Sehe ich wie Wheeland,
natürlich kann man vorne bremsen, und oft sogar richtig saftig zulangen, wie nicht nur diese neuen Kurven-ABS-Systeme, sondern auch alle Rennstreckenfahrer täglich beweisen. Nur ist es leider in der Praxis und in der Hitze des Gefechts oft nicht so leicht, sich an die Grenzen des Machbaren heran zu arbeiten, deshalb sollte ich das ja auch auf meinen diversen Sicherheits- und Renntrainings immer und immer wieder üben.
Bei den Motocrossern ist es eines der ersten Dinge, die man lernen muss. Hinter vielen Sprüngen liegt nämlich direkt hinter dem Table eine Kurve oder gar ein richtig enger Anlieger. Da muss natürlich das Tempo raus und das ist durchaus machbar. Dabei wird gerade auf losem Grund regelmäßig kurz in die Blockiergrenze hineingebremst, nur so kann man überhaupt nennenswerte Bremswirkung aufbauen. Ok, manchmal nimmt man da im Dreck halt ein bisschen das kurveninnere Bein zu Hilfe, aber es geht auch ohne.
Ähnliches gilt für die Aufstellneigung beim Bremsen in Kurven. Die ist eigentlich immer vorhanden, mal heftig, mal kaum spürbar, je nach Mopped, Reifen und Schräglage. Auch den Umgang damit kann man sehr schön üben, man muss ja nicht gerade beim ersten Mal gleich voll zulangen, sondern sich sukzessive (und am besten natürlich wieder unter fachkundiger Anleitung) an dieses meist nur kurze Geruckel am Lenker gewöhnen.
Allerdings sollte man schon darauf achten, dass die Reifen bei derartigen Übungen zumindest schön warm sind um einem möglichst viel Rückmeldung zu liefern. Ein moderner Reifen mit einem weiten, weichen und gut spürbaren Übergangsbereich in den Gleitbereich erleichtert diese Übungen enorm. Auch eine gut dosierbare Bremse, am besten mit schön definierten Druckpunkt (Stahlflex) und eine Gabel, die sauber dämpft und nicht sofort auf Block geht, hilft, sich dem Grenzbereich nur so weit anzunähern, dass ausreichende Reserven für kleinere Reibwertsprünge bleiben.