Die erste Tankfüllung ist durch und ich hab Bock, meine ersten Eindrücke zu beschreiben.
Vor 3 Tagen hab ich die Ténéré abgeholt. Die ersten Meter auf der wirklich richtig Eigenen ist, schon was anderes als die Tour auf dem Vorführer. Kurz: ich war mit den Nerven runter Dieses Riesen-Teil? Echt jetzt? Was soll das werden?
Die ersten Kilometer entsprechend erst mal Selbstzweifel. Wobei, wenn sie erst mal rollt... Freude! Dann fing das Hoppeln ab 60km/h an - was ist das? Kurvenlage, hm, der Reifen schwierig einzuschätzen nach einem CRA auf der MT07. Richtig schräg wird das nicht, zumal sie ja tendenziell auch eher geradeaus fahren will..
Dann verfahren, umdrehen auf ganz leicht schiefer Straße und dabei fast abgelegt. Tieferlegung hin oder her, ich komm halt nicht recht runter mit den Füßen. Und die Sturzbügel sind noch nicht dran! Zuhause angekommen, wenden im Hof. Nass geschwitzt, erst mal abregen. Original-Foto - so entspannt, wie das hier aussieht, war ich nicht
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Abends noch mal zwei Stunden gedreht. Viel besser. Langsam kommt Freude auf, ja so war das bei der Probefahrt auch. Schlechter Straßendecke (westerwälder Buckelpisten), hah, bügelt sie einfach drüber, was für ein Spaß. Kein nervöses Zappeln wie bei der MT, einfach ruhig und souverän auch in der Kurve. Hinterrad bleibt in der Spur.
Aber die große Unsicherheit wegen der Höhe bleibt. Am Berg anfahren, mit eingeschlagenem Lenker anfahren, im engen Radius umdrehen, alles doof.
Donnerstag Abend zwei Stunden unterwegs.
Freitag ab nachmittag bis ca 22 Uhr unterwegs. Der erste Weg zu Louis, Daytona Lady Star. Jetzt bin ich etwa 1,75 groß und habe vor 2 Jahren auf der Motorradmesse einen Verkäufer entgeistert angeschaut als er mir für eine KTM solche Stiefel empfohlen hat. Nun gut, man ist ja lernfähig. Der Kampf um die Millimeter beginnt, denn zusätzlich gibt es Einlagen, die noch mal an Höhe zulegen
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Mit den Stiefeln bin ich jetzt gute 1,80, kann meinem Mann recht gerade in die Augen sehen. Okay, dann mal los. Siehe da, die Ténéré lässt sich plötzlich easy aus der Parklücke rangieren. Gute Sache! Überhaupt scheint das richtig viel zu bringen, ein wenig mehr Bodenkontakt und das Wenden funzt.
Läuft!
Der Heimweg gestaltet sich somit als deutlich umfangreicher als geplant. Ich fahre wieder über schlechte Straßen an der Wied entlang und das Moped macht mir mit jedem Kilometer mehr Freude, es ist einfach so souverän. In Kurven probiere ich Sitzpositionen aus (die bei der MT überhaupt nicht möglich waren) um mich an mehr Schräglage ranzutasten. Doch, es war die richtige Entscheidung, das ist pure Freude. Tanken muss ich, 300 KM sind rum. Muss ja auch nicht die Tankstelle auf der Strecke sein, Umweg hat noch nie geschadet. Und wenn ich schon mal in der Nähe meiner Lieblingsstrecke bin, nehm ich die auch noch mit. Runter und hoch. Und so wird es langsam spät, bevor sich alle Sorgen machen, ab nach Hause.
Garage zu und in den Moment schon drauf freuen, dass es am nächsten Tag weiter geht.