Überschrift zu lesen. Das war nie ernst gemeint.

    Zu den Vorbestellungen sagte Musk beim Aktionärstag, dass die Absprünge und Neubestellungen sich etwa die Waage halten. Und dass keine Werbung notwendig sei, da auch ohne Werbung so viele Bestellungen reinkämen, dass die Produktion vollständig verkauft werden kann. Werbung ist damit nur Kosten und bringt nichts.

  • Wie mit Sprit auch?

    Das war bezogen auf deine untenstehende Aussage mit meiner (möglicherweise ungerechtfertigten) Unterstellung, dass in den Mittelwerten von Benzin und Diesel alle PKW-Fahrzeugkategorien erfasst sind und beim BEV diese zu großen Teilen noch garnicht verfügbar sind.

    Der deutsche Durchschnittsdiesel verbrauch 6,8 Liter. Der deutsche Durchschnittsbenziner 7,9 Liter. Ein BEV verbraucht so ca. 16 kWh im Schnitt.

    Wenn natürlich der durchschnittliche Diesel-Kleinwagen oder -Limousine 6,8 Liter verbrauchen, ist das was anderes. Das will ich dann aber erstmal sehen.

  • Sorry, da ist sehr viel falsch in deinen Aussagen. Ich vermute mal, dass das auf Unwissenheit beruht.

    Erstens habe ich das Wort Wirkungsgrad gerade 1x benutzt und zweitens schrub ich "Durchschnittswirkungsgrad". Der ist zu unterscheiden vom Spitzenwirkungsgrad und vom Carnot-Wirkungsgrad. Auch kommt es drauf an ob ich direkt am Motor Messe oder im gesamten Fahrzeug. Relevant ist nur der Durchschnitt und sorry, der ist nicht besser als 20%. Wenn ein BEV wie das Tesla Model 3 auf 16 kWh Verbrauch kommt dann braucht es für den reinen Vortrieb ca. 10 kWh. Vergleichbar ist ein 3er BMW. Der 330 ca. mit dem schwächsten Model 3. Aber egal. Wenn der nur 5 Liter braucht, verbraucht er ca. 50 kWh. Diesel oder Benzin egal. Diesel hat etwas mehr als 10 kWh Energieinhalt pro Liter und Benzin etwas weniger. Aber auch der BMW braucht nur 10 kWh für den Vortrieb. 10 von 50 sind 20 %. Der braucht aber mehr Sprit.

    Und ja, es gab Entwicklungen. Am Wirkungsgrad hat sich kaum was geändert. Ingenieure würden sich feiern wenn sie da nur 1 % rausholen.

    Da ich aber meine o. g. Rechnung aufs CO2 und den Primärenergiebedarf bezogen habe, was die zwei großen Ziele der Energiewende sind, wüsste ich jetzt nicht was an den Ergebnissen falsch ist. Dass es keine genauen und allgemeingültigen Zahlen sind, ist klar. Es sind reine Durchschnittswerte. Ist schon ein Unterschied ob ich einen Audi E-tron mit 30 kWh Verbrauch fahre oder den Ioniq mit 12 oder 13.

    Es gibt auch Leute, die laden nur an der Photovoltaik. Hier darf man lt. Fraunhofer ISE 44 Gramm CO2/kWh ansetzen. So ein Fahrzeug würde selbst bei 25 kWh Verbrauch gerade mal 3 t CO2 in seinen 280.000 km verursachen. Das schafft ein Verbrenner mit 5 Litern Verbrauch in weniger als 20.000 km.

    Und zur Wartung: gerade BEVs sind verschleißarm und tendenziell ist keine Wartung notwendig. Wenn was nicht passt, weiß das Auto es sofort. Tesla schreibt deswegen keine Kundendienste vor. Bremsen verschleißen so gut wie gar nicht, da das Auto über den Motor bremst und zwar ordentlich. 300.000 km für einen Satz Bremsbeläge ist kein Problem. Ölwechsel gibt es nicht. Jetzt kannst du dir vorstellen wie begeistert Werkstätten sind. Wischerblätter bemerke ich selbst wenn die fällig sind. Reifen sollten beim halbjährlichen Umstecken auffallen. Stoßdämpfer spätestens bei der Hauptuntersuchung. Der Rest braucht tendenziell nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von coparni (26. November 2019 um 13:55)

  • Das war bezogen auf deine untenstehende Aussage mit meiner (möglicherweise ungerechtfertigten) Unterstellung, dass in den Mittelwerten von Benzin und Diesel alle PKW-Fahrzeugkategorien erfasst sind und beim BEV diese zu großen Teilen noch garnicht verfügbar sind.

