Schnauze voll!!!

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  • Da gebe ich Johannes recht, die Frage ist doch, warum sollte ein junger Mensch überhaupt einen Beruf in der Pflege anstreben?

    Am Geld kanns nicht liegen, woanders gibts bessere Verdienstmöglichkeiten

    Die Arbeitszeiten sind herausfordernt, wie Johannes schrieb, da lebst du dann am Leben vorbei.

    Die Arbeitsbelastung ist extrem hoch, Überstunden und seltsame Schichtfolgen an der Tagesordnung. Dazu gibt es nur in wenigen Fällen Hilfsmittel, mit denen man Patienten bewegen kann, das ist alles manuelle Arbeit. Wenn ich mir vorstelle, eine 65 kg Pflegekraft muß mich 120 kg-Brocken bewegen.....

    Und nicht zuletzt ist das ein Job, den man nicht bis 67 machen kann, die meisten Pflegenden werden das nicht schaffen, da sind Rücken, Knie und Füsse spätestens Mitte 50 durch (meine Stiefmutter hat als Pflegedienstleitung im Krankenhaus gearbeitet, also Berichte aus erster Hand) und was macht man dann? Mit 55 nochmal ne Umschulung, zu was und wer nimmt einen dann noch mit 56 oder 57 als Berufseinsteiger? Nene, dass heisst dann zum Schluss Hartz4 incl. Abschmelzen aller Vermögenswerte, die man sich im Arbeitsleben zusammengespart hat, viellecht noch kleine Wohnung und vor allem, die eh nicht mehr üppige Rente wird auch noch kleiner.

    Es gibt also wirklich keinen Grund, sich für einen Arbeitsplatz in der Pflege zu interessieren.

    Kinder, macht Abitur, geht studieren, sucht Euch gut bezahlte Jobs, lasst alles links liegen, was keine 50.000 € Jahresbrutto bringt und den Ihr zumindest in der Theorie bis zum Renteneintritt machen könnt, ohne dabei kaputt zu gehen. Seid euch einfach zu schade dafür, Euch kaputt zu arbeiten. Es ist nicht Eure gesellschaftliche Aufgabe, euer Leben mit einem Scheissberuf zu verderben, nur damits für alle anderen billig wird. Bei der Berufswahl muß man Egoist sein, möglichst viel Geld für möglichst wenig bzw. wenig beanspruchende Arbeit, das muß das Ziel sein. Ok, auch das hat Grenzen, Landminen, die gegen Kinder eingesetzt werden, die würde ich dennoch nicht konstruieren.

    Denn erst wenn niemand mehr diese Jobs macht, erst dann werden die attraktiver.

    Im Grunde gilt das für alle Berufe, auf die diese Kriterien zutreffen, also z.B. auch das Bauhandwerk und noch viele Brufe mehr.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Also wäre das gar nicht so teuer für den Staat gewesen, hätte aber eine positive Symbolwirkung für alle Arbeitnehmer gehabt.

    Die Symbolwirkung ist natürlich subjektiv.

    Ich bin der Meinung, dass der Staat mit einer gebündelten großen Summe Geld mehr für die Gemeinschaft erreichen kann,

    als die Individuen mit ihrem Anteil.

    2300€ Brutto -> ca.1580€ Netto -> die 13€ Soli sind davon noch nicht mal 1%

    Aus Sicht des Staates erhöht man damit zwar die für Konsum verfügbare Geldmenge, doch auf individueller Ebene fühlt sich das nicht nach nennenswert mehr an.

    Ich finde außerdem, dass die Einkommensbesteuerung kein guter Ansatzpunkt für soziale Umverteilung ist.

    Bereits heute Zahlen die oberen 25% der Einkommensbezieher 75% des gesamten Einkommensteueraufkommens.

    Daher ist auch der Soli ein besonders schlechter Ansatzpunkt, da dieser als Prozentsatz der Einkommenssteuer ausgeprägt ist,

    sind die Hauptprofiteure die mit hohen Steuersätzen, also die mit hohen Einkommen.

