Ausgangssperre

Zitat von firestormR

Du Glücklicher!

Hoffentlich ist sie noch nicht besetzt...

Doch ist sie, von meinem Dad, der jetzt da als Einsiedler sein Dasein fristet...

Zitat von Wicked

Zum "über den Tellerand" schauen gehört allerdings auch, die negativen Folgen der Maßnahmen nicht auzublenden.

Wer da über Jahre ! gesehen, den richtigeren Weg gewählt hat, wird sich zeigen.

Ich habe nämlich den Eindruck, dass für die ... ähm Befürworter sich alles der Cronabekämpfung unterzuordnen habe, und gerade bei "denen" ein über den Tellerand schauen eher weniger stattfindet.

..........

Ist es nicht so, dass beide Seiten das gleiche Problem haben und man sich immer zwangsunterordnen muss?

Die Lockerer haben eine unwahrscheinlich starke Lobby, da hängt viel Geld und viel Macht im Hintergrund.

Wer ist die Gegenseite?

Pädagogen, Ärzte, Forscher, Pflegepersonal ... da ich selbst einer dieser Gruppen angehöre muss ich leider sagen: da hängt weder viel Geld noch viel Macht dran. Wenn überhaupt verhilft man anderen dazu mehr Geld zu machen/Macht zu erhalten. Und eins hab ich speziell in den letzten 10 bis 20 Jahren beobachten können, es wird vehement darauf geachtet wie lange etwas wirtschaftlich ist, nicht darauf ob es sinnvoll ist. Auch zeigt sich speziell die Lockerungsdebatte alles andere als geduldig - während sie gefangen ist im politischen Wahlspiel - es hieß wir machen die Schritte im 14 Tage Blick .. mir persönlich kam das bedeutend schneller vor (Bayern).

Da kann ich schon, als bekennender Freund der Maßnahmen, über meinen Tellerrand schauen nur was seh ich dann da?

Kinder werden zum Coronaseuchenfall erklärt und jetzt als Experiment betrachtet nach dem Motto "schauen wir mal dann wird das schon", viele Leute shoppen und benehmen sich als wäre Corona vorbei, kuscheln bei Demonstrationen, auch wenn es Mund-Nasen-Schutz heißen soll, so wird es trotzdem nicht über beiden Atemöffnungen getragen usw.

Auch wenn ich mich wiederhole, aber es ist unsere eigene Disziplin die da diese Lücke aufreißt und zu mangelndem "über den Tellerrand schauen" führt. Natürlich kann man die Leute nicht jetzt 12 bis 24 Monate lang einsperren, natürlich kann ich jetzt nicht 12 bis 24 Monate lang die Leute ohne Geld und Verdienst dastehen lassen, allerdings könnte uns eine zweite Welle viel tiefgreifender Treffen als alles davor.

Wäre die Politik nicht wetteifernd nach vorne gesprintet, getrieben von Wirtschaft und Wählerstimmen, dann wäre eventuell auch das Bewusstsein noch da und man würde diverse Maßnahmen, die nach wie vor gültig sind und teilweise mit Füßen getreten werden, besser umsetzen und ernst nehmen. Man hat den Leuten einfach das Gefühl gegeben, es ist vorbei .. tut was ihr wollt.

Zitat von Onkeldittmeyer

Zur Quelle habe ich mal ein wenig recherchiert. Maßgeblicher Betreiber ist Henryk M. Broder. Wenn ich mir dessen Wikipedia-Eintrag durchlese - und, bevor der Einwand kommt, mir ist bewußt, dass Wikipedia nicht - dann ist der wohl nur schwer als Rechtspopulist einzuordnen.

Ich habe gestern auch noch ein paar andere Artikel dort gelesen, da ist viel Kommentar und Meinung, das stimmt. Aber ich habe (freilich ohne den ganzen Blog zu lesen) nichts gefunden, von dem ich sagen könnte es verlasse das, was angemessen wäre. Überhaupt nicht.

Du meinst also, dass jemand, der von der AFD-Fraktion zu einer Rede eingeladen wird, diese Einladung dann auch annimmt und in eben dieser Rede den Klimawandel leugnet, befindet sich in der Mitte der Gesellschaft?