    Wenn natürlich der durchschnittliche Diesel-Kleinwagen oder -Limousine 6,8 Liter verbrauchen, ist das was anderes. Das will ich dann aber erstmal sehen.

    Die Zahlen sind von Statista welche diese wiederum vom KBA haben müssten. Da der durchschnittliche Benziner 150 PS heutzutage hat, halte ich das nicht für unrealistisch. Und nochmal: ich habe Durchschnittswerte für alle 46 Mio. PKW in D angenommen.

    Ich kann auch ne Rechnung für den Q7 meiner Kollegin aufmachen, der fast nur im Stadtverkehr benutzt wurde und 17 Liter verbrauchte. Dagegen das Tesla Model X meines anderen Kollegen, der mit 22 KWh zurecht kommt und das bei hohem Autobahnanteil.

  • Erstens habe ich das Wort Wirkungsgrad gerade 1x benutzt und zweitens schrub ich "Durchschnittswirkungsgrad". Der ist zu unterscheiden vom Spitzenwirkungsgrad und vom Carnot-Wirkungsgrad. Auch kommt es drauf an ob ich direkt am Motor Messe oder im gesamten Fahrzeug. Relevant ist nur der Durchschnitt und sorry, der ist nicht besser als 20%. Wenn ein BEV wie das Tesla Model 3 auf 16 kWh Verbrauch kommt dann braucht es für den reinen Vortrieb ca. 10 kWh. Vergleichbar ist ein 3er BMW. Der 330 ca. mit dem schwächsten Model 3. Aber egal. Wenn der nur 5 Liter braucht, verbraucht er ca. 50 kWh. Diesel oder Benzin egal. Diesel hat etwas mehr als 10 kWh Energieinhalt pro Liter und Benzin etwas weniger. Aber auch der BMW braucht nur 10 kWh für den Vortrieb. 10 von 50 sind 20 %. Der braucht aber mehr Sprit.

    Hier hatte mal "Bloch erklärt" was dazu gesagt wenn man nur auf den Wirkungsgrad schaut, weil so ein Verbrenner muss ja seine Energie auch in dem Kraftwerk erzeugen, was er rumfährt. Ein Elektroauto nimmt einfach die Energie aus dem Kraftwerk, was irgendwo fest steht und nutzt diese Energie.

  • Die Zahlen sind von Statista welche diese wiederum vom KBA haben müssten. Da der durchschnittliche Benziner 150 PS heutzutage hat, halte ich das nicht für unrealistisch. Und nochmal: ich habe Durchschnittswerte für alle 46 Mio. PKW in D angenommen.

    Die Zahlen bezweifle ich auch nicht. Als Momentaufnahme taugen sie. Meine Aussage ging in Richtung Zukunft und einem höheren Anteil BEVs. Laut KBA zählen auch folgende Klassen zu PKWs: Wohnmobile, Utilities (Caddy, Sprinter, ...), Großraum- und Mini-Vans, Geländewagen. Alles Varianten, von denen es noch kaum oder keine elektrifizierten gibt. Wenn diese entsprechend am Markt verbreitet sind, ist mMn durchaus mit einem höheren Durchschnittsverbrauch zu rechnen. (Laut einer zufällig rausgepickten Liste vom April) immerhin ein Marktanteil von rund 20%.

    Übrigens wäre es für die Diskussion und Nachvollziehbarkeit deiner Daten durchaus hilfreich, wenn du den ein oder anderen Link setzen würdest. Dann muss man sich nicht jedes Mal selber durch's halbe Internet klicken, um über deine Zahlen zu reden.

  • Hier hatte mal "Bloch erklärt" was dazu gesagt wenn man nur auf den Wirkungsgrad schaut, weil so ein Verbrenner muss ja seine Energie auch in dem Kraftwerk erzeugen, was er rumfährt. Ein Elektroauto nimmt einfach die Energie aus dem Kraftwerk, was irgendwo fest steht und nutzt diese Energie.

    So ein Windrad oder 50m^2 PV transportieren sich im PKW aber schlecht. :freak

  • Sorry, da ist sehr viel falsch in deinen Aussagen. Ich vermute mal, dass das auf Unwissenheit beruht.

    Gewagte Aussage.

