Führerschein - Gesundheits- und Fahreignungsüberprüfung in regelmäßigen Abständen?

Malte

Zitat von Wicked

So gesehen gehören die Jungen viel öfter überprüft und nachgeschult.

Gerne und sofort.

Ich mache mir aber Sorgen, ob eine kostengünstige Überprüfung der psychischen Eignung möglich ist.

Ich bin auch für einen Internetführerschein.

Ich bin auch dafür, dass ganz klar was am Bildungssystem gemacht werden muss.

Ich hab viel mit jungen Schulabgängern und Auzubildenden zu tun und könnte mir jeden Tag die Kugel geben, mit was für einem Wissensstand die aus der Schule kommen.

Aber Hauptsache es wird auf den Staat geschimpft. "Ich muss sooo viel von meinem Azubigehalt für Steuern abgeben!"

(Ich bete dafür, dass ihr versteht, was an dieser Aussage das Probem ist.)

Kurvensucher

Zitat von Wicked

Der Hauptgrund ist aber nach wie vor, dass ich die angebliche Problematik, die solche Tests erforderlich machen soll, nicht erkennen kann und daher für mich der Aufwand in keinem Verhältnis zum erzielbaren Nutzen steht.

Hast ja recht, mit der Übertreibung, sehe ich genau so.

Aber die zugrunde liegende Problematik ist, zumindest hier im Landkreis, alles andere als "angeblich, sondern vollkommen real. So real immerhin, dass es meine Familie und mich gerade (wieder mal) erwischt hat. Wir mussten auch heute ins Grüne ausweichen, nachdem uns ein völlig überforderter Greis in einer engen, unübersichtlichen Kurve auf unserer Fahrbahn entgegenkam. Zum Glück fuhren rund 10 Autos hinter ihm her - kein Wunder, der Opa war nach Aussagen der anderen Fahrer mit ungefähr 30km/h unterwegs und hat alle aufgehalten. Überholen ging wohl auch nicht - der fuhr mitten auf der Straße.

Immerhin hat er unser Ausweichmanöver noch mitgekriegt und sogar angehalten, um zu schauen, ob uns was passiert ist. Ich habe trotzdem die Polizei gerufen und Anzeige erstattet. Und zwar nicht etwa, weil unser Auto verbogen war, sondern damit sowas auch aktenkundig wird. Nur so erhöhe ich meine Überlebungschance als Moppedfahrer, denn dieser Mann, Anwohner einer der bekanntesten Moppedstrecken in der Gegend (wer's kennt: Strecke an der Dhünntalsperre) bringt da wahrscheinlich fast täglich Leute in Gefahr, wenn er eine Tüte Milch vom Aldi holen will. Mit ein bisschen Glück zeigen den noch andere an, bevor er in der kommenden Saison jemanden umbringt.

Ich weiß, ist natürlich ein Einzelfall, und dennoch bin ich schon wieder auf 180 und kann mich kaum beruhigen, obwohl es wieder einmal gerade eben noch gutgegangen ist. Komisch nur, dass nicht nur ich, sondern meine ganze Familie und alle meine Bekannten sowas hier fast täglich erleben. Sind wohl alles Einzelfälle.

Wicked

Zitat von Malte

Die Beobachtungen sind immer schwer einzuordnen...

Da nehme ich mich auch nicht raus.

Da gibt es einfach unfassbar viele Faktoren.

Region, Alter, Bildungsstand, Einkommen etc.

...

Ein No-Go ist ja irgendwie immer noch, diese Dinge wissenschaftlich zu verbinden.

Neulich gab es aber mal eine Studie, bei der belegt werden konnte, dass weniger gebildete Leute durchschnittlich früher sterben, als besser gebildete.

Es war sogar festgestellt worden, woran das liegt: An der Ernährung und dem Konsum von Alkohol und vor Allem Zigaretten.

...

Alles anzeigen

Das ist keineswegs ein No-Go, wird es doch ständig gemacht - nur leider meist höchst unwissenschaftlich.

Erlebt man gerade bei der Feinstaub/NOX Debatte, da wird aus der Tatsache, dass Menschen, die an viel befahrenen Straßen leben, im Durchschnitt früher sterben, abgeleitet, dass DER Grund dafür die Luftverschmutzung sein muss, ohne zu bedenken, dass wohlhabendere Menschen, mitsamt ihren lebensverlängernden Gewohnheiten, höchst selten an solchen Straßen wohnen.

wortex

Zitat von Kurvensucher

Hast ja recht, mit der Übertreibung, sehe ich genau so.

