Mordstouren auf dem Bike

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Wenn jemand von Euch vor hat in Kroatien Moped zu fahren , würde ich empfehlen die Motorräder auf einen Hänger runter zu bringen .

    Ich glaube es war 2015 als wir da unten waren . Auf Istrien gibt ( hoffe das es so noch ist ) es einen bewachten Wohnwagenplatz .

    Depo Ranch Funtana einfach nach googeln

    Da hatte der Tag 2 Euro ( oder so ) gekostet . Der Platz ist abgezäunt und wurde Nachts von Hunden bewacht . Hatte alles super geklappt . Würde mir nicht mehr den Stress machen auf eigene Achse da runter zu fahren .

    Klopi

  • Oder halt Autozug bis Villach von Düsseldorf oder Hamburg aus wenn man kein passendes Zugfahrzeug fürn Hänger hat.

    Wobei 2 € pro Tag für Parkplatz Zugfahrzeug und Hänger echt nix ist.

    Guter Tipp.

  • Ohje....

    Also bei einer Yamaha würde ich mir keine Gedanken machen, ob das Moped eine lange Strecke auf der Autobahn schafft, bei den Wassergekühlten schon garnicht. Es ist eben die Frau oder der Mann auf dem Moped, die setzen das Limit.

    Zum Schluss kommts drauf an, was man im Urlaub machen will. Hab ich vor, einen "Der Weg ist das Ziel"-Urlaub zu machen, dann bietet es sich an, über mehrere Tage ins Wunschgebiet anzureisen. will ich hingegen "Pyrenäen von Ost nach West" dann sehe ich zu, dass ich so schnell wie möglich runter komme.

    Als junger Bengel habe ich auch schon mehrfach mit aus heutiger Sicht untauglichen Mopeds lange Strecken zurückgelegt (SR 500, 2 Personen, Plattensee - Bonn Autobahn, SR 500 Pau- Bonn nur Landstrasse, XT660X Figuers- Bonn Nonstop, oder auch Sevenfifty Bonn bis Lyon in einem Rutsch, den Rest bis Pau dann auf der Landstrasse, Xt660X Mulhacen bis Olot, knapp 1000 km Land- und Schnellstrasse usw.) das geht alles. Da gabs aber Tage, an denen bist garnicht müde geworden und auch Tage, da sind nach 100 km die Augen zugefallen.

    Aber da kann ich niemandem einen Rat geben, das muß jeder für sich selber rausfinden.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Deshalb fahre ich auch gerne alleine, selbst an einem Tag habe ich gute und schlechtere Zeiten und fahre dementsprechend oder mache Pause (oder auch nicht, da kann ein essen schon mal ausfallen). In einer Gruppe finde ich nicht meinen eigenen Rhytmus, irgendwas ist immer und am Ende bin ich genervt. So habe ich an einem Tag auch schon über 1000km gemacht.

    Aber wenn die Gruppe "paßt", umso schöner.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Ich hab ja am 19.3. mein 40-Jährigs Motorrad-Jubiläum (oh Gott, ein Altsackender), da hat man schon Erfahrungen gesammelt.

    Die schlimmsten Erfahrungen hab ich mit grossen Gruppen gemacht. Bis max. zu viert kann man gut reisen, alles darüber wird schon zäh. Wenn man mit unterschiedlichen Mopeds unterwegs ist, hat man ja unterschiedliche Tankintervalle. Es ist echt doof, wenn man nach 250 km tankt, aber dann 40 km später verzweifelt nach ner Zapfsäule sucht, weil der andere eben 40 km mehr Reichweite hat. Mit 10 Mopeds über eine Tankstelle herzufallen dauert auch ewig lange, bis der letzte dann vollgetankt hat. Dann gibts wieder welche, die fahren 500 km am Stück ohne zu pinklen, andere haben eben nur 90 Minuten Reichweite. Je grösser die Gruppe, desto schlimmer wirds. Ab und zu sehe ich in der Eifel Gruppen von 30 bis 50 Mopeds, meist aus den Niederlanden. Dann weiss ich genau, wie die Hölle aussieht.

    Den grössten Spass hatten wir auf einer Vogesen-Tour, SR500, Sevenfifty mit dicken Koffern, CB500 und eine Triumph Trident mit ner bescheidenen 3in1-Anlage, die keine Schräglage zuliess. Die Gruppe kannte sich seit Jahren und wir sind viel und oft miteinander gefahren. Auf der Tour haben wir echt Spass gehabt, da wir unsere Fahrstile über die Jahre aufeinander abgestimmt hatten. Das Thema Tank- und Pinkelpause war geübt, also kein Thema.

    Zu den langen Autobahnetappen: Ich nehm immer eine Tanke vor der, bei der ich tanken müsste. Denn hats da lange Schlagen vor den Säulen, dann nehm ich die nächste, da ists dann oft leer. Ok, ich hab dann am Tag einen Tankstop mehr, aber eben mit weniger nervenden Wartezeiten.