    Erstens habe ich das Wort Wirkungsgrad gerade 1x benutzt und zweitens schrub ich "Durchschnittswirkungsgrad". Der ist zu unterscheiden vom Spitzenwirkungsgrad und vom Carnot-Wirkungsgrad. Auch kommt es drauf an ob ich direkt am Motor Messe oder im gesamten Fahrzeug. Relevant ist nur der Durchschnitt und sorry, der ist nicht besser als 20%. Wenn ein BEV wie das Tesla Model 3 auf 16 kWh Verbrauch kommt dann braucht es für den reinen Vortrieb ca. 10 kWh. Vergleichbar ist ein 3er BMW. Der 330 ca. mit dem schwächsten Model 3. Aber egal. Wenn der nur 5 Liter braucht, verbraucht er ca. 50 kWh. Diesel oder Benzin egal. Diesel hat etwas mehr als 10 kWh Energieinhalt pro Liter und Benzin etwas weniger. Aber auch der BMW braucht nur 10 kWh für den Vortrieb. 10 von 50 sind 20 %. Der braucht aber mehr Sprit.

    Ich empfehle dir, dir mehr Zeit beim Lesen zu nehmen. Dann müsstest du nur auf die Sachen reagieren, bei denen ich dir wirklich widerspreche.
    Ich habe nicht behauptet, dass du nur vom Wirkungsgrad sprichst. Wenn du mit Carnot ankommst unterstelle ich aber mal auf deiner Seite die oben zitierte Unwissenheit. Die Relevanz ist selbst akademisch schon niedrig.
    Die Aspekte die du anbringst (ohne das Wort Wirkungsrad explizit zu erwähnen - da hast du recht) sind aber letztlich nur ein lang und breit ausgeführter Wirkungsgradvorteil. Den ich im Übrigen NIE angezweifelt habe. Ich habe meine Meinung kundgetan, dass ich deine Werte für eher rosarot aus BEV Sicht halte. Gleichzeitig habe ich aber geschrieben, dass sich zwar die Zahlen ggf. ändern, die Aussage - nämlich dass das BEV besser dasteht, aber gleich bleibt.
    Für einen fairen Vergleich der Verbrauchswerte müsste man eine ähnliche Verteilung über Fahrzeugalter und Fahrzeugklasse bzw. Transportkapazität (nicht Reichweite, sondern Sitzplätze, Kofferraum usw.) für BEV und Verbrenner heranziehen. Wie gesagt, es würde mich wundern, wenn dabei dann plötzlich der Verbrenner besser aussieht als das BEV. Aber ich finde es nicht schön, wenn man einen ungleichen Vergleich hat. Egal wer davon profitiert.

    Und ja, es gab Entwicklungen. Am Wirkungsgrad hat sich kaum was geändert. Ingenieure würden sich feiern wenn sie da nur 1 % rausholen.

    Keine Sorge, machen wir. Auch bei mehr als 1%. Und es gibt definitiv Entwicklungen, die zwischen Motoren im gesamten Betriebsbereich einen Wirkungsgradvorteil bringen. Und ja, auch mehr als 1%.

    Da ich aber meine o. g. Rechnung aufs CO2 und den Primärenergiebedarf bezogen habe, was die zwei großen Ziele der Energiewende sind, wüsste ich jetzt nicht was an den Ergebnissen falsch ist. Dass es keine genauen und allgemeingültigen Zahlen sind, ist klar. Es sind reine Durchschnittswerte. Ist schon ein Unterschied ob ich einen Audi E-tron mit 30 kWh Verbrauch fahre oder den Ioniq mit 12 oder 13.

    Es gibt auch Leute, die laden nur an der Photovoltaik. Hier darf man lt. Fraunhofer ISE 44 Gramm CO2/kWh ansetzen. So ein Fahrzeug würde selbst bei 25 kWh Verbrauch gerade mal 3 t CO2 in seinen 280.000 km verursachen. Das schafft ein Verbrenner mit 5 Litern Verbrauch in weniger als 20.000 km.

    Und zur Wartung: gerade BEVs sind verschleißarm und tendenziell ist keine Wartung notwendig. Wenn was nicht passt, weiß das Auto es sofort. Tesla schreibt deswegen keine Kundendienste vor. Bremsen verschleißen so gut wie gar nicht, da das Auto über den Motor bremst und zwar ordentlich. 300.000 km für einen Satz Bremsbeläge ist kein Problem. Ölwechsel gibt es nicht. Jetzt kannst du dir vorstellen wie begeistert Werkstätten sind. Wischerblätter bemerke ich selbst wenn die fällig sind. Reifen sollten beim halbjährlichen Umstecken auffallen. Stoßdämpfer spätestens bei der Hauptuntersuchung. Der Rest braucht tendenziell nichts.