Aber die zugrunde liegende Problematik ist, zumindest hier im Landkreis, alles andere als "angeblich, sondern vollkommen real. So real immerhin, dass es meine Familie und mich gerade (wieder mal) erwischt hat. Wir mussten auch heute ins Grüne ausweichen, nachdem uns ein völlig überforderter Greis in einer engen, unübersichtlichen Kurve auf unserer Fahrbahn entgegenkam. Zum Glück fuhren rund 10 Autos hinter ihm her - kein Wunder, der Opa war nach Aussagen der anderen Fahrer mit ungefähr 30km/h unterwegs und hat alle aufgehalten. Überholen ging wohl auch nicht - der fuhr mitten auf der Straße.

Immerhin hat er unser Ausweichmanöver noch mitgekriegt und sogar angehalten, um zu schauen, ob uns was passiert ist. Ich habe trotzdem die Polizei gerufen und Anzeige erstattet. Und zwar nicht etwa, weil unser Auto verbogen war, sondern damit sowas auch aktenkundig wird. Nur so erhöhe ich meine Überlebungschance als Moppedfahrer, denn dieser Mann, Anwohner einer der bekanntesten Moppedstrecken in der Gegend (wer's kennt: Strecke an der Dhünntalsperre) bringt da wahrscheinlich fast täglich Leute in Gefahr, wenn er eine Tüte Milch vom Aldi holen will. Mit ein bisschen Glück zeigen den noch andere an, bevor er in der kommenden Saison jemanden umbringt.

Ich weiß, ist natürlich ein Einzelfall, und dennoch bin ich schon wieder auf 180 und kann mich kaum beruhigen, obwohl es wieder einmal gerade eben noch gutgegangen ist. Komisch nur, dass nicht nur ich, sondern meine ganze Familie und alle meine Bekannten sowas hier fast täglich erleben. Sind wohl alles Einzelfälle.

Ich kenne die Strecke und bete, dass mir so jemand nicht entgegen kommt. Das ist ja aber 50! Bestimmt weil die jungen so rasen.

Wicked: also ich würde ja solche Ausdrücke wie "Bübchen" in so einem Thread eher lassen, wo es "jung" gegen "Alt" geht. Was ich bin eigentlich Anfang 30 mit schon über 15 Jahre Führerschein und bis auf kleinere Parkrempler und Unfälle wo ich nur mein Zeug kaputt gemacht dann eigentlich? Ein junger Wilder oder ein alter Sack?

Wicked

Zitat

Zitat von Wicked

So gesehen gehören die Jungen viel öfter überprüft und nachgeschult.

Zitat von Malte

Gerne und sofort.

...

Was will man auch von jemanden erwarten, der extra in eine Polizeikontrolle fährt um kontrolliert zu werden?

Link

Zitat

Ich bin auch für einen Internetführerschein.

Wer nicht besteht, darf nicht mehr ins Internet?

Zitat

Ich bin auch dafür, dass ganz klar was am Bildungssystem gemacht werden muss.

Ich hab viel mit jungen Schulabgängern und Auzubildenden zu tun und könnte mir jeden Tag die Kugel geben, mit was für einem Wissensstand die aus der Schule kommen.

Aber Hauptsache es wird auf den Staat geschimpft. "Ich muss sooo viel von meinem Azubigehalt für Steuern abgeben!"

(Ich bete dafür, dass ihr versteht, was an dieser Aussage das Probem ist.)

Nach meinem Dafürhalten fußt dieses Problem in der Haltung der Leute, die einem Nanny-Staat den Vorzug geben.

Ein Staat in welchem man nicht nur vorzüglich vor sich selber beschützt wird (z.B. mit unsinnigen Prüfungen oder Kleidervorschriften bei Motorradfahren), sondern wo schlechte Noten auch als "wenig hilfreich aber frustrierend" verstanden werden und daher es vermieden wird, sie zu vergeben.

Ergebnis: Mittlerweile scheint das Abitur gerade noch für eine handwerkliche Ausbildung zu genügen - wo doch dessen ursprünglicher Sinn, der Nachweis der Hochschulreife war.

Wer zählt hier noch zu den Anhängern des Paternalismus, bitte Hände heben?

Wicked

Zitat von wortex

... also ich würde ja solche Ausdrücke wie "Bübchen" in so einem Thread eher lassen, wo es "jung" gegen "Alt" geht. ...

Nachdem hier auch schon von "den Alten" die Rede war, ist das dann wohl auch in Ordnung.

Zitat

Was ich bin eigentlich Anfang 30 mit schon über 15 Jahre Führerschein und bis auf kleinere Parkrempler und Unfälle wo ich nur mein Zeug kaputt gemacht dann eigentlich? Ein junger Wilder oder ein alter Sack?