    Dort wo man jetzt gerade keinen Soli mehr bezahlen muss, hat man jetzt nämlich ca 2% mehr Netto. (ca 75€ im Monat)

  • Kinder, macht Abitur, geht studieren, sucht Euch gut bezahlte Jobs, lasst alles links liegen, was keine 50.000 € Jahresbrutto bringt und den Ihr zumindest in der Theorie bis zum Renteneintritt machen könnt, ohne dabei kaputt zu gehen. Seid euch einfach zu schade dafür, Euch kaputt zu arbeiten. Es ist nicht Eure gesellschaftliche Aufgabe, euer Leben mit einem Scheissberuf zu verderben, nur damits für alle anderen billig wird. Bei der Berufswahl muß man Egoist sein, möglichst viel Geld für möglichst wenig bzw. wenig beanspruchende Arbeit, das muß das Ziel sein. Ok, auch das hat Grenzen, Landminen, die gegen Kinder eingesetzt werden, die würde ich dennoch nicht konstruieren.

    Was bin ich froh dass ich das vor zehn Jahren gemacht habe nur ohne Studium. Ich kann mich da echt nicht beschweren.

    Pflege möchten wenige machen und wenn dann ist das Idealismus. Und es kommen welche aus dem Ausland zu uns, denn da wird Pflege noch schlechter bezahlt.

  • Wenn man weiss, dass 90% aller Haushaltsinkommen (da sind Doppelverdiener schon drin) unter 50.000 € Brutto liegen, kann diese 25%/75%-Aufteilung doch nicht verwundern.

    Zumal in den 75% ja nicht nur Steuern auf Erwerbstätigkeit drin sind, sondern auch auf Einkommen aus Vermietung und Kapitalertrag. Diese Einkommensarten haben i.d.R. immer nur die, die eh schon gute inkommen haben oder geerbt haben. Und dann ists einfach nur ein Rechenergebnis und keine Katastrophenmeldung.

    Wenn man das ändern will, dann heben wir doch mal die Bruttogehälter so, das 90% aller Haushalte 75.000 Euro Jahresbrutto haben, und schon ändert sich die Quote. Allerdings wollen genau das die Jammerer aus der 75-Ecke nicht, da ihre eimkommen dann sinken würden.

    Statistiken sind halt eben nicht alles. Seit Jahren gibts ja jedes Jahr die Meldung, dass das alter von verunfallten Motorradfahrern immeranstigt, jedes Jahr um fast ein Jahr. Woran das wohl liegen mag? Fast kein Nachwuchs und verdammt nochmal, wir werden ja auch immer älter. Also ist diese Statistik hinsichtlich ihrer Aussage genau was wert? Nix, also genausoviel wie die25%/75%-Aussage.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Nim mir das bitte nicht übel aber entweder ist deine Meinung eine wilde Ansammlung aus Kraut und Rüben oder dir gehts einfach nur darum sich zu beschweren. Deshalb jetzt nur noch Stichpunkte.

    • Ich habe weiter vorne schon einen Link gepostet, dass es viele Länder gibt, die höhere Abgabequoten als Deutschland haben.
    • Steuern und Sozialabgaben werden den Menschen nicht "weggenommen" sondern werden zum Wohle aller verwendet (siehe Prinzip der Versicherungen).
    • Wenn die "hohen" Abgabequoten die Leistungsbereitschaft hemmen würde, dann würden wir nicht seit Jahren so einen gigantischen technologischen Boom erleben.
    • Die aktuelle Kaufkraft hat nichts damit zutun aus welcher Generation man kommt sondern in welcher Zeit man aktuell lebt.
    • Was für Ausgaben kommen durch die Pandemien den dazu? Musst du etwa mehr Miete zahlen? Es gibt Statistiken die zeigen, dass die durchschnittlichen Ausgaben der Bürger während Corona gesunken sind, was vor allem am reduzierten Konsum und dem Minderbetrieb des KFZs liegt.
    • Ja was den nun? Soll nun geholfen werden oder nicht? Wenn besonders belastete Berufsgruppen unterstützt möchtest musst irgendwelche Formen von Sozialleistungen hochfahren, was natürlich wieder "andere" belastet. Gleichzeitig willst du aber, dass Unterstützungshilfen wie der Soli wegfallen, damit die Bürger weniger belastet werden.

    Irgendwie habe ich den Eindruck du weißt nicht was du eigentlich warum möchtest und wie das umgesetzt werden soll. Ich höre einfach nur die üblichen polemischen Aussagen wie "mehr Geld vom Staat, weniger Belastung der Bürger" und "was wäre gewesen wenn" ohne irgendeine Auseinandersetzung mit Fakten. Deshalb klink ich mich jetzt aus der "Diskussion" aus :)

    :boingser:boingser:boingser

  • ...

