E-Mobilität - Fluch oder Segen? Hier ist DER Fred zum Thema

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  • Bin früher auch gerne Roller gefahren, aber das hat allein schon durch die Rädergröße und Sitzposition einfach nichts mit Motorradfahren zu tun. Macht beides Spaß, ist aber so wie Auto vs. Motorrad. Oder Fahrrad vs. Motorrad.

    Ich war vor ein paar Jahren auf Korsula ne Korsika, mit der XT660X, der Mitreisende Xazzte die XTZ660, also durchaus "richtige" Motorräder und auch entsprechens entschlossen bemannt. wir waren grad auf einem schönen Bergaufstück, sanft geschwungene Kurven, herrlich, dann kam die kalte Dusche von hinten, zwei Local Heroes auf Yamaha T-Max, im korsischen Stil gekleidet (Badelatschen, Badehose, Tshirt, Jethelm, Sonnenbrille) hanen uns dermasse was von abgezogen, keine Chance. An der nächsten Kneipe standen die Burschens rum, ich hab mit die T-Mäxe angeguckt, Doppelscheibe mit R1-Bremse vorne, hinten Öhlins, drunter Akrapovic. So ein "Drecksroller" kann schon was.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • , ich hab mit die T-Mäxe angeguckt, Doppelscheibe mit R1-Bremse vorne, hinten Öhlins, drunter Akrapovic. So ein "Drecksroller" kann schon was.

    Alles hat seine Berechtigung. Ich fuhr mit 16 einen 80 iger Vespa Roller zum Ausbildungsplatz. Die Beine sind definitiv besser geschützt als auf einem Motorrad. Da kann ich verstehen, dass gerade Berufspendler einen Roller bevorzugen.

    E Roller für den Stadtverkehr finde ich auch sinnvoll, nehmen weniger Platz als Autos ein, Reichweite passt auch da auch für die meisten Fahrer.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Dann ist die Energie doch noch kostengünstiger als beim Diesel.

    Rechnest Du bei den Stromverbräuchen den Ladestromverlust, der ja nach Tests bis zu 20 % ausmachen kann, mit ein oder kommt der noch oben drauf. Sagen wir mal Du hast einen Schnitt von 20 KWh /100 km laut KFZ Angabe, aber zahlst für 24 KW/h, da nur 20 KW/h beim Laden ankommen?

    Die Ladeverluste kommen obendrauf, ich schrieb ja nur vom Verbrauch, den das Auto anzeigt. Bei AC lade ich 11 Kw, da sind die Ladeverluste nicht ganz so groß wie bei 230V, 16 Ampere. Bei DC sind sie angeblich vernachlässigbar.

    BG
    Andi

  • Hier kann man es noch genauer sehen mit den Ladeverlusten. Mich wundert es, dass zwischen den Autotypen / herstellern, ebenfalls große Unterschiede bei den Verlusten gemessen wurden.

    Ladeverluste beim Elektroauto | ADAC
    Wie hoch sind die Ladeverluste, wenn man ein Elektroauto lädt? Der ADAC hat es gemessen – und gibt Tipps zum effizienten Aufladen.
    www.adac.de

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Dann ist die Energie doch noch kostengünstiger als beim Diesel.

    Rechnest Du bei den Stromverbräuchen den Ladestromverlust, der ja nach Tests bis zu 20 % ausmachen kann, mit ein oder kommt der noch oben drauf. Sagen wir mal Du hast einen Schnitt von 20 KWh /100 km laut KFZ Angabe, aber zahlst für 24 KW/h, da nur 20 KW/h beim Laden ankommen?

    Alles immer eine Frage der Perspektive. Die Klimabilanz eines uralten DB 200 D werden Sie mit den E Autos nie schaffen.

    Bisschen provokant, aber die Medaille hat nun mal zwei Seiten.

    Gruß der Chris 😉

  • Bisschen provokant

    Hat gereicht mich zur Recherche zu provozieren :) Ich war mal so frei die CO2-Emissionen nachzurechnen.

    TLDR: Prinzipiell falsch, wenn man prognostiziert, dass der alte Haufen noch 200.000 km überlebt.