Zumindest ein höheres Risiko als "Opi" - erkennbar an den Versicherungsprämien.

wortex

Na dann darf ich jetzt auf die Jüngeren schimpfen. Alle doof, rasen und haben keine Erziehung

Kurvensucher

Wicked:

Danke für den Link zum Thema Paternalismus! Ist natürlich reiner Zufall, aber wir haben eben just auf dem Rückweg eines Ausflugs nach Essen in den Acker gemusst, wo uns unsere Jüngste (Architekturstudentin) einige spannende Dinge an der Villa Hügel und der Magaretenhöhe (beide unter Krupp gebaut) erläutert hat. Mit diesem kurzen Wikipedia-Exkurs kann ich nun auch einige Informationen besser einsortieren, die ich heute Mittag dort gelesen und gehört habe.

seheMT

Zitat von Thirk

Warum brauchen wir eigentlich immer gleich Zahlen?

Man kann auch ohne Fakten diskutieren. Ist ja auch gerade sehr modern.

Es gibt aber einen Grund, warum die Wissenschaft "erfunden" wurde.

Thirk

Zitat von seheMT

Man kann auch ohne Fakten diskutieren. Ist ja auch gerade sehr modern.

Es gibt aber einen Grund, warum die Wissenschaft "erfunden" wurde.

Ist ja gut. Im Gegensatz zu dir habe ich sie ja im gleichen Beitrag geliefert. Auch ohne Aufforderung.

Wicked

Zitat

Zitat von seheMT

Man kann auch ohne Fakten diskutieren. Ist ja auch gerade sehr modern.

Es gibt aber einen Grund, warum die Wissenschaft "erfunden" wurde.

Zitat von Thirk

Ist ja gut. Im Gegensatz zu dir habe ich sie ja im gleichen Beitrag geliefert. Auch ohne Aufforderung.

Manche Leute sind echt drollig.

( Thirk Du bist ausdrücklich nicht gemeint)

Wicked

Zitat von Kurvensucher

Wicked:

Danke für den Link zum Thema Paternalismus! Ist natürlich reiner Zufall, aber wir haben eben just auf dem Rückweg eines Ausflugs nach Essen in den Acker gemusst, ...

Ehrlich gesagt, finde ich die Häufung solcher Vorfälle bei Dir recht merkwürdig.

Kurvensucher

Bremen ist ja weit weg, aber dennoch bist Du (und natürlich alle anderen auch) herzlich eingeladen, in der kommenden Saison mal an einer unserer gemeinsamen Ausfahrten hier im Bergischen Land teilzunehmen, die oft hier bei mir zu Hause mit einem gemeinsam Kaffee beginnen.

Da hast Du dann die Gelegenheit, mal meine Frau oder eins meiner Kinder zu danach zu fragen, wo wir wohl vorher waren, als wir im Winter auf dem Rückweg ein Stückchen in den Acker mussten. Meine Frau kann übrigens auch ganz eindrucksvoll davon erzählen, wie sie mal von meinem schon ziemlich dementen, aber bezüglich Führerschein vollkommen uneinsichtigen Vater im Auto abgeholt wurde.

Vielleicht ist ja Lara da, die ist im letzten Jahr auf (einem im übrigen völlig unfrisierten Mofa) von einer Oma vom Bock geholt worden, als diese keine 5m vor ihr einfach ohne zu gucken aus ihrer Hauseinfahrt auf die Straße fuhr: Schlüsselbeinbruch, Mofa Totalschaden.

Simon, auch ein häufiger Gast, zeigt Dir sicher auch Bilder auf seinem Handy von seiner XJ6, die er auf der gleichen Straße an einem Meriva verbogen hat, als ihm ein alter Mann die Vorfahrt nahm.

Und vielleicht ist ja auch einer der Kollegen dabei, die im vorletzten Jahr bei einer Ausfahrt beoachten durften, wie ich als Guide von einer Oma abgeräumt wurde und sie mir anschließend aus dem Acker helfen durften. Auch hier war es eine Rechtskurve, diesmal aber sehr gut einsehbar. Und es ist auch damals nichts passiert, außer vielleicht einem gehörigen Schreck, einer verdreckten Karre und 5 Paar lehmiger Stiefel.

Vielleicht fahren wir dann ja auch einfach mal zusammen bei dem alten Herrn vorbei, der uns gestern ins Off geschickt hat. Mal schauen, ob er noch seine alte A-Klasse mit den vielen Kampfspuren und seinen Führerschein hat. Macht sicher ordentlich Eindruck, so eine Horde Moppedfahrer auf dem Hof zu haben - auch und gerade für seine Nachbarn.

