Höchstgeschwindigkeit Tracer 700

Wusste garnicht dass du mittlerweile eine Tracer hast.

Dass die MT07 schneller ist kann sogar sein weil weniger Verkleidung im Wind steht und sie leichter ist.

Irgendwie muss ich schon ein wenig schmunzeln. Der Luftwiderstand steigt zum einen quadratisch mit der Geschwindigkeit, zum anderen gibt es einen Luftwiderstandsbeiwert, landläufig auch als cw-Wert bezeichnet. Dann geht noch die Stirnfläche von Fahrer und Fahrzeug ein. Aber auch die Luftdichte spielt eine Rolle. Und zuletzt, das sollte man nie vergessen, haben die Reifen einen Schlupf, der natürlich die erreichbare Geschwindigkeit verrringert. Da niemand weiß, unter welchen Bedingungen Yamaha die Maximalgeschwindigkeit ermittelt hat, kann man trefflich überlegen, wie man diese erreicht und überlegen, was für eine Montagsmaschine man haben kann, wenn das nicht klappt.

Wenn die Stirnfläche (Fahrer + Mopped) bei aufrecht sitzendem Fahrer um 10% gegenüber einem liegenden Fahrer zunimmt, wird die Maximalgeschwindigkeit um 5% abnehmen, bei 200 km/h also um 10 km/h. Ein wenig Blick in Physik-Formelsammlungen könnte für Durchblick sorgen.

Ich würde folgendes machen:

- Test mit eingefahrenen, aber neuen Reifen bei eher höherem Luftdruck (Reduktion des Rollwiderstands)

- Test bei einer hohen Lufttemperatur und gleichzeitig niedrigem barometrischen Luftdruck (dann ist die Luftdichte geringer)

- Test mit eng anliegender und auf keinen Fall flatternder Kleidung

- Test unter Runterducken hinter die Scheibe (beim Mofa hat das Runterducken früher auch für Geschwindigkeitsrausch gesorgt)

Eine R1200GS (LC) mit 125 PS und 125 Nm Drehmoment kommt aufrecht sitzend zwar irgendwann auf 215 km/h, da ist aber auch deutlich mehr Leistung als bei der Tracer vorhanden (dafür aber auch ein cw-Wert einer Garage). Und die Kraft muss schießlich gegen den Luftwiderstand aufgebracht werden.

Wer unbedingt bei einem 75 PS-Motorrad die in den Papieren stehende Endgeschwindigkeit jederzeit erreichen will, fährt meiner Meinung nach das falsche Motorrad. Wahrscheinlich bin ich aber zu alt für solche Diskussionen, man möge mir das nachsehen.

Gruß

Klaus

Was spricht dagegen, es dennoch testen zu wollen? Ich habe die Vmax 1.0 gebraucht gekauft und sie sogleich am nächsten Tag einer Kontrolle unterworfen, was sie denn so kann. Sie kann beinahe alles, soviel sei verraten. Wenn du bei angezeigten 220 am Gasgriff drehst und es wird sofort schneller, weiß man es eben.

So ähnlich stelle ich es mir bei meiner XSR vor, ich will es halt wissen, was kommt. Ob da nun eine zwei oder eine eins vorne steht, ist mir egal, einfach mal ausprobieren. Und das ist vermutlich genau das, was der TE bezwecken will. Ich übrigens auch, aber ich warte noch auf etwas wärmeres Wetter für diese Aktion.

Achim

Es spricht überhaupt nichts gegen das Ausprobieren, aber in der Thread-Eröffnung steht:

>laut den Fahrzeugdaten soll die Tracer 700 eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreichen.

>Meine tut das nicht annähernd.

>...

>Laut Navi erreichte mein Krad gestern 185 km/h, es war sogar leichtes Gefälle im Spiel.

>Auf ebener Bahn fiel die Geschwindigkeit auf 179 km/h ab. Letzte Woche auf einem anderen

>AB-Abschnitt das gleiche Ergebnis. Die Höchstdrehzahl des Motors betrug dabei ca. 8200/min

>...

>Es scheint an meiner Tracer etwas nicht zu stimmen, am Dienstag geht sie in die Werkstatt.