    Langversion:

    Diese Studie vom ICCT beleuchtet den kompletten Lebenszyklus eines Fahrzeugs inkl. ausführlicher Betrachtung der Lieferketten (ich war erstaunt, dass fossiler Kraftstoff mehr als 25% overhead mitschleppt, bis er an der Zapfsäule ist*). Dort habe ich die meisten meiner Zahlen rausgezogen.

    Da alte Autos natürlich viel energiesparender produziert wurden und heute eher SUVs "beliebt" sind, habe ich das bei der Auswahl der Werte berücksichtigt und die Lieferketten etwas optimiert. So wird der Sprit in Indien produziert (weniger Bio-Anteil) und mittels schwarzem Loch (sehr sparsam) nach Deutschland transportiert. Aufgrund von Reichweitenangst beträgt die angenommene Batteriekapazität 110 kWh (mehr als das doppelte der üblichen Größe), wurde mit dreckigem Chinesischen Kohlestrom produziert und der dahingehend schlechteste Zellentyp (NMC111) genutzt.

    Damit kommen wir für die Produktion eines BEV-SUVs auf 6,5 t CO2 für die Karosserie und 8,5 t für die Batterie. (Zum Vergleich: Diesel Kleinwagen: 7,2 t, 220d: 0 t (ist ja eh da))

    Mit einem Verbrauch von 21,9 kWh verursacht das BEV 9,2kg/100km (deutscher Strommix Stand 2021: 420g/kWh laut Umweltbundesamt). Der Diesel mit 5,4 l kommt mit dem indischen Sprit auf 17,4 kg/100km.

    Das BEV muss also einen Rucksack von 15 t mit einer Rate von 8,2kg/100km abbauen.

    Der Taschenrechner spuckt also 183.000 km aus. Da das schon nah an ein Fahrzeugleben rankommt, kann man den alten Daimler also sicher noch kaputtfahren.

    Mit einer handelsüblichen Batterie für ein gleichgroßes Auto von 45 kWh (2,7 t CO2) und in Europa produziertem Kraftstoff (18,5 kg/100km) dauert es noch 91.000 km. Danach hat die Batterie übrigens rechnerisch knapp über 400 Ladezyklen hinter sich, also weniger als 20% der Lebenszeit (Sie wird für tot erklärt, wenn sie noch 80% Restkapazität hat, was irgendwo zwischen 3000 und 6000 Zyklen passieren dürfte). Die Studie berücksichtigt keinerlei Recycling, da es noch zu wenige Zahlen für verschlissene Batterien gibt; Prognose geht aber in Richtung 50% Ersparnis) Das würde die Amortisationszeit nochmals deutlich verkürzen.

    Bei einem Neuwagenvergleich liegt der Break-Even übrigens bei unter 20.000 km.

    Die Vergleiche in der verlinkten Studie sind nochmal deutlich extremer, da hier die Lebensdauer des Fahrzeugs (18 Jahre) berücksichtigt wird, inkl. prognostiziert günstigerer Stromproduktion in der Zukunft. Für Vielfahrer mit 100.000km/Jahr also vollkommen weltfremd.

    * Ich bin noch über eine andere Studie von der Yale-Uni gestolpert, wo jemand sagte: "The supply chain for combustion vehicles is just so dirty that electric vehicles can’t surpass them, even when you factor in indirect emissions"

  • ndrs!

    sehr interessant in Sachen Umweltschutz! Auch könnte man mit diesem Schema mal die unterschiedlichen Fahrzeuggattungen vergleichen, vom SUV bis zum Kleinwagen, quasi von einem 1 Tonner Kleinwagen bis zum 4 Tonner Wohnmobil.

    Auch der ganze Konsum spielt natürlich voll da rein, ich musste gerade von unserm Konzern aus einen 6 stündigen Online Kurs über die Klimaerwärmung machen, wo interessanterweise gelehrt wurde, das für die Herstellung eines Smartphones 13 Tonnen Wasser nötig sein, Haltedauer eines Smartphones in Deutschland: 2...3 Jahre.

    Es gibt noch viele Stellschrauben.

    Zurück zum E Auto und Deinem Posting, bei der Auswahl beim Auto kommt meistens die Wirtschaftlichkeit/Praxistauglichkeit vor dem Umweltgedanken, bei uns kann ich als Geschäftswagenfahrer nur Diesel bestellen, zumindest bei meiner 50 k km/ Jahr Fahrleistung.