Kommt einfach vorbei, es wird sicher wieder lustig. Aber seid bitte vorsichtig - die Gegend ist gefährlich!

Letzteres ist übrigens sogar statistisch signifkant: GL gehört zu den Landkreisen mit der höchsten Dichte an Unfällen mit Personenschäden in Deutschland.

ndrs!

Zitat von Kurvensucher

GL gehört zu den Landkreisen mit der höchsten Dichte an Unfällen mit Personenschäden in Deutschland.

Macht sich jemand die Mühe das mal mit der Gesamtdeutschen Alterstruktur zu vergleichen?

Bevölkerung nach Alter in Bergisch Gladbach

Michel

das sagt mir dass die 30-50 jährigen auswandern, aus Angst vor einem Unfall, weil die Ü65 immer mehr werden.

Michel

Kurvensucher

Zitat von ndrs!

Macht sich jemand die Mühe das mal mit der Gesamtdeutschen Alterstruktur zu vergleichen?

Bevölkerung nach Alter in Bergisch Gladbach

Tja, die Daten der Stadt Bergisch Gladbach dürften alles andere als repräsentativ für den Landkreis sein, in dem diese zahlreichen Unfälle passieren. Hier auf dem Land im Rheinisch-Bergischen Kreis wohnen nämlich nicht mehr viele junge Leute, die sind vielfach Richtung Stadt (also Bergisch-Gladbach, Köln oder Leverkusen) gezogen. Das zeigen auch die abnehmenden Schülerzahlen, mittlerweile sind fast die Hälfte der Schulen einfach durch einen Schulbus ersetzt worden. Die verbliebenen Rentner, alte Kleinbauern und Handwerke sind im Mittel wesentlich älter als die Stadtbewohner und haben zudem oft auch erst sehr spät im Leben den Führerschein gemacht und deshalb insgesamt wenig Fahrpraxis im Leben sammeln konnten.

Wie mir ein guter Freund und Moppedkollege, von Beruf Fahrlehrer, erzählte, hat das auch ganz einfach damit zu tun, dass sukzessive die kleinen Einkaufläden in den Dörfern dicht gemacht wurden und in der Folge ein Teil der älteren Landbevölkerung selbst unverzichtbare Lebensmittel nun nicht mehr fußläufig einkaufen konnte. Da wurde ein Führerschein für's Autos irgendwann überlebenswichtig, auch wenn hier in jeder dritten Garage oder Scheune noch irgendwelche Trecker sich die Reifen platt stehen.

Yuri Keller

Zitat von Thirk

Statistisch betrachtet sind Verkehrsteilnehmer über 65 Jahre unterproportional an Unfällen mit Personenschäden beteiligt: Ihr Anteil liegt bei 9,2%, obwohl sie 19% der Bevölkerung stellen.

Können wir das bitte noch z.B. mit den typischerweise gefahrenen Kilometern pro Jahr skalieren? Zumindest der typische Mammutanteil als Pendler bzw. direkt beruflich unterwegs fällt ja in dem Alter häufig weg.

Zitat von FrankMucTR07

Die Logik versteh ich nicht. Es ist verboten mit 2 Promille Auto/Bike zu fahren. [...] Insofern nehme ich deinen Einwurf als rhetorisch und nicht ganz ernst gemeint

Lüge. Hast es doch einigermaßen hinbekommen.

Aber mal im Ernst: Das Alkoholverbot ist doch auch eine im Grunde unnötige Ausdetaillierung von StVO §1 - Gefährdung anderer ist zu vermeiden. Nur weil z.B. bei 130 km/h Lippenstift aufzutragen nicht nochmal explizit verboten ist, ist es trotzdem nicht unbedingt akzeptables Verhalten. Wenn sich derartiges Verhalten häuft bzw. gehäuft zu Problemen (lies: (Beinahe)Unfällen) führt, muss eben ein neuer Paragraf her. Siehe Handyverbot.

Analog hier: Es besteht die These, dass das ein aufkommendes Problemthema ist und es ggf. explizit reglementiert werden sollte. Das Argument "die Regel existiert aktuell nicht" ist also nicht hilfreich, weil das ja bereits in der Problemstellung steht und insbesondere keine Aussage über die Zukunft trifft.

Oder anders formuliert: "Das haben wir schon immer so gemacht!"

Anmerkung: Ich stelle mich damit explizit nicht auf eine Seite der Diskussion. Nicht zuletzt weil mir der Hick-Hack zu anstrengend ist.