    Gleiches gilt für Tankstellen vor einer Grenze, an denen man nochmal günstiger Volltanken kann. Auf dem Rückweg von Spanien sieht man es immer wieder, letzte Tanke vor der französichen Grenze, lange Schlangen, dazu noch bergauf, alle im Stress und dazu kostet der Sprit auch noch mehr als an der Tanke 50 km vorher. Also diese nehmen, passt schon.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • ...ist timschalom nun gefahren gewesen?

    Guten Tag liebe Gemeinde,

    letztes Jahr bin ich aus finanziellen Gründen nicht gefahren.

    Dieses Jahr steht aber im Juni eine ähnlich Tour an, mit Anfahrt Berlin - Gardasee. Wir werden die Anreise an einem Tag machen.

    Konnte dieses Jahr schon Erfahrungen mit längeren Touren machen und bin der Einschätzung, dass ich das packe.

  • Hallo Tim,

    vieles ist dazu schon geschrieben worden. Jeder kann sich so etwas vornehmen. Üblicherweise lässt die Konzentration und die Leistungsfähigkeit schon nach der halben Distanz (oder früher) erheblich nach. Von dem Dauerrauschen im Helm und den Schädigungen des Gehörs ohne Stöpsel mal ganz abgesehen). Das mag man zwar ignorieren oder man mag glauben, dass das für einen selbst nicht zutrifft, meistens täuscht man sich aber schwer. Glücklicherweise führen leichte Fahrfehler aufgrund von Unaufmerksamkeit nicht gleich zu einem Unfall. Es gibt genügend Fälle von Sekundenschlaf im Auto, auf dem Mopped ist so etwas tödlich. Packen kann man das. Ist es vernünftig? Das sollte jeder mal alleine für sich beantworten.

    Ich bin auch mal morgens um 3 Uhr mit dem Auto losgefahren, um um 9 Uhr im Skigebiet auf die Piste zu gehen. Gepackt habe ich das. War es schlau? Absolut nein. Um 12 Uhr war ich kaputt, glücklicherweise hatte ich keinen Sturz, vermutlich hätte ich da auch falsch reagiert. Die Piste war relativ leer, das hat bestimmt geholfen. Meine Schlussfolgerung damals war, das nie mehr zu wiederholen.

    Ich bin nach 760 km Landstraße auf dem Mopped Ende der 80ziger Jahre bei signifikant weniger Verkehr als heute abends bei Dunkelheit auch mal in der Kurve fast geradeaus gefahren, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich einfach nicht mehr fit bin und dringend eine Pause brauchte, es waren doch nur noch 30 km bis nach Hause. Vollkommen falsche Wahrnehmung. Und bei Gruppenzwang (Ich gebe mir vor den anderen keine Blöße, das packe ich schon) ist das noch schlimmer.

    Also ich wünsche niemandem solche Erfahrungen. Meine gingen gut, beim Arbeitskollegen mit Sekundenschlaf auf dem Mopped ging es in der Kurve geradeaus auf einen Baum - Exitus. Motorradfahren ist riskant, langes Fahren macht die Situation erheblich riskanter. Druck, unbedingt die Distanz zu schaffen, ist nicht schlau.

    Ich hoffe, alles geht gut (das ist glücklicherweise überwiegend der Fall).

    Gruß

    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von KlausB (16. März 2021 um 06:45)

  • Ich bin in den 80ern mal mit nem Kumpel direkt von Brilon aus, nach meiner Spätschicht die 1376km bis nach Istrien, Rabac, durchgefahren, 2x getankt, ganz kurze Pause. Hat 13h gedauert, er durfte nicht fahren, Lappen kurz weg.

    Heute würde ich das nicht mehr schaffen.

    (war allerdings mit nem Opel Rekord2000)

  • Ich bin schon 800 km an einem Tag gefahren, geht alles, aber ich hab dann den nächsten Tag zum ausspannen gebraucht. Die letzten 100 km waren machbar, aber nicht mehr schön. Aber das Motorrad war dafür auch arg unbequem. Dafür Abends die Couch umso bequemer.

  • Problem ist halt, daß die meisten in solchen "Extrem"-Situationen keine Erfahrung haben und es daher Recht schwierig ist, sich dann noch einzuschätzen. Wer mal z.b. 2 Tages Enduro Rennen fuhr, weiß wovon ich rede, da geht man auch mal an seine Grenzen und kennt daher das Gefühl.

    Ich fahre auch gerne mal sehr lange Strecken, aber immer ohne Druck. Ich würde sofort abbrechen, wenn ich merke, ich kann nicht mehr richtig. Den Punkt zu erkennen ist schwierig, mir ist im Auto auch mal der Kumpel beim fahren voll eingepennt, aber auf leerer Autobahn nix passiert, konnte ihn rechtzeitig wecken....

    Paßt gut auf Euch auf!!