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • bei uns kann ich als Geschäftswagenfahrer nur Diesel bestellen, zumindest bei meiner 50 k km/ Jahr Fahrleistung.

    Deswegen ist es ja so schön, dass die Zahlen in der Studie alle einzeln aufgedröselt sind. Man könnte sich problemlos sein Auto mit Akku in Wunschgrösse zusammenbauen und schauen, ab welcher Fahrleistung es sich (zumindest umwelttechnisch) rechnet. Tragende Teile und höheren Verbrauch (dank Rekuperation nicht so kritisch) mal außer Acht gelassen.

  • Durch die ein oder andere Reportage im TV, sehe ich das größte Problem der E-Mobilität bei der Produktion und Entsorgung der Batterien. Wo schon die Entsorgung der üblichen Starterbaterie unserer Verbrenner ein Problem darstellt.

    Bei den aktuellen PKW's mit Start-, Stopfunktion leidet noch zusätzlich die Lebensdauer dieser Batterien. Wo auch dadurch der Motor, durch die vielen Kaltstarts, an Lebensdauer einbüst.

    Wenn alle Punkte in der Rechnung, Produktion, Nutzung und Entsorgung, berücksichtigt weden, sieht die Umweltbilanc aktuell anderst aus, als uns von der Politik verkauft wird.

    Das sind ohne mich mit der Thematik gründlich auseinander zu setzen, meine Ansatzpunkte für ein für und wieder der E-Mobilität.

  • Bei den aktuellen PKW's mit Start-, Stopfunktion leidet noch zusätzlich die Lebensdauer dieser Batterien. Wo auch dadurch der Motor, durch die vielen Kaltstarts, an Lebensdauer einbüst.

    Bei meinem Mercedes B 180 CDi ist die Start/Stop-Automatik nicht aktiv solange der Motor nicht warm ist, also sind überflüssige Kaltstarts ausgeschlossen. Zudem kann ich per Tastendruck diese Funktion ausschalten, was ich fast immer vor Ampeln mache wenn eine Standzeit von ein paar Sekunden absehbar ist. Ausserdem verfügt dieses Fahrzeug über eine separate "Stützbatterie" zur Unterstützung des Hauptakkus. Ich musste beide Batterien nach 8 Jahren ersetzen.

    Läßt man das in einer Vertragswerkstatt machen sind dafür mehr als 500 Euro fällig......macht man es selber reicht die Hälfte.

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    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

  • Durch die ein oder andere Reportage im TV, sehe ich das größte Problem der E-Mobilität bei der Produktion und Entsorgung der Batterien. Wo schon die Entsorgung der üblichen Starterbaterie unserer Verbrenner ein Problem darstellt.

    Bei den aktuellen PKW's mit Start-, Stopfunktion leidet noch zusätzlich die Lebensdauer dieser Batterien. Wo auch dadurch der Motor, durch die vielen Kaltstarts, an Lebensdauer einbüst.

    Wenn alle Punkte in der Rechnung, Produktion, Nutzung und Entsorgung, berücksichtigt weden, sieht die Umweltbilanc aktuell anderst aus, als uns von der Politik verkauft wird.

    Das sind ohne mich mit der Thematik gründlich auseinander zu setzen, meine Ansatzpunkte für ein für und wieder der E-Mobilität.

    Es gibt bereits mehrere Firmen, die Recycling von Lithiom-Ionen-Akkus anbieten. Technisch aufwändig, aber absolut möglich und auch jetzt schon nahezu rentabel. Das wird in Zukunft durch Prozessoptimierung und mehr verfügbare Alt-Akkus auch immer rentabler werden. Soll nicht heißen, dass da alles toll ist, aber auch nicht so schlimm oder festgefahren wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

    Start/Stop wird bei der Auslegung des Motors eingeplant. Selbst unter normalen worst case Bedingungen wird der Motor 200k km halten. Also alles, was nicht unter Missbrauch fällt. Die Batterien sind bei Start/Stop Autos auch andere, die auf das andere Belastungsprofil ausgelegt sind. Ich kenne mehr Leute die mit Fahrzeugen ohne Start/Stop Batterie-Probleme haben als mit Start/Stop. Die Funktion wird ja zB auch deaktiviert, wenn der Ladestand zu niedrig ist.