Bevor man so etwas schreibt bzw. schlussfolgert, sollte man sich der Physik-Basics bewusst sein und das, was ich für den Test empfohlen habe, mal ausprobieren. Wenn der Luftdruck beim Test 1050 mbar beträgt, beim Test von Yamaha dieser aber nur 950 mbar betragen hätte, wäre die Dichte der Luft beim jetzigen Test 10% höher. Die Kraft des Moppeds ist gleich, die Dichteerhöhung verringert die Max-Geschwindigkeit dann auch um ca. 5% analog zur Erhöhung der Stirnfläche. Beide Faktoren zusammengenommen machen am Ende 20 km/h Abfall aus (siehe weiter unten).

Natürlich ist man neugierig, aber deswegen zu folgern, dass etwas nicht stimmt (kann natürlich sein), ist für mich zunächst einmal falsch. Und Vergleiche mit anderen Fahrern und Moppeds hinken, weil genau diese erforderlichen Parameter nicht bekannt sind. Das ist so wie mit dem Spritverbrauch, der eine braucht 3,7 l/100km, der andere 5. Beide sind gleich schnell unterwegs. Der eine fährt niedertourig, der andere liebt den Sound und fährt immer hochtourig. Solche Vergleiche führen nicht zum Ziel. Das hatte ich selbst mal in einer Gruppe. Ich fuhr vorne weg, ein Fahrer mit dem bauglichen Motorrad hatte am Ende (ohne viel Überholmanöver) 1 l mehr gebraucht.

Da sollte man einfach ein wenig anders rangehen.

Aus Wikipedia die Formel für die Widerstandskraft, die das Mopped überwinden muss. Die Kraft des Moppeds setzt bauartbedingt die Grenze, sollte damit immer als konstant angenommen werden:

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Bei einer Zunahme der Luftdichte und Stirnfläche um 10% ergibt sich der Faktor 1,21, damit fällt die maximal erreichbare Geschwindigkeit um 10% (Wurzelfunktion). Die Luftdichte hängt natürlich noch von der Temperatur ab. Bei 33 °C hat man gegenüber 0 °C erneut eine Absenknung der Luftdichte um 10%. Alles zusammengenommen ergibt dann sogar einen möglichen Abfall um 13%.

Gruß

Klaus

Genau. Die Motorcharakteristik ist klasse. Vertage deinen 3. Höchstgeschwindigkeitsversuch auf warme Tage, trage enge Kleidung und duck dich hinter die Scheibe. Dann wird es vermutlich eine Weile dauern, bis die Endgeschwindigkeit erreicht ist. Nur wolltest du das Mopped in die Werkstatt zur Abklärung schicken, das konnte ich nicht nachvollziehen. Der Roller hat vermutlich immer dieselbe Stirnfläche unabhängig davon, ob du drauf sitzt oder nicht.

Die MT-07 meiner Frau kann ich auch mit 3,7 l fahren. Sie fährt sie fast immer mit diesem Schnitt, dann verbraucht die 1200GS "nur" 4,3 l auf 100 km. Aber man kann auch anders fahren .... selbst kurz vor dem Rentenalter wie ich.

Gruß

Klaus

Zitat von Methusalem

. Die angenehme Motorcharakteristik entschädigt für Vieles.

Auf der letzten Tour gab es einige Fahrzeuge zu überholen. Wenn man z.B. mit gut 80 km/h hinter einem LKW herzockelt macht es kaum einen Unterschied ob man im 6. Gang bleibt oder einen oder zwei Gänge runterschaltet. Man kommt auch in höchsten Gang zügig vorbei. Angenehmer Nebeneffekt: Bei Landstraßentempo kann man so den Verbrauch auf 4 Liter oder weniger bringen.

Stimmt, wie oft oder kann man ein Motorrad auf der Autobahn voll ausfahren? Bei mir waren es 2x im letztem Jahr.

Für mich ist auch die Beschleunigung wichtiger. Wobei meine BMW die Höchstgeschwindigkeit von 230 nach Tacho auch schnell erreicht.

Ein geringer Verbrauch ist immer gut, spart Geld und schont die Umwelt.

Eine neu entwickelte Ducati mit 7 bis 8 Liter Verbrauch würde ich mir niemals kaufen, da könnte das Motorrad noch so gut sein.