    Zu den Zahlen habe ich genug geschrieben, die Basisaussage hinsichtlich Primärenergieverbrauch stelle ich ja auch nicht in Frage. Ich würde leicht andere Zahlen verwenden, die aber die Größenordnung echt nicht ändern würden.
    Meine Meinung ist es, dass den Endkunden der Primärenergieverbrauch aber eben nicht interessiert. Zumindest dann nicht, wenn andere Aspekte nicht passen. Bei Wartung gewinnt das Elektroauto, absolut richtig. Entsprechend ja mein Hinweis, dass man selbst bei einem Verbrenner einige Sachen heutzutage nicht akzeptieren würde, obwohl sie vor 20 Jahren noch voll in Ordnung waren. Da könnte man glatt von Entwicklung sprechen. Sowohl bei den Kunden als auch bei der Technik. Bei der Fahrzeugverfügbarkeit für die Transportaufgabe scheitert das BEV aber aktuell für einen sehr großen Anteil der Bevölkerung. Hat aber mit dem BEV selber, je nach Modell, überhaupt nichts zu tun. Dafür aber mit den chronisch abwesenden Ladesäulen jedweder Variante (die schnellen in etwas mehr Entfernung, die langsamen nahe dran). Siehe dazu die Infos von Kurvensucher.

    Mal etwas anders provokativ gefragt (nicht böse gemeint!):

    Warum kauft denn aktuell keiner die Elektroautos, wenn sie in jedweder Hinsicht besser sind?

    Und wenn der Verbrenner keine Zukunft hat / tot oder zumindest tot entwickelt ist - warum wird dann noch so viel Geld in die Entwicklung von Verbrennern gesteckt?

    (Es wird weniger, aber wie gesagt gibt es Entwicklungen von Verbrennungsmotoren mit SOP im Bereich 2025-2030. Ich darf dir nicht sagen von wem, aber es ist mehr als eine Hand voll unterschiedlicher Hersteller. Sind aber eben Verbrenner in einem Hybridantriebstrang mit mehr oder weniger viel Elektro.)

  • Du fällst auch auf jede Bullshit-Meldung rein. Manchmal hilft es auch mehr als die Überschrift zu lesen. Das war nie ernst gemeint.

    ...

    Ah, alles nur Spaß. Der Elon ist ja ein lustiger Vogel.

    Am Sonntag hat er gleich nochmal nachgelegt:

    Zitat

    ... hat Tesla bereits wenige Tage nach der Vorstellung 200.000 Bestellungen für seinen futuristisch anmutenden Elektro-Pickup erhalten. Das teilte Tesla -Chef Elon Musk am Sonntag auf Twitter mit. Am Vortag hatte er noch geschrieben, bislang seien 146.000 Bestellungen für den Cybertruck eingegangen. ...


    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/ar…-a-1298058.html

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

    2 Mal editiert, zuletzt von Wicked (26. November 2019 um 18:24)

  • Es gibt sie natürlich, diese Klein- und Kompaktwagen, die, sparsam gefahren und mit einer eingebauten Abregelung auf der Autobahn künstlich eingebremst, mit 16kWh/100km im Jahresmittel durchaus hinkommen, keine Frage. Aber es gibt eben zur Zeit (von wenigen und seltenen Ausnahmen mal abgesehen) fast nur solche kleinen und kleinsten Autos als BEV, insofern ist es kein Wunder, dass die Gruppe der aktuellen BEVs vergleichsweise sparsam ist.

    Ich habe allerdings lediglich behauptet, dass der mittlere Verbrauch von BEVs deutlich höher als diese 16kWh läge, wenn diese über Größe und Leistung ähnlich verteilt wären wie zur Zeit die Verbrenner und wenn sie dann genau so flott gefahren würden wie jetzt eben insgesamt gefahren wird.

    Insofern bleibe ich dabei: 16kWh/100 als zukünftigen Mittelwert für alle Fahrzeuge, Fahrer und Fahrstrecken anzusetzen ist und bleibt Cherrypicking und damit unseriös. Nicht mehr und nicht weniger habe ich oben behauptet.

  • Was mir persönlich Sorge bereitet, dass die Strompreise in Deutschland immer weiter steigen. Der Bedarf an Strom mit der Umstellung auf E Autos wird sich auch erhöhern.

    Blackouts werden bei dem hohen Anteil von erneuerbaren Energien kaum vermeidbar sein.

    https://www.welt.de/wirtschaft/art…Schwaechen.html

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Was mir persönlich Sorge bereitet, dass die Strompreise in Deutschland immer weiter steigen. Der Bedarf an Strom mit der Umstellung auf E Autos wird sich auch erhöhern.