    Von mir abschließend zum Thema Roller: Mein Punkt ist, dass das FahrGEFÜHL nicht dem eines Motorrads entspricht. Wenn ich dieses Gefühl haben möchte, kann ein Roller das nicht ersetzen. Unabhängig davon ob die Dinger toll zu fahren, schnell oder was auch immer sind.

  • Es gibt bereits mehrere Firmen, die Recycling von Lithiom-Ionen-Akkus anbieten. Technisch aufwändig, aber absolut möglich und auch jetzt schon nahezu rentabel. Das wird in Zukunft durch Prozessoptimierung und mehr verfügbare Alt-Akkus auch immer rentabler werden. Soll nicht heißen, dass da alles toll ist, aber auch nicht so schlimm oder festgefahren wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

    Start/Stop wird bei der Auslegung des Motors eingeplant. Selbst unter normalen worst case Bedingungen wird der Motor 200k km halten. Also alles, was nicht unter Missbrauch fällt. Die Batterien sind bei Start/Stop Autos auch andere, die auf das andere Belastungsprofil ausgelegt sind. Ich kenne mehr Leute die mit Fahrzeugen ohne Start/Stop Batterie-Probleme haben als mit Start/Stop. Die Funktion wird ja zB auch deaktiviert, wenn der Ladestand zu niedrig ist.

    Von mir abschließend zum Thema Roller: Mein Punkt ist, dass das FahrGEFÜHL nicht dem eines Motorrads entspricht. Wenn ich dieses Gefühl haben möchte, kann ein Roller das nicht ersetzen. Unabhängig davon ob die Dinger toll zu fahren, schnell oder was auch immer sind.

    Startstop war und ist beim Hyundai i30 genau wie beim Honda PCX Roller voellig problemfrei bei uns. Das nur am Rande.

    Zum Roller: es ist verstaendlich, wenn man sich nicht wie auf einem Roller fuehlen will. In Wirklichkeit ist das Ding trotz genereller Rollerbauform recht eigen, mit 15Zoll Raedern, Trittbrettern, keine Triebsatzschwinge, ein weit hinten angeschlagenes Monofederbein, eine schmale lange weit nach vorne reichende Sitzbank ohne Ausformungen, die viel Bewegungsfreiheit erlaubt. Man hat viel Bodenfreiheit und Schraeglagenfreiheit, allerdings ist Aufsetzen aus Geldgruenden keine Option, weil Lackflaechen.

    Vergleich Motorrad: Die Brems-Gas-Koordination unterscheidet sich stark, gerade wenn man Kehrenstrecken etwas ambitionierter faehrt. Das laeuft anders als bei herkoemmlichen Motorraedern, wenn man praezise und mit genauem Timing/Bremspunkten faehrt.

    U-Turns nur ueber Drehgriff, dank extrem praeziser Regelung. Fuehlt sich sehr ungewohnt, zuweilen krass an. Geht. Ist sehr cool.

    Roller-Bauform ermoeglicht Unterflurakku, somit guenstige Gewichtsverteilung. Wenn man schon ein extrem schweres und noch dazu teures Zweirad kauft (Elektromotorrad ist derzeit so, sofern man Reichweite braucht), dann optimiert man halt bestmoeglich.

    Sitzpositionen: man kann nach Wunsch so sitzen, dass die Beine Schwerpunktarbeit leisten. Man kann die Aussen"raste" belasten. Dann fuehlt sich die Fuhre ganz anders an als ein herkoemmlicher Roller. Dem entgegen wirkt der relativ weit nach hinten gezogene Lenker. Es geht aber trotzdem. Das ist ein Roller zum Motorradfahren.

    Danke ndrs! fuer die obige Abhandlung. Faehrt man selbst mit sowas, dann wird das auch gut erlebbar. Bei unseren Sommertouren mit CE04 und MT-07 gemeinsam war der schwere CE Roller verglichen mit der MT ein Leichtgewicht im Auftritt. Keine flimmernde Luft, keine Hitzeschwaden, kein Benzin, kein Bollern oder Roehren, kein Gefuehl auf einem heissen Oelofen zu sitzen. Total easy, auch bei ueber 30 Grad. Das in Verbindung mit dem sehr geringen Energieumsatz ist ein Lichtblick in der Individualmobilitaet, insbesondere wenn es wie beim CE 04 derzeit in meinem Fall nahezu ausschliesslich recreational use ist. Was dabei halt auch passiert, dass man wirklich den Bezug zu den Verbrennern verliert. Ich wuerde solche Fahrten inzwischen mit herkoemmlichen Fahrzeugen einfach nicht mehr machen, haette auch gar keine Lust mehr dazu.