    Die "25%/75%-Aussage" zeigt, dass diejenigen die viel verdienen, von denen es erwiesenermaßen weniger gibt,

    trotzdem den mit Abstand größten Anteil der Einkommenssteuer zahlen.

    Wenn man also darüber spricht, soziale Umverteilung über die Einkommenssteuer stattfinden zu lassen,

    dann sollte man sich darüber im Klaren sein, dass da nicht mehr so viel Potential ist.

    Dein Beispiel mit den Motorradfahrern zeigt nur, dass man auch etwas von Statistik verstehen muss um Statistiken zu verstehen.

    In der Welt in der "wir" die Einkommen "mal heben" können, ergibt das Konzept von Einkommen gar keinen Sinn.

    Da müsste man radikal anders denken.

    Die ganze Debatte über faire Bezahlung zeigt letztlich nur, dass Kapitalismus kein faires System ist.

    Und unsere sogenannte soziale Marktwirtschaft versucht nur die gröbsten Wogen zu glätten.

    Der "Kapitalismus" ist aber auch nicht Schuld, er ist viel mehr Ausdruck des individuellen Egoismus der Menschen.

    Aber vielleicht denke ich das nur, weil ich so aufgewachsen bin.

    Auch wenn ich mir einbilde, dass die 6 Jahre DDR so oder so etwas nachwirken... ;)

    Literaturempfehlung:

    https://www.amazon.de/Lessons-21st-Century-Yuval-Harari/dp/1784708283?tag=mt07forum-21 [Anzeige]

    https://www.amazon.de/Debt-First-5-000-Years/dp/1933633867?tag=mt07forum-21 [Anzeige]

  • Wenn man weiss, dass 90% aller Haushaltsinkommen (da sind Doppelverdiener schon drin) unter 50.000 € Brutto liegen, kann diese 25%/75%-Aufteilung doch nicht verwundern.

    Ganz so drastisch ist es nicht. Ich hab leider keine Zahlen des statistischen Bundesamtes gefunden aber Focus sagt, dass 90% aller Deutschen (also nicht Haushalte!) weniger als 70.392€ (5.866€ pro Monat) brutto verdienen. Oder woher "weißt" du das? Ne Quelle würde mich schon interessieren.

    Kinder, macht Abitur, geht studieren, sucht Euch gut bezahlte Jobs, lasst alles links liegen, was keine 50.000 € Jahresbrutto bringt und den Ihr zumindest in der Theorie bis zum Renteneintritt machen könnt, ohne dabei kaputt zu gehen.

    Das ist definitiv ein guter Start. Was ich inzwischen aber für noch wichtiger halte, unabhängig vom jährlichen Bruttoeinkommen, ist sich Gedanken darüber zu machen, wie man die jährliche Inflation ausgleichen möchte (Gehaltserhöhungen, Arbeitgeberwechsel, Nebeneinkünfte, Geldanlagen, ...). Die Inflation ist nämlich das, was auf lange Sicht das eigene Vermögen drastisch verringert wenn man nicht dagegen vorgeht. Kurze Beispielrechnung: Nehmen wir an ich bin 20 und steige ins Berufsleben mit einem jährlichen Bruttogehalt von 50.000€ ein. Nehmen wir ne durchschnittliche Inflation von 1.5% an. Das heißt, die Kaufkraft des Jahreseinkommens verringert sich jedes Jahr um 1.5%. Mit 50, also nach 30 Jahren, verdiene ich immernoch 50.000€ im Jahr. Allerdings ist die Kaufkraft der 50.000€ auf 31.772€ gesunken. Das heißt, mit 50 kann ich mit meinen 50.000€ nur noch so viel kaufen wie mit 31.772€ als ich 20 war. Das heißt, jemand der sich zu Beginn einen Job mit "nur" 40.000€ Jahresbrutto sucht und sich einen Plan macht wie er die Inflation ausgleichen möchte ist am Schluss besser dran, als jemand der mit 50.000€ Jahresbrutto startet und nichts auf die Inflation gibt.

