Verständnisfrage zum Motoröl

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  • ...... Mir wäre es neu, dass Yamaha (oder auch andere Motorrad-/Autohersteller) heutzutage noch Einfahröle verwendet - hast du die Info aus guter Quelle? .......

    Natürlich ist die Erstbefüllung ab Werk ein Einfahröl, wenn dem nicht so wäre, würde bei der erste Inspektion nach 1000 Km auch keine Ölwechsel stattfinden, und der wird nun mal gemacht bei Yamaha.

    Ich hab schon mehr vergessen, als Du jeh erlebt hast!

  • Also das Werk selbst (Yamaha) füllt ein billiges mineralisches Öl ein. Mineralische Öle sind für das Einfahren bestens geeignet und für das Werk am billigsten. Beim 1000 er Service wird vom Yamaha Händler (in der Regel, Ausnahmen gibt es immer ) das Yamalube 4S 10W-40 eingefüllt(Teilsynthetisch). Das würde ich dir auch empfehlen. Ab ca. 3500 km ( da ist der Motor vollständig eingefahren ) kann man dann auch, falls erwünscht, zum vollsynthetischen Motoröl greifen ( z.b. das Yamalube 4FS 10W40). Das ist aber allerdings sehr teuer. Da zahlt man meistens nur den Namen.. Preis Leistung mäßig gibt es natürlich viel bessere .. z.b. Motul 7100 10W40 , Motul 300 V, Ravenol Racing 10W40. Solltest du eher der sportliche Fahrer sein an sonnigen Landstraßen würde ich dir generell immer zum vollsynthetisch Öl raten, da hier die Additive viel besser sind als beim teilsynthethischen oder sogar beim Mineral Öl und man einfach viel mehr Reserven hat..

    Gut zu wissen : selbst während der Garantiezeit muss man nicht zum Yamalube Öl greifen. Solange die Freigabe und Viskositätsklasse eingehalten wird, kannst du auch ein anderes Öl einfüllen lassen. Das habe ich sogar schriftlich von Yamaha Deutschland, da das bei mir vor kurzem auch ein Thema war.

    Wie bereits erwähnt, kann ich dir für die MT Wärmstens das Motul 7100 10W40 empfehlen. Einfach ein sehr sehr gutes Öl! Und zudem bekommt man das online auch günstig.

    Meld dich falls du weitere Fragen haben solltest ;)

    Danke für die Info. Vor langer Zeit hatten wir hier mal eine Diskussion über die Verwendung möglicher Einfahröle. Da würde das eher verneint. Aber das mit den mineralischen Ölen zum Einfahren macht Sinn.

    Da ich kein Vollgasfahrer bin, reicht für mich S4 zum normalen Betrieb.

    Gruß der Chris 😉

  • Die heutigen, vollsynthetischen Öle besitzen so viel hochwertige Additve im Öl, da können sich die Kolbenringe und alle anderen Anbauteilen nicht aneinander einspielen. Die haften sofort an der Oberfläche von den Bauteilen und verlangsamen den ganzen Prozess.

    Mal als Laie gefragt, ist das denn so schlimm wenn sich die "modernen" Öle so gut an die Bauteile schmiegen und es keinerlei oder kaum Verschleiß mehr gibt? Ich würde das doch als User durchaus begrüßen wenn es kaum mehr Abnutzung gäbe, aber vermutlich verstehe ich die Hintergründe nur nicht. Wo ist mein Denkfehler?

  • Natürlich ist die Erstbefüllung ab Werk ein Einfahröl, wenn dem nicht so wäre, würde bei der erste Inspektion nach 1000 Km auch keine Ölwechsel stattfinden, und der wird nun mal gemacht bei Yamaha.

    Oder die Hersteller denken sich: Kunden kennen das, zahlen gerne das Geld und manche beschweren sich sogar, wenn man es ändert.