    Dafuer schlage ich mich mit der Ladeinfrastruktur herum. Meistens gehts gut. Manchmal nervt es. Das geringere Uebel, aus meinem Erleben heraus. Wenn die Ladeplanung bei meinen Fahrten so funktioniert, wie ich es mir vorher zurechtgelegt habe, dann ist es ok. Mit diesen Pausen kann ich ganz entspannt leben. Das sind keine Ewigkeiten. Manchmal kriegt man so ein paar zusaetzliche huebsche Tourfotos. Nur wenn dabei etwas schiefgeht, ergibt sich daraus ein zusaetzlicher Stressfaktor auf Touren.

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    >>> Momentan ist es nicht so, wie es sonst immer so ist, sondern es ist so, wie es sonst nicht immer so ist <<<

  • Schönen Sonntag

    Sehr vielschichtig, aber immer noch eine Frage der Perspektive 😉.

    Da ich persönlich eher eine contra Meinung zu der jetzigen E-Mobilität habe, versuche ich breitgefächerte Informationen zu bekommen.

    Das ist jedoch nicht so einfach, da es offenbar ein sehr emotionales Thema ist und manchmal ideologische Gesichtspunkte dahinter stehen.

    Aus dem Kreise meiner Kollegen ist mir bekannt, dass alle ihre E-Autos für einen Zeitraum von 2-3 Jahren geleast haben. Hierbei geht es größtenteils um den Akku und ein Risikoausschluß bei einem Defekt. Zwar läuft die Garantie länger, aber wer weiß schon auf was für Ideen die Hersteller kommen.

    Auch auf eine gewisse Art nachvollziehbar.

    Aber jetzt wieder zu der Frage der Perspektive, kann das nachhaltig sein sich alle 2-3 Jahre ein neues Auto zu holen und wo bleibt da die Frage der Klimabilanz.

    Und muss es immer ein SUV oder PS starkes Fahrzeug sein.

    Das ist in sich doch ab und zu ein Widerspruch.

    Und dann noch was aus der Lebensweisheit:

    Traue nie einer Statistik oder Studie, die du nicht selbst gefälscht hast (da steckt doch etwas Ironie drin).

    Gruß der Chris 😉

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben unsere Fahrzeuge auf 4 Jahre geleast (statt vorher bei Verbrennern auf 3 Jahre (Kauf/Leasing, da Firmenwagen)).

    Hat aber hauptsächlich einen finanziellen Grund, da 4 Jahre günstiger sind als 3 Jahre.

    Grundsätzlich verständlich, für eine neue Technologie, die sich so stark entwickelt, dass man nicht sagen kann, wie weit man in einem Jahr ist.

    Akkus werden größer (oder kleiner und effizienter), der CW-Wert verbessert sich, die Motoren werden noch effizienter. Als bestes Beispiel ist hier eigentlich das Model S zu sehen. Anfangs noch recht viele Probleme mit Motor und Akku, mittlerweile kaum noch ein Problem (Ausnahmen gibt es immer, auch Motorschäden nach 5000km bei Verbrennern oder auch weniger, wenn es zwei Räder hat und aus dem Hause KTM kommt)

  • Offroad Chris

    Gegen Emotionalität hilft es nüchterne Studien zu betrachten, die alle ihre Quellen offenlegen und somit die Zahlen nachvollziehbar sind. Glaubt man einen Punkt nicht, sucht man sich die Primärquellen raus. Wenn eine Quelle häufiger zitiert wurde, ist das schon mal ein guter Hinweis darauf, dass es von vielen als belastbar angesehen wird. Wenn man dann immernoch an den Zahlen zweifelt, liegt das Problem aber anscheinend ganz woanders.

