Führerschenänderung soll kommen. Autofahrer werden auch bestimmte Motorräder fahren dürfen.

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  • Also da ich so jung bin dass ich quasi nur die 45 km/h 50er Roller kenne hab ich ja interessehalber auch mal nachgeforscht, warum das so ist.

    Anscheinend gab es vor einigen Jahrzehnten häufige und sehr schlimme Unfälle mit sogenannten offenen 50ern, das waren wohl hochgezüchtete Zweitakt-50er die gut doppelt so schnell liefen. Da sah sich die Politik dann gezwungen dies zu verbieten.

    War es bis 2013 hierzulande nicht auch so, dass für 125er eine per Drossel erwirkte Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h galt welche im Zuge der EU-weiten FS-Neuregelung abgeschafft wurde?

    "Aber junge Leute bauen keine Unfälle, weil jeder der beste Fahrer ist." -coparni

  • Ja da hast du fast richtig recherchiert:daumen-hoch

    Die Hintergründe sind etwas komplexer.

    Die "offenen" 50er liefen teilweise knapp 100 und waren den beschränkten 80ern überlegen. Die durften nämlich nur 80 km/h laufen. Die offenen 50er wurden abgeschafft, statt sie auf 60 zu beschränken. Das wäre genau die Klasse, die für Scheuers Idee geeignet wäre.

    Gruß Dirk

    In Continental we trust :rocker

  • Totfahren kann man sich mit allen Zweirädern, inklusive den neuen Tretrollern. Es bedarf beim Führen eines Fahrzeuges immer eine gewisse Portion Verstand. Wer die nicht hat, wird sich und andere selbst als Fußgänger in Gefahr begehen.

    Verkehrsexperten prognostizieren ja auch bei E Tretrollern hohe Unfallzahlen.

    Bei den Autos gibt es ja auch keinen Stufenführerschein, da kann ein 18 jähriger mit seinem frischen Führerschein sofort in einen alten 250 PS BMW steigen und losbrausen.
    Die Zeiten ändern sich halt, mein erstes Auto war ein 34 PS Käfer, dafür gab es keine Staus.

    Bei der Führerschein Neuregelung in Sachen Trikes, die mit einem Autoführerschein gefahren werden dürfen, gab es auch kein Massensterben. Sehe das immer noch sehr positiv mit der 125 ccm Änderung, ferner besteht die doch eh schon für ältere Führerscheine bis ca. 1980

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • Ich habe mir immer gewünscht, dass ich mit dem B-Schein zumindest mal 125er fahren kann, ohne Prüfung oder nochmalige Fahrstunden. Heute nach Ergänzung zu A-offen und Auseinandersetzung mit der Materie bin ich froh, dass ich zumindest mal in der Fahrschule war. Werde aber sicher noch das ein oder andere Sicherheitstraining folgen lassen. Mach mir allerdings keine Sorgen, dass die Straßen durch die geplante Reform gefährlicher werden. Die Überlegung, Leute mit B-Schein zumindest Zweiräder bis 15 PS fahren zu lassen gab es schon früher. Eigentlich kommt die so alle 5 Jahre wieder auf. Eine Änderung hat das dennoch nie nach sich gezogen. Ich glaube eher nicht dran, dass sich wirklich was ändert.

  • ... Ich glaube eher nicht dran, dass sich wirklich was ändert.

    Die Frage ist ohnehin, wie viele Autofahrer von der Regelung überhaupt Gebrauch machen werden.

    Diese Zahl dürfte nach meiner Vermutung recht gering ausfallen.

    Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.
    Charles Baron de Montesquieu

    Was bisher geschah:

    - Tacho nach vorne mit Kit von LSL

    - GSG Sturzpads
    - Hebelleien von ABM (und zwar die SyntoEvo)
    - KZH von Evotech-rc.it (incl. Shin-yo Rückstrahler)
    - Kellermann micro Rhombus Dark
    - Magura Streetfighter FX auf LSL Klemmböcken
    - Lenkerendspiegelhaltekappen von Desmoworld + Highsider Ferrara Spiegel

    - Renthal Griffgummis
    - E3 Akrapovic

    - Wilbers vorn und hinten

  • Nur mal so zur Erinnerung:

    Die oben zitierten 50er, die tatsächlich teilweise knapp 100 liefen, durften mit dem Führerschein Klasse 4 gefahren werden. Der war wohl vor allem für die 16-jährigen Treckerfahrer auf den Bauernhöfen gedacht und diente vor allem dazu, den neuen Leuten auf der Straße zumindest die Regeln bewusst zu machen.