Zitat

Deine letzte Aussage trifft aber immer zu. Der Spiegel hat sich mit Onkel Relotius auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Überhaupt ist aus dem ehemals guten Nachrichtenmagazin ("Sagen was ist!" und so) eher ein Kampfblatt für intellektuelle Linke geworden.

Die politische Ausrichtung finde ich dabei gar nicht tragisch, die war beim Spiegel immer so. Während es früher im Spiegel gut recherchierten Journalismus gab, der Themen komplex auf vielen Seiten aufbereitete, ist das heute vorbei. Gekauft habe ich ihn deshalb seit Jahren nicht mehr.

Kurzum: Ich lese immer alles mögliche. Sich nur in der eigenen Blase zu bewegen bringt einen nicht weiter, finde ich.

Deine Einschätzung, dass die Berichterstattung im Spiegel einseitiger geworden ist, teile ich und finde ich schade. Und ich sage ja mit keinem Wort, dass man sich nur in seiner eigenen Blase bewegen sollte.

Nur wenn man Texte aus unseriösen Quellen verbreitet, sollte man sich dessen bewusst sein, dass man auch eine Mitschuld trägt, wenn diese eben falsche Tatsachen behaupten.

Zitat von Alpenradler

Natürlich kann man die Leute nicht jetzt 12 bis 24 Monate lang einsperren, natürlich kann ich jetzt nicht 12 bis 24 Monate lang die Leute ohne Geld und Verdienst dastehen lassen, allerdings könnte uns eine zweite Welle viel tiefgreifender Treffen als alles davor.

Vermutlich wird es keine "richtige" Lösung geben. Jeder Weg wird großen Schaden verursachen.
Dass Menschen im medizinischen Bereich vehemmenter gegen die Lockerungen sind, verstehe ich. Wer Hammer ist sieht überall nur Nägel.
Ohne Wirtschaft wird aber kein Geld für billionenschwere Wirtschaftshilfen, für Pflegepersonal, Ärzte und Intensivstationen mit Beatmungsplätzen da sein.
Allein im Tourismussbereich sind knapp 9% der deutschen Arbeitsplätze verortet und akut gefährdet.
In der Industrie werden gerade, je nach Region, zwischen 5 und 30 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut.
Gegen die Folgen einer Coronaepidemie stehen die Konsequenzen eines solchen Niedergangs, welcher zu Teilen jetzt schon unausweichlich ist.
Und wie wir in allen Dingen abwägen wieviele menschliche Opfer eine Handlung wert sind, müssen wir dies auch hier. Auch der Strassenverkehr fordert tausende von Toten. Aber hier überwiegt der Nutzen den Schaden.
Bislang finde ich den Arbeit der Regierung sowie der Landesministerien gut und sinnvoll. Nicht alles, aber im Großen und ganzen schon.
Auch die Lockerungen sehe ich als sinnvoll an. Sie sind genau so wichtig und lebensrettend wie der Lockdown.
Wir müssen uns eigentlich klarwerden, wieviele Tote sind wir für ein Leben in Wohlstand und Freiheit bereit zu aktzeptieren.

P.s. es ist sehr angenehm, dass die Diskussionskultur sich wieder auf einem respektvollen und höflichen Level eigependelt hat.

Ich glaube wir haben bisher ganz viel richtig gemacht. Abgerechnet wird zum Schluss und den haben wir wahrscheinlich noch lange nicht erreicht.

Zitat von Alpenradler

Ist es nicht so, dass beide Seiten das gleiche Problem haben und man sich immer zwangsunterordnen muss?

Die Lockerer haben eine unwahrscheinlich starke Lobby, da hängt viel Geld und viel Macht im Hintergrund.

Wer ist die Gegenseite?

Pädagogen, Ärzte, Forscher, Pflegepersonal ... da ich selbst einer dieser Gruppen angehöre muss ich leider sagen: da hängt weder viel Geld noch viel Macht dran. Wenn überhaupt verhilft man anderen dazu mehr Geld zu machen/Macht zu erhalten. Und eins hab ich speziell in den letzten 10 bis 20 Jahren beobachten können, es wird vehement darauf geachtet wie lange etwas wirtschaftlich ist, nicht darauf ob es sinnvoll ist. ...