    Hi Johannes,

    bitte hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Beim Automobilhersteller bin ich ganz bei dir! Die füllen vom Werk aus direkt normales Öl ein. Da sind auch die Einbautoleranzen mittlerweile sehr sehr gering. Da gibt es auch schon seit langer Zeit kein 1000 er Service mehr ( Ausnahmen gibt es immer ) Beim Motorrad Motor ist das aber was ganz anderes. Da wird tatsächlich mineralisches Öl eingefüllt, das sind spezielle Einfahröle, die man thermisch nicht stark belasten darf weil die mit Vollgasfahrten nicht klar kommen. Deshalb auch das Einfahren immer sorgfältig einhalten, nicht nur zwecks Motor, sondern auch schon wegen dem Öl. Das Einfahröl beziehungsweise Mineralische Öle sind nicht für thermische Belastungen wie Vollgasfahrten ausgelegt.

    Hintergrund vom mineralischen Öl während der Einfahrzeit : Solche Öle schmieren einfach viel schlechter als vollsynthetisch Öle. Die heutigen, vollsynthetischen Öle besitzen so viel hochwertige Additve im Öl, da können sich die Kolbenringe und alle anderen Anbauteilen nicht aneinander einspielen. Die haften sofort an der Oberfläche von den Bauteilen und verlangsamen den ganzen Prozess.

    Mineralische Öle sind somit besser geeignet und werden im Labor sozusagen nicht mit den sogenannten Additiven ,,vollgepackt“. 😊

    Und ja, die Info stammt aus einer sehr sehr guten Quelle! 😊 Ich beschäftige mich mit PKW und Motorrad Ölen sehr intensiv und schon seit vielen Jahren 😊

    Wir haben auch Motorradmotoren auf unseren Prüfständen und da gibt es auch keine unterschiedlichen Öle zwischen Einfahren und Messprogramm. Daher meine Vermutung, dass es mittlerweile nicht mehr gängige Praxis ist. Es müsste dann ja eine Yamaha-Artikelnummer für das Motoröl geben. Die Motorräder kommen ja nicht alle mit eingefülltem Motoröl nach Europa. Und wenn der Vertragshändler da was einfüllen soll, dann muss er das auch bei Yamaha bestellen können.

    Jetzt bin ich kein Konstrukteur, hatte aber auch schon viele Motorteile in der Hand. Ich kann da keine grundsätzlichen Qualitätsunterschiede zwischen Motorrad und Auto erkennen. Bei PKW gab es vor Ewigkeiten auch Einfahröle - das ist aber lange her.

  • Mal als Laie gefragt, ist das denn so schlimm wenn sich die "modernen" Öle so gut an die Bauteile schmiegen und es keinerlei oder kaum Verschleiß mehr gibt? Ich würde das doch als User durchaus begrüßen wenn es kaum mehr Abnutzung gäbe, aber vermutlich verstehe ich die Hintergründe nur nicht. Wo ist mein Denkfehler?

    Angelo_Ferr hat es doch ganz gut beschrieben.

    Hauptsächlich die Kolbenringe müssen sich erst mal "einschleifen", damit der Kolben gegen den Zylinder abgedichtet wird und der Motor die bestmögliche Kompression erreicht.

    Früher zumindest gab es sogenannten Minutenringe, die die Einlaufzeit verkürzten.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die aktuell immer noch verbaut werden.

  • Oder die Hersteller denken sich: Kunden kennen das, zahlen gerne das Geld und manche beschweren sich sogar, wenn man es ändert.

    Klar kann man vermuten, man kann aber auch einfach nur glauben das dem nicht so ist und das Verfahren ein Einfahröl zu verwenden auch einfach nur Sinn macht.

    Ich hab schon mehr vergessen, als Du jeh erlebt hast!

  • Yamaha Dahlhues aus Warendorf sagt, dass die Yamaha alle mit Oel befüllt sind, wenn die hier ankommen. Zum Einfahröl könnte er nichts sagen, da müsste ich Yamaha fragen. Seltsam, oder?

  • Wieso seltsam???

    Logischerweise sind die Motoren mit Öl befüllt.

    Und der Händler wechselt das Öl nach 1.000 km.

    Warum oder welches Öl er da raus lässt ist dem verständlicherweise reichlich egal.