    Dieser Führerschein Klasse 4 wurde einfach nach einer theoretischen Prüfung verteilt, meine Mopped-Kumpels und ich haben damals keine einzige Fahrstunden genommen, sondern wir sind einfach zur schriftlichen Prüfung rein und kamen mit Führerschein wieder raus.

    Den Klasse-1 Führerschein (heute A2/A) haben wir zwei Jahre später alle bei derselben Fahrschule gemacht, eine Fahrstunde auf einer uralten Vespa wurde da schon deshalb gebraucht, um mit dieser merkwürdig hakelnden Handschaltung zurechtzukommen. Sie, also diese eine Fahrstunde, hat aber auch gereicht, damit alle den Klasse-1-Führschein ohne weiteres bekamen. Damit durfte man anfangs nur 27-PS Moppeds fahren, nach zwei Jahren Besitz (ohne weitere Nachweise) war der dann unbegrenzt nutzbar. Ach ja: Die Führerscheine für's Auto und Motorrad haben zusammen 362,86 DM gekostet. Goldene Zeiten ...

    Meine Kumpels und ich haben das Ganze übrigens allesamt nicht besser oder schlechter überlebt als alle aktuellen Führerscheinabsolventen mit zig Fahrstunden auch. Ok, früher war natürlich weniger Verkehr, aber aus der Kurve fliegen konnte man dafür noch viel besser, denn die Fahrwerke und Bremsen waren damals unglaublich schlecht. Wir fahren übrigens alle noch und treffen uns alle paar Jahre zu einem flotten Wochenende auf zwei Rädern oder gar einem gemeinsamen Renntraining auf irgendeinem Ring.

  • Nur mal so zur Erinnerung:

    Die oben zitierten 50er, die tatsächlich teilweise knapp 100 liefen, durften mit dem Führerschein Klasse 4 gefahren werden. Der war wohl vor allem für die 16-jährigen Treckerfahrer auf den Bauernhöfen gedacht und diente vor allem dazu, den neuen Leuten auf der Straße zumindest die Regeln bewusst zu machen.

    Dieser Führerschein Klasse 4 wurde einfach nach einer theoretischen Prüfung verteilt, meine Mopped-Kumpels und ich haben damals keine einzige Fahrstunden genommen, sondern wir sind einfach zur schriftlichen Prüfung rein und kamen mit Führerschein wieder raus.

    Den damaligen 4er Führerschein habe ich auch gemacht. damit durfte man 50er mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 40km/h fahren. (kleines Versicherungsschild) Für die offenen 50er musste man damals eine praktische Prüfung ablegen, und die fuhren dann 80km/h.

    Soweit die Theorie. Meine Zündapp GTS50 damals lief gute 90 km/h.

    Meinen 3er und 1er Schein machte ich dann 1982. Mit Motorrad 4 und mit Auto 8 Fahrstunden. Knapp 450 DM später hatte ich beide Scheine und durfte alles was 2 Räder hat fahren ohne Begrenzung. Und ich lebe heute noch...

    Ob ich die neue Regelung für gut heiße? Mir ist es eigentlich egal! Es gibt auch mit Schein genügend Idi..., die sich und andere gefährden. Ob das durch die geplante Neuregelung recht viel mehr werden, denke ich eher nicht!

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten! :brauen

  • Kurvensucher Du Jungspunt! Habe den Moped-FS auch mit 16 gemacht, nur Theorie, dann 2 Jahre später den 1er - aber ohne Beschränkung.

    Ich fuhr aber damals schon ein richtiges Motorrad, zuerst auf einem Parkplatz Kreise und dann ging's gleich noch auf die Landstraße. Auf meinen verduzten Blick meinte der Fahrlehrer, "Du kannst das schon".

    So war's dann auch. Ich glaube, ich hatte dann 6h insgesamt.

    Ob das nun gut war oder ausreichend, ich weiß es nicht. Meine "richtige" Fahrschule war das Kieswerk, wo ich mit der XT Geände oder eher Trial gefahren bin, erst 6 Jahre nach dem FS bin ich dann mein erstes (saugefährliches!!) Rennen gefahren, der erste und letzte mit der XT.