So wie du die Lockerungsmaßnahmen drauf reduzierst, dass Geld "gemacht" und "Macht erhalten" wird, hat man den Eindruck, Wirtschaft wäre etwas, dass dich nicht weiter betrifft.

Nun ist es aber so, dass unser Wohlstand - dazu gehört auch unser doch noch relaiv gutes Gesundheitswesen - auf unserer Wirtschaftskraft basiert.

Geld kommt eben nicht aus dem Automaten, und es reicht auch nicht, dass die Notenbanken "Geld drucken" (im Zweifel gibt das nur eine Inflation), der Wert der hinter dem Geld steht, muss durch Waren, Dienstleistungen usw. (kurz "Wirtschaft") gedeckt sein.

Damit sind Maßnahmen die Wirtschaft anzukurbeln sogar als sehr sinnvoll einzustufen.

Zitat von Wicked

Damit sind Maßnahmen die Wirtschaft anzukurbeln sogar als sehr sinnvoll einzustufen.

Absolut. Ist nur häufig die Frage, wie der Staat hier vorgeht. Da gibt es unzählig viele Vorgehensweisen, das zu tun. Und die müssen langfristig gedacht werden, was in der Vergangenheit oft nicht oder falsch gemacht wurde. Beispiel erneuerbare Energien: Bloß weil das Volk es möchte, wird (und kann) es noch lange nicht gemacht werden. Erst wenn die Technik auf dem Stand ist, dass auch die Wirtschaft dadurch profitiert, wird hier investiert.

BTW: Demos sind schön und gut und laut soll man auch sein. Wer aber denkt, dadurch ändert sich was, glaubt sicher auch an den Weihnachtsmann.

Und wer zur Afd wandert, dem ist auch nicht mehr zu helfen

Zitat von RayBen

Absolut. Ist nur häufig die Frage, wie der Staat hier vorgeht. Da gibt es unzählig viele Vorgehensweisen, das zu tun. Und die müssen langfristig gedacht werden, was in der Vergangenheit oft nicht oder falsch gemacht wurde.

Da wir nicht in einer Plan- sondern in einer Marktwirtschaft leben, ist die Rolle des Staates eigentlich nicht die, vorzugeben (aka "langfristig zu denken"), wohin die Wirtschaft zu steuern bzw. was sie zu produzieren habe.

Zitat von Wicked

Da wir nicht in einer Plan- sondern in einer Marktwirtschaft leben, ist die Rolle des Staates eigentlich nicht die, vorzugeben (aka "langfristig zu denken"), wohin die Wirtschaft zu steuern bzw. was sie zu produzieren habe.

Um das auch nur ansatzweise ernsthaft auszuführen, müsste ein neuer Thread in einem neuen Forum eröffnet werden. Nur so viel: Ohne Plan, gibt es keine erfolgreiche Marktwirschaft.

Zitat von RayBen

Um das auch nur ansatzweise ernsthaft auszuführen, müsste ein neuer Thread in einem neuen Forum eröffnet werden. Nur so viel: Ohne Plan, gibt es keine erfolgreiche Marktwirschaft.

Tja, da steht wohl Aussage gegen Aussage.

Aber damit, dass man das hier kaum ernsthaft diskutieren kann, hast du sicher recht.

Und selbst wenn die Staatsschulden hoch gehen? Wem schuldet denn der Staat was? Durch was sind die Schulden gedeckt? Von Schulden leben ganze Banken...

Zitat von wortex

Und selbst wenn die Staatsschulden hoch gehen? Wem schuldet denn der Staat was? Durch was sind die Schulden gedeckt? Von Schulden leben ganze Banken...

Der Staat schuldet denen etwas, die dem Staat z.B. über Anleihen, Geld leihen.

Das sind nicht primär Banken, würde ich sagen.

Jetzt macht doch mal keinen Stress. Hier kommt keiner zu kurz. Jeder wird bezahlen dürfen

Zitat von RayBen

... Hier kommt keiner zu kurz. Jeder wird bezahlen dürfen

Zu Recht, schließlich haben ja auch alle etwas davon.

Vorausgesetzt die teuren Anticoronamaßnahmen machen Sinn.

Geld kostet nix, was soll der Geiz?

Gruß Dirk