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Auch in dem (hier schon zu Recht mehrfach empfohlenen) Buch "Die obere Hälfte des Motorrads" schreibt Bernt Spiegel etwas zum Thema Aufmerksamkeit, Fahrtdauer und Fehlerhäufigkeit. Er empfiehlt einen Fehlerzähler - seinerzeit sogar noch ganz mechanisch zum Drücken. Ich habe mir das schon vor Jahrzehnten zu eigen gemacht und zähle tatsächlich meine kleinen und großen Fehler mit, nur halt im Kopf und ohne Mechanik. Im Ergebnis kann ich sagen, dass ich manchmal schon kurz nach dem Losfahren Fehler mache, die mich ärgern. Dann drehe ich bei einer Lustrunde mit dem Mopped oft einfach um und mache was anderes.

    Früher nach 2 oder 4, heute aber schon nach ein bis zwei Stunden merke ich, zumindest bei spanabhebender Fahrweise, einen signifikanten Anstieg der Fehlerhäufigkeit. Mal treffe ich die Linie nicht präzise, mal bin ich bei Tempobegrenzungen etwas zu schnell, mal bin ich in Kurven im falschen Gang, spaßbefreit langsam oder muss sogar härter reinbremsen, als das normalerweise bei voller Konzentration der Fall ist. Höchststrafe war einmal mein damals noch recht unerfahrener Sohn am Helmfunk: " Papa, was fährst Du da nur plötzlich einen Mist zusammen, soll ich mal vorfahren?"

    Niemand, und das gilt auch für sehr erfahrene Leute, können einen ganzen Tag lang hochkonzentriert fahren, wenn man älter wird schon gar nicht. Aber man hat ja die Wahl: es einfach mal betont ruhig angehen lassen oder halt öfter mal eine ausgiebige Pause machen.

  • Pausen sind das A und O, da stimme ich meinem Vorredner zu.

    Aber: Wenn Pause, dann richtig Pause.
    Heißt: Helm aus, ein paar Mal tief ein- und ausatmen, evtl. ein paar Stretches/Dehnübungen und vor allem - TRINKEN!

    Flüssigkeitsmangel/Dehydrierung geht unfassbar schnell (v.a. im Hochsommer) und dann lässt die Konzentration erst recht nach. Ich seh das sooft bei unseren Gruppentouren, dass die Leute nur rauchen, quatschen aber nix trinken. Ich hab IMMER was zu trinken mit, hab mir extra ne kleine 0,4er-Flasche gekauft, die in meine Beintasche reinpasst.

    Alles unter 300 Kilometer ist Brötchen holen. :toeff

  • Bei langen Touren hilft es, viele aber kurze Pausen zu machen. Bei meiner 800km Tour hat zum Glück das Mopped "nur" 200km Reichweite gehabt, also musste ich alle 2h zum tanken anhalten.

    Ich hab auch schon 560km an einem Tag gefahren, 200km Autobahn und dann 360 km Landstraße. Dazwischen halt jede Stunde mal 5 mins Pause. Raucher müssen eh :D

    Und ja, trinken ist auch wichtig. Ich habe immer eine Trinkblase dabei und man merkt zuwenig trinken immer erst wenn es zu spät ist.

  • Alle Beiträge auf dieser Seite geben sehr vernünftige Ansichten wider.

    In meinem Alter muß man besonders auf das achten was die allgemeine Meinung hier ist.

    1064017_3.png

    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

  • Nö, das muss man schon mal gar nicht. Für mich sind heute 500km die Grenze des vernünftig machbaren auf dem Krad. Ich habe mal 600 geschafft, Freitag hin, Sonntag zurück wieder 600, das war kein Vergnügen und würde ich heute nie wieder so planen. Und das auf der vergleichsweise beqemen CBX, mit der so mancher Iron Butt gefahren wird.

    Ich versuche, möglichst alle 60 bis spätestens 90 Minuten anzuhalten, nicht nur wegen "roochen", es ist nötig für mich. Muss auch nicht lang sein, aber eine Zigarre, etwas zu trinken und schon sind die nächsten 90km gleich viel besser zu fahren.

    Mit der XSR bin ich noch keine längeren Touren gefahren, das mache ich dann im Frühjahr und Sommer, so lange habe ich sie ja noch nicht.

  • Ja, weil man genutzt ausschwitzt. Und wie geschrieben: man merkt es immer wenn es zu spät ist.

  • Als junger Bengel bin ich ja oft den ganzen Tag an der Nordschleife gewesen, zum Fahren, hat Spass gemacht. So gegen 14:00 bis 16:00 gabs dann häufig Stürze, meist Burschens, die 3 oder 4 Runden am Stück in der Sommerhitze hingeballert haben, Konzentratuionsaussetzer aufgrund Dehydration. Wenn man alle zwei Runden was getrunken hat gings. Ok, Renne ist schon anstrengender als Strasse, dann trinkst nicht alle 30 Minuten sondern alle 90....

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts