Ich habe das mit dem Spritmangel an den Tankstellen einfach nicht ernst genommen, nun hat es mich gestern erwischt. Am Nachmittag wollte ich noch eben für die Rückfahrt von Siegen Richtung Köln tanken. An der Tankstelle waren aber nur noch Zettel an den Zapfsäulen: ausverkauft!
Ok, nehme ich halt die nächste, sind ja sicher noch 20km im Tank. Die nächste Tankstelle war gleich ganz zu - kein Sprit mehr. Hm, dann also gaaaanz vorsichtig weiterfahren: bergab Motor aus, nicht bremsen, viel rollen.... Die nächste Tankstelle war immerhin weithin sichtbar offen, es war schon dunkel und Licht war an - sah schon mal gut aus. Aber leider nur noch Diesel verfügbar. Mist, wird knapp. 4 km weiter blieb die Karre dann stehen, mitten in der Pampa.
Also zu Fuß, laut Handy sind es nur 4km bis zur nächsten Tankstelle. Und 4 zurück, also 1.5h Fußmarsch mit Moppedstiefeln. Gibt schlimmeres, denn man los. Aber ich hatte die Rechnung ohne die freundlichen Mitmenschen gemacht, denn schon nach wenigen hundert Metern spricht mich ein Mann aus dem Vorgarten eines Hauses an, warum ich denn im vollen Mopped-Outfit spazieren gehe: Karre kaputt? Noch während ich ihm mein Pech schildere, geht er in seine Garage, und holt einen Kanister mit Sprit raus: Benzin für den Rasenmäher, uralt, er mähe schon lange elektrisch, aber vielleicht tut's der ja noch. Dann bietet er auch noch an, mich eben zum Mopped zur fahren, was ich trotz der kurzen Entfernung gerne angenommen habe, weil ich sonst den leeren Kanister schlecht hätte transportieren können. Also ab zur XSR, Sprit rein, ein paar Sekunden orgeln ... und orgeln ... ah - läuft einwandfrei! Als ich den Sprit bezahlen wollte, meint er nur: Doch nicht für das olle Zeug - bin froh, dass ich es los bin.
Es gibt sie also noch, diese netten Menschen, die nicht nur keinen grundsätzlichen Hass auf Moppedfahrer haben sondern auch noch ungefragt und gerne helfen.
Danke noch mal!