    Deshalb: setzt euch mit euren Finanzen auseinander und denkt über einen Plan für die Zukunft nach. Das kostet zwar Zeit und Mühe aber das ist es definitiv wert. Außerdem würde ich jedem unter 50 Jahren raten sich mal mit ETFs auseinander zu setzen. Das ist momentan meiner Meinung nach die einfachste Methode nicht nur die jährliche Inflation auszugleichen sondern noch eine ganz ansehnliche Rendite über viele Jahre zu erwirtschaften.

    :boingser:boingser:boingser

  • Royber, ich habs irgendwo mal gelesen, ist schon was her. Da ging es jedenfalls um Einkommen aus Erwerbstätigkeit. Da war dann aber alles drin, vom Aufstocker bis zum Top-Manager. Ob das mittlerweile 55.000 € sind, keine Ahnung. Jedenfalls ist es so, dass ein grosser Teil der Arbeitnehmer in unserem schönen Land einfach zuwenig verdient.

    Die 90% unter 70.000 vom Focus glaub ich nicht so ganz, vielleicht wenn man Einnahmen aus Vermietung und Kapitalertrag zum Erwerbseinkommen hinzunimmt.

    HF1983, die Ungleichheit beim Vermögen der Bürger kommt ja auch nicht aus den Erwerbseinkommen, diese Ungleichheit kommt durch die Akkumulation von Vermögen über die Zeit, Zinseszinseffekt. Einnahmen aus Kapitalerträgen und Vermietung und Wertsteigerungen von Besitz, ob Immobilie oder breit gestreutes Kapital, da ballt sich halt was zusammen. Wenn man dann noch sieht, dassbeim Erben grade für die grossen Erbschaften "Sonderregelungen" gelten, dann weiss man, dass die Kaste der Besitzenden genau weiss, was die Politik zu ihrem Statuserhalt zu tun hat......

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Deshalb klink ich mich jetzt aus der "Diskussion" aus :)

    Gute Idee! Ich werde mich nach diesem Posting auch politisch zurückhalten!

    Bedauerlich, dass Du bei Deinem Diskussionsbeitrag persönlich werden musst. Das ist meist der Anfang vom Ende von einer Diskussion. Unsere Volksvertreter machen das ja leider auch immer wieder, egal ob von der AFD, Grünen , CDU, SPD etc.

    Politische Diskussionen sind nicht immer einfach, wichtig ist dabei die Fähigkeit andere Meinungen zu respektieren.

    Motorradthemen sind natürlich viel entspannter und einfacher!

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Gute Idee! Ich werde mich nach diesem Posting auch politisch zurückhalten!

    Bedauerlich, dass Du bei Deinem Diskussionsbeitrag persönlich werden musst. Das ist meist der Anfang vom Ende von einer Diskussion. Unsere Volksvertreter machen das ja leider auch immer wieder, egal ob von der AFD, Grünen , CDU, SPD etc.

    Politische Diskussionen sind nicht immer einfach, wichtig ist dabei die Fähigkeit andere Meinungen zu respektieren.

    Motorradthemen sind natürlich viel entspannter und einfacher!

    Ach man ... ich wollte es ja gut sein lassen aber es wird mich die ganze Zeit nerven wenn ich dazu nicht doch noch was schreibe. Vielleicht werde ich irgendwann mal erwachsen. Aber nicht heute:

    Wie und wo bin ich den persönlich geworden? Mit Kraut und Rüben? Oder dem Vorwurf der Polemik? Die Aussagen beziehen sich beide nur auf die von dir verfassten Texte und haben nichts mit dir als Person zutun. Ich habe schlichtweg nicht den Eindruck, dass es "was bringt" wenn ich auf deine Beiträge antworte weil du weder auf die von mir aufgezeigten Fakten eingehst, selber keine belegbaren Fakten lieferst, noch die von mir angesprochenen Widersprüche und Unklarheiten auflöst. Da bildest sich bei mir schon der Eindruck von Kraut und Rüben und Unsachlichkeit (Polemik). Das hat nichts mit dir als Person zutun. Tatsächlich bist du mir als Person ziemlich egal (nicht böse gemeint :freak), da wir uns nicht kennen und keine persöhnliche Beziehung pflegen.