    Warum sollte man sich alle 2-3 Jahre ein neues Auto holen? Vollkommen unabhängig davon, ob Elektro oder Verbrenner. Ist aber absehbar, dass sich in dieser Zeit ein neues umwelttechnisch amortisieren würde (in meiner obigen Rechnung bei über 100.000 km/Jahr), wäre es selbstverständlich nachhaltiger, ein neues zu nutzen. Das ist dann keine Frage der Perspektive, sondern der Mathematik. :0plan

    Das SUV hatte ich oben nur gewählt, um dem Verbrenner einen größeren Vorsprung zu geben (nicht dass mir irgendeine Schönrechnerei vorgeworfen wird).

    Zur Vertrauenswürdigkeit: Universitäten traue ICH idR. jedenfalls mehr, als dem Stammtisch. Allein aufgrund der großen Community sind Kontrollen entsprechend gründlich. Natürlich gibt es noch mehrere Studien, die sich mit dem Thema befassen, die aber zu ähnlichen Ergebnissen kommen (Tendenzen gibt es in beide Richtungen). Es braucht halt etwas Zeit die zu überfliegen, den Aufwand sollte man aber treiben, wenn man sich eine fundierte Meinung bilden will. Wenn man sich dem komplett sperrt ist jegliche Diskussion halt müßig und wir landen schnell bei einem anderen berühmten Ausspruch: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf"

  • Es ist auch hilfreich zu schauen, wo das denn veröffentlicht wurde. Populärwissenschaftlicher Murks oder peer reviewed Journal?

    Nur mal so: Ich arbeite in der Entwicklung von Verbrennungsmotoren. Finde Verbrenner also nicht pauschal blöd und man könnte mir unterstellen, dass ich da eine Bias habe (ich würde widersprechen, aber die Annahme ist erst einmal naheliegend). Elektroautos sind aber ne gute Idee. Ich warte nur darauf, dass die Randbedingungen für mich persönlich passen. Müsste vermutlich nur woanders wohnen, damit es passen würde. Ich entwickle derweil Verbrennungsmotoren für den nicht-PKW Bereich.

    Es spricht übrigens auch nichts dagegen, sich alle paar Jahre ein neues Auto zu holen. Vorausgesetzt, man verkauft das "alte" dann und verschrottet es nicht. Es ist vollkommen egal, wer das Auto bis zu seinem Lebensende fährt. Das interessiert weder das Auto noch die Umwelt. Die wenigsten Leute, die sich einen Neuwagen kaufen, fahren den dann 200-300tkm. Nach aktuellem Stand wird sich meine Autobenutzung im Bereich zwischen 15 und 100tkm im Leben des Autos abspielen. Vielleicht auch mal bis 150tkm rauf. Neuwagen brauche ich nicht, eigentlich will ich nicht in den Bereich der größeren Wartungspositionen reinkommen und auch halbwegs aktuell bei den ganzen "Spielereien" sein. Aktuelles Auto ist ca. 4 Jahre alt, 60tkm - das tut's jetzt für mich noch 2-3 Jahre. Dann gibt's hoffentlich ne gute Chance, dass es elektrisch wird (irgendwann müssen die ja mal vorankommen, auch in Aachen...). Worauf ich mich am meisten freue ist autonomes Fahren. Nicht für den Weg zur Arbeit, der ist kurz genug. Aber die Autobahn-Passagen wären schon nett. Nickerchen, bisschen arbeiten, entspannt ankommen - auch auf Strecken, die die Bahn nicht anbietet oder wenn es mal spontan sein muss und die Bahn den Preis um nen Faktor 3-5 erhöht. Vielleicht ja im übernächsten Auto.

  • Aber die Autobahn-Passagen wären schon nett. Nickerchen, bisschen arbeiten, entspannt ankommen - auch auf Strecken, die die Bahn nicht anbietet oder wenn es mal spontan sein muss und die Bahn den Preis um nen Faktor 3-5 erhöht. Vielleicht ja im übernächsten Auto.

    Da gebe ich dir vollumfänglich recht, aber ich vermute dass wir das binnen unserer Lebensspanne nicht mehr erleben werden. In der Zwischenzeit werden noch dermaßen viele "alte" Autos mit Autofahrern und Kräder mit Kradfahrern (mwd) unterwegs sein, so dass dieses Ansinnen kaum zu realisieren ist. Was auch gar nicht schlimm ist, aber träumen wird man noch dürfen.