    Blackouts werden bei dem hohen Anteil von erneuerbaren Energien kaum vermeidbar sein.

    https://www.welt.de/wirtschaft/art…Schwaechen.html

    Ist doch toll, 0,25 Cent weniger EEG Umlage pro KWH. Da kauf ich doch gleich zwei E-Autos :freak

    Wenn ich die aktuellen Berichte zur Klimaentwicklung so lese denke ich mir, dass es eh schon egal ist.

    Bin mir zu 95% sicher, dass die Kllimakatastrophe nicht zu vermeiden ist.

    Mein Lieblingsargument der Gegenseite: "Deutschland macht nur 2% der CO2 Emissionen aus, wieso sollten wir überhaupt was tun, wenn die anderen nicht....".

  • Ich für meinen Teil steuere gerne einen Beitrag zum Umweltschutz dazu, werde aber sicherlich nicht unnötig teure Investitionen tätigen, die sich im meinem Leben nicht mehr amortisieren. Da ich beruflich schon über 50.000 km mit dem Auto, dazu noch Flieger unterwegs bin, sind meine mit dem Auto privat gefahrenen km sehr gering. Für die 5000 bis 7000 km mit dem Motorrad gefahrenen Lust km kommt auch kein schlechtes Gewissen auf, da die Tracer vom Verbrauch her, sehr umweltfreundlich ist.

    Mein älteres Haus habe ich bereits vor über 10 Jahren isolieren lassen, moderne Gas Heizung ist auch vorhanden. Solar lohnt sich leider nicht mehr in meinem Alter.

    Die Klimakatastrophe sehe ich auch als unvermeidbar an. Guckt man mal über den Tellerrand hinaus, sieht man wie andere Entwicklungsländer mit dem Thema umgehen. Wirtschaftlicher Boom bedeutet auch CO2 Verschmutzung.

    In Sachen Umweltschutz stört mich auch, dass so viel gelogen und betrogen wird. Angefangen vom Dieselskandal bis hin, dass unser getrennter Hausmüll in alle Welt verschifft wird und dort die Umwelt belastet.

    Wie doof kann man sein, Schiffladungen von Hausmüll um die ganze Welt zu transportieren, wo dieser nicht fachgerecht entsorgt wird? Da hat die Politik komplett versagt.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • ...

    Solar lohnt sich leider nicht mehr in meinem Alter.

    wie alte bist Du denn? 80? Meine habe ich vor 2 Jahren drauf machen lassen mit M50. Die rechnet sich nach ca. 10 Jahren und mit jeder Strompreiserhöhung noch früher. Ich denke, ich erlebe das noch... und wenn nicht, ist esmir auch wurschd.

    Aber neben dem reinen "sich rechnen": wenn sich die monaltiche Stromrechnung um ca. 100,- erniedrigt ist das schon jeden Monat ein gutes Gefühl!

    Allerdings hatte ich damals auch Angebote, die 31 Jahre brauchten bis zur Armortisierung. Das hätte dann eng werden können.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • wie alte bist Du denn? 80? Meine habe ich vor 2 Jahren drauf machen lassen mit M50. Die rechnet sich nach ca. 10 Jahren und mit jeder Strompreiserhöhung noch früher. Ich denke, ich erlebe das noch... und wenn nicht, ist esmir auch wurschd.

    Aber neben dem reinen "sich rechnen": wenn sich die monaltiche Stromrechnung um ca. 100,- erniedrigt ist das schon jeden Monat ein gutes Gefühl!

    Allerdings hatte ich damals auch Angebote, die 31 Jahre brauchten bis zur Armortisierung. Das hätte dann eng werden können.

    Fast 80, bin auch Mitte 50. Du hast offensichtlich einen guten Preis bekommen und wohnst wohl in einer Sonnenstunden reichen Gegend. Hier im Norden sieht die Kalkulation schon anders aus.

    Unsere monatlichen Stromkosten belaufen sich noch nicht einmal auf 100 Euro/Monat. Wir haben große Energiefresser (Kochherd) auf Gas umgestellt.

    Hast Du eine eigene Firma wegen Deiner Solaranlage gründen müssen?

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Aber neben dem reinen "sich rechnen": wenn sich die monaltiche Stromrechnung um ca. 100,- erniedrigt ist das schon jeden Monat ein gutes Gefühl!

    Allerdings hatte ich damals auch Angebote, die 31 Jahre brauchten bis zur Armortisierung. Das hätte dann eng werden können.

    Dann würde ich jeden Monat 70 Euro zurückbekommen - Hammer!

    Muss nur die 3 Etagen über mir abreißen, dann habe ich auch ein Dach :ablachen