    :boingser:boingser:boingser

  • Kinder, macht Abitur, geht studieren, sucht Euch gut bezahlte Jobs, lasst alles links liegen, was keine 50.000 € Jahresbrutto bringt und den Ihr zumindest in der Theorie bis zum Renteneintritt machen könnt, ohne dabei kaputt zu gehen. Seid euch einfach zu schade dafür, Euch kaputt zu arbeiten. Es ist nicht Eure gesellschaftliche Aufgabe, euer Leben mit einem Scheissberuf zu verderben, nur damits für alle anderen billig wird. Bei der Berufswahl muß man Egoist sein, möglichst viel Geld für möglichst wenig bzw. wenig beanspruchende Arbeit, das muß das Ziel sein. Ok, auch das hat Grenzen, Landminen, die gegen Kinder eingesetzt werden, die würde ich dennoch nicht konstruieren.

    Denn erst wenn niemand mehr diese Jobs macht, erst dann werden die attraktiver.

    Im Grunde gilt das für alle Berufe, auf die diese Kriterien zutreffen, also z.B. auch das Bauhandwerk und noch viele Brufe mehr.

    Eine mehr als deutliche Ansage !

    Nur: Das Abitur allein bringt überhaupt nichts. Es öffnet die eine und andere Tür beim Berufseinstieg, aber einen 50000-Euro-Job gibt es nicht automatisch, besonders Abiturienten müssen dafür sehr lange zur Schule gehen.

    Es geht auch anders, ohne Abitur oder überhaupt höhere Schulbildung. Ich habe nur die Volksschule besucht und eine bescheidene Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert, trotzdem kam die Zeit wo ich für weniger als € 50000,-p.A. morgens nicht mehr aufgestanden wäre. Allerdings setzt das Durchsetzungsvermögen und extremen Fleiß voraus. Und man sollte zur richtigen Zeit auf dem richtigen Pferd sitzen.

    Ich habe den Job sogar bis zum (allerdings vorzeitigen) Renteneintritt ausgeübt und den Renteneintritt nach 10 Monaten mit einem Herzinfarkt gekrönt. Das kann aber auch mit Abitur passieren.

    Seit dem Herzinfarkt durfte ich mehrmals unser Gesundheitssystem in Anspruch nehmen, bis auf eine Ausmahme immer im selben Krankenhaus, und habe da sehr gute Ärzte und Pflegekräfte kennengelernt. Ich bekam niemals den Eindruck dass da zumindest im Umgang mit den Patienten etwas nicht in Ordnung sein könnte. Auch der Umgang der Ärzteschaft mit dem Pflegepersonal hinterließ auf mich einen sehr guten Eindruck, angefangen vom Chef der jeweiligen Abteilung über die Oberärzte, die Assistenzärzte bis zum Pflegepersonal.

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    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

  • Zum Thema Arbeitsbedingungen des Krankenpflegepersonals gibt’s ein gutes Buch von

    Prof. Dr. Karl H. Beine: Tatort Krankenhaus

    sehr empfehlenswert!

  • Es geht auch anders, ohne Abitur oder überhaupt höhere Schulbildung. Ich habe nur die Volksschule besucht und eine bescheidene Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert, trotzdem kam die Zeit wo ich für weniger als € 50000,-p.A. morgens nicht mehr aufgestanden wäre. Allerdings setzt das Durchsetzungsvermögen und extremen Fleiß voraus. Und man sollte zur richtigen Zeit auf dem richtigen Pferd sitzen.

    Zum einen kann man auch mit Lotto reich werden, nur würde man das wohl nicht als guten Ratschlag geben...

    Zum anderen, das muss man auch mal sagen, ist das ein Schlag ins Gesicht der jungen Erwachsenen heute.

    Da hat man sich in den 50 Jahren nach dem Krieg im Dauerwirtschaftswachstum die Taschen voll gemacht

    und erzählt heute den Leuten dann sie sollen sich halt einfach mal etwas anstrengen.

    Die Zeiten haben sich geändert.

  • Zum einen kann man auch mit Lotto reich werden, nur würde man das wohl nicht als guten Ratschlag geben...

    Zum anderen, das muss man auch mal sagen, ist das ein Schlag ins Gesicht der jungen Erwachsenen heute.

    Da hat man sich in den 50 Jahren nach dem Krieg im Dauerwirtschaftswachstum die Taschen voll gemacht

    und erzählt heute den Leuten dann sie sollen sich halt einfach mal etwas anstrengen.

    Die Zeiten haben sich geändert.

