Wasserstoff-Motorrad

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  • Es gibt tatsächlich auch ein e-Bike mit Brennstoffzelle incl. "Gerät" mit der man Wasserstoff in Flaschen selbst machen kann, ca. 4T€.it einer Flasche, ähnlich einer CO2 Flasche, würde man ca. 50km schaffen. Finde sehr interessant, besonders das Gerät. Ich meine auch gelesen zu haben, daß die Japaner ein Wasserstoff Motorrad entwickeln. Soooo weit weg ist das nicht.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Das Knallgas gehört zwischen Kolbenboden und Zylinderkopf, das is die einzige Brennstoffzelle die moi akzeptiert!

    Und der Tank muss auf dem Parkplatz nach dem Abstellen immer etwas zischen und darf nach besonders gutem Heizen eine leichte Frostpatina tragen, von der aus bei gewissen Witterungsbedingungen weißer Nebel zu Boden fällt.

    Und hin und wieder liest man von Garagentunern, die bei Unfällen schneller alle Resthaare verloren haben als Nicki Lauda oder halbe Eigenheime in Schutt und Asche legten.

    Wär das was? Ja oder ja? :brauen

  • BMW hatte schon gegen Ende der 90iger fahrtaugliche PKW's auf der Straße.

    Zu der Zeit war es wirtschaftlich und technisch nicht interessant für die Industrie, geschweige für den Endverbraucher bezahlbar.

    Die technischen Möglichkeiten sind heut zu Tage um einiges weiter, als in den 90igern.

    Der Gedanke in den 90igern war der selbe, wie heute mit den Elektrofahrzeugen.

  • McFadden

    Ja, das ist bei dem Thema leider so - die guten Ansätze sind da und dann verschwinden sie wieder, s. Suzuki Crosscage.

    Trotzdem kommen Hersteller und Forschung immer wieder darauf zurück:

    Prototypentests ab Anfang 2024
    Im Rahmen des Group Vision 2030 Progress Report Meetings zeigte Kawasaki erstmals ein wasserstoffbetriebenes Motorrad auf Basis der Ninja H2 SX.
    www.tourenfahrer.de

    Bis die was Serienreifes fertig haben, fahre ich wahrscheinlich einen AOK-Chopper mit Batterieantrieb.

    B52

    Meinst Du das Linde H2-Bike?

  • ..


    Meinst Du das Linde H2-Bike?

    ja, das meinte ich. Sieht furchtbar aus, aber um das geht es ja nicht.

    Der Vorteil wäre gegenüber Batteriebetrieb, man braucht kein Lithium in großen Mengen. Das Platin scheint wohl weniger ein Problem zu sein.

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  • Oder der AOK-Chopper hat dann auch schon einen Wasserstoffantrieb... :brauen

    XSR

  • Wasserstoff-Verbrennungsmotor halte ich für wahrscheinlicher. Vielleicht bin ich da voreingenommen, weil ich die letzten 2 Jahre an vorderster Front der Wasserstoff-Verbrennungsmotorenentwicklung gearbeitet habe, aber ich kenne mich dafür bei den Dingern auch gut aus.

    Tank ist genau das gleiche wie bei der Brennstoffzelle. Aber der Verbrennungsmotor ist deutlich reifer als die Brennstoffzelle. Und nahezu alles kann übernommen werden oder braucht nur minimale Anpassungen. Injektoren müssen neu, klar. Verdichtung wird man etwas anpassen, aber das ist ne Standard-Aufgabe. Motorsteuerung braucht etwas andere Software, aber keine neue Hardware. Drive by wire würde ich als Pflicht erachten, aber bei den teureren Maschinen ist das ja eh Standard. Man braucht etwas anderes Motoröl, aber da wird schon intensiv dran gearbeitet.

    Das war's letztlich. Vermutlich halten anfangs die Injektoren nicht so lange und man hat kürzere Ölwechsel-Intervalle.

    Wenn man nicht auf kryogene Tanks geht (was ich ohnehin für unrealistisch halte), muss auch nichts abdampfen oder ähnliches. Sicherheitsfaktor ist gerade bei Motorrädern unkritisch. Der Wasserstoff hat so viel Auftrieb, dass er einfach sofort weg ist. Wenn man den Tank nicht so verbaut, dass sich irgendwo was sammelt oder den Tank unter den Auspuff baut, dann kann sich da nichts entzünden. Und der Wasserstoff-Tank dürfte als Faserverbund sicherer gebaut werden als der übliche Stahl-Benzintank. Reichweite wird ein Thema sein in Kombination mit dem sehr dünnen Tankstellennetz. Abgasnachbehandlung ist nicht ganz trivial wenn man gleichzeitig auch Leistung will und vielleicht nicht noch nen Turbo verbauen möchte. Aber sollte machbar sein. Eventuell muss man dann halt auch AdBlue tanken. Gibt unterschiedliche Konzepte wie man den Motor thermodynamisch betreiben kann, was dann unterschiedliche Anforderungen an die Abgasnachbehandlung stellt.