    Das Problem ist, dass Traum und Realität nicht passen. Ich will als Motorradfahrer maximale Kontrolle behalten, was sich nicht mit autonom fahrendem Individualverkehr vereinbaren lässt. Einerseits autonom fahrende Pkw mit schlafenden "Fahrerinnen" und andererseits menschliche Piloten auf Hayabusas mit maximaler Kontrolle durch sich selbst, das kann vermutlich nicht funktionieren. Selbst wenn alles vernetzt wäre, was ebenfalls eine Vision ist, die in den nächsten (sagen wir) 30 Jahren sicherlich kaum geschaffen werden kann.

    Aber nett wäre das schon, was johannes schrieb. Zumindest der Teil mit dem Auto auf der Autobahn.

  • Das Nickerchen kann man doch heute schon haben, indem man fliegt, mit dem Bus oder der Bahn unterwegs ist.

    Der erste Autofahrer hat auch bereits dank Autopiloten ein Nickerchen während der Fahrt gemacht, bislang ist das aber noch verboten.
    https://www.zdf.de/nachrichten/pa…olizei-100.html

    Ich persönlich möchte kein autonom fahrendes Auto haben, wo bleibt da noch der Reiz?

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die grossen Automobilhersteller fürs autonome Fahren entsprechend Level 5 (ohne Mensch) noch Entwiclkungszeiträume von mehreren Jahrzehnten veranschlagen. Denn so doll die Technik heute schon ist, im Vergleich zum Menschen ist die Sensoik einfach absolut jämmerlich, die Datenverarbeitung auch, diese Technik kann nicht mal zuverlössig zwischen einem echten und einem Auto auf einem Spiegelbild oder einer Werbeanzeige unterscheiden. Da ist der Mensch, sofern er nicht besoffen, rattig oder halb blind ist, der Technik noch lange überlegen.

    Was das autonome Fahren deutlich vereinfachen würde wäre eine Technik, mit der sich alles, was im Verkehrsraum unterwegs ist, eben den anderen Verkehrsteilnehmern zeigt. So eine Art elektronische Pestklapper, halt nur für Verkehrsteilnehmer. Allerdings müsst man das dann auch als Fussgänger in der Tasche haben, der Ball, mit dem die Kinder spielen ebenfalls. Dann wäre wenigstens klar, wer grade wo wie schnel unterwegs ist und die autonomen Fahrzeuge könnten sich danach richten und untereinander abstimmen.

    Ebenso müsste man halt auch sowas wie einen Fahrdraht zur exakten Spurführung instalieren, da gehts ja auch um Zentimeter.

    Autonomes Fahren im Taxibetrieb würde auch nicht das bringen, was immer propagiert wird. Die Reduktion der Fahrzeuge insgesamt wird nicht so hoch ausfallen wie angegeben, denn die Anzahl richtet sich nach dem Bedarf zu Spitzenzeiten und nicht über den Tagesschnitt. Und dann kommt noch hinzu, dass eben auch eben viele Kilometer Leerfahrten dazukommen, von einem Einsatz zum nächsten, zum Laden über Nacht zum Servicezentrum, ebenso wird man alle Fahrzeuge, die nicht für die aktuelle Bedarfssicherung notwendig sind auch ins Servicezentrum fahren, um die nicht sinnlos auf der Strasse rumstehn zu haben.

    Ich persönlich würde die Kohle, die ins autonome Fahren investiert wird lieber in den ÖPNV investiert sehen, da bringt es schneller einen grösseren Nutzen.

    Und Lieferfahrzuge autonom laufen zu lassen? Ich weiss nicht. Für LKW auf Autobahnen mag das funktionieren, aber nicht in der Zustellung. Wie soll das Paket aus dem Sprinter zum Kunden? Gut, man könnte sowas wie eine Packstation auf Räder stellen, allerdings ist der Personalaufwand zum Befüllen der Fächer auch nicht ohne, zudem müsste das Paketauto ja den Empfänger rausklingeln, sodass der zum auto geht und sein Paket da rausholt. Das werden die Kunden nicht akzeptieren. Dann wären Packstationen alle 1000 Meter in bewohnten Gebieten die bessere Lösung. Die ist nämlich immer da, wenn ich Zeit hab dahin zu gehen.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts