und die Kurzarbeit machen müssen (gab's auch schon vor Corona)
müssen jetzt auch noch das Allmosen versteuern.
Fast Jeder zieht Unterstützung aus dem Staat, doch die, die noch Arbeit haben und gesund sind, werden wieder geschruppt.
Mann hätte mit 30 ne Hartz4 Karriere anfangen sollen....
Kurzarbeitergeld muss soweit ich informiert werde nicht versteuert werden. Es wird ja auch netto ausgeglichen, nicht brutto. Hast du eine Quelle?
Witzigerweise ist es aktuell bei weitem nicht nur für die, die auf dem Papier Einschränkungen haben schwer. Ich habe dieses Jahr noch keinen Kurzarbeitstag gemacht und letztes Jahr in nem Umfang, der mich über ein halbes Jahr ein paar hundert Euro gekostet hat. Also nicht relevant. Mir geht es also gut und ich will mich nicht beschweren.
Trotzdem ist die Situation deutlich schwieriger als ohne Corona und ohne Kurzarbeit. Ich bin außertariflich angestellt und kann damit je nach Bedarf auch relativ viel Überstunden machen, ohne dass ich meine Stunden nachhalten müsste (mache ich trotzdem, aber nur recht grob und nur für mich selbst). Aktuell dürfen wir keinerlei Überstunden machen und müssen unsere Stunden sehr präzise nachhalten (Stechuhr gibt es im gesamten Unternehmen nicht). Liegt an der Kurzarbeit und finde ich als Forderung von staatlicher Seite auch verständlich. Es wird mir aber die Möglichkeit genommen, in der heißen Phase eines Projektes oder in der Akquise mal ein paar Wochen Vollgas zu geben. Muss am Monatsende auf 0 raus kommen. Mache dann oft den Freitag frei. Ist nett, aber wenn die Arbeit liegen bleibt ist es trotzdem unangenehm. Und einfach mehr machen als man aufschreibt ist insofern kritisch, als dass es wirklich illegal ist. Nicht nur auf Arbeitsschutzlevel, wo der Arbeitgeber dran ist, sondern eben über das Kurzarbeitsgesetz.
Und dazu kommt dann, dass man als Führungskraft aktuell die ganze Kurzarbeit um das Projektgeschehen drum herum planen muss. Andauernd stehen irgendwelche Planungen für die nächsten Monate an und man hüpft von einem Akquise-Termin zum nächsten. Gleichzeitig versucht man, die eigenen Mitarbeiter zu halten und Kurzarbeit so gering wie möglich zu halten. Das ist aber von der Unternehmensführung nicht um jeden Preis gewünscht, da die für das ganze Unternehmen auch auf die Liquidität schauen müssen usw. Das ist sehr sehr viel Blindleistung. Ich würde lieber 50h die Woche arbeiten mit 100% Auslastung als so wie aktuell 40h mit 125%.
Und oben drauf kommt dann, dass man die Mitarbeiter und Kollegen oder auch Kunden nicht mehr direkt sehen kann. Das sorgt wieder für ineffiziente Kommunikation und weitere Blindleistung. Man braucht zwar nicht unbedingt das Level, was es vorher gab, aber 2-3 Tage die Woche wären ein erheblicher Fortschritt.
Klar ist das Klagen auf hohem Niveau. Mir und meinen Kollegen geht es viel besser als ganz vielen anderen. Ich wollte aber mal aufzeigen, dass es auch da, wo es auf dem Papier gut aussieht, kacke und nicht einfach ist. Es nervt. Fast jeden Tag. Aber es muss halt aktuell so sein.
Also: Zusammenhalten und versuchen sich gegenseitig oben zu halten.