Ich sehe es aber im Grunde so, wie schon von einigen hier (wenn auch mit imho falscher Terminologie) angemerkt: Das Thema hat sich eigentlich im absehbarer Zeit überlebt. Das automatisierte Fahren ist im Kommen.

Kurvensucher

Cedric ist, glaube ich, mit seiner Vermutung, dass es durchaus auch mit der altersabhängig abnehmenden Jahresfahrleistung zusammenhängen könnte, auf einer interessanten Fährte. Ich habe gerade heute eine erste Zusammenfassung eines Forschungsberichts gesehen, der genau das bestätigt. Demnach sind vor allem diejenigen Alten, die im Alter vergleichseise aktiv ist und noch viel herumkommen, auch überproportional an Unfällen beteiligt.

Das klingt für mich allerdings erst einmal ziemlich banal, auch der Rest dieses Abstracts wirkt bezüglich unserer Fragestellung eher unergiebig. Außerdem legt diese Untersuchung die Grenze schon auf 55 Jahre, ein Alter, bei dem ich so aus der Hüfte geschossen noch lange keine signifikante Veränderung erwarten würde, eher schon bei 70 oder 75. Vielleicht komme ich ja später mal an die ganze Untersuchung samt Daten, dann schauen wir uns das mal genauer an.

Wicked

Zitat von Kurvensucher

... Meine Frau kann übrigens auch ganz eindrucksvoll davon erzählen, wie sie mal von meinem schon ziemlich dementen, aber bezüglich Führerschein vollkommen uneinsichtigen Vater im Auto abgeholt wurde.

Vielleicht ist ja Lara da, die ist im letzten Jahr auf (einem im übrigen völlig unfrisierten Mofa) von einer Oma vom Bock geholt worden, ...

Simon, auch ein häufiger Gast, zeigt Dir sicher auch Bilder auf seinem Handy von seiner XJ6, die er auf der gleichen Straße an einem Meriva verbogen hat, als ihm ein alter Mann die Vorfahrt nahm.

Und vielleicht ist ja auch einer der Kollegen dabei, die im vorletzten Jahr bei einer Ausfahrt beoachten durften, wie ich als Guide von einer Oma abgeräumt wurde ...

Vielleicht fahren wir dann ja auch einfach mal zusammen bei dem alten Herrn vorbei, der uns gestern ins Off geschickt hat. ...

Als ich von "Häufung" sprach, wusste ich nicht, dass hier sogar ein neuer Superlativ nötig sein würde.

Ich zähle hier gleich mal 5 Vorfälle mit alten Leuten.

Sag mal, die Jungen bauen bei Euch wohl keine Unfälle?

Kurvensucher

Zitat von Wicked

Als ich von "Häufung" sprach, wusste ich nicht, dass hier sogar ein neuer Superlativ nötig sein würde.

Ich zähle hier gleich mal 5 Vorfälle mit alten Leuten.

Sag mal, die Jungen bauen bei Euch wohl keine Unfälle?

Ja, Wicked, Deine Vermutung ist korrekt, leider.

Ausnahmslos alle unverschuldeten und schweren Unfälle sowie die wirklich gefährlichen Beinaheunfälle von mir und meinen Freunden in den letzten Jahren hatten ausschließlich sehr alte Leute als Unfallgegner. Das ist natürlich bei einer derartig kleinen Grundgesamtheit statistisch gesehen trotzdem nur knapp neben reinem Zufall, es könnte aber auch auf ein durchaus ernstzunehmendes Problem hinweisen.

Wenn ich dann noch mal daran erinnern darf, was ich hier über die Uneinsichtigkeit in meiner eigenen Familie geschrieben habe, wird vielleicht verständlicher, warum mich dieses Thema so umtreibt.

Ich muss allerdings zugeben, dass ein weiterer, sehr schwerer Unfall diese üble Statistik zumindest in Bezug auf das Alter der Verursacher ein bisschen aufbessern könnte. Ich habe ihn bisher nicht erwähnt habe, weil ich über das Alter des Unfallgegners (noch) nichts weiß.

Dabei ist ein ehemaliger Klassenkamerad meines Zweitjüngsten vor 3 Jahren auf seiner WR125 von einem Linksabbieger übersehen worden und sitzt seitdem mit einer Querschnittslähmung im Rollstuhl. Seinem jüngeren Bruder, zur Zeit noch Mofafahrer, haben die Eltern daraufhin verboten, den 125er Schein zu machen. Höchstrafe, wenn man auf dem Dorf wohnt und die Kumpels 10 oder 20 Kilometer entfernt im Nachbardorf, aber nachvollziehbar. Ich frage mich, wie ich reagiert hätte.