    Ändert aber nichts an der Tatsache dass man hauptsächlich durch Fleiß zum Erfolg kommt. In unserer Firma gab es eine Zeit in der laut Weisung von oben nur noch Abiturienten oder Studienabgänger als Nachwuchsverkäufer eingestellt werden durften.

    Die meisten davon konnte man in der Pfeife rauchen, gute Schulbildung ist zwar sehr hilfreich, garantiert aber nicht den Erfolg im Beruf.

    In meiner Jugend war es mir leider verwehrt eine weiterführende Schule besuchen zu können.

    Hätte ich meinen beruflichen Werdegang so bestimmen können wie es heute üblich ist wäre ich ganz bestimmt so etwas geworden wie der User Johannes hier.

    Dauerwachstum gabs in meiner Branche durchaus, aber nicht automatisch.

    Meine "Kinder" hatten es da leichter, sie bekamen die Bildung die sie wollten, sie haben auch was draus gemacht, bei den Enkeln sind die Weichen auch in die richtige Richtung gestellt.

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    Gruß aus Oberbayern :bier

    Franz

  • Zum einen kann man auch mit Lotto reich werden, nur würde man das wohl nicht als guten Ratschlag geben...

    Zum anderen, das muss man auch mal sagen, ist das ein Schlag ins Gesicht der jungen Erwachsenen heute.

    Da hat man sich in den 50 Jahren nach dem Krieg im Dauerwirtschaftswachstum die Taschen voll gemacht

    und erzählt heute den Leuten dann sie sollen sich halt einfach mal etwas anstrengen.

    Die Zeiten haben sich geändert.

    Sebastian, unser Franz hat das doch gar nicht gesagt, er hat seinen beruflichen Werdegang als Alternative zu meiner Empfehlung beschrieben, und weisste was, da bin ich ganz beim Franz, es gibt auch Alternativen zu Abitur und Studium, um sich aus einer schlecht bezahlten Arbeitsumgebung rauszuarbeiten. Aber beide Wege haben eins gemeinsam, sie sind immer mit Arbeit, Lernen und Verzicht auf Party gekennzeichnet. Ein gutes Abi fällt nicht vom Baum, ein Studium ist auch keine Party, genau das gleiche gilt für berufliche Weiterbildung oder auch nur für betriebsinterne gute Arbeit, die dann zu einer Beförderun führt. Das fällt einem nicht in dem Schoß, weder heute noch in der Vergangenheit.

    Und nur zur Erinnerung: Die Taschen haben sich Arbeitnehmer noch nie vollmachen können, das waren immer die Unternehmer bzw. die Kapitalseite. Das einzige Mal bei dem auch richtig was im Beutel der meisten Arbeitnehmer geklingelt hat waren die richtig guten Tarifabschlüsse dank des hohen gewerkschaftlichen Organisierungsgrades in den 70ern. Da hatte man sofort mehr Kohle in der Tasche und durch die gestiegene Inflation waren die Immobilienkredite für alle die vorher gebaut hatten auf einmal wesentlich günstiger.

    Kaum macht man's richtig, schon funktionierts

  • Realität ist heute, dass man in vielen Berufen und vor allem in denen die gut bezahlen, erstmal die formalen Anforderungen erfüllen muss.

    Diese bestehen in der Regel aus Bildungsabschlüssen.

    Wer natürlich Abitur oder abgeschlossenes Studium mit Intelligenz gleichsetzt, ist genauso auf dem Holzweg wie der der darauf hofft, dass sich sein Einsatz (Fleiß) irgendwann von allein auszahlt.

    Man muss nicht studieren um viel Geld zu verdienen, ABER: die Chancen steigen dadurch enorm!

  • ...

    Man muss nicht studieren um viel Geld zu verdienen, ABER: die Chancen steigen dadurch enorm!

    Ja, so ist das, der formale Abschluss zählt heute mehr denn je.

    Wir haben damals kaum eine Gelegenheit ausgelassen, unseren Kindern die verschiedenen Arbeitswelten zu zeigen, mit Leuten aus verschiedensten Berufen zu sprechen und dabei immer auch darauf hinzuweisen, dass mit zunehmender Bildung auch die Wahrscheinlichkeit steigt, einen auf Dauer erfüllenden, weitgehend ungefährlichen und ungefährdeten Arbeitsplatz und am Ende natürlich auch einen vernünftig bezahlten Beruf zu finden.