  • Ich hätte jetzt gedacht, dass H2 einfach exotherm mit Sauerstoff reagiert und im Prinzip nur Wasserdampf entsteht und ein gewisser Anteil von irgendwas anderem aus H und O. Sonstige Elemente sind, bis auf minimale Mitverbrennung von etwas Motoröl, ja eigentlich nicht vorhanden.
    Aber ich habe mich damit noch nie ernsthaft beschäftigt, da der reale Einsatz ja eher in weiterer Zukunft liegt. Beim Verbrennen von Ethanol bzw. E85 im Zweitakter war ich da schon fast im Praxisversuch, aber die einzige Tankstelle die das in der Nähe mal verkaufte hat es aus dem Programm genommen :/

  • Dachte auch, hinten kommt nur Wasser raus - aber wenn man vorne nicht reiner Sauerstoff reinsteckt, kommt hinten auch anderes raus wie Stickstoff Verbindungen.

    Ich finde Brennstoffzelle besser als Verbrenner, beim Fahrrad geht es ja.

    nepamucke: klar träume ich, aber ich bin ganz klar gegen den Lithium Abbau hier übers Grundwasser, dann kann ich ja nicht Batterie Betrieb bejubeln. Ich finde halt, daß wir alle Sünden der Ölförderung bei Lithium grad wiederholen, das kann es nicht sein.

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  • CO2 oder HC ist im Regelfall vernachlässigbar. Für Detail-Optimierung muss man teilweise noch das Kolbenringpaket anpacken. Kurbelgehäuseentlüftung muss immer deutlich überarbeitet werden um mit hoher Sicherheit zu vermeiden, dass sich irgendwo im Kurbelgehäuse zündfähiges Gemisch bildet (Zündgrenzen von Wasserstoff helfen da leider nicht). Aber das ist kein Hexenwerk, nur etwas Aufwand.

    Kritisch sind die Stickoxid-Emissionen. Die entstehen einfach, wenn man die passenden Randbedingungen aus Temperatur und Druck hat. Man kann das durch sehr mageren Betrieb (Lambda >2) so weit reduzieren, dass man ohne Abgasnachbehandlung selbst die erwartbaren Sachen für Euro 7 erfüllt. Dann ist das aber mit der Maximalleistung nicht mehr so schön. Denke gerade für Motorräder wird das vermutlich nix. Lambda = 1 ist dann wieder relativ einfach und man kann konventionelle Kats nehmen (etwas vereinfacht). Alles dazwischen benötigt dann irgendwelche Stickoxid-Abgasnachbehandlung wie man es vom Diesel kennt. Und von einer Verbrennung auf die nächste von Lambda >2 auf Lambda 1 umschalten ist schon ziemlich tricky. Man kann noch einige Sachen für den Übergang zwischen Lambda 1 und sehr mager machen, aber dann wird es a) sehr technisch und b) geht es in laufende Patentverfahren rein ;)

  • Ob man mit Wasserstoff fahen kann? Bestimmt. Nur ist es eben absolut ineffizient, man braucht eben mindestens 6 mal mehr erneuerbare Energie, um den Wasserstoff für die gleiche Strecke wie Batterieelektrisch fahren . Was dann schon mindestens sechsmal höhrer "Treibstoffkosten" gegenüber Stromern bedeutet, da kommen ja noch die Anlagenkosten zur Hydrolyse und die Logistik dazu, da ist man dann ggf. auch schnell bei Faktor 8.

    Sofern der Wasserstoff nicht subventioniert wird, ist das schlicht und einfach viel zu teuer.

    Die Vorteile gegenüber dem Batteriestromern sind einfach nicht vorhanden, das Tanken von Wasserstoff dauert auch länger als von Benzin, das Handling ist entweder aufwändig oder es knallt früher oder später mal so richtig.

    Technisch wird man es durchaus hinbekommen, das steht ausser Frage, nur wird es im PKW- und Motorradbereich einfach nicht wirtschaftlich ist.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Moment, ich habe PV und würde damit auch ineffizient Wasserstoff selbst machen. Rechnet man die Kosten der PV ein ist es sicher nicht konkurrenzfähig zu Öl bzw. Benzin. Aber ich wäre CO2 neutral. Und genau das soll ja die CO2 Abgabe ausgleichen. Und ich hab sicher noch für 20kW Platz auf dem Dach.

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