    Ich hätte mich damals gleich auf einen 100PS Hobel setzen können und vermutlich das Hirn auf der Straße eingerannt (was mir übrigens mit dem Auto fast passiert wäre). Aber das juckte mich weniger, der Dreck unter den Reifen schon mehr.

    Aber ich bin sicher, früher gab es genauso viele Unfälle (pro Fahrer und km), eher mehr, aber es gab weniger Fahrer und die fuhren weniger. Damals nahm man Unfälle auch eher als "ist halt so" hin. Ich kenne 2 Tote aus der Bekanntschaft.

    Wie gesagt, paar Übingsstunden fände ich gut, weil sich dann die Leute, die sich auf eine 125er setzen, einfach auch mal paar Gedanken machen und nicht aus einer Bierlaune abends draufsetzen und rumms. Wenn sie dann sehen, oha, kann auch blöd laufen, haben doch alle gewonnen. Es ist nicht die Frage, wie verhindere ich alle Unfälle, sondern, wie kann ich möglichst viel vermeiden.

    Und dann sollte man noch die Möglichkeit haben, irgendwo zu üben. Mein Baggersee ist übrigens seit langem gesperrt, schade. Und der Parkplatz meiner ersten Stunde ich auch weg.

    Freiheit für die Straßen, weg mit dem Teer!

  • Ja, B52,

    die Übungsstunden sind sicher richtig. Aber, wie schon gesagt, finde ich 6h mehr als ausreichend, um sich mit dem reinen Handwerk der Bedienung und grundlegenden Beherrschung eines Motorrads vertraut zu machen. Alles andere brauchen die B-Kandidaten ja nicht, denn die Regeln beherrschen sie als Autofahrer gut genug und gutes Motorradfahren, auch schon gesagt, lernt man meist ohnehin nicht in der Fahrschule.

  • Den damaligen 4er Führerschein habe ich auch gemacht. damit durfte man 50er mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 40km/h fahren. (kleines Versicherungsschild) Für die offenen 50er musste man damals eine praktische Prüfung ablegen, und die fuhren dann 80km/h.

    Soweit die Theorie. Meine Zündapp GTS50 damals lief gute 90 km/h.

    Kann schon sein, dass das bei Dir so war, bei uns war der Klasse 4 ohne praktische Prüfung ungefähr das, was heute der A1 ist. Die Motorräder meiner Kumpels Kreidler, Hercules Ultra, Zündapp, ... hatten durchweg 6.25 PS (tatsächlich mit zwei Nachkommastellen), lieferten allerdings ausgesprochen mager klingenden Zwiebacksägen-Sound. Meine Honda hatte dagegen zwar nur 5.1 PS, aber immerhin einen recht amtlich klingenden Viertakt-Einzylinder.

    Wir brauchten übrigens auch ein normales Kennzeichen samt Anmeldung beim Straßenverkehrsamt, mit Versicherungskennzeichen fuhren bei uns damals Mofas und Mopeds (45km/h). Für letztere gab es den Führerschein Klasse 5, wenn ich mich recht erinnere. Aber auch den gab es ohne praktische Prüfung oder mit irgendwelchen Auflagen bezüglich eines Mindestzahl von Fahrstunden.

  • Kann schon sein, dass das bei Dir so war, bei uns war der Klasse 4 ohne praktische Prüfung ungefähr das, was heute der A1 ist. Die Motorräder meiner Kumpels Kreidler, Hercules Ultra, Zündapp, ... hatten durchweg 6.25 PS (tatsächlich mit zwei Nachkommastellen), lieferten allerdings ausgesprochen mager klingenden Zwiebacksägen-Sound. Meine Honda hatte dagegen zwar nur 5.1 PS, aber immerhin einen recht amtlich klingenden Viertakt-Einzylinder.

    Wir brauchten übrigens auch ein normales Kennzeichen samt Anmeldung beim Straßenverkehrsamt, mit Versicherungskennzeichen fuhren bei uns damals Mofas und Mopeds (45km/h). Für letztere gab es den Führerschein Klasse 5, wenn ich mich recht erinnere. Aber auch den gab es ohne praktische Prüfung oder mit irgendwelchen Auflagen bezüglich eines Mindestzahl von Fahrstunden.

    Da muss ich dir Recht geben. Das war der Führerschein Klasse 5! Bei uns mussten man bei der Klasse 4 eine praktische Prüfung ablegen.