    Sicher hat dabei auch geholfen, dass wir sie finanziell eher knapp gehalten haben, sodass sie für größere Sonderwünsche immer in den Ferien oder nach der Schule selbst arbeiten gehen mussten. Da lernt man bei stupider Fließbandarbeit, in der Hotelwäscherei, im Winter auf dem Bau oder im freiwilligen sozialen Jahr als Hilfs-Altenpfleger mehr über das Leben in der großen, weiten Welt, als wir Eltern je hätten darüber erzählen können.

    Insgesamt hat das ganz gut funktioniert. So hatten wir während der gesamten Schul- bis hin zur laufenden Studienzeit der Kinder tatsächlich nie Motivationsprobleme - die wussten immer, _warum_ und _wofür_ sie sich durchbeißen wollten, auch wenn's mal richtig schwierig, arbeitsreich oder gar unerfreulich wurde. Noch in diesem Jahr werden also, trotz Corona, unsere Jüngsten ihren Bachelor machen und wollen danach, wie ihre große Schwester, auf jeden Fall noch einen Master oben drauf legen. Zumindest an dieser Front müssen wir uns also keine Sorgen mehr machen.

  • Bei uns fangen einige junge Menschen, mit Abi, eine Ausbildung zum Industriemechaniker an.

    Aber die nehmen den anderen Leuten mit "nur Haupt-Realschulabschluss die Lehrstellen weg.

    Manch Studierte, die Praktikum machen, wissen noch nicht mal, wie ein Accuschrauber auf "links" gestellt wird.

    Die möchten dann aber die 50.000 Brutto haben. Seltsame Verlagerung...

    Schnauze voll auch, weil wir mit unserem versteuertem Einkommen den versteuerten Sprit kaufen müssen, um zu Arbeit zu kommen damit da Geld verdient wird, das versteuert wird, um Sprit zu kaufen, Um....... naja, wisst schon.

  • Ich kann es bestimmt nicht so gut ausdrücken wie andere, aber mal meine Senf dazu:

    Wenn der Chef die mit dem Abi einstellt, dann nehmen die nicht den anderen die Lehrstelle weg. Da liegt das Problem eher woanders, nämlich bei der Einschätzungskompetenz des Chefs der den einstellt.

    Und das die Studierten das nicht wissen... müssen sie das?

    Und was denkst du worüber ich alles die Schnauze haben voll haben könnte. Und ich zahl bestimmt mehr Steuern als du.

    Ich kann verstehen was du sagen willst, aber wenn ich nur arbeite um Geld zu verdienen damit ich zur Arbeit fahren kann läuft irgendwas faul. Dafür den Staat "die Schuld" zu geben ist in meinen Augen zu einfach. Wenn mich das aufregt kann ich genug dafür tun damit es anders wird. Auch noch im hohen Alter.

  • Bei uns fangen einige junge Menschen, mit Abi, eine Ausbildung zum Industriemechaniker an.

    Aber die nehmen den anderen Leuten mit "nur Haupt-Realschulabschluss die Lehrstellen weg.

    Manch Studierte, die Praktikum machen, wissen noch nicht mal, wie ein Accuschrauber auf "links" gestellt wird.

    Die möchten dann aber die 50.000 Brutto haben. Seltsame Verlagerung...

    Schnauze voll auch, weil wir mit unserem versteuertem Einkommen den versteuerten Sprit kaufen müssen, um zu Arbeit zu kommen damit da Geld verdient wird, das versteuert wird, um Sprit zu kaufen, Um....... naja, wisst schon.

    Darf man mit Abi etwa keine Ausbildung machen? Ist doch gut, dass man die freie Wahl hat. Vielleicht wollen manche Unternehmen auch lieber einen Auszubildenden, der 2-3 Jahre älter ist. Ist ja auch eine Zeit im Leben, in der sich viel ändert. Hat dann nichts mit dem Abi zu tun. Oder man möchte Leute mit etwas mehr Grips. Klar korreliert das nicht sauber und definitiv nicht eindeutig. Aber im Mittel ist es keine reißerische Behauptung, dass die Leute mit Abi intelligenter sind, als die mit Haupt oder Realschulabschluss. Nein, Leute mit Haupt- oder Realschulabschluss sind nicht dumm, überhaupt gar nicht. Und natürlich gibt es richtig schlaue Leute ohne Abi oder gar ohne jedweden Abschluss. Und richtig dumme Leute mit Abi. Es geht aber um das Mittel. (Hoffe das reicht, dass mich jetzt niemand direkt zerreißt ^^)

