Da gibts überhaupt keine Unklarheiten. Ein richtiger Heimarbeitsplatz hat die gleichen Anforderungen zu erfüllen wie ein Arbeitsplatz im Betrieb. Denn der Heimarbeitsplatz ist ja der Ersatz für den Arbeitsplatz im Betrieb.
Das was jetzt in vielen Fällen passiert ist das, was man mobiles Arbeiten nennt. Das hat dann eben aus besagter Arbeitsstättenverordnung heraus die Einschränkung, dass man den überwiegenden Teil der Arbeit im Betrieb (50% + X) erbringen muß und ein Arbeitsplatz im Betrieb vorgehalten werden muß.. Da guckt nur im Moment wegen Corona zum Glück keiner so genau auf die Verteilung von im Betrieb/nicht im Betrieb hin.....
Und hoffentlich bleibt das auch so. Da so um mindestens 75% der aktuell genutzten Arbeitsplätze daheim nicht der Arbeitsstätenverordnung entsprechen, müssten die Arbeitnehmer wieder zurück in den Betrieb. also da mal eher den Ball flach halten.
FunFact: Ein richtiger Heimarbeitsplatz muß vom Arbeitgeber zweimal im Jahr begangen werden, um sicherzustellen, dass da alles ok ist. Mein Chef hat eine Führungsspanne von um 20 Mitarbeitern, müsste er uns alle in der Pandemie besuchen, dann hätte er, wenn er zwei Mitarbeiter an einem Tag schafft (illusorisch, wir sitzen im Bundesgebiet verteilt) mindestens 20 Tage => ein Monat nix anders zu tun, als durch die Gegend zu fahren. Da wir in Deutschland so um 120.000 Mitarbeiter haben.... Ich glaub die Führungskräfte bei uns haben im Moment genug anders zu tun....
Ganz so einfach ist die Thematik wie Du sie beschreibst absolut nicht. Alle Personen die im Haushalt leben, müssen den Zugang eines Kontrolleurs zustimmen. Die Wohnung/Haus ist besonders geschützt durch den Gesetzgeber, so einfach kann der Arbeitgeber keinen Sicherheitsbeauftragten das homeoffice kontrollieren, bzw Zugang verlangen. Ohne richterlichen Beschluß brauchst Du niemanden in Deine 4 Wände zu lassen (Ausgenommen Notfälle, Gefahr in Verzug..)
Dann geht es weiter mit den Kosten, Beleuchtung entspricht nicht den Vorschriften (Lumen, Blendung etc.), der Schreibtisch ist nciht breit genug. Wer zahlt und wer ändert den häuslichen Arbeitsplatz ab? Wieviel qm der Wohnung/Haus muss für ein Büro zur Verfügung stehen?
Das Thema ist sehr spannend und voller Konflikte. Bei mir hat seit 20 Jahre Homeoffice noch nie jemand "kontrolliert", das aus gutem Grund. Letztendlich ist die Arbeitsplatzverordnung bei Heimarbeitsplätzen reine Theorie und absolut nicht praxisgerecht.
Es ist doch egal ob nun im Sommer jemand auf seiner Terrasse oder im Kellerbüro seinen Job macht, wichtig ist, dass die Leistung stimmt und die Person sich wohlfühlt.