    Und ja der Klang der Honda damals war schon um Welten besser als die Zweitakt Einzylinder! :daumen-hoch

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten! :brauen

  • Damals... als es den 4er noch gab (also kurz nach der Zeit, als die Gummistiefel noch aus Holz waren) hatten wir ca. 1/10 des Verkehrs, den wir heute auf den Straßen haben. In den 70ern gab es trotzdem ca. 10 mal so viele Tote im Straßenverkehr wie heute.

    Ich finde ja auch manche Gesetzeslockerung gut, aber hier wird mit Gesundheit und Menschenleben experimentiert. Ein Einschlag mit 100 ist dann doch noch anders als der mit 45 km/h. Wegen Energie und E = mv² und so...

  • Jeder darf da natürlich seine eigene Meinung haben, ich habe meine dazu bereits geäußert...

    Aber überlegt mal:

    seit 1982 gibt es den 1b, der dann zum A1 wurde (früher bis 80cm³, später 125cm³ und max 15PS bei einem Leistungsgewicht von max 0,1 KW pro kg).

    Wer 1982 den 1b gemacht hat, kann seit ein paar Jahren den Aufstieg zum A2, begrenzt auf 48 PS machen und das rein theoretisch ohne auch nur eine Fahrstunde gemacht zu haben.

    Dagegen ist 125er fahren mit dem 3er Führerschein doch Pillepalle.

  • Aber überlegt mal:

    seit 1982 gibt es den 1b, der dann zum A1 wurde (früher bis 80cm³, später 125cm³ und max 15PS bei einem Leistungsgewicht von max 0,1 KW pro kg).

    Wer 1982 den 1b gemacht hat, kann seit ein paar Jahren den Aufstieg zum A2, begrenzt auf 48 PS machen und das rein theoretisch ohne auch nur eine Fahrstunde gemacht zu haben.

    Aber eine Prüfung müsste er ja schon bestehen und ich finde genau da liegt der Unterschied. Irgendeine Fahrschule wird sich schon finden, die mit ein paar dutzend Fahrschülern auf einen Parkplatz geht und jeder dreht so seine Runden während der Fahrlehrer Kaffee trinkt. Am Ende des Tages bekommt jeder seinen Wisch, dass er die erforderlichen Fahrstunden absolviert hat und darf ab da fröhlich die Versicherungsprämien für die 125er-Fahrzeuge in die Höhe treiben und für weitere Streckensperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen sorgen.

    Wenn wenigstens eine Prüfung absolviert würde, könnte man zumindest die Unfähigsten aussortieren...

  • Was sollte denn in dieser Prüfung geprüft werden? Rechts vor links, abknickende Vorfahrt, während der Prüfung nicht über 49.99 km/h fahren, Zebrastreifen abarbeiten? Das können die doch dann schon seit ein paar Jahren.

    Oder halt wieder Slalom und bremsen - dann reicht aber auch eine Einweisung. Oder vielleicht mehr als 20 Grad Schräglage, Blickführung, Kurven hinterschneiden? Wie sollte das geprüft werden, zumal die Fahrlehrer und Fahrprüfer ja auch nichts dazugelernt haben? Ich kann da keinerlei Sicherheitsgewinn erkennen, wenn die Prüfung genau so sind, wie sie zur Zeit eben sind. Da wäre mir ein verpflichtendes Sicherheitstraining hundertmal sinnvoller.

  • Kurvensucher

    sehe ich auch so, ferner vielleicht noch eine Schocktherapie über Zweiradunfälle, damit auch wirklich jeder Fahrer begreift, das ein Fahrfehler & Leichtsinn, Menschenleben auslöschen kann.

    Erweitert könnte man diese zusätzliche Fahrerlaubnis auch mit einer Probezeit koppeln, ist der Fahrer zu auffällig, wird ihm diese dauerhaft wieder entzogen.

    Solche Chaoten wird es aber immer geben:

    https://www.mopo.de/hamburg/polize…ennen--32742586

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n

  • vielleicht noch eine Schocktherapie über Zweiradunfälle, damit auch wirklich jeder Fahrer begreift, das ein Fahrfehler & Leichtsinn, Menschenleben auslöschen kann.

    Hab ich zum Glück direkt bei meinem A-Schein inklusive gehabt.

    Und tot ist ja nicht einmal das schlimmste. DASS ist es was mich nicht ohne Schutz fahren lässt.