    Dass die Studenten von den praktischen Tätigkeiten keine Ahnung haben, soll ja gerade durch das Praktikum geändert werden. Hier in Aachen ist in Summe mindestens ein halbes Jahr vorgeschrieben für Maschinenbauer. Und da gibt es auch Pflichtanteile im Bereich Zerspanung, Schweißen etc. pp. Also nicht nur ein Büro-Praktikum. Das Ziel ist, dass man am Ende eben ein brauchbares Basiswissen über die meisten Sachen hat. Man kann davon nichts wirklich, aber man weiß genug, um mit den Leuten, die es können, zu reden und eine technische Lösung zu erarbeiten. Soweit die Idee, klappt nicht bei jedem und auch nicht immer.

    Aber du beschwerst du dann jetzt, dass ein Student bei euch ankommt und handwerklich noch nichts drauf hat? Er hat doch immerhin schonmal keinem Haupt- oder Realschüler den Ausbildungsplatz weggenommen. Woher soll er dann das handwerkliche Können haben? Selbst an FHs ist das kein Kernhinhalt. Die Leute sollen ja später auch nicht in der Werkstatt oder -halle stehen, sondern Sachen auslegen, berechnen, erfinden usw.

    Und wenn ein Student vorbei kommt und es sich zeigen lassen möchte, ist das doch super. Dann kommt nämlich am Ende nicht ein Ingenieur bei rum, der keine Ahnung vom Handwerk hat. Über die wird sich dann nämlich auch immer fleißig beschwert in der Werkstatt.

    Zum Thema Gehalt: Dass man am Ende des Studiums ein höheres Gehalt bekommt als am Ende der Ausbildung sollte irgendwo legitim sein, oder? Wenn man den Master auch macht, dauert es mindestens 5 Jahre. Der Bachelor mindestens 3-3.5 Jahre. Die Ausbildung mindestens 2.5 (extreme Verkürzungen mal außen vor gelassen). Längere Basis-Zeit bei der Ausbildung = mehr Gehalt - erstmal stimmig, oder? (Basis-Zeit, weil ein Langzeitstudent natürlich nicht mehr Gehalt verdient hat, als jemand der schnell fertig wird.) Dazu kommt auch noch, dass das Einstiegskriterium für das Studium auch schon 2-3 mehr Jahre in der Schule erfordert hat. Damit kommt man dann in Summe bei 2.5-5.5 Jahren mehr Ausbildung rum. Wenn man jetzt nicht annimmt, dass in der Zeit nur in der Nase rumgebohrt wird, sollte das auch zu einer besseren Ausbildung führen. Oder dazu, dass man in einem komplexeren Umfeld ausgebildet ist, was diesen Mehraufwand erfordert (so ist es ja eigentlich dann). Und dann muss man auch noch mal schauen, wie schwer das ganze denn ist. Wieviel % der Leute, die es probieren, schaffen einen Haupt-/Real-/Abi-Abschluss? Die Zahl ist beim Abi geringer. Wieviel % schaffen eine Ausbildung/Studium erfolgreich? Die Zahl ist bei den Studenten erheblich geringer. In Aachen schwirren im Maschinenbau Zahlen im Bereich 40% rum.

    (Ich kann es nicht mehr hören, dass die Studenten doch alle so doof sind und ein höheres Gehalt nicht verdient haben. Da wird im technischen Bereich in allen Branchen auf einem Level von den Ausbildungsberufen über die Ingenieure das Maul zerrissen, dass man glauben muss, die Mechaniker wären die Götter schlechthin und die Ingenieure könnten keinen rechten Winkel konstruieren. In der anderen Richtung findet dieses Gehabe viel weniger statt. Es gibt die arroganten Idioten, klar. Aber die fallen so schnell auf die Schnauze, dass sich das zügig wieder gibt. Wertschätzung findet aber maßgeblich von Ingenieur zu Mechaniker statt. Von Mechaniker zu Ingenieur ist das schon fast selten. Ich verstehe einfach nicht warum und finde es unverschämt. Kann das beliebig lange ausführen, aber muss ja nicht sein. Kann mir jemand erklären, warum man sich als Mechaniker für etwas besseres als ein Ingenieur hält?)