  • Weiß von euch Jungspunden eigentlich noch jemand was ein "Obenöl" ist ? :babyballon :freak

    Obenöl wurde einst in Motoren mit stehenden Ventilen eingesetzt, eine Bauart mit unterliegender Nockenwelle, die die direkt darüber stehenden Ventile betätigt hat. Dadurch kam kein Motoröl über die Umlaufschmierung an die Ventilsitze und Ventilschäfte. Dies wurde über die Beimengung des Obenöles zum Kraftstoff erledigt, ähnlich wie es bei Zweitaktmotoren geschieht.

    Dieser Post wurde extrem umweltfreundlich, aus wiederverwerteten Buchstaben von gelöschten E-Mails geschrieben und ist digital voll abbaubar.

  • Wieso seltsam???

    Logischerweise sind die Motoren mit Öl befüllt.

    Und der Händler wechselt das Öl nach 1.000 km.

    Warum oder welches Öl er da raus lässt ist dem verständlicherweise reichlich egal.

    Vielleicht aus Umweltgründen. Falls der Kahn von Japan aus, mal absäuft.

  • Genau.

    Deswegen werden pro Jahr auch hunderttausende Autos auf und von der Fähre geschoben :ablachen

    Wenn so ein Kahn absäuft, ist das Öl in den Mopeds das geringste Problem.

  • ok, schieben will keiner. Aber mit nem Stapler die Holzverpackungskisten runterfahren. Da sind doch die Mopeten drin. Oder auch nich.... :kaffeemuede

  • Motorräder werden halt im Regelfall in Kisten verschickt. Hatte bisher nur mit Luftfracht zu tun - da muss eigentlich alles raus. Manchmal darf man Bremsflüssigkeit drin lassen. Öl und Kühlmittel muss aber auf jeden Fall raus.

    Jetzt kommen die normal eher nicht mit Luftfracht - deswegen weiß ich es nicht wirklich. Aber es ginge ohne. Und selbst wenn die befüllt ankommen gibt es ja durchaus Szenarien, wo der Händler so ein Öl nochmal braucht. Ersatzmotor, der Ölfilter hat im Transport nen Dätsch bekommen, irgendwas war undicht. In meinen Augen müsste so ein Öl dann von Yamaha bestellbar sein, wenn es wirklich verwendet wird. Ich finde auf die schnelle nur das normale mineralische und synthetische. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

  • Angelo_Ferr

    Hallo, letztes Jahr habe ich Oel und Filter gewechselt. Motul 7100.

    Durch lange Krankheit konnte ich nur ca. 2000km in einem Jahr fahren.

    Sollte ich trotzdem, jetzt bald, den Wechsel wiederholen? :kaffeemuede

    Hallo GertMT07,

    also tendenziell muss gesagt werden, dass das Öl auch altersbedingt "altert". Nicht umsonst gibt es die Kilometer oder Zeitabhängige Wartungsintervalle vom Hersteller. Ich generell würde dir immer empfehlen, das Öl jährlich zu wechseln. Selbst wenn man nur ca.2000 Km gefahren ist. Die Kosten sind, wenn man es selber machen kann, sehr überschaubar. Den Ölwechsel würde ich persönlich sogar immer vor dem Winterschlaf machen, damit sich keine Schmutzpartikeln oder sonstige Verbrennungsrückstande vom Öl in der Ölwanne absetzen können.

  • ok, fahre das Öl vorher schön warm, dann lass ich es ab. Frisches Motul 7100 und einen neuen Filter drauf. Müsste so passen. :bier

  • In der Motorrad war mal ein Bericht, dass sich die Additive in den heutigen Mehrbereichsölen nach ca. 18 Monaten beginnen, sich langsam zu separieren.

    Ob das Öl jetzt gefahren wurde oder nicht

    Ich denke, da verarmt man nicht, wenn man nach 1,5 bis 2 Jahren mal wechselt, wenn man in der Zeit keine 10.000 Km erreicht.

    Ich halte es so, dass ich Motoröl erst immer bei 12.000 Km wechsle. Das ist ein Intervall, der auch bei anderen Motorradmarken üblich ist.

    Bei meinem anderen Moped, das nur so zwischen 3000 und 6000 im Jahr bewegt wird, fliegt es halt raus, wenn die 1,5 Jahre überschritten sind.