    In der Kurve schnell fahren kann jeder. Aber auf der Geraden - da braucht man Leistung!

    • Offizieller Beitrag

    Wenn wenigstens eine Prüfung absolviert würde, könnte man zumindest die Unfähigsten aussortieren...

    Meiner Erfahrung nach werden über die heutigen Theorie- und Fahrprüfungen die Unfähigen nicht aussortiert, sondern lediglich häufiger zur Kasse gebeten. Am Ende schaffts dann doch jeder. Und das leider oftmals nicht durch schlussendliche Steigerung der Fähigkeiten, sondern Glück und/oder Gnade des Prüfers.

    Weder offensichtliche geistige noch motorische Nichteignung wird als Anlass genommen, die Fahrerlaubnis dauerhaft zu verwehren. Irgendwann kommt immer das Argument, dass ja jeder einen Führerschein braucht heutzutage und es deswegen nicht vertretbar ist, jemandem diesen zu verwehren. Die potentiellen Unfalltoten sind dann aber schon vertretbar, komisch irgendwie.

  • Meiner Erfahrung nach werden über die heutigen Theorie- und Fahrprüfungen die Unfähigen nicht aussortiert, sondern lediglich häufiger zur Kasse gebeten. Am Ende schaffts dann doch jeder. Und das leider oftmals nicht durch schlussendliche Steigerung der Fähigkeiten, sondern Glück und/oder Gnade des Prüfers.

    Weder offensichtliche geistige noch motorische Nichteignung wird als Anlass genommen, die Fahrerlaubnis dauerhaft zu verwehren. Irgendwann kommt immer das Argument, dass ja jeder einen Führerschein braucht heutzutage und es deswegen nicht vertretbar ist, jemandem diesen zu verwehren. Die potentiellen Unfalltoten sind dann aber schon vertretbar, komisch irgendwie.

    Dass zu wenig während der Prüfungen aussortiert wird, da gebe ich dir vollkommen recht! Aber die Prüfung dann komplett entfallen zu lassen und nur durch ein paar Fahrstunden (bei denen dann auch noch fraglich ist, ob und wie diese überhaupt erfolgt sind) zu ersetzen, kann eigentlich nicht die nötige Kosequenz sein.

    Was sollte denn in dieser Prüfung geprüft werden? Rechts vor links, abknickende Vorfahrt, während der Prüfung nicht über 49.99 km/h fahren, Zebrastreifen abarbeiten? Das können die doch dann schon seit ein paar Jahren.

    Oder halt wieder Slalom und bremsen - dann reicht aber auch eine Einweisung. Oder vielleicht mehr als 20 Grad Schräglage, Blickführung, Kurven hinterschneiden? Wie sollte das geprüft werden, zumal die Fahrlehrer und Fahrprüfer ja auch nichts dazugelernt haben? Ich kann da keinerlei Sicherheitsgewinn erkennen, wenn die Prüfung genau so sind, wie sie zur Zeit eben sind. Da wäre mir ein verpflichtendes Sicherheitstraining hundertmal sinnvoller.

    Es sollte halt eine normale Fahrprüfung sein mit den entsprechenden Aufgaben wie Slalom, Ausweichen, Bremsen etc... und einer kleinen Prüfungsfahrt. Einfach, damit auch ein Prüfer bei offensichtlicher Überforderung die Fahrerlaubnis nicht erteilen kann. Mir geht es einfach nur um den Fakt, dass so jeder Depp auch wenn er alle fünf Meter mit dem Bock umkippt alleine durch die Buchung von einigen Fahrstunden die Fahrerlaubnis erteilt bekommt ohne dass irgendjemand etwas dagegen tun kann.

    Dass natürlich ein Sicherheitstraining sinnvoll ist und ob es nicht gut wäre bei jedem Führerschein auch verpflichtend ein solches zu absolvieren, steht außer Frage.

  • Der Staat muss natürlich auch aufpassen, nicht alle Dinge im Leben über zu reglementieren zuwollen. Wann kommt der Führerschein für einen E Tretroller?

    Sein wir doch mal ehrlich, wer aus dem Forum würde adhoc eine Führerscheinprüfung bestehen? Praktisch sicherlich der Großteil, aber bei der Theorie und den Fangfragen?

    BMW R1200R LC, 2017-2019 Tracer700, vorher Kawasaki ER-6n